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Kurz gesagt: Aphorismen 3: Aphorismen
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eBook88 Seiten1 Stunde

Kurz gesagt: Aphorismen 3: Aphorismen

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Über dieses E-Book

Leseprobe:
Die Suche nach der Lösung eines Problems ist oft nichts weiter als ein Schwenken des Angelhakens im Trüben.
Zukunft: schwangere Gegenwart, deren Vergangenheit zum Humus für sie geworden ist.
Kind: Hoffnung für die Zukunft und Enttäuschung, wenn sie eingetreten ist.
Gelebtes Leben wird zum Mythos.
Natürlich war in der Vergangenheit alles schöner. Sogar ich sel­ber, wie ich feststelle, wenn ich mir meine alten Fotos an­schaue.
Erwachsensein: die Utopie des Heranwachsenden, der gerade das Paradies seiner Kindheit verliert, ohne es zu merken.
Eine Meinung ist nur für den interessant, der sie selber hat.
Früher dachte ich, eine Universität sei ein Amt für das Univer­sum, bis ich herausfand, daß sie nur eins für die Uniformie­rung des Geistes ist.
Mode: Galopp hinter etwas her, das sich nicht fassen läßt, weil es sich dauernd ändert.
Jugendkult: das Aufbauschen der unterentwickelten Region des Lebens zu seiner Metropole.
Jugend: ein Versprechen, das nie eingelöst wird, weil das nur in der Zukunft möglich wäre, wenn sie bereits zur Vergangenheit geworden ist.
Die Jugend selbst ist das Versprechen, das sie gibt – und später nicht einlösen kann, da sie sich dann verloren hat.
Persönlichkeitsentfaltung: Wuchern eines Charakters, der ande­re erstickt, wenn sie es zulassen.
Die beste Erziehung der Jugend wäre, ihren Widerspruchsgeist auszunutzen: das Gegenteil von dem sagen, was man eigentlich meint.
Bei den meisten Jungen ist der Körper auf dem Höhepunkt und der Geist noch im Krabbelalter.
Kompensation im Suff: aus Furcht, nicht für voll genommen zu werden, ist er ständig voll.
Erwacht der Heranwachsende aus seiner körperlichen Latenz, wird das Sinnliche so dominierend, daß er oft in eine geistige Umnachtung fällt.
Zwei Gegensätze gehören zu einem Ganzen, wie die beiden Seiten zu einer Münze.
Für fast alles braucht man mittlerweile ein Zertifikat – wann auch für das Leben selbst?
Der Verstand steht zum Bewußtsein im Verhältnis, wie der Körper zur Seele.
Heute dient das Kreuz auf der Kirchturmspitze nur noch als Blitzableiter.
SpracheDeutsch
HerausgeberTrotz Verlag
Erscheinungsdatum13. März 2020
ISBN9783966861533
Kurz gesagt: Aphorismen 3: Aphorismen

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    Buchvorschau

    Kurz gesagt - Reinhard Knoppka

    Reinhard Knoppka

    Kurz gesagt:

    Aphorismen 3

    Jubiläumsausgabe 2019

    überarbeitet

    und

    erweitert.

    Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des (in erster Linie deutschen) Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors nicht statthaft. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und anderweitige auch öffentliche Veröffentlichung.

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

    detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

    Reinhard Knoppka: „Kurz gesagt: Aphorismen 3"

    ISBN Broschur: 978-3-96686-103-8 

    ISBN eBuch: 978-3-96686-153-3

    Umschlagfoto: R. Knoppka

    Lektorat und Korrektorat: Olaf Müller

    Umschlaggestalter/Buchsetzer: Rosa von Zehnle

    Verlag & Vertrieb:

    www.trotz.medien-vvg.org

    trotz@medien-vvg.org

    Printed in Germany

    © Verlag

    Köln/Somogy, 17.03.2019

    Alle Rechte vorbehalten

    Aphorismen-Buch: pointillistisches Werk, in dem der Autor seine Philosophie in lauter kleinen Farbflecken tupft.

    Die Suche nach der Lösung eines Problems ist oft nichts weiter als ein Schwenken des Angelhakens im Trüben.

    Zukunft: schwangere Gegenwart, deren Vergangenheit zum Humus für sie geworden ist.

    Kind: Hoffnung für die Zukunft und Enttäuschung, wenn sie eingetreten ist.

    Gelebtes Leben wird zum Mythos.

    Natürlich war in der Vergangenheit alles schöner. Sogar ich sel­ber, wie ich feststelle, wenn ich mir meine alten Fotos an­schaue.

    Erwachsensein: die Utopie des Heranwachsenden, der gerade das Paradies seiner Kindheit verliert, ohne es zu merken.

    Eine Meinung ist nur für den interessant, der sie selber hat.

    Früher dachte ich, eine Universität sei ein Amt für das Univer­sum, bis ich herausfand, daß sie nur eins für die Uniformie­rung des Geistes ist.

    Mode: Galopp hinter etwas her, das sich nicht fassen läßt, weil es sich dauernd ändert.

    Jugendkult: das Aufbauschen der unterentwickelten Region des Lebens zu seiner Metropole.

    Jugend: ein Versprechen, das nie eingelöst wird, weil das nur in der Zukunft möglich wäre, wenn sie bereits zur Vergangenheit geworden ist.

    Die Jugend selbst ist das Versprechen, das sie gibt – und später nicht einlösen kann, da sie sich dann verloren hat.

    Persönlichkeitsentfaltung: Wuchern eines Charakters, der ande­re erstickt, wenn sie es zulassen.

    Die beste Erziehung der Jugend wäre, ihren Widerspruchsgeist auszunutzen: das Gegenteil von dem sagen, was man eigentlich meint.

    Bei den meisten Jungen ist der Körper auf dem Höhepunkt und der Geist noch im Krabbelalter.

    Kompensation im Suff: aus Furcht, nicht für voll genommen zu werden, ist er ständig voll.

    Erwacht der Heranwachsende aus seiner körperlichen Latenz, wird das Sinnliche so dominierend, daß er oft in eine geistige Umnachtung fällt.

    Zwei Gegensätze gehören zu einem Ganzen, wie die beiden Seiten zu einer Münze.

    Für fast alles braucht man mittlerweile ein Zertifikat – wann auch für das Leben selbst?

    Der Verstand steht zum Bewußtsein im Verhältnis, wie der Körper zur Seele.

    Heute dient das Kreuz auf der Kirchturmspitze nur noch als Blitzableiter.

    Gott ist nicht tot, sondern in andere Erscheinungsformen transformiert, die sich den meisten nur noch nicht offenbart haben.

    Ein rechter Glaube klingt wie eine richtige Falschheit.

    Es ist wohl realistischer, um Erbarmen zu bitten, als sein Recht einzufordern.

    Heute fordern die Priester nicht mehr die Nächstenliebe, son­dern die politische Korrektheit.

    Früher fühlte er sich als Ungläubiger der Avantgarde zugehö­rig. Heute glaubt er, daß Jesus recht hatte, als er sagte, die Er­sten werden die Letzten sein.

    Furchtbar leichtsinnig, daß Jesus keine Schriften, sondern Jün­ger hinterlassen hat. Aber die hätten sie sowieso umgeschrie­ben.

    Jesus wäre der Erste gewesen, den die katholische Kirche ex­kommuniziert hätte.

    Ein Heiliger kann doch genausogut ein Trojanisches Pferd des Teufels sein.

    Nicht verwunderlich, daß die Farbe des Sozialismus grau ist: er verwandelt alles in Beton, der nun mal kein Humus für blü­hende Ästhetik ist.

    Man könnte immer mehr zu der Ansicht gelangen, daß die Dome nicht zu Ehren Gottes, sondern für den Massentouris­mus gebaut wurden.

    Für den Kommunisten hat die Geschichte einen Zweck, für den Gläubigen hat sie ein Ende. Für den Weisen besteht sie nur aus dem jeweiligen Moment.

    Liebe: Erbeben vom tiefsten Wurzelwerk bis ins höchste Ge­zweig.

    Reißt der kulturelle Keuschheitsgürtel, werden Ficker und Fresser entblößt.

    Am lautesten schreit der nach Gleichheit, dessen natürlicher Rang die unterste Stufe ist.

    Zynismus: Ressentiment in der Maske des Scharfsinns.

    Der Optimist strahlt am hellsten unter Pessimisten, die sich unangenehm von ihm geblendet fühlen.

    Unter Freiheit verstehen viele die Sklaverei unter ihren Leiden­schaften.

    Es wäre wünschenswert, die Utopie könnte verwirklicht wer­den, um die Menschen von diesem Wahnsinn zu kurieren.

    Manche Minderheit wächst unter Repressionen über sich selbst hinaus und verkümmert, sowie sie akzeptiert wird.

    Die Zukunft wäre eine riesige Müllhalde, würde sie die Hoff­nungen aufbewahren, die in sie gesetzt worden sind.

    Schon aus Berufsinteresse erkennt der Psychiater in allem et­was Krankhaftes – besonders in der seelischen Gesundheit.

    Egoist: jemand, der dauernd von Freiheit spricht – und dabei nur sich selbst im Sinn hat.

    Es gibt nicht nur die Gehirn-, sondern auch die Herzverkal­kung: Gefühlsdemenz.

    Robin Hood: Wegelagerer – hätte sich auch als Patron für den Sozialismus geeignet.

    Eitelkeit: eine andere Bezeichnung für unfreiwillige Peinlich­keit.

    Die Leute sollten Angst haben, daß sich selber fremd sind, statt unter der Xenophobie zu leiden.

    Die Freiheit ist das Material, mit dem heute die Gummizellen ausgepolstert sind.

    Im Sozialstaat wird sich nicht mehr durch Ausbeutung, son­dern durch Vertretung der Armen bereichert.

    Wer sich als unpolitisch bezeichnet, meint damit eigentlich, daß er sich resigniert ins Private zurückgezogen hat.

    Ist es

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