kurz gesagt: Aphorismen 4: Aphorismen
Von Reinhard Knoppka
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Über dieses E-Book
Menschenrechte hören da auf, wo sie auf Kosten anderer Menschen gehen.
Politiker sind auch bloß Hasardeure, setzen aber nicht ihr eigenes Schicksal, sondern das ihrer Wähler aufs Spiel.
Niemand ist so empört über ein Laster wie der, der es selber gern ausüben würde.
Zugehörigkeit zu einer Partei: die kalkulierte Hebelwirkung für den eigenen Vorteil.
Unverwirklichte Erfindungen: ins Nichts gespritzte Spermien.
Früher veranschaulichten Mythen den Eingriff der Götter ins Weltgeschehen – heute Verschwörungstheorien.
Wer mit Kunstwerken spekuliert, kennt vielleicht ihren ökonomischen, aber nicht ihren wahren Wert.
Volksbegehren sind ein Grundrecht und Volksaufstände die Notwehr einer ihrer Rechte beraubten Nation.
Argumente können etwas wahr erscheinen lassen – nur muß sich die Wahrheit nicht daran halten.
Politiker reden vom Wandel, meinen aber ihre unveränderlichen Privilegien.
Scharlatan und Heiratsschwindler sind wie ein Chamäleon: sie erbeuten ihr Opfer auch mit der Zunge, schleudern sie aber nicht nach ihm, sondern wickeln es mit ihr ein.
Von trivialer Lektüre bekommt man geistige Verstopfung, wie der Darm leibliche, wenn er nur Fastfood verdaut.
Mancher Schriftsteller existiert hauptsächlich in der Vorstellung: das Leben ist nur Stoff für sein Schreiben.
Egalitarismus: ein Richtmaß, bei dem alles, was über den Durchschnitt hinausragt, abgeschnitten wird.
Viele wollen gar nichts wissen, sondern alles besser als die anderen.
Zitieren: sich mit fremden Federn schmücken, die allerdings vielzu originell gegen die eigene Fadheit abstechen.
Der Durchschnitt ist konservativ und hält den Progressiven für einen Störenfried von Ruhe und Ordnung.
Langeweile bei der Lektüre liegt sowohl am Leser als auch am Autor: ein gutes Buch ödet einen schlechten Geist und ein schlechtes einen guten.
Der Wähler wählt, was er zu wollen glaubt, auch wenn es ihm eingeredet wird.
Wenn ein mittelmäßiger Geist einen außerordentlichen Gedanken in die Praxis umsetzt, kommt Mittelmäßiges dabei heraus, aber ein außerordentlicher macht selbst einen mittelmäßigen zu etwas Außerordentlichem.
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Buchvorschau
kurz gesagt - Reinhard Knoppka
Reinhard Knoppka
Kurz gesagt:
Aphorismen 4
Jubiläumsausgabe 2019
überarbeitet
und
erweitert.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des (in erster Linie deutschen) Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors nicht statthaft. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und anderweitige auch öffentliche Veröffentlichung.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Reinhard Knoppka: „Kurz gesagt: Aphorismen 4"
ISBN Broschur: 978-3-96686-104-5
ISBN eBuch: 978-3-96686-154-0
Umschlagfoto: R. Knoppka
Lektorat und Korrektorat: Olaf Müller
Umschlaggestalter/Buchsetzer: Rosa von Zehnle
Verlag & Vertrieb:
www.trotz.medien-vvg.org
trotz@medien-vvg.org
Printed in Germany
© Verlag
Köln/Somogy, 17.04.2019
Alle Rechte vorbehalten
Vorteil, einen Aphorismus zu lesen: die Gefahr, dabei einzuschlafen, ist relativ gering.
Menschenrechte hören da auf, wo sie auf Kosten anderer Menschen gehen.
Politiker sind auch bloß Hasardeure, setzen aber nicht ihr eigenes Schicksal, sondern das ihrer Wähler aufs Spiel.
Niemand ist so empört über ein Laster wie der, der es selber gern ausüben würde.
Zugehörigkeit zu einer Partei: die kalkulierte Hebelwirkung für den eigenen Vorteil.
Unverwirklichte Erfindungen: ins Nichts gespritzte Spermien.
Früher veranschaulichten Mythen den Eingriff der Götter ins Weltgeschehen – heute Verschwörungstheorien.
Wer mit Kunstwerken spekuliert, kennt vielleicht ihren ökonomischen, aber nicht ihren wahren Wert.
Volksbegehren sind ein Grundrecht und Volksaufstände die Notwehr einer ihrer Rechte beraubten Nation.
Argumente können etwas wahr erscheinen lassen – nur muß sich die Wahrheit nicht daran halten.
Politiker reden vom Wandel, meinen aber ihre unveränderlichen Privilegien.
Scharlatan und Heiratsschwindler sind wie ein Chamäleon: sie erbeuten ihr Opfer auch mit der Zunge, schleudern sie aber nicht nach ihm, sondern wickeln es mit ihr ein.
Von trivialer Lektüre bekommt man geistige Verstopfung, wie der Darm leibliche, wenn er nur Fastfood verdaut.
Mancher Schriftsteller existiert hauptsächlich in der Vorstellung: das Leben ist nur Stoff für sein Schreiben.
Egalitarismus: ein Richtmaß, bei dem alles, was über den Durchschnitt hinausragt, abgeschnitten wird.
Viele wollen gar nichts wissen, sondern alles besser als die anderen.
Zitieren: sich mit fremden Federn schmücken, die allerdings vielzu originell gegen die eigene Fadheit abstechen.
Der Durchschnitt ist konservativ und hält den Progressiven für einen Störenfried von Ruhe und Ordnung.
Langeweile bei der Lektüre liegt sowohl am Leser als auch am Autor: ein gutes Buch ödet einen schlechten Geist und ein schlechtes einen guten.
Der Wähler wählt, was er zu wollen glaubt, auch wenn es ihm eingeredet wird.
Wenn ein mittelmäßiger Geist einen außerordentlichen Gedanken in die Praxis umsetzt, kommt Mittelmäßiges dabei heraus, aber ein außerordentlicher macht selbst einen mittelmäßigen zu etwas Außerordentlichem.
Niemand hat etwas vom anderen auf dessen Kosten zu fordern, nicht mal von sich selber zu eigenen Lasten.
Der Linke sieht hier Glück und der Rechte auf der Gegenseite, aber keiner im jeweils anderen, ohne den jeder seine Existenzberechtigung verlöre.
Selbst wenn vielen ein Buch nicht gefallen hat, finden sie es plötzlich alle toll, sowie ein bekannter Kritiker es begeistert bespricht.
Manche Geheimnisse verbieten sich als Geständnis, können aber in der literarischen Verarbeitung zu großer Kunst werden.
Die Stadt verwahrlost wie der eigene Körper zur stinkenden Ruine, wenn der nicht in Schuß gehalten wird.
Wirft die Frau dem Mann vor, daß er sich nicht für sie aufopfert, und gibt der Mann ihr die Schuld dafür, daß er sie nicht mehr liebt, wird die Inszenierung zur Wahrheit und die Wahrheit zur Inszenierung.
Der Linke ist stark, wenn er sich als Schwacher, und der Rechte schwach, wenn er sich als Starker darstellt.
Manche Philosophie wirkt so, als hätte jemand erst eine fixe Idee gehabt und dann ein ganzes Gedankengebäude darunter errichtet, um sie zu untermauern. Doch es schwebt über der Realität und erschlägt sie noch, geht sie nicht in Deckung!
In der Demokratie scheint jeder mitzubestimmen, obwohl die Minderheit immer auf der Verliererseite ist. Dabei sitzen auch die Gewinner bloß politischen Parolen auf.
Metaphern: Gewürze – eine Prise zu viel kann den Geschmack des ganzen Textes verderben.
Der Kirchenmann wirkt auf den Ungläubigen wie ein Sektierer und dieser auf jenen wie ein Narr.
Homophobie ist für manche natürliche Selbstangst, die sie auf die projizieren, die ausleben, was sie bei sich selber fürchten.
Der einzige Mensch, bei dem sich jemand vorstellen kann, er sei das Ebenbild Gottes, ist der, den er liebt.
Cogito, ergo sum? - Da die meisten nicht wirklich denken, können sie auch nicht wirklich sein.
„Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast" - bedeutet aber nicht, daß sich geringe Brüder jetzt mit Jesus auf eine Stufe stellen können!
Wenn ich wirklich meinen Nächsten wie mich selbst lieben soll, möchte ich mich wegen gewisser Arschlöcher erst gar nicht lieben.
Ganz schön vermessen, Theorien mit dem Anspruch aufzustellen, die Welt habe sich gefälligst danach zu richten!
Baal, Zeus, Jahwe, Allah sind nicht göttliche Rivalen, sondern rivalisierende Vorstellungen der Propheten von Gott, von dem sie sich anmaßen, sein Medium zu sein.
Die Wahrheit ist sowohl absolut als auch relativ und die Relativität ist Teilmenge des Absoluten.
Dávila scheint Angst gehabt zu haben, daß man hinter der Nächstenliebe seine Gottesferne verbirgt. Hätte er nicht eher befürchten müssen, daß man vor lauter Gottesnähe seinen Mitmenschen übersieht?
Dávila nennt Nietzsche ungezogen. War das Jesus nicht auch, und müssen nicht alle Außerordentlichen ungehorsam gegenüber den Verhältnissen sein, wenn sie ihre Aussagen machen?
Der Priester vergibt den Sündern ihre