Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

15 Märchen für Erwachsene
15 Märchen für Erwachsene
15 Märchen für Erwachsene
eBook97 Seiten1 Stunde

15 Märchen für Erwachsene

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Es war einmal …" war einmal? Ist die Zeit der Märchen nicht längst vorbei? Es gibt noch Königstöchter und Märchenhochzeiten, es gibt Millionärssöhne und Models, die glamouröse Feten auf Luxus-Yachten feiern. Von dieser Sorte sind die Märchen dieser Sammlung nicht. Andererseits, wie soll im täglichen Stress, im Leistungszwang, bei der ständigen Erreichbarkeit mit dem Smartphone, wie soll in der Welt der SMS, eMails, Whatsapp-Stupser und des Twitter-Gezwitschers, zwischen den modischen Kurzbotschaften und Emoticons, wie sollen hier Märchen gedeihen? Gerade hier! Hier sind Siegerts Märchen angesiedelt, oft als Schrei der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Besinnung. In der Fülle seiner Begegnungen hat er "die Feder gezückt", wenn aus dem plötzlichen Zusammentreffen zweier Menschen eine märchenhaft tiefe Beziehung entstand, vom Schicksal zerrissen, dennoch untrennbar, manchmal vergeblich, aber wahre Liebe lässt sich nicht begraben. Meint auch der Teddybär. Nur Dido sprengt den Rahmen, Dido aus dem afrikanischen Dorf. Und wild geht's her auf der Suche nach der Wahrheit über die Chaos-Theorie.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum10. Sept. 2016
ISBN9783738083811
15 Märchen für Erwachsene

Mehr von Werner Siegert lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie 15 Märchen für Erwachsene

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für 15 Märchen für Erwachsene

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    15 Märchen für Erwachsene - Werner Siegert

    Zur Einführung

    „Es war einmal … – das war einmal. Nur noch ein einziges Märchen dieser Sammlung schmückt sich mit dieser Floskel. Und auch dieses endet nicht „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heut’. Nein, viele leben nicht mehr heut’. Ein gutes Ende war nicht allen beschieden. Aber alle sind gegenwärtig.

    Sind es überhaupt Märchen? Oder sind die Geschehnisse nicht einfach nur märchenhaft? Das sollten die Leser entscheiden. Manche schildern Begegnungen von einer Empfindsamkeit, die der kleine Wolfi im „Herbst ohne Rose schon gar nicht mehr versteht. „Na ja, besondere Titten scheint sie nicht gehabt zu haben! Damit zerreißt er die Gespinste und zerrt uns jäh in die Gegenwart. Und in die Gegenwelt all dieser Geschichten, die sie erst zu Märchen werden lässt. Was fehlt ist die Fee, die zum Schluss alles wieder heile macht.

    Wer sind die Protagonisten? Manchmal taucht ein „Ich auf, als Erzähler, als Mitwirkender, dann sind es wieder Personen mit veränderten Namen, um sie zu schützen. Es sind ja Märchen aus dem Heute. Hinter dem „Ich verbirgt sich nicht immer der Autor.

    Wenn es ein Leitmotiv gibt, dann ist es bei aller Zurückhaltung doch die Erotik, die zumindest hervor lugt oder lüstern sogar die Chaos-Theorie plausibel werden lässt. Umsponnen ist sie oft von Musik und Farben.

    „Sie ließ mir keine Melodie" wurde bereits mehrfach in Wettbewerben ausgezeichnet.

    Lassen Sie sich märchenhaft unterhalten.

    Werner Siegert

    Vom Gänseblümchen, das mehr als eine Rose war

    Es war einmal ein Gänseblümchen. Eines von Milliarden - oder sind's Billionen oder gar Trilliarden? Eines von diesen unvorstellbar vielen Blütensternchen, die jedes Jahr über saftige, taufrische Wiesen herabrieseln.

    War es besonders schön? Vielleicht war's schöner als die zwanzig oder dreißig Schwestern, die der Blick eines Menschen auf einmal erfassen kann. Aber sicher gab es noch viel schönere zwischen dem Holzzaun auf der einen Seite der Wiese und dem Schulhaus, in dem Kinder fröhlich lärmten.

    Auf einmal legte sich ein Schatten über die Blümchen. Einige wurden gar zertreten, geknickt und plattgedrückt. Eine Männerhand senkte sich herab, zögerte und wählte sich dann just diesen Blütenstängel, um ihn - sorgsam, ganz unten am Stiel - abzupflücken. Das Gänseblümchen ward emporgehoben und - welch' eine unverhoffte Auszeichnung! - als eine Liebesgabe in die zartgliedrigen Finger einer jungen Frau übergeben.

    Sanft hielt sie es zwischen Zeigefinger und Daumen, führte es an ihre Nase, als ob es gelte, den Duft einer Rose einzuatmen. Die Fingerkuppen wurden heiß. Der ganze Körper schien zu zittern. Ein Strom floss durch alle Gliedmaßen. Ja, es war - so erinnert sich das Gänseblümchen heute noch, im Blumenhimmel - als ob mit seiner Hilfe in einen eben noch fast müden, ohnmächtigen und von traurigen Gefühlen erfüllten Menschen mit einem Mal Herzenswärme strömte, wie Frühlingssonne über Winterboden.

    Meine Blütenblätter, sie wurden zu Hoffnungsstrahlen. Der Saft aus meinem Stängel ließ das Blut pulsieren. Ein Lachen erklang - zuerst noch ein wenig schüchtern und ungläubig, aber dann voller Herzlichkeit.

    Ja, und dann erzählte dieses Gänseblümchen eine ganz lange Geschichte von jener Art, wie sie sonst nur die stolzen, hohen, blutroten Rosen zu berichten wussten. Liebe war entbrannt. Das kleine Blütenbotenmädchen hatte ein Feuer entfacht.

    Eine Liebe ohne Dornen sollte es werden, seufzte es, als wolle es alles noch einmal von vorn beginnen." Aber dann war ich auch nicht besser als die Rosen. Zuerst, da barg mich diese junge Frau in ihrer Hand wie ein zerbrechliches Geschmeide, an dem auch nicht der geringste Schaden entstehen sollte. Insgeheim küsste sie mich. Strich mit mir an ihren Lippen und Wangen entlang. Begann, leise zu singen.

    Alle Gänseblümchen dieser Welt, verhieß der Mann - als ob er einen Zauber aussprechen wollte - sollen dir immer und immer wieder das eine sagen: Ich liebe dich!

    "Ach, das war wunderschön. Jahr für Jahr erstrahlten wieder viele Tausende Liebesbotengänseblümchen. Und viele meiner Schwestern zierten Briefe und Geschenke.

    Ja, ich dachte - oh, wie überheblich, muss ich heute bekennen - dass wir Gänseblümchen uns viel besser eignen als die Rosen, um Liebe, nichts als Liebe zu verkünden. Aber heute weiß ich, dass auch unsere Kraft und unser Zauber welken. Die Liebe welkt wie wir. Und eines Tages sieht die Frau uns nicht mehr, verschließt die Augen über unserer Botschaft. Die Hände des Mannes erlahmen, die uns pflücken und verschenken wollen. Da können noch so viele von uns erstrahlen, überall, für jeden, noch neben den ärmsten Hütten.

    Niemand bräuchte lange nach Worten zu suchen, wenn er uns nur sprechen ließe. Ach, könnte ich nur noch ein einziges Mal, wie damals, einen Menschen hoffen, lachen, singen machen!"

    Männertreu, Vergissmeinnicht, Löwenmäulchen und Levkojen, ja selbst die Rosen nickten nur bei diesem Wunschtraum ihrer unscheinbaren kleinen Freundin, und gaben sich ganz ihren eigenen Gedanken hin.☺

    S t e l l a

    Es war mir so peinlich. Ich wollte im Bus meine Fahrkarte bezahlen und hatte vergessen, Geld einzustecken. Die paar aus den Taschen gekramten Münzen reichten nicht. Es fehlten 30 Cent. Also Aussteigen? Ich stand da mit rotem Kopf. Alle Fahrgäste, so hatte ich jedenfalls das Empfinden, schauten auf mich, den eleganten Herren, der die 30 Cent nicht hatte und auch keine größeren Scheine .... Er müsse eine Anzeige machen. Ich müsse eine Strafgebühr bezahlen. Da bliebe ihm wohl nichts anderes übrig, sagte der Schaffner. Und wenn ich jetzt aussteige? fragte ich zaghaft. Ich sei ja schon eine Strecke gefahren, entgegnete er streng.

    Da stand sie auf, dieses junge Mädchen mit dem blonden Haar, entnahm aus ihrer kleinen Geldbörse 30 Cent, legte sie mit einem Lächeln auf den Zahltisch - und stieg aus, denn wir hatten die nächste Haltestelle erreicht.

    Gerade konnte ich schnell noch durch die eben schließenden Türen hinausspringen und hinter dem Blondschopf herlaufen.

    Hallo, Sie liebe Frau, liebes Fräulein ....

    Ich konnte sie schlecht taxieren, ob sie nun 17, 18 oder gar 22 Jahre alt war. Sie hatte ein so unendlich sanftes, freundliches Gesicht.

    Verlegen lächelnd blieb sie stehen.

    Ich möchte Ihnen Ihr Geld zurückgeben ....

    .... aber das macht doch nichts, es sind doch nur ein paar Cent! Das ist doch keine Affaire!

    Ja, vor allem möchte ich Ihnen danken, ganz herzlich danken. Ich möchte Ihnen die Hand geben ... dreißig Cent mögen vielleicht kein großer Wert sein, aber Ihre Hilfsbereitschaft, Ihre Aufmerksamkeit ...

    Es war mir für Sie so peinlich. Sie waren so verlegen ... und das kann ja jedem Mal passieren, unsereinem vielleicht eher als Ihnen ... vergessen Sie's!

    „Vergessen? So etwas vergessen? Nie! Tun Sie mir einen Gefallen? - Bitte tun Sie mir diesen Gefallen! Dort ist eine Bank. Dort kann ich mir Geld holen. Ich weiß, wenn ich Ihnen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1