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Neues Leben – neue Hoffnung: Dr. Norden 105 – Arztroman
Neues Leben – neue Hoffnung: Dr. Norden 105 – Arztroman
Neues Leben – neue Hoffnung: Dr. Norden 105 – Arztroman
eBook94 Seiten1 Stunde

Neues Leben – neue Hoffnung: Dr. Norden 105 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Später konnte Scheich Ahmed nicht mehr sagen, wie er in seine Privatklinik gekommen war. Er kam erst wieder zu sich, als er im Laufschritt hinter Dr. Daniel Norden her durch die Klinikflure eilte. Schließlich erreichten sie die Gynäkologie, wo Leila, die Frau des Scheichs, auf einen Notkaiserschnitt vorbereitet wurde. »Da sind Sie ja!« Eine Schwester begrüßte die beiden atemlosen Männer und wandte sich direkt an Dr. Norden. »Professor Masud erwartet Sie schon im OP.« »Ich will auch bei der Operation dabei sein!«, hörte sich Ahmed zu seiner Verwunderung sagen. Auf der Fahrt hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, wie es in der Klinik weitergehen würde. Die Schwester wollte schon entsetzt widersprechen, als Dr. Norden ihr ein stummes Zeichen gab, ehe er sich selbst an den Scheich wandte. »Ich würde Ihnen empfehlen, hier zu warten«, erklärte er sehr sanft, um Ahmed nicht noch mehr aufzuregen. »So ein Kaiserschnitt ist etwas anderes als eine normale Geburt. Noch dazu, wenn es sich um eine Notoperation handelt. Es könnte sein, dass es zu dramatischen Szenen kommt, die Sie nicht richtig einordnen können, zumal Ihr Kind viele Wochen zu früh auf die Welt kommt«, versuchte er, den Scheich so behutsam wie möglich von diesem Plan abzubringen. Der Scheich überlegte nicht lange.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Feb. 2024
ISBN9783989368828
Neues Leben – neue Hoffnung: Dr. Norden 105 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Neues Leben – neue Hoffnung - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 105 –

    Neues Leben – neue Hoffnung

    Patricia Vandenberg

    Später konnte Scheich Ahmed nicht mehr sagen, wie er in seine Privatklinik gekommen war. Er kam erst wieder zu sich, als er im Laufschritt hinter Dr. Daniel Norden her durch die Klinikflure eilte. Schließlich erreichten sie die Gynäkologie, wo Leila, die Frau des Scheichs, auf einen Notkaiserschnitt vorbereitet wurde.

    »Da sind Sie ja!« Eine Schwester begrüßte die beiden atemlosen Männer und wandte sich direkt an Dr. Norden. »Professor Masud erwartet Sie schon im OP.«

    »Ich will auch bei der Operation dabei sein!«, hörte sich Ahmed zu seiner Verwunderung sagen.

    Auf der Fahrt hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, wie es in der Klinik weitergehen würde.

    Die Schwester wollte schon entsetzt widersprechen, als Dr. Norden ihr ein stummes Zeichen gab, ehe er sich selbst an den Scheich wandte.

    »Ich würde Ihnen empfehlen, hier zu warten«, erklärte er sehr sanft, um Ahmed nicht noch mehr aufzuregen. »So ein Kaiserschnitt ist etwas anderes als eine normale Geburt. Noch dazu, wenn es sich um eine Notoperation handelt. Es könnte sein, dass es zu dramatischen Szenen kommt, die Sie nicht richtig einordnen können, zumal Ihr Kind viele Wochen zu früh auf die Welt kommt«, versuchte er, den Scheich so behutsam wie möglich von diesem Plan abzubringen.

    Der Scheich überlegte nicht lange.

    »Einverstanden!« Insgeheim war er dem deutschen Arzt dankbar für diesen Einwand. »Aber bitte informieren Sie mich sofort, sobald Sie Gewissheit haben, wie es Leila und meiner Tochter geht«, bat er inständig und vor Sorge bleich wie seine weiße Dischdascha, das traditionelle Gewand orientalischer Männer.

    »Sie können sich auf mich verlassen«, versprach Daniel und nickte der sichtlich ungeduldigen Schwester zu.

    Sie hatte dem Professor versprochen, den deutschen Arzt sofort in den Operationssaal zu bringen, sobald er in der Klinik angekommen war.

    Während Dr. Norden ihr in den Vorraum zum OP folgte, wo er seine Straßenkleidung gegen eine sterile grüne Hose und ein ebensolches Hemd tauschte, lehnte sich der Scheich gegen die kühle Wand und schloss die Augen. Schwer atmend versuchte er, einen klaren Gedanken zu fassen. Das, was seine schöne junge Frau aushalten musste, war nur schwer zu ertragen für ihn. Und wieder einmal überkamen ihn entsetzliche Schuldgefühle.

    »Warum konnte ich ihre unendliche, bedingungslose Liebe nicht würdigen?«, fragte er sich zum wohl tausendsten Mal verzweifelt. »Warum musste sie so furchtbar krank werden, ehe ich erkannte, was ich besitze?«

    Zutiefst bereute er, dass er die Anwesenheit der wunderschönen jungen Frau in seinem Leben als Selbstverständlichkeit angesehen und sich nicht davor gescheut hatte, anderen Frauen den Hof zu machen und sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Nicht umsonst war der Scheich des reichen Sultanats weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt als Frauenheld.

    »Wie konnte ich nur?«, fragte er sich immer und immer wieder. Und obwohl Dr. Norden ihm mehrfach versichert hatte, dass keinesfalls psychische Gründe für den Zusammenbruch seiner schönen, klugen Leila verantwortlich gewesen waren, so fühlte er sich dennoch tief in ihrer Schuld. »Das ist die gerechte Strafe des Himmels dafür, dass ich mich so schändlich verhalten habe«, wiederholte er auch im Klinikflur seine tiefste Überzeugung. »Aber warum lässt der Himmel meine Leila leiden und nicht mich? Sie hat doch nichts verbrochen.« So sehr sich Ahmed dagegen sträubte, konnte er die bitteren Tränen doch nicht zurückhalten.

    Obwohl er sich seit dem Ausbruch von Leilas Krankheit unermüdlich um seine Frau kümmerte, kaum von ihrem Krankenbett wich und alles Menschenmögliche tat, um ihr zu helfen, fühlte er sich schäbig und schlecht.

    »Kommen Sie!« Als er spürte, wie sich eine Hand sanft auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen und fuhr herum. Gleichzeitig wischte er sich rasch mit dem Ärmel der Dischdascha über die Augen. Schwester Indra lächelte ihn verständnisvoll an und tat so, als hätte sie seine Tränen nicht gesehen. Sie wusste, wie stolz der Scheich war, und wollte ihn in dieser angespannten Lage nicht auch noch blamieren. »Im Augenblick können Sie nichts für Ihre Frau tun. Warum machen Sie es sich nicht im Wartezimmer bequem? Von dort haben Sie den Operationssaal direkt im Blick und sehen sofort, wenn sich etwas tut.«

    Mit diesem Vorschlag war der Scheich mehr als einverstanden. Erst als er sich in einen der bequemen Sessel setzte, fühlte er die Schwäche in den Gliedern und legte die zitternden Hände auf die Knie. Gebäck und heiße und kalte Getränke standen bereit. Doch er hatte keinen Hunger.

    *

    Über dem Operationssaal blinkte ein Schild »Nicht eintreten! Operation!« Dahinter herrschte die von Daniel Norden prophezeite Hektik.

    Die Geburt des Kindes stand unmittelbar bevor. Mit sicheren, geübten Handgriffen setzte Professor Masud die Schnitte. Dann war es so weit.

    »Fruchtwasser absaugen!«, verlangte er, als er die Fruchtblase öffnete.

    Mit einem Griff fasste er in die Bauchhöhle der schlafenden Leila und holte ein winzig kleines Baby hervor.

    »Herzlich Willkommen, kleine Prinzessin!« Dr. Daniel Norden, der Professor Masud assistierte, begrüßte den neuen Erdenbürger gerührt.

    Das Gesichtchen des kleinen Mädchens war krebsrot und verzerrt. Es wand sich in den großen Händen des Arztes und öffnete den Mund. Doch es kam nur ein leiser, krächzender Ton heraus.

    Ein Kinderarzt stand schon an seiner Seite bereit, um das Frühchen in einem angewärmten Tuch in Empfang zu nehmen.

    »Schleim absaugen«, wies er die Krankenschwester an, die neben ihm stand, und legte den Säugling auf einen Tisch unter eine Wärmelampe.

    Eine andere Schwester hielt eine Sauerstoffmaske über das kleine Gesichtchen, während der Arzt die Vitalwerte des Kindes überprüfte. Um die nötigen Medikamente zu verabreichen, musste er eine Nadel in eine feine Vene im Fuß des kleinen Mädchens legen. Nachdem das Kind stabilisiert war, bettete er es behutsam in einen bereitstehenden Brutkasten. Die richtige Lagerung des Säuglings war dabei unerlässlich, um einer drohenden Hirnblutung vorzubeugen.

    »Das wäre geschafft«, seufzte er erleichtert, als Sauerstoffzufuhr, Luftfeuchtigkeit und Temperatur geregelt waren.

    Das gesamte Ärzteteam hatte unter Hochdruck gearbeitet. Die Tatsache, dass es sich bei dem Frühgeborenen um eine kleine Prinzessin handelte, die möglicherweise einmal die Geschicke des Landes lenkte, hatte den Druck noch zusätzlich erhöht. Dr. Norden und Professor Masud tauschten erleichterte Blicke.

    »Die Prinzessin muss sofort auf die Pädiatrie verlegt und dort intensiv überwacht werden«, erklärte der Kinderarzt in Richtung der Kollegen, die sich inzwischen um die Versorgung der schlafenden Sheikah gekümmert hatten.

    Jetzt handelte es sich nur noch um Routinearbeiten, die den Ärzten und Schwestern gut von der Hand gingen. Als die Last von ihren Seelen genommen war, machte sich fast so etwas wie Übermut im Operationssaal breit, der sich positiv auf den Zustand der Sheikah auswirkte.

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