Denn Liebe kennt keine Zeit: Dr. Norden Extra 172 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Anfangs war Daniel Norden gar nicht begeistert gewesen von dem Gedanken, diesen herrlichen Sommertag in der neuen Freibadanlage zu verbringen, aber Danny und Felix, seine beiden bereits selbständigen Ältesten, hatten so davon geschwärmt, wie schön dort alles sei, daß auch Anneka und die Zwillinge sich überzeugen wollten, ob man da wirklich soviel geboten bekäme. Die beiden Buben hatten nicht übertrieben, man konnte sich tatsächlich fast wie an der See fühlen, und es war bei weitem nicht so schwierig, dorthin zu gelangen wie an den Starnberger oder Tegernsee, die ohnehin an solchen Tagen übervölkert waren. Daniel schaute nicht mehr skeptisch drein, sondern dehnte sich genüßlich auf seiner bequemen Liege. Natürlich hatten sie alles mitgenommen, was zu ihrem Wohlbefinden beitrug. Dafür hatte Leni gesorgt. Fee hatte immer die Zwillinge im Blick und wenn sie mal kurzfristig nicht zu entdecken waren, rief sie schon besorgt nach ihnen. »Sie laufen schon nicht weg«, meinte Daniel, »so klein sind sie nicht mehr.« »Aber die größeren Kinder sind manchmal schon sehr rücksichtslos«, stellte Fee fest, doch dann legte auch sie sich entspannt zurück und schloß die Augen. Plötzlich rissen Angstschreie alle aus der kurzen Ruhepause. Daniel richtete sich auf, Fee war gleich auf den Beinen und sah ein aufgeregtes Mädchen. »Lenzi!« rief es immer wieder. Das Mädchen war außer sich. Fee war mit ein paar langen Schritten bei ihr und griff nach ihrer Hand, die eiskalt war. »Er taucht nicht mehr auf«, jammerte sie. Daniel hatte sich einen Weg zu den beiden gebahnt. »Ruf die Ambulanz herbei, Fee.
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Dr. Norden – Die Anfänge
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Buchvorschau
Denn Liebe kennt keine Zeit - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 172 –
Denn Liebe kennt keine Zeit
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
Anfangs war Daniel Norden gar nicht begeistert gewesen von dem Gedanken, diesen herrlichen Sommertag in der neuen Freibadanlage zu verbringen, aber Danny und Felix, seine beiden bereits selbständigen Ältesten, hatten so davon geschwärmt, wie schön dort alles sei, daß auch Anneka und die Zwillinge sich überzeugen wollten, ob man da wirklich soviel geboten bekäme.
Die beiden Buben hatten nicht übertrieben, man konnte sich tatsächlich fast wie an der See fühlen, und es war bei weitem nicht so schwierig, dorthin zu gelangen wie an den Starnberger oder Tegernsee, die ohnehin an solchen Tagen übervölkert waren.
Daniel schaute nicht mehr skeptisch drein, sondern dehnte sich genüßlich auf seiner bequemen Liege. Natürlich hatten sie alles mitgenommen, was zu ihrem Wohlbefinden beitrug. Dafür hatte Leni gesorgt.
Fee hatte immer die Zwillinge im Blick und wenn sie mal kurzfristig nicht zu entdecken waren, rief sie schon besorgt nach ihnen.
»Sie laufen schon nicht weg«, meinte Daniel, »so klein sind sie nicht mehr.«
»Aber die größeren Kinder sind manchmal schon sehr rücksichtslos«, stellte Fee fest, doch dann legte auch sie sich entspannt zurück und schloß die Augen. Plötzlich rissen Angstschreie alle aus der kurzen Ruhepause. Daniel richtete sich auf, Fee war gleich auf den Beinen und sah ein aufgeregtes Mädchen. »Lenzi!« rief es immer wieder.
Das Mädchen war außer sich. Fee war mit ein paar langen Schritten bei ihr und griff nach ihrer Hand, die eiskalt war.
»Er taucht nicht mehr auf«, jammerte sie.
Daniel hatte sich einen Weg zu den beiden gebahnt. »Ruf die Ambulanz herbei, Fee. Schnelle Hilfe wird nötig sein«, sagte er hastig, da er gesehen hatte, wie ein junger Mann ins Wasser gesprungen war und tauchte, um den Verunglückten zu retten. Schon kurze Zeit später tauchte er mit einem Jungen im Teenageralter auf, und Daniel war zur Stelle, um den Bewußtlosen zu reanimieren.
Wenn er sich den Verlauf des Ausflugs so auch nicht vorgestellt hatte, jetzt war er nur noch Arzt und bereit, alles zu tun, um dieses junge Leben zu retten. Böse genug sah es aus.
»Lenzi, lieber Lenzi«, schluchzte das Mädchen. Fee legte tröstend den Arm um sie, während Anneka und die verschreckten Zwillinge sich an ihre andere Seite drückten.
Dr. Daniel Norden war auch hier der Arzt, der Vertrauen verströmte und bewundert wurde. Es herrschte plötzlich atemlose Stille, als ahnten sie alle, daß da ein junges Leben in höchster Gefahr schwebte. Der junge Mann, der den Buben aus dem Wasser geholt hatte, kniete geschockt einen Meter entfernt und verfolgte atemlos und mit angstvollen Blicken Daniel Nordens Bemühungen.
Für Fee war es beruhigend, daß sich die anderen Zuschauer in respektvoller Entfernung ruhig verhielten und keine geschwätzigen Kommentare abgaben. Daniel war nur auf den Jungen konzentriert und hatte gleich mit der Mund-zu-Mundbeatmung begonnen, als er keine deutlichen Lebenszeichen ausmachen konnte. Sekunden wurden dabei zur Ewigkeit, aber endlich konnte er ein bißchen durchatmen, als er feststellte, daß seine Bemühungen nicht vergeblich waren, wenngleich das Herz auch nur schwach und unregelmäßig schlug, als der Notarztwagen eintraf.
Die Sanitäter kamen mit der Trage, Dr. Norden informierte den Notarzt Dr. Jansen. Dem Jungen wurde Sauerstoff und eine Infu-
sion zugeführt. Dann ging alles sehr schnell, als er in dem Krankenwagen zur Behnisch-Klinik gebracht wurde, wo auf der Intensivstation bereits alles zur Aufnahme bereit war. Dr. Jenny Behnisch wußte, daß ihr Freund Daniel Norden keinen falschen Alarm verursachte.
Das zitternde Mädchen klammerte sich an Fee. »Darf ich mitfahren?« flehte sie.
»Ist er dein Freund?« fragte Fee, und die andere nickte.
»Lorenz Geutner, und ich heiße Franziska Wagner. Wir kennen uns von der Schule schon länger. Er ist ein lieber Junge und immer vorsichtig. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Er ist auch ein guter Schwimmer.«
»Ich denke, es ist besser, du fährst heim und wartest ab«, sagte Fee, da sie Daniels Blick richtig gedeutet hatte und wußte, daß der Junge noch nicht außer Lebensgefahr war.
»Er darf doch nicht sterben«, flüsterte Franziska. »Bitte, sagen Sie, daß er wieder gesund wird.«
»Das hoffen wir, und wenn du mir sagst, wie ich dich erreichen kann, werde ich dich benachrichtigen. Und du darfst die Hoffnung nicht verlieren, wenn es momentan auch ziemlich ernst aussieht.«
Franziska schlug die Hände vor das verweinte Gesicht. »Seine Eltern werden sich schrecklich aufregen. Er ist das einzige Kind, und sie sind sehr lieb. Warum mußte ausgerechnet ihm das passieren?«
»Die Ärzte werden alles für ihn tun«, sagte Fee tröstend. »Er ist in der Behnisch-Klinik bestens aufgehoben. Die Polizei wird einige Fragen stellen. Erzähle ihnen, was du weißt.«
Franziska war jetzt unter Fees gutem Zureden ruhiger geworden.
Franziska sah Fee mit schreckgeweiteten Augen an. »Ist die Polizei da?«
»Noch nicht. Aber sie wird jeden Moment eintreffen. So ein Unfall muß aufgenommen werden. Es könnte ja auch sein, daß jemand versucht hat, Lorenz Schaden zuzufügen. Um das herauszufinden, werden die Beamten alle Zeugen vernehmen.« Fee hatte noch nicht ausgesprochen, als auch schon das nahende Martinshorn das Eintreffen der Polizei ankündigte. Sie legte den Arm schützend um das sichtlich mitgenommene Mädchen und begleitete es an den Platz, wo sein Badetuch lag. Die anderen Freunde aus der Clique folgten den beiden schweigend.
»Habt ihr gesehen, wie der Unfall passiert ist?« fragte Fee, während sie wartete, bis Franziska sich angezogen hatte.
»Nein, wir haben Karten gespielt. Lorenz und ich hatten Streit, deshalb wollte er nicht mitmachen und ist baden gegangen. Ich mache mir solche Vorwürfe!«
»Aber Mädchen, du hast doch keine Schuld. Es war sicher ein Unfall.«
»Aber wie kann denn so was passieren?«
»Vielleicht hat dein Freund einen Wadenkrampf und konnte sich nicht mehr über Wasser halten. Das kommt vor. Und im Bad war es so laut, daß vermutlich keiner auf seine Hilferufe aufmerksam wurde«, überlegte Fee.
Dann war Franziska gefaßter, und sie ging mit ihren Freunden hinüber zu den Beamten, die Daniel zu dem Vorfall befragten. Die drei Norden-Kinder standen eng an ihn geschmiegt daneben.
»Wenn Sie keine Fragen mehr haben, würde ich gern in die Behnisch-Klinik fahren und nach dem Verunglückten sehen«, erklärte Daniel, als er alles zu Protokoll gegeben hatte.
»Natürlich, Herr Dr. Norden. Wir danken Ihnen für Ihre Hilfe. Falls wir Fragen haben, hören Sie von uns«, sagte die Beamtin höflich. Doch dann fiel ihr noch etwas ein. »Können Sie mir sagen, wer den Jungen gerettet hat? Vielleicht kann er Angaben zu dem Unfallhergang machen.«
»Das glaube ich zwar nicht, aber sein beherztes Eingreifen verdient es, belohnt zu werden«, sagte Daniel, während er sich suchend umblickte. Und tatsächlich, ein paar Meter entfernt stand der junge Mann. Das nasse schwarze Haar fiel ihm wirr ins Gesicht, und er stand offenbar immer noch unter Schock. Schnell war Daniel bei ihm.
»Brauchen Sie Hilfe?«
Verwirrt sah der Mann ihn an. Es dauerte einen Moment, bis er antworten konnte. »Er wird sterben, nicht wahr?« sagte er mit tonloser Stimme.
Daniel senkte den Kopf. »Das kann ich nicht ausschließen. Aber vielleicht hat er Glück. Er ist ein kräftiger Junge. Man darf die Hoffnung