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Mit dir kam das Glück zu mir: Der Bergpfarrer 362 – Heimatroman
Mit dir kam das Glück zu mir: Der Bergpfarrer 362 – Heimatroman
Mit dir kam das Glück zu mir: Der Bergpfarrer 362 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Mit dir kam das Glück zu mir: Der Bergpfarrer 362 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als sich auf dem Brucknerhof, unterhalb des Koglers, schon Leben regte. Bauer und Knecht waren damit beschäftigt, die Kühe zu melken und nach draußen zu treiben, die Schweine zu füttern und die Ställe auszumisten. Im Bauernhaus stand Maria Sonninger in der Küche und bereitete das Frühstück zu. Die alte Magd hatte den Tisch gedeckt, Brot aufgeschnitten und Wurst, Käse und Marmelade bereitgestellt. Der Kaffee duftete schon aus der Kanne, die sie, zum Warmhalten, auf ein Stövchen gestellt hatte, in dem ein Teelicht brannte. Maria setzte sich auf ihren Platz und wartete darauf, daß die beiden Männer zum Frühstück kamen. Dabei fiel ihr Blick auf das gerahmte Foto, das an der Wand, über der Eckbank, hing, gleich neben dem Holzkreuz. Das Bild zeigte Annelore Bruckner, die verstorbene Frau des jungen Bauern, die viel zu früh aus ihrem irdischen Leben abberufen worden war. Die Magd faltete die Hände und sprach ein Gebet für die Verstorbene, so wie sie es immer tat, wenn sie alleine am Tisch saß. Nach einer Weile hörte sie die Tür gehen, und Bauer und Knecht kamen herein. Wortlos setzten sie sich zu ihr. Maria schenkte Kaffee ein und bediente sich selber am Brotkorb. Wie beinahe jeden Morgen verlief das Frühstück in schweigsamer Atmosphäre, erst danach sprach man über die zu erledigende Arbeit. »Fährst nachher rauf, zum Bergwald«, sagte Tobias Bruckner, an seinen Knecht gewandt. »Ich hab' die Stämme gekennzeichnet, die geschlagen werden sollen.« »Ist recht«, nickte Vinzenz Unreuth. »Aber denk' dran, daß der Traktor nachgesehen werden muß.« »Ja, ich weiß«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. März 2023
ISBN9783987575518
Mit dir kam das Glück zu mir: Der Bergpfarrer 362 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Mit dir kam das Glück zu mir - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 362 –

    Mit dir kam das Glück zu mir

    ... habe ich es schon verspielt?

    Toni Waidacher

    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als sich auf dem Brucknerhof, unterhalb des Koglers, schon Leben regte. Bauer und Knecht waren damit beschäftigt, die Kühe zu melken und nach draußen zu treiben, die Schweine zu füttern und die Ställe auszumisten.

    Im Bauernhaus stand Maria Sonninger in der Küche und bereitete das Frühstück zu. Die alte Magd hatte den Tisch gedeckt, Brot aufgeschnitten und Wurst, Käse und Marmelade bereitgestellt. Der Kaffee duftete schon aus der Kanne, die sie, zum Warmhalten, auf ein Stövchen gestellt hatte, in dem ein Teelicht brannte.

    Maria setzte sich auf ihren Platz und wartete darauf, daß die beiden Männer zum Frühstück kamen. Dabei fiel ihr Blick auf das gerahmte Foto, das an der Wand, über der Eckbank, hing, gleich neben dem Holzkreuz. Das Bild zeigte Annelore Bruckner, die verstorbene Frau des jungen Bauern, die viel zu früh aus ihrem irdischen Leben abberufen worden war.

    Die Magd faltete die Hände und sprach ein Gebet für die Verstorbene, so wie sie es immer tat, wenn sie alleine am Tisch saß.

    Nach einer Weile hörte sie die Tür gehen, und Bauer und Knecht kamen herein. Wortlos setzten sie sich zu ihr. Maria schenkte Kaffee ein und bediente sich selber am Brotkorb. Wie beinahe jeden Morgen verlief das Frühstück in schweigsamer Atmosphäre, erst danach sprach man über die zu erledigende Arbeit.

    »Fährst nachher rauf, zum Bergwald«, sagte Tobias Bruckner, an seinen Knecht gewandt. »Ich hab’ die Stämme gekennzeichnet, die geschlagen werden sollen.«

    »Ist recht«, nickte Vinzenz Unreuth. »Aber denk’ dran, daß der Traktor nachgesehen werden muß.«

    »Ja, ich weiß«, erwiderte der Bauer. »Allerdings hat das Zeit bis zum Nachmittag.«

    Er kratzte sich am Kopf.

    »Ich würd’ ja mitkommen. Aber ich muß nachher zum Steuerberater in die Stadt. Der Fünfzehnte war schon, und er hat mich schon zweimal angemahnt. Ich kann’s wirklich net weiter hinausschieben.«

    »Net weiter schlimm«, meinte der Knecht, der schon unter dem Vater des jetzigen Bauern auf dem Hof geschafft hatte.

    »Gut«, nickte Tobias zufrieden und sah die Magd an. »Brauchst was aus der Stadt? Dann schreib’s mir auf.«

    Maria schüttelte den Kopf.

    »An Vorräten ist alles da«, antwortete sie.

    Zwei Stunden später stand der Brucknerbauer in der Diele, die Unterlagen für die landwirtschaft-liche Steuerberatungsgesellschaft unter dem Arm, und knöpfte seine Jacke zu. Maria Sonninger rumorte in der Küche. Tobias steckte seinen Kopf durch die Tür.

    »Ich fahr’ dann. Zum Mittag bin ich wieder zurück.«

    Maria, die den Küchenschrank ausgeräumt hatte und die Fächer mit einem Lappen säuberte, sah von ihrer Arbeit auf.

    »Ich koch’ dir dein Leibgericht«, lächelte sie. »Kraut, mit Kartoffeln und Rauchfleisch.«

    Tobias lächelte ebenfalls. Achtundzwanzig Jahre war er jetzt alt, und Maria und Vinzenz kannten ihn seit seiner Geburt. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie es einmal ohne die beiden sein würde.

    »Du verwöhnst mich«, sagte er. »Also, bis später, ich bring’ dir eine Schachtel Cremehütchen mit.«

    Die Augen der Magd leuchteten. Cremehütchen waren fürchterlich süß, und Maria naschte sie am liebsten!

    Sie hörte den Bauern vom Hof fahren und setzte ihre Arbeit fort. Allerdings ging sie ihr nicht mehr so flott von der Hand wie früher. Immer öfter mußte Maria Sonninger eine Pause machen, immer öfter merkte sie, wie ihr die Luft weg blieb und sie nach Atem ringen mußte.

    Auch jetzt war es wieder soweit. Dazu kam dieser stechende Schmerz in der Herzgegend.

    Sie müsse sich schonen, hatte der Dr. Wiesinger bei der letzten Untersuchung gesagt. Aber Maria hatte keine Zeit, sich zu schonen, wenn sie zwei Männer versorgen mußte und auch sonst alle Arbeiten zu erledigen hatte, die eine Magd nun einmal verrichtete.

    Was spielte es da schon für eine Rolle, daß sie langsam auf die Siebzig zuging. Natürlich hätte sie längst in Rente gehen können. Aber daran war nicht zu denken, und schon gar nicht nach dem frühen Tod der Bäuerin.

    Was hätt’ der Tobias denn anfangen sollen, ohne sie?

    Die Schmerzen in der Brust nahmen zu, strahlten auch in die Schulter und Arme aus. Maria spürte, wie ihr schwindlig wurde. Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn, und das Frühstück machte sich unangenehm im Magen bemerkbar.

    Ächzend rappelte sie sich auf und wankte zur Eckbank. Vor ihren Augen drehte sich alles, als sie sich darauf niederließ.

    Ein Stöhnen entrang sich ihren Lippen, dann sank sie mit dem Kopf auf den Tisch.

    *

    In der Scheune saß Vinzenz Unreuth fluchend auf dem Traktor und versuchte, ihn zu starten. Seit einer halben Stunde wollte er bereits auf dem Weg zum Bergwald sein, doch das verflixte Ding sprang einfach nicht an.

    Es war zum Verzweifeln! In der letzten Woche hatte der Traktor schon einmal solche Macken gezeigt. Der Bauer hatte daraufhin gemeint, die Maschine müsse mal durchgesehen werden. Allerdings war der Traktor dann doch angesprungen, und sie hatten aufs Feld fahren können.

    Aber heute schien es aussichtslos zu sein.

    Vinzenz blickte auf die Uhr. Kurz vor acht. In der Werkstatt würde bestimmt schon jemand sein, der heraufkommen konnte, um sich den Traktor mal anzusehen.

    Der Knecht wischte sich die ölverschmierten Hände an seiner Arbeitshose ab und stapfte zum Haus hinüber. Einen ganz trockenen Hals hatte er bei dieser Arbeit bekommen. Er mußte erst einmal etwas trinken und öffnete die Tür zur Küche.

    »Immer dieser Ärger mit dem Traktor«, schimpfte er, in der Annahme, Maria wäre in der Küche.

    Da war sie auch. Allerdings konnte sie nicht hören, was Vinzenz sagte.

    Verdutzt schaute er auf die Magd und faßte sie dann vorsichtig an die Schulter.

    »Maria, was hast’ denn?« fragte er.

    Statt eine Antwort zu geben, rutschte die schlaffe Gestalt ein Stück tiefer, der Kopf neigte sich zur Seite, und Vinzenz schaute auf das totenbleiche Antlitz der alten Frau.

    »Maria, um Himmels willen!«

    Der Knecht zögerte keinen Moment. Er lief durch die Diele in das Arbeitszimmer des Bauern, wo das Telefon stand. Die Nummer des Arztes hatte Tobias Bruckner auf eine Liste geschrieben, die gleich daneben lag. Auf ihr standen alle wichtigen Telefonnummern.

    Vinzenz wählte mit fliegenden Fingern. Hoffentlich ist überhaupt schon jemand in der Praxis, dachte er angstvoll und atmete erleichtert auf, als nach dem dritten Klingeln abgehoben wude. Hastig nannte er seinen Namen.

    »Bitte, schicken S’ den Doktor zum Brucknerhof«, flehte er die Arzthelferin an. »Es geht um Leben und Tod!«

    »Wer ist denn verletzt?« wollte die Frau am anderen Ende der Leitung wissen.

    »Die Maria«, rief der Knecht. »Unsre Magd. Ich glaub’, es ist das Herz.«

    Eben war ihm eingefallen, daß Maria ihm vor einiger Zeit erzählt hatte, sie habe immer öfter Beschwerden in der Herzgegend. Bestimmt war das der Grund, warum sie so leblos in der Küche saß.

    »Ich sag’ Doktor Wiesinger sofort Bescheid«, versprach die Arzt-helferin und legte auf.

    Für Vinzenz Unreuth begannen nun bange Minuten des Wartens. Er war in die Küche zurückgekehrt, Maria hatte sich anscheinend immer noch nicht gerührt. Behutsam faßte er ihre Schulter und lehnte sie zurück.

    Gott sei Dank, sie atmete noch!

    Der Knecht sah sich um. Er überlegte, was er tun konnte, aber ihm fiel nichts Rechtes ein. Schließlich nahm er ein Geschirrtuch und wischte damit den Schweiß von Marias Stirn.

    Endlich hörte er einen Wagen auf den Hof fahren. Das mußte der Arzt sein. Der Knecht eilte zur Tür.

    »In der Küche, Herr Doktor«, rief er.

    Toni Wiesinger hatte seine Tasche abgestellt und beugte sich über die Magd, über deren Lippen ein leises Stöhnen kam.

    »Helfen S’ mir«, sagte er zu dem Knecht. »Wir

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