Die Whistler-Ranch: Die großen Western 340
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Jack Hammer kam zur Whistler-Ranch, um eine traurige Nachricht zu überbringen. Er wollte den Whistlers sagen, daß ihr Sohn und Bruder Tom nicht mehr lebte und daß sie ihn niemals wiedersehen würden. Aber der alte Rancher und seine Tochter Dinah empfingen ihn mit Freudentränen. Denn sie hielten ihn für Tom, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Und Jack erfuhr, daß Toms Brüder im Gefängnis saßen und in zwei Tagen gehängt werden sollten. Da konnte Jack nicht anders, als in die Rolle zu schlüpfen, die ihm das Schicksal zugedacht hatte. »Raus mit euch, ihr verdammten Satteltramps!« brüllte der glatzköpfige, bullige Salooner, winkelte die Arme an und ballte beide Hände zu Fäusten. »Verschwindet, sonst mache ich euch Beine!« Vor dem Tresen standen zwei abgerissen wirkende Männer. Sie trugen die grauen Hosen der Rebellenarmee, fadenscheinige Hemden und zerschlissene Uniformjacken mit den verblichenen Schulterstreifen von Captains. In den abgewetzten Stiefeln waren Löcher zu sehen. Nicht einmal Revolver trugen Tom Whistler und Jack Hammer, die beiden jungen Ex-Captains aus Texas. Tom Whistler schob den schmutzigen und verbeulten Stetson in den Nacken. Blonde Haare spitzten darunter hervor. Seine blauen Augen strahlten Härte und Stolz aus. Er warf seinem Begleiter einen kurzen Blick zu. Jack Hammer nickte nur kurz, ehe er den Kopf senkte. Und es mußte auf den ersten Blick auffallen, daß sich diese beiden jungen Männer sehr glichen. Fast konnte man sie für Zwillingsbrüder halten, so sehr ähnelten sie sich.
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Buchvorschau
Die Whistler-Ranch - Frank Callahan
Die großen Western
– 340 –
Die Whistler-Ranch
Unveröffentlichter Roman
Frank Callahan
Jack Hammer kam zur Whistler-Ranch, um eine traurige Nachricht zu überbringen. Er wollte den Whistlers sagen, daß ihr Sohn und Bruder Tom nicht mehr lebte und daß sie ihn niemals wiedersehen würden. Aber der alte Rancher und seine Tochter Dinah empfingen ihn mit Freudentränen. Denn sie hielten ihn für Tom, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Und Jack erfuhr, daß Toms Brüder im Gefängnis saßen und in zwei Tagen gehängt werden sollten. Da konnte Jack nicht anders, als in die Rolle zu schlüpfen, die ihm das Schicksal zugedacht hatte. Im Namen des toten Freundes stürzte er sich in einen wilden Kampf…
»Raus mit euch, ihr verdammten Satteltramps!« brüllte der glatzköpfige, bullige Salooner, winkelte die Arme an und ballte beide Hände zu Fäusten. »Verschwindet, sonst mache ich euch Beine!«
Vor dem Tresen standen zwei abgerissen wirkende Männer. Sie trugen die grauen Hosen der Rebellenarmee, fadenscheinige Hemden und zerschlissene Uniformjacken mit den verblichenen Schulterstreifen von Captains.
In den abgewetzten Stiefeln waren Löcher zu sehen. Nicht einmal Revolver trugen Tom Whistler und Jack Hammer, die beiden jungen Ex-Captains aus Texas.
Tom Whistler schob den schmutzigen und verbeulten Stetson in den Nacken. Blonde Haare spitzten darunter hervor. Seine blauen Augen strahlten Härte und Stolz aus.
Er warf seinem Begleiter einen kurzen Blick zu. Jack Hammer nickte nur kurz, ehe er den Kopf senkte.
Und es mußte auf den ersten Blick auffallen, daß sich diese beiden jungen Männer sehr glichen. Fast konnte man sie für Zwillingsbrüder halten, so sehr ähnelten sie sich.
»Hören Sie, Mister«, stieß Tom Whistler mit vibrierender Stimme hervor. »Sie sollten uns nicht länger wie den letzten Dreck behandeln. Wir haben Sie nur höflich um einen Drink und um ein Essen gebeten. Dafür wollten wir uns irgendwie nützlich machen. Sie hätten auch bedeutend höflicher eine Absage erteilen können. Dann versuchen wir eben woanders unser Glück.«
Jack Hammer nickte zu den Worten des Partners.
»Laß uns gehen, Tom«, murmelte er verbittert. »Es steht den Siegern nun einmal zu, uns ehemalige konföderierte Soldaten wie den letzten Abschaum zu behandeln. Irgendwie kommen wir schon nach Texas zurück.«
Der dicke Salooner verzog das feiste Gesicht. »Verdammt noch mal, Jungs«, brummte er einlenkend. »Ich habe wirklich nichts gegen euch. Ihr dürft das nicht persönlich nehmen, doch hier kommen jeden Tag einige Burschen eures Kalibers vorbei, die keinen Cent in den Taschen haben. Ich bin kein Wohlfahrtsunternehmen, sondern muß meine Dollars auch sauer genug verdienen. Es ist eine verdammt harte Zeit so kurz nach dem Krieg. Wenn ich alle hungrigen Mäuler füttern würde, könnte ich mir gleich selbst ’ne Kugel verpassen!«
Tom Whistler und Jack Hammer zuckten mit den Schultern.
»Na gut«, sagte Tom. »Das hört sich schon anders an, Mister. Nichts für ungut. Fragen kostet nichts. Wir reiten weiter.«
Der blondhaarige junge Mann wollte sich abwenden und auf die Pendeltüren zustiefeln, als der Salooner tief seufzte.
»Ihr habt mich überredet, Jungs. Ihr bekommt jeder einen Whisky. Und ich haue euch auch Speck und Eier in die Pfanne. Dafür müßt ihr mir hinten im Hof den Schuppen aufräumen. Einverstanden?«
»Einverstanden!« echoten die beiden ehemaligen Captains der Südstaatenarmee wie aus einem Mund.
»Wenn ihr mächtig ranklotzt, habt ihr es in einer Stunde geschafft. Ihr könnt auch eure Vierbeiner mitnehmen. Wasser findet ihr an der Tränke. Und bindet den Kleppern ruhig die Hafersäcke um.«
Der dicke Wirt seufzte schon wieder und schlug sich auf die spiegelnde Glatze, um einige Fliegen zu verscheuchen.
»Na, macht schon«, knurrte er dann. Und nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, schien es ihm bereits leid zu tun, daß er nachgegeben hatte. Tom Whistler und Jack Hammer beeilten sich sehr, die Whiskytränke zu verlassen, ehe der Dicke seine Meinung änderte.
Sie ließen ihre Pferde saufen und banden ihnen auch die prallgefüllten Hafersäcke vor.
Die abgemagerten Pferde, denen ein langer Ritt anzusehen war, langten mächtig zu.
Dann gingen die beiden Freunde daran, den Schuppen aufzuräumen. Nach einer guten Stunde wurde ihnen klar, daß sie noch einige Zeit benötigen würden, um Ordnung in das Durcheinander zu bringen.
Große Schweißperlen liefen über ihre staubverkrusteten Gesichter, denn im Schuppen war es sehr heiß.
»Ich muß mal raus und hinter die Büsche«, sagte Tom Whistler und räusperte sich. »Keine Sorge, ich bin in wenigen Minuten wieder zurück, alter Junge. Vielleicht solltest auch du eine kurze Pause einlegen.«
Tom verließ die Hütte und schlug sich in die Büsche, die ganz in der Nähe wuchsen. Gerade als er wieder auf den Schuppen zustiefeln wollte, sah er die drei Männer, die aus dem Hinterausgang des Saloons traten, sich umsahen und langsam auf die Blockhütte zustiefelten.
Sheriffsterne prangten auf den Lederjacken der drei Männer. Sie hielten Colts in den Händen.
Tom Whistler verhielt regungslos in seiner Deckung. Und er fragte sich, was das zu bedeuten hatte…
*
»Los, kommt schon raus, ihr verdammten Hundesöhne!« schrie einer der drei Sternschlepper. »Ich gebe euch genau eine Minute, um aus dem Schuppen rauszukommen. Und solltet ihr euch nicht sputen, schießen wir die Hütte in Fetzen. Die Zeit läuft, ihr Bastarde!«
Jack Hammer zuckte zusammen. Dann spähte er zum Fenster hinaus und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er die schwerbewaffneten Gesetzeshüter dort draußen stehen sah.
Das muß wohl ein Irrtum oder eine Verwechslung sein, dachte Jack. Tom und ich haben doch nichts ausgefressen. Was soll das alles?
»Zum Henker – kommt ihr raus, oder nicht?« erschallte die harte Stimme einer der drei Gesetzeshüter. Es schien sich um den Sheriff zu handeln, denn er war einige Jahre älter als die beiden anderen Männer.
Die beiden Hilfssheriffs wichen nur einige Yards zur Seite. Ihre Körper duckten sich leicht. Der Hauch des Todes ging von ihnen aus.
Jack Hammers Lippen wurden schmal, während er die Hände ineinander verkrampfte.
»Die Minute ist um, ihr Dreckskerle! Wie beginnen jetzt mit dem Feuerwerk, wenn ihr nicht sofort mit erhobenen Händen und ohne Waffen aus der Hütte heraustretet!«
Jack spähte erneut zum Fenster hinaus. Von seinem Freund, Partner und ehemaligen Kriegskameraden war nichts zu sehen.
Ein Schuß peitschte grell. Die Kugel schlug in die Schuppenwand. Es dröhnte dumpf, als sie das Holz durchschlug und einen alten Sattel traf, der auf der anderen Wandseite hing.
»Ich komme raus!« schrie Jack Hammer. »Verdammt, Sheriff, was soll das alles? Ich bin unbewaffnet!«
»Was das alles soll, weißt du ganz genau, du Bastard!« schrie der Gesetzeshüter. »Dein Partner soll ebenfalls mit rauskommen. Ich gebe dir nur noch fünf Sekunden, dann ist meine Geduld erschöpft!«
Jacks hagerer Körper straffte sich. Dann trat er an die Tür und öffnete sie einen Spalt.
»Na, wird’s bald!« knurrte der Sheriff. »Wenn du dich friedlich verhältst, feuern wir nicht, denn wir wollen dem Henker nicht ins Handwerk pfuschen.«
Jack Hammer stieß die Tür mit dem Stiefel zurück und lief los. Er reckte beide Hände in die Höhe. Obwohl Jack ein mutiger Mann war und das im Bürgerkrieg mehr als einmal bewiesen hatte, liefen ihm nun doch kalte Schauer über den Rücken.
Er traute den Sternträgern nicht.
Zu gut wußte der ehemalige Captain, daß sein Leben in diesen Sekunden an einem dünnen Faden hing.
Jack blieb nach wenigen Schritten stehen. Die drei Sternschlepper musterten ihn aus funkelnden Augen, in denen Haß aufleuchtete.
»Dein Partner soll auch rauskommen!« befahl der Sheriff. »Verdammt noch mal, ihr nehmt uns wohl nicht ganz für voll, was…?«
»Mein