LIANNE KOLF: Agentinnen gab es damals nur bei James Bond – Von Bestsellern und Büchermenschen Blanvalet, 272 Seiten, 22 Euro
Sie haben ursprünglich Buchhändlerin gelernt, bevor Sie mit 28 Jahren den Vertrieb des Molden Verlags leiteten. Wie kamen Sie auf die Idee, eine Literaturagentur zu gründen?
Eigentlich durch den Konkurs des Molden Verlags. Eine ganze Reihe von Autoren, die heimatlos wurden, fragten mich: „Was soll ich denn jetzt machen? Ich habe den Plan, ein Buch zu schreiben oder ich habe bereits eines geschrieben. Wo soll ich damit hin?“Ich dachte mir: „Gut, dann kümmere ich mich doch mal um die Vermittlung!“Damals hat es ja den Beruf der Literaturagentin, die deutsche Autoren vertreten haben, noch gar nicht gegeben. Es gab lediglich unsere Kollegen in der Schweiz, schwerpunktmäßig Ko-Agenturen von ausländischen Agenturen und Verlagen, die die Deutschland-Rechte an amerikanischen, englischen, französischen oder italienischen Autoren verkauften. Nur ganz vereinzelt betreuten sie auch die