Herzklopfen in der Klinik: Sophienlust - Die nächste Generation 89 – Familienroman
Von Simone Aigner
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Über dieses E-Book
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Stella Wittmann nahm die rote Reisetasche ihres Töchterchens vom Kleiderschrank. Die fünfjährige Carlotta war bereits eifrig dabei, aus ihrer Kommode sämtliche Söckchen, T-Shirts und dergleichen mehr herauszuholen. Sie stapelte alles auf ihr Bett. »Lottchen, so viel brauchst du gar nicht«, bremste Stella die tatkräftige Unterstützung der Kleinen. »Sieh mal, die dicken Socken sind für Herbst und Winter. Jetzt ist es Sommer«, erklärte sie dem Kind. Carlotta hielt in ihren Bemühungen inne, legte das Köpfchen schief und betrachtete, was sie schon bereitgelegt hatte. »Bist du gar nicht so lange weg, bis es Winter ist?«, erkundigte sich die Kleine und machte ein enttäuschtes Gesicht. »Kann ich nicht mit Heidi, Kim und Leon und Marie Schlitten fahren?« Stella lächelte. Sie wusste, wie gerne Carlotta im Kinderheim Sophienlust Zeit verbrachte. Bei ihrem letzten Aufenthalt vor einem halben Jahr war es Winter gewesen und sie hatte mit den genannten Heimkindern häufig draußen im Schnee gespielt und großen Spaß dabei gehabt. »Schlitten fahren könnt ihr diesmal nicht. Aber ihr macht sicher viele andere tolle Sachen«, versicherte sie. »Welche denn?« Carlotta setzte sich auf einen Stapel T-Shirts, auf dem Bett.
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Buchvorschau
Herzklopfen in der Klinik - Simone Aigner
Sophienlust - Die nächste Generation
– 89 –
Herzklopfen in der Klinik
Unveröffentlichter Roman
Simone Aigner
Stella Wittmann nahm die rote Reisetasche ihres Töchterchens vom Kleiderschrank. Die fünfjährige Carlotta war bereits eifrig dabei, aus ihrer Kommode sämtliche Söckchen, T-Shirts und dergleichen mehr herauszuholen. Sie stapelte alles auf ihr Bett.
»Lottchen, so viel brauchst du gar nicht«, bremste Stella die tatkräftige Unterstützung der Kleinen. »Sieh mal, die dicken Socken sind für Herbst und Winter. Jetzt ist es Sommer«, erklärte sie dem Kind. Carlotta hielt in ihren Bemühungen inne, legte das Köpfchen schief und betrachtete, was sie schon bereitgelegt hatte.
»Bist du gar nicht so lange weg, bis es Winter ist?«, erkundigte sich die Kleine und machte ein enttäuschtes Gesicht. »Kann ich nicht mit Heidi, Kim und Leon und Marie Schlitten fahren?«
Stella lächelte. Sie wusste, wie gerne Carlotta im Kinderheim Sophienlust Zeit verbrachte. Bei ihrem letzten Aufenthalt vor einem halben Jahr war es Winter gewesen und sie hatte mit den genannten Heimkindern häufig draußen im Schnee gespielt und großen Spaß dabei gehabt.
»Schlitten fahren könnt ihr diesmal nicht. Aber ihr macht sicher viele andere tolle Sachen«, versicherte sie.
»Welche denn?« Carlotta setzte sich auf einen Stapel T-Shirts, auf dem Bett.
»Lottchen! Nicht auf die T-Shirts setzen«, mahnte Stella. »Sonst muss ich sie alle noch mal bügeln.« Bereitwillig rutschte die Kleine von den Shirts, wobei diese ins Rutschen gerieten. Schon jetzt sahen die Ersten nicht mehr ganz ordentlich aus.
»Ich denke Nick und Tante Ma bauen für euch das Planschbecken im Garten auf und bestimmt macht ihr schöne Spaziergänge mit Barri und Anglos. Ihr könnt draußen Federball spielen, Fangen und Verstecken und …«
»Und vielleicht grillen wir Würstchen!«, rief Carlotta freudig.
»Vielleicht«, stimmte Stella lächelnd zu.
»Mama, wie lange darf ich diesmal im Kinderheim bleiben?«, erkundigte die Kleine sich und wickelte sich eine ihrer braunen Locken um den Finger.
»Zwei Wochen, Lottchen.«
»Wie oft schlafen ist das?« Carlotta hob beide Hände und spreizte die Finger. Stella stapelte die T-Shirts wieder ordentlich aufeinander und setzte sich zu ihrem Töchterchen.
»Das sind viele Male«, versprach sie. Sie war sicher, mit einer genaueren Angabe die Kleine zu überfordern. Halbwegs zufrieden nickte Carlotta.
»Gehst du jetzt bitte ins Bad und packst dein Zahnputz-Zeug ein?«, gab sie ihrer Tochter eine Aufgabe.
»Mach ich.« Carlotta hüpfte vom Bett.
»Deine Kosmetiktasche steht im Schrank unter dem Waschbecken!«, rief Stella ihr nach.
»Weiß ich«, kam es aus dem Badezimmer. Stella lächelte und stand auf, um die Reisetasche fertig zu packen. Sie war sehr froh, dass Carlotta so gerne ins Kinderheim ging, wenn sie mal wieder einen Betreuungsengpass hatte.
Seit Carlottas Vater sie verlassen hatte, kaum, dass die Kleine ein Jahr alt geworden war, sorgte sie alleine für ihr Töchterchen. Den notwendigen Lebensunterhalt verdiente sie als Krankenschwester im Klinikum in Maibach. Wenn sie aus beruflichen Gründen keine Zeit hatte, sich um Carlotta zu kümmern, weil sie Nachtschicht hatte oder Wochenenddienst, sprang ihr Bruder Wilfried ein, der als Computertechniker von zu Hause aus arbeitete.
Doch derzeit nutzte sie die Möglichkeit, berufsbegleitend eine Fortbildung zur Intensivpflege zu machen. Die Weiterbildung erstreckte sich über eine Dauer von zwei Jahren und fand in mehreren Blockwochen statt. Als sie vor einem halben Jahr mit der Teilnahme angefangen hatte, war Wilfried gerade selbst beruflich sehr eingespannt gewesen. Stella hatte das Gewissen geplagt, ihm nun auch die Verantwortung für die Kleine zu übertragen und war völlig ratlos gewesen. Eine Kollegin in der Klinik hatte sie auf das Kinderheim Sophienlust in Wildmoos aufmerksam gemacht. Anfangs hatte sich in Stella alles quergelegt, bei der Vorstellung, ihr Töchterchen in ein Kinderheim zu geben. Doch nachdem sie sich das Haus angesehen und mit dem Eigentümer, Nick von Wellentin-Schoenecker gesprochen hatte, hatte sie sich entschieden, es zu versuchen. Nick war ausgesprochen nett und noch sehr jung. Stella schätzte ihn auf höchstens zwanzig Jahre. Doch er zeigte sich sehr erwachsen und besonnen.
Einfühlsam hatte er sich sämtliche ihrer Sorgen angehört und ernst genommen. Sie hatte sich Gedanken gemacht, ob Lottchen mit dem Alltag im Heim zurechtkam, wer sich um die Kinder kümmerte, wie die Atmosphäre unter den Kindern war und wo Carlotta schlafen sollte.
Nick hatte ihr das Personal vorgestellt, das ebenso nett und herzlich war, wie er selbst. Er hatte sie durch das außerordentlich schöne Haus geführt, das früher im Besitz seiner Großtante Sophie gewesen war und eher an ein kleines Schloss erinnerte, als an ein Kinderheim – sowohl von den Innenräumen, als auch von den Außenanlagen her.
Stella hatte einige der Kinder kennengelernt, die allesamt sehr freundlich und sympathisch gewesen waren. Viele lebten dauerhaft im Heim, weil sie keine Eltern mehr hatten. Nick hatte ihr versichert, dass die Kinder auch untereinander stets füreinander da waren und die Größeren auf die Kleineren achteten.
Ebenso hatte sie erfahren, dass er die Leitung des Hauses erst kurz zuvor von seiner Mutter Denise von Schoenecker übernommen hatte.
Endgültig beruhigt war Stella gewesen, nachdem Carlotta einen Probenachmittag in Sophienlust verbracht hatte und total begeistert gewesen war. Sie hatte sich sofort mit ein paar von den jüngeren Kindern angefreundet und auch an den gutmütigen Hunden, Barri, einem Bernhardiner und Anglos, einer Dogge, hatte sie große Freude gehabt. Nach diesem Nachmittag hatte sie es kaum abwarten können, eine Weile dort zu verbringen.
Mittlerweile stand der dritte Aufenthalt für die Kleine im Kinderheim an.
Carlotta kam aus dem Bad gehüpft, ihre Kosmetiktasche in der Hand.
»Ich bin fertig, Mama. Fahren wir?«
Stella lächelte, ging in die Knie und drückte ihr Töchterchen an sich. Sie sah es mit einem lachenden und einem weinenden Auge, dass Lottchen derart leichten Herzens ins Kinderheim ging. Doch dann wies sie sich selbst zurecht. Sie konnte froh sein, so eine wunderbare Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind zu haben. Eifersucht war völlig fehl am Platz.
»Ja, Lottchen, wir fahren«, sagte sie, stand auf und nahm die Reisetasche vom Bett. »Komm.« Sie hielt ihrer Tochter die Hand hin. Lottchen schob vertrauensvoll ihre kleine Hand hinein. Gemeinsam verließen sie die Wohnung.
*
Torben Böhme goss die Spaghetti ab. Dampfend stieg das Kochwasser aus dem Sieb, das im Spülbecken stand. Er stellte den Topf beiseite und rührte in der Pfanne, in der die Bolognesesoße köchelte. Es duftete wunderbar und er hatte Hunger. Nur Marco war noch nicht zu Hause. In dem Moment hörte er, wie die Wohnungstür aufgesperrt wurde.
»Hallo, Papa!«, rief sein Sohn durch den Flur.
»Hallo, mein Junge.« Torben sah durch die Küchentür und lächelte seinem Jungen zu. Die dunklen Haare des Kindes standen in sämtlichen Richtungen vom Kopf ab. Unter dem Arm hielt er seinen Fußball. Auf seinen Knien waren Spuren von Gras und Erde zu sehen, seine Schuhe waren schmutzig, ebenso wie die Kniestrümpfe und sein T-Shirt. Torben schmunzelte.
»Du hast mal wieder mit allem Körpereinsatz trainiert, wie ich sehe.«
Der Elfjährige grinste.
»Papa, stell dir vor. Wir haben nächste Woche ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft von der Realschule. Die sind richtig gut! Aber Max sagt, wir sind besser. Das wird voll cool.«
»Super, Marco. Dein Trainer hat schon recht, ihr seid prima und habt bestimmt eine gute Chance«, versicherte Torben. »Jetzt geh dich waschen und umziehen. Das Essen ist fertig.«
»Gleich. Du, Papa, du kommst doch auch, ja? Ab morgen werden die Eintrittskarten verkauft.«
»Eintrittskarten?« Überrascht sah Torben seinen Sohn an.
»Ja. Nur zwei Euro für jede Karte. Das Geld kommt in die Schulkasse. Wenn wir nächstes Jahr auf Klassenfahrt gehen und es ist wer dabei, der sich die Fahrt nicht leisten kann, wird sie daraus bezahlt, sagt Herr Tröger«, erläuterte Marco.
»Das ist eine schöne Idee von eurem Schulleiter«, bestätigte Torben. Sicher konnten nicht alle Eltern ihren Kindern problemlos die angedachte Reise nach Österreich zahlen.
»Kommst du zum Zugucken? Oder hast du keine Zeit?« Bittend sah sein Junge ihn an.
»Wann ist denn das Spiel?« Hoffentlich hatte er keinen Mandantentermin oder gar einen bei Gericht.
»Freitagnachmittag um 16 Uhr«, verkündete Marco.
»Ich sehe in meinen Kalender und dann sage ich dir Bescheid«, versprach Torben. Er war ziemlich sicher, dass zu der Zeit nichts eingetragen war. Die Freitagnachmittage hielt er sich gerne für Büroarbeiten frei.
»Cool«, rief Marco. »Du hast bestimmt Zeit und du musst auch keine Karte kaufen. Ich habe nämlich zwei Freikarten zum Verschenken bekommen, weil ich in Mathe und in Englisch jeweils die beste Arbeit geschrieben habe.« Er grinste.
Torben musste lachen.
»Wunderbar. Dein Lerneinsatz hat sich gelohnt.«
Marco grinste noch breiter.
»Ich hab nur Englisch gelernt. Mathe muss man nicht lernen, man muss es nur verstehen.«
»Noch besser. Und jetzt geh dich endlich waschen, damit wir essen können.«
»Die zweite Freikarte geb’ ich Martin«, überlegte Marco, ohne