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Ein BIld, das ein Geheimnis birgt: Fürstenkinder 81 – Adelsroman
Ein BIld, das ein Geheimnis birgt: Fürstenkinder 81 – Adelsroman
Ein BIld, das ein Geheimnis birgt: Fürstenkinder 81 – Adelsroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Ein BIld, das ein Geheimnis birgt: Fürstenkinder 81 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

In dieser Gegend der herrlichen Heidelandschaft war Rose noch nie gewesen. Ihr Malerauge entzückte sich an der Farbenpracht des blühenden Heidekrautes. Weiße Wollgrasflocken tanzten durch die berauschend reine Luft. Rose brachte den weißen Sportwagen zum Stehen. Sie dehnte weit die Arme. gen zum blauen wolkendurchzogenen Himmel hinauf. Wie schön war doch die Welt! Die leichte Verstimmung, die ihre Laune getrübt hatte, war verflogen. Zum Kuckuck, warum hatte sie ihre Zeichenutensilien nicht mitgebracht? Roses Augen verengten sich. Und was war der helle Fleck zwischen den Wachholderbüschen? Zögernd ging Rose näher. Und sah bald, es war ein kleines Mädchen… Einen Moment erfaßte Panik sie. Das kleine Wesen lag gar zu ruhig. Nichts bewegte sich. In den langen blonden Haaren spielte der Wind. Rose ging energisch über den gelben Sandweg. Das Mädchen bewegte sich. Ein scheues Lächeln flog über das weiße Gesichtchen. Rose stand sehr still.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. März 2023
ISBN9783987576164
Ein BIld, das ein Geheimnis birgt: Fürstenkinder 81 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Ein BIld, das ein Geheimnis birgt - Eva-Maria Horn

    Fürstenkinder

    – 81 –

    Ein BIld, das ein Geheimnis birgt

    Unveröffentlichter Roman

    Eva-Maria Horn

    In dieser Gegend der herrlichen Heidelandschaft war Rose noch nie gewesen. Ihr Malerauge entzückte sich an der Farbenpracht des blühenden Heidekrautes. Weiße Wollgrasflocken tanzten durch die berauschend reine Luft.

    Rose brachte den weißen Sportwagen zum Stehen. Sie dehnte weit die Arme. Sie sah mit glücklichen Au-

    gen zum blauen wolkendurchzogenen Himmel hinauf. Wie schön war doch die Welt!

    Die leichte Verstimmung, die ihre Laune getrübt hatte, war verflogen. Zum Kuckuck, warum hatte sie ihre Zeichenutensilien nicht mitgebracht?

    Dort drüben die Birke vor dem Himmel, der gelbe Weg, der sich durch das Rot des Heidekrauts schlängelte, die knorrigen Kiefern…

    Roses Augen verengten sich. Und was war der helle Fleck zwischen den Wachholderbüschen?

    Zögernd ging Rose näher. Und sah bald, es war ein kleines Mädchen… Einen Moment erfaßte Panik sie. Das kleine Wesen lag gar zu ruhig. Nichts bewegte sich. In den langen blonden Haaren spielte der Wind.

    Rose ging energisch über den gelben Sandweg. Das Mädchen bewegte sich. Ein scheues Lächeln flog über das weiße Gesichtchen. Rose stand sehr still.

    Der Kopf der Kleinen wandte sich ihr zu. Es war ein süßes, ein zauberhaftes Gesicht, wie einem alten Bild entstiegen. Die ganze Gestalt, die in einem Dirndlkleid steckte, schien vollkommen.

    Nur die riesengroßen blauen Augen, mit der Farbe eines Vergißmeinnichts, sahen wie tot in die herrliche Welt.

    »Guten Tag«, ein kleines, zögerndes Stimmchen. Um den roten Kirschenmund ein feines Lächeln. »Du gingst zuerst so leise. Da dachte ich, eine Fee kommt. Weißt du, wenn man sehr still liegt, hört man die Feen über die Heide gehen. Aber du darfst dich nicht rühren. Sonst erschrecken sie. Warum bist du dann plötzlich so hart aufgetreten?«

    Rose schluckte. Der Tag hatte sein Strahlen verloren.

    »Ich kann dich nicht sehen. Ich bin blind, weißt du. Aber ich höre sehr viel. Viel mehr als andere Menschen. Bist du ein Mädchen? Oder bist du schon eine Frau?«

    Rose trat schnell an die Kleine heran. »Als ich so alt war wie du, erschienen mir Mädchen von 23 Jahren wie rechte Greise.«

    Die Kleine lachte. Zögernd streckte sie ihre Hand aus und legte sie der Fremden auf den Arm.

    »Wie siehst du aus? Was hast du für eine Haarfarbe? Meine Mutti erzählt mir immer alles ganz genau. Dann kann ich es mir gut vorstellen…, aber meine Mutti ist zu Hause geblieben. Weißt du, die fremde Frau ist wieder da. Aber sie hat eine so harte Stimme…, ich habe Angst vor ihr. Aber meine Mutti sagt, ich sei ein Dummes. Und die fremde Frau sei sehr gut zu uns. Und dann gehe ich immer weg, wenn sie kommt.

    Und die bist überhaupt die erste Fremde, die ich sprechen höre. Hier in die Heide verirrt sich selten jemand. Manchmal kommen Jäger hierher. Aber ich höre sie immer nur von weitem. Willst du mir sagen, wie du heißt und wie du aussiehst?«

    Die Kleine war reizend in ihrer Zutraulichkeit. Und man konnte bei dem zufriedenen, ja glücklichen Gesicht die blinden Augen vergessen.

    »Ich heiße Rose Meeßen. Und ich bin noch nie hier in der Gegend gewesen. Weißt du, kleines Mädchen, ich wohne erst drei Monate in L. Und heute wollte ich nur mit dem Wagen umherfahren.«

    »Und jetzt hast du mich gefunden«, die Kleine klatschte glücklich in die Hände. »Das ist fein. Wie siehst du nur aus… O bitte, sag es mir.«

    »Ich bin längst nicht so hübsch wie du, kleine Fee. Und habe auch nicht so herrliche Haare… Deine Haare glänzen wie Gold. Ich habe schwarze Haare. Und weil ich wenig Zeit habe, lasse ich sie mir stets sehr kurz schneiden. Und du hast Augen, die leuchten so blau wie der Himmel. Meine Augen sind grün und haben kleine braune Pünktchen. Ich habe mich einmal selbst gemalt. Und darum kenne ich mein Gesicht genau.«

    Sie lachten beide. Das Kinderlachen war wie eine helle kleine Glocke. Roses Glocke schien einen Sprung zu haben.

    »Bist du dick oder dünn?« Sehr ernsthaft wurde die Frage gestellt. Und sehr ernsthaft antwortete Rose.

    »So mittelprächtig, Kleines. Ich muß schon ein wenig auf meine Figur achten. Und dabei esse ich so furchtbar gern Kuchen und Pralinen. Im Augenblick ist Schmalhans in meinem Portemonnaie Küchenmeister.«

    »Schmalhans Küchenmeister?« Die Kleine bemühte sich, die hohe runde Kinderstirn zu krausen. »Das habe ich noch nie gehört.«

    Rose setzte sich ins Heidekraut. Eine Biene summte über ihren Kopf, ließ sich auf eine rote Blüte nieder und flog dann weiter. Rose nahm die schmalen, feinen Hände der Kleinen zwischen ihre Finger. »Das ist ein Sprichwort. Und es soll ausdrücken, daß man knapp bei Kasse ist. Nein, siehst du, wie wenig ich gewohnt bin, mit kleinen Mädchen zu sprechen. Ich wohnte bisher in einer Stadt, die weit von hier ist. Dann bin ich nach L. umgezogen. Und das kostete viel Geld. Da wurde mein Portemonnaie ein wenig leerer.«

    »Aber warum hast du nicht das Geld aus dem Kästchen genommen? Meine Mutti legt das Geld nicht nur

    in die Geldbörse. Oder hast du kein

    Kästchen?«

    »Nein. Siehst du, so leichtsinnig bin ich. Ich habe alles Geld, das ich verdiene, in meine Geldbörse gelegt. Und nie an ein Kästchen gedacht.«

    »Das solltest du aber«, sagte die Kleine streng. »Meine Mutti sagt, man muß, wenn es einem gutgeht, immer für den Notfall sorgen. Wie die Tiere. Die sorgen auch im Sommer und Herbst schon für den Winter.«

    »Deine Mutti muß sehr klug sein.«

    Die Kleine strahlte. »Und wunderschön ist sie. So schön wie ein Engel.

    O bitte, erzähle weiter. Von dem Schmalhans.«

    »Also, ich bin umgezogen. Und dann hätte ich mich mit einem hübschen Zimmer begnügen müssen. Aber da sah ich eine Wohnung, die gerade fertiggebaut war. Sie hat herrlich große Fenster. Eine Atelierwohnung nennt man so etwas. Der Himmel ist mir sehr nahe, und die Wolken schwimmen manchmal vor den Scheiben her. Die Wohnung besteht aus drei Zimmern. Bestand…, ich habe einige Wände herausreißen lassen. Jetzt habe ich ein riesengroßes und ein sehr kleines Zimmer. Und ich habe nur wenige Möbel. Aber es ist sehr behaglich bei mir. Das ist wichtig für mich…, daß ich in einer Umgebung lebe, in der ich viel Licht zum Malen habe.«

    »Was malst du denn? Ich dachte immer, malen tun nur Männer.«

    Rose lachte. »O nein. Manchmal verkaufe ich sogar Bilder. Und ich trenne mich immer wieder ungern von ihnen. Sie sind…«, sie zögerte einen kleinen Augenblick. Ihre Augen streiften das feine, ernsthafte Gesichtchen der Kleinen. Es war ein feingliedriges kleines Wesen. Hoheitsvoll, lieblich. So malten alte Meister ihre Engel.

    »Warum erzählst du nicht weiter?«

    »Die Bilder sind mir ans Herz gewachsen. Sie sind wie ein Teil von mir selbst. Und darum verkaufe ich sie nicht gern.«

    Sie krauste das feingeformte kleine Näschen. »Das kann ich gut verstehen. Warum bist du denn nicht in deiner anderen Wohnung geblieben?«

    Rose sah auf ihre braune Cordhose hinunter. Es war gut, daß Paul sie nicht so sah. Paul haßte das Saloppe ihrer Kleidung. Sie seufzte ungeduldig. Da waren die Gedanken also glücklich wieder bei Paul angelangt.

    »Sei mir nicht böse«, ganz kläglich klang die Kinderstimme. »Ich wollte dich nicht ärgern.«

    »Das hast du auch nicht. Meine Gedanken waren auf Reisen. Warum ich nicht in meiner Wohnung geblieben bin? Ich lebte mit meiner Mutter dort. Und als sie starb, mochte ich nicht dort bleiben.« Von Paul erzählte sie der kleinen Wißbegierigen nichts. Und war von Paul überhaupt etwas zu erzählen?

    Die Kleine öffnete entsetzt die toten Augen. Ganz starr waren sie. »Können denn Muttis sterben?«

    »Nur, wenn sie sehr alt sind«, sagte Rose schnell. Und legte ihren Arm um die dünnen Schultern des Kindes.

    »Anne! Anne! Sei lieb, Anne. Ich suche dich schon so lange. Wir spielen später noch einmal Verstecken!«

    »Das ist meine Mutti.« Die Kleine war schon aufgesprungen. Sie wandte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Glücklich gelöst wirkte das blinde Mädchen. Ihr langes blondes Haar flatterte im Wind und umstand licht das feine Gesichtchen.

    Ich möchte sie malen, dachte Rose, und ich weiß, es würde mein bestes Bild.

    Rose erhob sich. Hinter dem Hügel tauchte eine junge Frau auf. Gertenschlank. Mit den gleichen blonden Haaren, wie sie Anne hatte…

    Und als Rose das Gesicht der Fremden sah, erschrak sie bis ins Herz. Es war ein narbenentstelltes Gesicht. Einen Augenblick glich es einer Teufelsmaske.

    Aber da waren die Augen…, warmherzig, lebhaft. Aber jetzt stand deutlich Abwehr und Angst in ihnen.

    »Das Mädchen heißt Rose«, rief Anne lebhaft und machte zögernde Schritte auf die Mutter zu. Weit streckte es ihre Ärmchen der Mutter entgegen. Beinahe feindlich musterten sie die blauen Augen.

    »Ich fuhr mit dem Wagen über den Weg. Und als ich ausgestiegen war, sah ich das Mädchen. Ihre Tochter ist entzückend, wie…«

    »Wie eine Elfe, hat sie gesagt, Mutti. Ich weiß ganz viel von ihr. Sie war so lieb. O bitte, Mutti, laß sie doch mit uns ins Haus kommen. Ich möchte es so gern.«

    Ein wenig schwand die feindliche Abwehr aus dem entstellten Gesicht. Rose war voll Erbarmen.

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