Sex bitte!
Von Donna Kauffman und Donna Kaufman
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Über dieses E-Book
Als ob Detective Brady O'Keefe mit diesem brisanten Mordfall in der Politikerszene Philadelphias nicht schon genug Schwierigkeiten hätte! Jetzt muss er auch noch mit der unglaublich attraktiven PR-Beraterin Erin Mahoney, die bestimmen soll, welche Informationen er an die Presse weitergeben darf, zusammenarbeiten. Und diese Klassefrau lässt keine Gelegenheit aus, ihn anzutörnen. Sucht sie wirklich wie er nur ein sexuelles Abenteuer? Die Antwort bekommt er schon bald. Erin bittet ihn, mit ihr zu schlafen!
Donna Kauffman
Nachdem Donna Kauffmans Bücher acht Jahre über die Bantam Loveswept Linie veröffentlicht wurden, veränderte sie ihren Schreibstil und hatte ihre erste Veröffentlichung bei Harlequin’s Temptation Line. Donna Kauffman lebt mit ihrem Ehemann, zwei Söhnen und vielen Haustieren in Virginia.
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Buchvorschau
Sex bitte! - Donna Kauffman
Donna Kaufman
Sex bitte!
IMPRESSUM
Sex bitte! erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
Veröffentlicht im ePub Format im 09/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: readbox, Dortmund
ISBN 978-3-86494-952-4
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL
www.cora.de
1. KAPITEL
Für die Handschellen und die Ledermaske kann es viele Erklärungen geben.
Bill Henley drehte sich mit seinem Sessel herum und blickte aus dem Bürofenster. Die Straßen von Philadelphia waren noch neblig, doch Bürgermeister Henley dachte im Moment weder ans Wetter noch an den Straßenverkehr dort draußen.
Detective Brady O’Keefe von der Mordkommission wartete ungeduldig darauf, dass der Bürgermeister der Realität endlich ins Auge sah. Was die Handschellen und die Ledermaske betraf, hatte Mr Henley zwar recht, aber wie wollte er das pinkfarbene Ballettröckchen und das Hemdchen aus Satin erklären, das sein Freund ebenfalls getragen hatte? Oder die Peitsche mit den langen Federn? Brady wollte nicht länger beim Bürgermeister Händchen halten. Er wollte los und Verbrechen aufklären.
Nach ein paar Minuten seufzte Brady. Sir, ich habe getan, was ich konnte, um die Presse erst mal hinzuhalten. Aber Sanderson war sehr bekannt und …
Er brauchte dem Bürgermeister nicht zu erklären, wie schlimm es war, wenn die Geschichte mit allen pikanten Details in die Zeitungen kam. Früher oder später würde die Presse sich ohnehin begierig auf diese Story stürzen. Morton Sanderson war hier in Philadelphia ein bekannter Geschäftsmann, und er hatte Henleys Wahlkampf für die Wiederwahl als Bürgermeister großzügig unterstützt. Außerdem war er ein selbstgerechter, halsstarriger Moralist gewesen, der jedoch offenbar seinen hohen Ansprüchen selbst nicht gerecht geworden war.
Das Ballettröckchen wirkte in diesem Zusammenhang wie der reinste Hohn.
Niemand kann diesen Vorfall unter den Tisch kehren
, stellte Brady abschließend fest. Er verabscheute das scheinheilige Getue, das in der Politik so wichtig zu sein schien. Er konnte nur schwer um den heißen Brei herumreden, und es gelang ihm einfach nicht, etwas Negatives positiv darzustellen. Was er im Leben erreicht hatte, verdankte er nur seiner Liebe zur Wahrheit. Jetzt richtete er sich auf. Und jetzt muss ich zurück auf die Wache und mich um die Ermittlungen kümmern. Ich kann mich nicht länger damit befassen, was morgen in den Zeitungen stehen wird.
Der Bürgermeister fuhr herum und wollte sich anscheinend über Bradys direkte Art beschweren, doch dann hielt er inne. Schlagartig wirkte er erschöpft, doch letztendlich lag es an Henleys aufrichtiger Trauer, dass Brady seine Ungeduld beherrschte.
Finden Sie einfach heraus, wer für diese Maskerade hier verantwortlich ist, O’Keefe
, sagte Henley leise. Um die Presse kümmere ich mich selbst.
Bei allem Respekt, Sir, hier gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass die Szene gestellt ist. Jedenfalls noch nicht.
Ich weiß, dass viele Leute sich über Morton aufgeregt haben, aber die wenigsten kannten ihn so gut wie ich. Es kann einfach nicht sein, dass er ums Leben kam, während er in einem schäbigen Motel irgendwelchen sexuellen Spielchen nachging. Es steckt etwas anderes dahinter. Finden Sie die Wahrheit heraus, Detective O’Keefe. Und zwar schnell.
Ja, Sir.
Henley telefonierte bereits wieder, als Brady die Tür hinter sich schloss.
Ich werde die Wahrheit herausfinden
, murmelte Brady. Die Frage ist nur, ob sie Ihnen gefallen wird.
Brady trank die letzte kalte Kaffeepfütze aus seinem Becher und wusste, dass er besser nach Hause gehen sollte. Er schlug den Ordner vor sich zu und schob den Stuhl zurück. Ich haue ab
, sagte er leise. Schon vor Stunden waren die anderen aus seiner Schicht gegangen, und die Nachtschicht arbeitete bereits fleißig, ohne ihn groß zu beachten. Und genau deshalb machte er so oft Überstunden. Niemand wollte etwas von ihm, und das Telefon schwieg. In diesen Stunden konnte er immer viel erledigen.
Ist Detective O’Keefe noch im Haus?
Brady drehte sich zum Großraumbüro um. Wer will das denn wissen?
Sergeant Ross kam auf ihn zu. Eine Frau namens Mahoney steht am Empfang. Sie sagt, der Bürgermeister schickt sie.
Henley hat mich gar nicht angerufen.
Noch während er den Satz beendete, wühlte Brady in einem Stapel Notizzettel, den ihm seine Sekretärin vorhin in die Hand gedrückt hatte. Er war so beschäftigt gewesen, dass er sie noch nicht durchgesehen hatte. Henleys Nachricht war die sechste von oben. Während des Lesens zog er sich das Jackett an, ließ die Krawatte aber weg. Er war todmüde und hungrig, und am liebsten wäre er mit seinen Kollegen zusammen beim Ende der Schicht nach Hause gegangen. Erin Mahoney. Er musste lächeln. Bei dem Namen kamen ihm viele Erinnerungen, und keine davon war angenehm. Während seiner Kindheit hatte er eine Erin Mahoney gekannt. Sie war zwei Jahre jünger als er gewesen, trotzdem hatte sie ihm während der Grundschulzeit das Leben zur Hölle gemacht. Erst als sie in ein anderes Stadtviertel zog, hatte der Terror ein Ende gehabt.
Einen Moment fragte er sich, was aus ihr geworden sein mochte. Wahrscheinlich brachte sie ihren Ehemann, einen Versicherungsvertreter, zum Wahnsinn und machte jeden Elternabend zum Horrortrip. Brady musste lächeln. Schließlich hatte er es jetzt nur noch mit Mördern und unwilligen Zeugen zu tun. Und mit dem Bürgermeister.
Immer noch lächelnd ging er zur Tür, doch dann erstarrte er. Die Frau drehte ihm den Rücken zu, und der war wirklich ansehnlich. Sie war groß und schlank, hatte dunkelbraunes Haar und trug ein elegantes Kostüm, das perfekt saß.
Sein anerkennendes Lächeln erstarb, als sie aufhörte, sich mit dem Wachhabenden hinter dem Schreibtisch zu unterhalten, und sich zu ihm umdrehte.
Hexe Mahoney.
Er hatte es nur ganz leise ausgesprochen, doch sie musste es gehört haben, denn der Blick ihrer grünen Augen bekam einen belustigten und spöttischen Ausdruck.
Na, wenn das nicht O’Keefe, das Ekel, ist.
Sie lachte, als er das Gesicht verzog, dann wandte sie sich wieder dem Polizisten hinter dem Schreibtisch zu. Vielen Dank, Sergeant Ross.
Anmutig bückte sie sich und hob ihre Aktentasche hoch. Brady war wie erstarrt und folgte jeder ihrer Bewegungen. Ihre wundervollen Beine wirkten durch die hochhackigen schwarzen Pumps, die sie trug, noch länger.
Sie ging an Brady vorbei in sein Büro. Können wir uns hier irgendwo ungestört unterhalten?
Ihr strahlendes Lächeln und ihr wissender Blick bewiesen ihm, dass sie wusste, wo er hingesehen hatte. Anscheinend war genau das ihre Absicht gewesen. Ihm kam es vor, als hätte es die vergangenen zwanzig Jahre überhaupt nicht gegeben. Keine Minute lang war sie jetzt in seiner Nähe, und schon fühlte er sich wieder in die Enge getrieben. Mittlerweile benutzte sie andere Waffen als früher, aber das änderte nichts daran, dass sie Krieg führte.
Andererseits war sie kein dünnes kleines Mädchen mehr, und Brady glaubte auch nicht mehr daran, dass ein Mann sich gegen eine Frau nicht durchsetzen durfte. Diese Überzeugung hatte er in dem Moment aufgegeben, als zum ersten Mal eine Frau ihn mit einer Waffe bedrohte. Und Erin hatte ihn immer mit Worten bekämpft.
Wahrscheinlich hat es keinen Sinn, wenn ich dich bitte, diese kleine Plauderei auf morgen zu verschieben, oder? Ich bin eigentlich nicht mehr im Dienst seit …
Er sah auf die Uhr. Seit gestern.
Ich weiß, dass es spät ist, aber den ganzen Tag lang war ich zusammen mit dem Bürgermeister in Besprechungen. Gleich morgen früh erwartet er mich in seinem Büro, und vorher muss ich unbedingt mit dir sprechen.
Seufzend deutete er auf seinen Schreibtisch. Da, der zweite Schreibtisch rechts.
Prüfend sah sie sich um. Gibt es hier kein ungestörteres Plätzchen? Es geht um … heikle Dinge.
Wie gut sie duftete! Natürlich gab eine Frau wie Hexe Mahoney sich nicht mit Blümchenduft zufrieden. Sie griff die Männerwelt mit einem würzigen und zimtartigen Parfüm an. Nach vierzehn Stunden Arbeit mit schlechtem Kaffee kam ihm allerdings so ziemlich jeder Duft himmlisch vor. Das versuchte er wenigstens sich einzureden. Du bist wegen des Mordes an Sanderson hier, stimmt’s?
Ja. Können wir uns nicht in eines der Verhörzimmer setzen?
Alle hier kennen die Einzelheiten, Miss Mahoney.
Erst bin ich die Hexe, und jetzt nennst du mich Miss?
Sein Lächeln wirkte etwas angespannt. Als ich dich gesehen habe, musste ich daran denken, was für eine Plage du mit acht Jahren warst. Jetzt bist du eine achtundzwanzigjährige Plage, aber ich bin reifer geworden.
Er deutete auf einen Stuhl. Bitte setz dich doch.
Lachend betrachtete sie ihn von Kopf bis Fuß. Reifer bist du wirklich geworden. Und es steht dir fantastisch.
Sie lächelte. Und nenn mich doch bitte nicht Miss Mahoney. Erin reicht.
Sicher fiel ihr auf, dass er nicht rasiert war. Er fühlte sich unendlich schlapp. Du hast dich auch blendend entwickelt.
Wieder lachte sie. Na, tat das weh, es auszusprechen?
Sie wartete nicht auf eine Antwort und nahm auf dem Metallstuhl Platz. Langsam schlug sie die Beine übereinander, und kein Mann hätte den Blick von diesen Beinen losreißen können.
Brady wandte den Blick vom Saum ihres dunkelgrünen Kostüms ab und räusperte sich. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Kleidung zerknittert war, und er fühlte sich unwohl. Auch daran war nur Erin schuld.
Während er sich setzte, rieb er sich den Nacken. Zum Friseur musste er auch mal wieder. Im Moment kam er zu gar nichts, weil er bis zum Hals in Arbeit steckte. Dieser Mord war mit Abstand das aufregendste Ereignis, das in der Stadt geschehen war. Und da blieb ihm einfach keine Zeit für jemanden wie Erin Mahoney. Offenbar hatte sie in den vergangenen Jahren an der Wirksamkeit ihrer Waffen gefeilt, und sie wusste genau, wie sie ihre weiblichen Reize einsetzen musste.
Was will der Bürgermeister denn von dir wissen?
, fragte er, um die Unterhaltung auf das Berufliche zu beschränken. Sachlich, knapp und nicht zu freundlich. Seit wann arbeitest du für ihn?
Er will wissen, wer Morton Sanderson umgebracht hat und warum. Heute Morgen hat er meine Agentur damit beauftragt, ihm beim Umgang mit den Medien behilflich zu sein.
Du hast eine Agentur?
Nicht nur du hast einen anständigen Job, O’Keefe. Wir heißen ‘Mahoney und Briggs’ und kümmern uns um Public Relations. Hast du schon von uns gehört?
Hexe Mahoney betrieb PR-Arbeit? Fast hätte er gelacht, aber darauf schien sie nur zu warten. Also zuckte er nur mit den Schultern. Tut mir leid, nein.
Sie hob auch die Schultern. Anscheinend war sie nicht gekränkt. Wir sind eine kleine Agentur, aber wir haben einen guten Ruf.
Was genau macht ihr denn?
Ich bin eine Beraterin. Die Leute engagieren mich aus vielerlei Gründen. Um ihre Bekanntheit zu steigern, ihr Geschäft zu fördern, Kontakte zu den Medien zu knüpfen. In diesem Fall geht es darum zu verhindern, dass die Medien Sandersons Tod als pikanten Sexskandal ausschlachten.
Als sie seinen ungläubigen Blick sah, fügte sie hinzu: Jedenfalls nicht mehr als ohnehin schon.
Sie hob eine Hand. Auf keinen Fall will ich dir das Leben schwer machen.
Jetzt musste er lachen. So lange ich dich kenne, hast du alles versucht, um mir das Leben so schwer wie möglich zu machen. Heute wirst du dafür lediglich bezahlt.
Er verschränkte die Arme. Klingt nach einem sehr angenehmen Job.
Es macht auch Spaß
, erwiderte sie lächelnd. Und es wird tatsächlich ganz gut bezahlt.
Sie verlagerte das Gewicht, und Brady musste sich sehr konzentrieren, um den Blick weiterhin auf ihr Gesicht zu richten. "Gerade wegen der guten Bezahlung nehme ich meine Arbeit sehr ernst. Ich verlange