Küsse, Kuscheln, Kinderlachen
Von Rebecca Winters
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Über dieses E-Book
"Heirate mich!" Catherine weiß genau, dass Cole ihr den Antrag nur macht, weil er das Sorgerecht für seine kleine Nichte bekommen will. Aber warum bringt dann die Aussicht, mit ihm und Bonnie eine Familie zu sein, ihr Herz so unvernünftig zum Rasen?
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Buchvorschau
Küsse, Kuscheln, Kinderlachen - Rebecca Winters
IMPRESSUM
Küsse, Kuscheln, Kinderlachen erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2008 by Rebecca Winters
Originaltitel: „Adopted Baby, Convenient Wife"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 363
Übersetzung: Bettina Albrod
Umschlagsmotive: Mladen Zivkovic, PKartstudio / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514248
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Der alte Cowboy an der Tankstelle in Elko hob zuerst die zwei großen Tüten mit Einkäufen auf die Ladefläche seines Pick-ups, bevor er sich umdrehte und seinen Hut aus dem wettergegerbten Gesicht schob. „Bonnibelle, sagen Sie? Er sah zu den Bergen hinüber. „Das weiß doch jeder, dass die gleich da drüben im Tal liegt, unterhalb der beiden schneebedeckten Gipfel.
So viel hatte Catherine natürlich auch schon gehört, aber da sie von der anderen Seite Nevadas kam, musste er schon entschuldigen, dass sie die genaue Lage nicht kannte.
„Größte Viehranch in der Gegend, setzte der Cowboy hinzu. „35 000 Morgen. Können Sie gar nicht verfehlen. Wenn Sie aus der Stadt raus sind, biegen Sie auf die 227 ab, und dann nur noch der Straße folgen.
Also einfach immer der Nase nach? Eine flapsige Antwort lag Catherine schon auf der Zunge, aber sie verkniff sie sich. Der alte Mann dachte wirklich, er würde ihr helfen. Seiner Meinung nach hatte er ihr alles gesagt, was sie wissen musste.
Oh, du Kleingläubige, schalt sich Catherine, so schwer konnte es ja wohl nicht sein, den Weg zu finden. Sie bedankte sich bei dem Mann und stieg wieder ins Auto.
Jetzt, nachdem sie sich erfrischt, eine Flasche kaltes Wasser gekauft und getankt hatte, war sie bereit für die Weiterfahrt. Wie lange sie wohl noch brauchte, bis sie ihr Ziel endlich erreichte?
Es hatte keinen Sinn, in die Karte zu schauen, die sie gekauft hatte, ehe sie aus Reno aufgebrochen war. Die zeigte ihr nicht mehr, als dass sie in Richtung der Ruby Mountains unterwegs war, was sie ohnehin wusste.
Vor ihr flimmerte die Luft in der Hitze, und Catherine rief sich Bonnies geliebtes kleines Gesicht vor Augen.
Wenn dein Daddy dort ist, mein Liebling, werde ich ihn finden. Falls nicht, wirst du ganz und gar mir gehören, egal, was ich dafür tun muss.
Nachdem Catherine nach einer langen Fahrt durch die sengende Hitze des Julinachmittags schließlich jedes Gefühl für Zeit verloren hatte, entdeckte sie endlich zu ihrer Rechten einen Torbogen, der von einem mächtigen Hirschgeweih gekrönt war und die Einfahrt zur Bonnibelle-Ranch markierte. Ein Name wie dieser konnte wohl nur einem heimwehkranken Schotten eingefallen sein, der hier vor vielen Jahren sein Land abgesteckt und sich angesiedelt hatte.
Sie brauchte weitere fünfzehn Minuten, bis sich die Sandstraße an Bergginster und Lupinen vorbei zu einem klaren blauen See hoch geschlängelt hatte, an dessen Ufer ein gewaltiges dreistöckiges Farmhaus aus Baumstämmen errichtet worden war. Mit den Bergen im Hintergrund bot sich Catherine ein atemberaubendes Bild.
Dein Daddy hat sich ein Stück vom Paradies ausgesucht, als er sich entschlossen hat, hier zu arbeiten, mein Schatz.
Hinter dem Haupthaus lagen mehrere tadellos gepflegte Außengebäude und eine riesige Scheune, die von dunklen Pinien umgeben war. Einige der Gebäude sahen aus, als seien sie bereits Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden.
Catherine nahm an, dass es nicht nur ein Heer von Helfern brauchte, um das alles so gut in Schuss zu halten, sondern auch einen Boss mit eiserner Hand und herausragenden Manager-Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktionierte.
Eine bunte Mischung aus Luxuskarossen, Pick-ups und Pferdetransportern parkte vor dem Haupthaus am Rande einer gepflegten Rasenfläche. Angesichts der Tatsache, dass die Ranch ein riesiger und damit sicher einflussreicher Betrieb war, wunderte Catherine sich nicht über die zahlreichen Wagen, auf deren Autotüren das Siegel des Staates Nevada prangte.
Vielleicht hätte sie es getan, wenn sie nicht so verzweifelt auf ihre Mission konzentriert gewesen wäre. Die Zeit lief ab, sie musste rasch handeln.
Ansonsten könnte es sein, dass sie Bonnie verlor.
Allein der Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen.
Die Vorstellung, dass jemand anderes als sie Bonnie aufzog, war für Catherine eine Qual. Sobald sich herausstellte, dass Bonnies Vater genau der nutzlose Tagträumer war, als den sie ihn für sich abgestempelt hatte – und sobald sie aus seinem Mund gehört hatte, dass er mit seinem eigenen Fleisch und Blut nichts zu tun haben wollte –, würde sie vor Gericht ziehen und das Baby für sich beanspruchen.
Nachdem Catherine ihren Wagen neben einem blauen Mercedes geparkt hatte, stieg sie aus und genoss die trockene Wärme. In fast zweitausend Metern Höhe war es hier deutlich kühler als in Elko.
Vor sieben Stunden war sie von ihrer Wohnung losgefahren, und nun stand die Sonne schon tief. Catherines schlanker Körper warf einen langen Schatten auf den Weg. Dankbar für ihre nicht allzu hohen Absätze ging sie auf den Haupteingang zu. Die Kiesel der Auffahrt knirschten unter ihren Schritten.
Catherine stieg die Stufen zur Veranda hinauf, die das gesamte Gebäude umgab. Vor der Tür blieb sie stehen, strich ihren Blazer glatt, und entdeckte dann ein Schild, das Besucher bat, die Klingel zu betätigen.
Kaum hatte sie geklingelt, öffnete ein Dienstmädchen die Tür. Ein willkommener Schwall kühler Luft aus der Klimaanlage und der Duft von frischen Blumen schlugen Catherine entgegen.
Hinter dem Mädchen sah sie gewaltige Kübel voller Lilien und Rosen, die den Aufgang einer breiten Treppe schmückten. Die riesige Halle erinnerte eher an ein englisches Herrenhaus als an eine Viehranch im Westen.
Catherine fragte sich, ob sie vielleicht in eine Hochzeit hineingeplatzt war, aber da bat das Mädchen sie bereits herein. „Alle haben sich im großen Salon versammelt, sagte es. „Wenn Sie mir bitte folgen möchten.
„Oh, wandte Catherine ein. „Aber ich bin nicht …
Ehe sie ausreden konnte, verschwand das Mädchen bereits durch zwei holzgetäfelte Türen rechts von der Halle. Catherine wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Egal, was für eine Gesellschaft sie dort drinnen antreffen würde, sie war jedenfalls nicht eingeladen.
Sie entschied sich für den sicheren Weg und verließ rasch das Haus. Sie würde lieber im Auto warten, bis jemand herauskam. Dann würde sie fragen, was dort gerade stattfand. Je nachdem würde sie zurück nach Elko fahren müssen, um dort zu übernachten und am nächsten Morgen noch einmal zurückzukommen.
Sie war aus einem persönlichen und sehr privaten Grund hier: Nach einer unglücklichen Kindheit und Jugend hatte Catherine vor einigen Jahren eine zweite Chance bekommen. Und jetzt war sie endlich in der Lage, für jemanden zu kämpfen, der sich nicht selbst wehren konnte.
Es gab nur ein Problem: Wenn sie die falsche Person ins Vertrauen zog, könnte sie alles gefährden. Das würde sie nicht zulassen, sie hatte es Terrie versprochen. Und sie war fest entschlossen, ihr Versprechen zu halten.
„Mr Farraday?"
„Entschuldigen Sie mich, Hal", bat Cole den Vize-Gouverneur und dessen Assistenten, ehe er sich zu Janine umwandte, die noch nicht lange für ihn arbeitete. Etwas im Ton ihrer Stimme bewog ihn dazu, sie zu einem Fenster etwas abseits