Des Marshals größter Trick: Missouri - Band 9
Von Frank Callahan
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Über dieses E-Book
Ein Roman, der jeden in Atem hält
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Buchvorschau
Des Marshals größter Trick - Frank Callahan
Des Marshals größter Trick
Frank Callahan
Impressum
Copyright: Novo-Books im vss-verlag
Jahr: 2024
Lektorat/ Korrektorat: Franz Groß
Covergestaltung: Hermann Schladt
Verlagsportal: www.novobooks.de
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheber-rechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig
Jack Mason hat schon die wildesten Städte gebändigt und dem Gesetz Geltung verschafft. Aber diesmal wird er selbst erbarmungslos in die Enge getrieben. Die Bosse von Pine Spring stellen ihm ein Ultimatum. Entweder er verlässt innerhalb von drei Tagen die Stadt - oder er bleibt für immer. Auf dem Stiefelhügel. Jack weiß genau, dass er gegen die Übermacht auf verlorenem Posten steht, und er hängt am Leben wie jeder andere. Trotzdem will er nicht aufgeben. Eine winzige Chance gibt es noch für ihn. Doch als er danach greift, ist schon alles zu spät. Nur ein ganz großer Trick kann ihm noch das Leben retten!
Ein Roman, der jeden in Atem hält
„Wir geben dir genau drei Tage, um die Stadt zu verlassen und auf Nimmer-wiedersehn zu verschwinden, Marshal!"
So zischelte einer von drei Männern, die vor Jack Mason, dem Townmarshal von Pine Spring im Arizona Territorium, standen und ihre Revolver auf ihn gerichtet hielten.
Hart funkelten die Augen der Banditen, die ihre Halstücher Uber Mund und Nase gezogen hatten, um so später nicht wiedererkannt zu werden.
Dunkelheit lag über der Stadt. Silbernes Mondlicht spiegelte sich in einigen Fensterscheiben. Irgendwo kläffte ein Hund. Die Main Street lag verlassen vor den vier Männern.
„Ist dir das in deinen verdammten Sturschädel hineingegangen, Marshal? Unsere Geduld ist zu Ende. Wir tändeln nicht mehr länger herum. Verschwinde ganz schnell, sonst landest du auf dem Stiefelhügel vor der Town!"
Jack Masons bärtiges Gesicht blieb unbewegt. Nur die Nasenflügel bebten leicht. In seinen rauchgrauen Augen lag keine Angst. Fast schien es, als ignorierte der Gesetzeshüter die drei auf ihn gerichteten Colts.
Sein untersetzter Körper wirkte angespannt wie der eines Pumas vor dem entscheidenden Sprung. Die rechte Hand lag auf dem abgewetzten Griff des Revolvers, der tiefgeschnallt am Oberschenkel hing.
Jack Mason mochte ungefähr Mitte Vierzig sein. Und seinem Gesicht war anzusehen, dass er alle Höhen und Tiefen des Lebens kannte. Nichts mehr war ihm fremd.
„Er scheint etwas an den Lauschern zu haben", sagte ein anderer des Banditentrios.
„Anscheinend nimmt er uns nicht für voll und glaubt, dass wir nur scherzen", knurrte der dritte Halunke.
„Vielleicht sollten wir ihn gleich umlegen", meinte der Outlaw, der zuerst gesprochen hatte.
Jack Masons Körper spannte sich noch mehr. Die Revolverhand krallte sich jetzt so fest um den Griff des Colts, dass die Knöchel hell zu schimmern begannen.
„Lass es bleiben, Marshal, denn du hast nicht den Hauch einer Chance gegen uns. Ehe du dein Eisen auch nur halb aus dem Leder gezogen hättest, würdest du schon vor uns im Staub liegen!"
Nun teilten sich Jacks Lippen zu einem grimmigen Lächeln.
„Wenigstens einen von euch Höllenhunden würde ich mit auf den langen Trail nehmen."
„Pass auf, Marshal, knurrte einer der drei Maskierten. „Wir sind nicht gekommen, um dich zu töten. Das würde eine ganze Menge Staub aufwirbeln und unserem Boss nicht schmecken. Du sollst nur verschwinden und dich hier in Pine Spring nicht wieder blicken lassen. Das ist alles. Wenn du unseren Befehl nicht befolgst, sehen wir uns in drei Tagen wieder. Dann aber gibt's keine Schonung mehr. Mein Wort darauf!
Die drei Maskierten stiefelten langsam rückwärts und zielten dabei nach wie vor auf den Gesetzeshüter. Dann erreichten sie die dunkle Gasse, aus der sie vor wenigen Augenblicken wie lautlose Schatten aufgetaucht waren, drehten sich um und rannten davon.
Dumpf hallten die Schritte von den Häuserwänden zurück, ehe die Geräusche leiser wurden und verstummten.
Kurze Zeit später tackte Hufschlag durch die nächtliche Stille.
Jack Masons Körper entspannte sich. Der Townmarshal nahm die Hand vom Coltgriff und seufzte leise. Und ihm wurde erst so richtig klar, dass er bereits mit einem Fuß im Grab gestanden hatte.
„Das ist wohl die letzte Warnung dieser Bande von Halsabschneidern und Killern gewesen, murmelte Jack Mason. „Wenn ich schlau bin, sattele ich noch innerhalb der nächsten Stunde meinen Blacky, haue ab und steige erst einige hundert Meilen von hier entfernt wieder aus dem Sattel.
„Selbstgespräche, Marshal?" erklang eine krächzende Stimme hinter Mason auf, der herumwirbelte, während die Hand zum Revolver zuckte.
„Verdammt noch mal, lass dein Eisen stecken. Ich bin's - Old Billy."
Der Marshal von Pine Spring starrte auf den knorrigen Oldtimer, der vor ihm stand und eine Parker Gun in den Händen hielt. Mit solch einem Bleispucker konnte man aus nächster Distanz einen Menschen gut und gern in zwei Teile schießen.
Old Billy legte sein verwittertes Piratengesicht in noch mehr Falten, ehe er ausspuckte.
„Ich war ganz in der Nähe, als dich diese drei maskierten Hundesöhne vor ihren Colts hatten. Wenn es hart auf hart gekommen wäre, hätte ich in dem höllischen Reigen mitgespielt. Ich bin aber verdammt froh, dass es ohne Schießerei abgegangen ist!"
Old Billy spuckte erneut aus, legte den Kopf schief und sah den Townmarshal forschend an.
„Was wollten die Burschen?"
Jack Mason lächelte salzig.
„Das erzähle ich dir im Office, Old Billy. Komm schon, lass uns von hier verschwinden. Bei einem Drink spricht's sich besser!"
Der Oldman leckte sich über die Lippen und grinste dann breit.
„Das stimmt, Marshal."
*
„Du glaubst also, dass du es nicht mehr länger schaffst, nicht wahr...?" fragte Old Billy, nachdem er den goldgelben Whisky in die Kehle geschüttet und zufrieden geschmatzt hatte.
Jack Mason zupfte an seinem Bartgestrüpp und senkte für einen Herzschlag lang den Kopf. Als er den Oldtimer wieder ansah, erkannte dieser Resignation im Blick des Gesetzeshüters.
„Zum Geier, Jack. Du bist nicht irgendwer, sondern der Mason, verdammt noch mal! Du bist einer der besten und gefürchtetsten Revolvermarshals des Westens. Dein Name ist bereits zur Legende geworden, und an den Lagerfeuern schwärmen die Cowboys von deinen Abenteuern."
Jack Mason winkte nur ab.
„Well, du magst recht haben, Alterchen. Das alles ist vor mehr als fünfzehn Jahren gewesen. Jawohl, damals bin ich ein eisenharter Bursche gewesen, der so schnell mit dem Colt war, dass er alle Hindernisse aus dem Weg räumen konnte. Doch das ist längst vorbei. Ich bin älter geworden."
Old Billy schielte auf die Whiskyflasche und schob sein leeres Glas näher an die Bottle heran.
„Jeder von uns wird älter. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Du brauchst dich auch heute nicht zu verstecken, bist noch immer ein beinharter Bursche, der jedem auf die Hühneraugen tritt, der sich querlegt. Außerdem sorgt dein Name dafür, dass so mancher Schießer klein und hässlich wird und sich ganz schnell wieder davonschleicht!"
Der Oldtimer lächelte aufmunternd und nickte zufrieden, als Jack nochmals die Luft aus dem Glas ließ.
„Außerdem bin ich auch noch da! verkündete der graubärtige Alte, nachdem er den Drink durch seine Kehle gejagt hatte. „Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen und bin wohl in der Lage, beide Läufe meiner Schrotflinte abzufeuern. Und dann bleibt kein Auge trocken, wie du weißt, Marshal!
„Das ist nicht das Problem, Billy. Die Stadt ist innerhalb der letzten sechs Monate um über das Doppelte gewachsen, seit in der Nähe Gold gefunden wurde. Natürlich begrüßten der Bürgermeister und der Stadtrat diesen ungeheuren Aufschwung. Sie rechneten aber nicht mit den Dollargeiern, die von Pine Spring angezogen wurden wie Motten vom Schein einer Kerosinlampe."
Jack Mason schwieg und nippte an seinem Glas. Dabei sah er den Oldtimer düster an.
„Betrunkene Goldgräber, Kartenhaie, wildgewordene Cowboys und Banditen prägen das Stadtbild. Überfälle sind an der Tagesordnung. So sieht es aus. Als ich den Marshalposten vor einem Jahr angenommen hatte, rechnete ich mit einem ruhigen Job. Und nun stecke ich bis über beide Ohren in diesem Schlamassel."
„Du brauchst zwei