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Mädchen Nr.4: Gelockt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4)
Mädchen Nr.4: Gelockt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4)
Mädchen Nr.4: Gelockt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4)
eBook278 Seiten3 Stunden

Mädchen Nr.4: Gelockt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4)

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Über dieses E-Book

Zwölf ungeklärte Kriminalfälle. Zwölf entführte Frauen. Ein diabolischer Serienmörder. In diesem fesselnden Thriller blickt eine brillante FBI-Agentin einer tödlichen Herausforderung ins Auge: Das Rätsel zu lüften, bevor jede einzelne von ihnen umgebracht wird.

Special Agent Maya Gray, 39, hat schon alles gesehen. Sie ist einer der aufgehenden Sterne der FBI-Abteilung für ungelöste Kriminalfälle und die Agentin, die gerufen wird, um die wirklich schwierigen Serienmordfälle zu lösen. Als sie eine handgeschriebene Postkarte erhält, die verspricht, zwölf entführte Frauen freizulassen, wenn sie zwölf ungeklärte Morde aufklärt, nimmt sie an, dass es sich dabei um einen makabren Scherz handelt.

Bis sie zu jener Stelle in der Nachricht gelangt, in der steht, dass sich ihre vermisste Schwester unter den Entführten befindet.

Maya, die sichtlich erschüttert ist, ist gezwungen, die Nachricht ernst zu nehmen. Die Fälle, die sie lösen muss, sind einige der schwierigsten, die das FBI je gesehen hat. Die Regeln seines Spiels sind simpel: Wenn Maya einen Fall löst, lässt er eines der Mädchen gehen.

Und wenn sie scheitert, nimmt er einer der Frauen das Leben.

In ‘MÄDCHEN NR. 4: GELOCKT’ werden Opfer eines Serienmörders gefunden. Auf jeder Leiche liegt ein Puzzleteil.

Was könnten sie zu bedeuten haben? Was für ein Puzzle versucht der Mörder zusammenzufügen?

Maya läuft die Zeit davon und Mayas Schwester schwebt in Lebensgefahr. Kann sie das Puzzle rechtzeitig zusammensetzen, um das nächste Opfer zu retten?

‚MÄDCHEN NR. 4: GELOCKT‘ ist der vierte Band der MAYA GRAY-Krimireihe. Ein komplexer und spannender Psychothriller voller Drehungen und Wendungen – und einer brillanten neuen Protagonistin – den man selbst spätnachts nicht aus der Hand legen kann. Perfekt für Fans von Robert Dugoni, Rachel Caine, Melinda Leigh oder Mary Burton.

Band 5 und 6 der Buchreihe – ‚MÄDCHEN NR. 5: GEFESSELT‘ und ‚MÄDCHEN NR. 6: VERLOREN‘ – sind jetzt auch erhältlich.
SpracheDeutsch
HerausgeberMolly Black
Erscheinungsdatum16. Juni 2022
ISBN9781094355276
Mädchen Nr.4: Gelockt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4)

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    Buchvorschau

    Mädchen Nr.4 - Molly Black

    cover.jpg

    MÄDCHEN NR. 4:

    GELOCKT

    Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 4

    M o l l y   B l a c k

    aus dem Englischen von Vanessa Gautschi

    Molly Black

    Debütautorin Molly Black ist die Verfasserin der MAYA GRAY FBI Spannungs-Thriller-Reihe, welche bisher sechs Bücher umfasst; der RYLIE WOLF FBI Spannungs-Thriller-Reihe, welche aus drei Bücher besteht (weitere Bänder folgen); und der TAYLOR SAGE FBI Spannungs-Thriller-Reihe, ebenfalls aus drei Büchern bestehend (weitere Bänder folgen).

    Als begeisterte Leserin und langjähriger Fan des Mystery- und Thriller-Genres freut sich Molly über jeden Kontakt mit Ihren Leserinnen und Lesern, also besuchen Sie gerne www.mollyblackauthor.com, um mehr zu erfahren und mit ihr in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2022 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Andreas Gradin, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON MOLLY BLACK

    EIN TAYLOR-SAGE-FBI-THRILLER

    SIEH NICHT HIN (Buch #1)

    EIN RYLIE-WOLF-FBI-THRILLER

    ICH HABE DICH GEFUNDEN (Buch #1)

    EIN MAYA GRAY FBI-THRILLER

    MÄDCHEN NR.1: MORD (Buch #1)

    MÄDCHEN NR.2: ENTFÜHRT (Buch #2)

    MÄDCHEN NR. 3: GEFANGEN (Buch #3)

    MÄDCHEN NR. 4: GELOCKT (Buch #4)

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREINUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    EPILOG

    KAPITEL EINS

    Maya stand in der Scheune und war einen kurzen Augenblick lang erleichtert, als sie auf die Frau auf der Trage hinabblickte. Der Rest des FBI-Teams sicherte die Umgebung und suchte sie nach Fallen und Bomben ab.

    Sie war an diesen Ort gelotst worden, um eine weitere Geisel des Mondlicht-Mörders zu retten. Sie lehnte sich zur Frau auf der Trage und versuchte die Nachricht zu vernehmen, die die junge Frau für sie hatte.

    Die Worte kamen Katya im Flüsterton über die Lippen.

    „Er hat eine Tätowierung auf seinem Unterarm. Eine Schlange, die unter einem Vollmond ein Gürteltier zerquetscht."

    Diese Worte ließen Maya zusammenzucken. Zum ersten Mal hatte sie mehr als die grundlegenden Informationen über den Mondlicht-Mörder – über den Mann, der ihre Schwester und elf weitere Frauen entführt hatte.

    Jetzt waren es noch acht. Er hielt nur noch acht Frauen fest. Maya hatte die Freilassung dreier von ihnen herbeigeführt, indem sie die Mordfälle gelöst hatte, die er ihr aufgetragen hatte. Eine der Geiseln war während eines Fluchtversuchs gestorben.

    Dieser letzte Gedanke rief Angst um ihre Schwester in ihr hervor. Megan war ein großes Risiko eingegangen, indem sie Maya diese Information zugespielt hatte. Wenn der Mondlicht-Mörder erfuhr, was sie getan hatte, würde das vielleicht sogar ihr Ende bedeuten.

    Genau darum konnte Maya ihrem Vorgesetzten diese wichtige Information nicht offenbaren. Noch nicht, zumindest. Genauso, wie sie ihm nichts über die wahre Identität des Mannes verraten hatte, der so viele Frauen ihrer Freiheit beraubt hatte. Sie konnte nicht riskieren, dass die Informationen bekannt werden und der Mondlicht-Mörder zu viel hören würde.

    Wo sie gerade an ihren Vorgesetzten dachte. Deputy Director Harris stand nur wenige Meter von ihr entfernt und sah Maya erwartungsvoll an. Der Deputy Director war ein onkelhafter Mann mittleren Alters, mit sanften Gesichtszügen, einem kahlrasierten Schädeln – der seine Glatze weniger offensichtlich machen sollte – und einem teuren Anzug unter seiner taktischen Jacke.

    „Ich höre?"

    Er wollte wissen, was das Opfer zu ihr gesagt hatte, doch Maya war klar, dass sie es ihm noch nicht verraten durfte. Der Deputy Director hatte in der Vergangenheit schon öfters vorschnell gehandelt, nachdem sie Hinweise erhalten hatten, und Missionen vorgenommen, die ihre Schwester und andere Menschen gefährdet hatten.

    Was jedoch noch schwerer wog, war die Tatsache, dass Maya zusehends überzeugter davon war, dass der Mondlicht-Mörder jedes Wort mithörte, das sie von sich gab. Sie musste vorsichtig sein, was sie laut preisgab, und wem gegenüber sie es erwähnte.

    „Sie hat nur bestätigt, dass meine Schwester am Leben und wohlauf ist – zusammen mit den anderen Geiseln", erwiderte Maya. Das war gelogen, aber zumindest hörte es sich plausibel genug an, damit Harris nicht nachhaken würde.

    „Das wissen wir bereits", meinte Harris etwas enttäuscht.

    Es fühlte sich falsch an, ihren Vorgesetzten zu belügen. Es war falsch. Wenn die Wahrheit ans Licht käme, würde das Maya möglicherweise ihren Job kosten. Oder noch schlimmer: Vielleicht würde sie wegen Justizbehinderung belangt werden. Und doch wusste Maya nicht, was sie sonst hätte tun sollen. Die Alternative war weitaus schlimmer.

    „Aber einen Anhaltspunkt haben wir, meinte Harris, jetzt mit etwas heitererem Gesichtsausdruck. „Wenn Katya wirklich zu wissen glaubt, von wo aus sie hierher gebracht worden ist, verfügen wir über einen Hinweis, mit dem wir den Mann hinter alledem vielleicht schnappen können. Wir müssen uns sofort an die Arbeit machen.

    *

    Zurück auf der vierten Etage des FBI-Hauptquartiers hatte Maya ein schreckliches Déjà-vu-Erlebnis. Im Großraumbüro, umgeben von jeder Menge Schreibtische, stand Harris mitten in einer Gruppe von Agenten. Vor ihm stand eine Tafel, an die eine Karte geklemmt war.

    Sie schienen etwas zu planen. Maya brauchte nur einen Blick auf die Tafel zu werfen, um zu wissen, dass sich eine neue Razzia anbahnte.

    „Wir haben von der Geisel ein paar Informationen erhalten, meinte Harris. „Zudem haben wir eine der Postkarten vom Entführer erneut von der forensischen Abteilung untersuchen lassen. Keine Fingerabdrücke oder anderweitige Spuren, aber wir konnten mikroskopisch kleine Pflanzensporen feststellen, die uns dabei geholfen haben, das Gebiet etwas einschränken zu können.

    Die Agenten, die sich um ihn herum versammelt hatten, sahen aus, als hätten sie das alles nicht zuvor schon gehört. Als hätten sie die beiden vorangegangenen Razzien vergessen, die Harris organisiert hatte – und deren Folgen. Als hätten sie nicht zuvor schon versucht, den Mondlicht-Mörder zu schnappen, als die erste Geisel freigelassen worden war. Oder das leere Gebäude zu stürmen, woraufhin SWAT-Agenten auf Claymore-Minen gestoßen und verletzt worden waren. Ganz zu schweigen von der zweiten Razzia, nach deren Scheitern der Mondlicht-Mörder ihre Schwester systematisch mit Schlägen traktiert hatte. Maya waren Fotos von ihren Verletzungen zugeschickt worden.

    Oder vielleicht war es ihnen egal. Agent Reyes stand neben Harris. Der Agent war jünger als Maya, lateinamerikanischer Abstammung und mittelgroß. Er sah wie immer ganz begierig darauf aus, den Entführer zu schnappen. Er war einer derjenigen, deren Fokus auf der Festnahme des Missetäters lag.

    Maya wusste nicht, ob er den Fall ganz einfach hinter sich bringen, oder ob er den ganzen Ruhm dafür einheimsen wollte, den Kerl geschnappt zu haben. In jedem Fall war sein Eifer gefährlich.

    „Wir glauben, einen Standort zu haben, verkündete Harris und deutete auf eine spezifische Stelle. Er ging hinüber zu den Luftbildern, die neben der Karte an der Tafel angebracht worden waren. Sie zeigten ein Gebäude – eine Art Holzhütte, bei der es sich ganz offensichtlich um eine Spezialanfertigung handelte. „An diesem Standort werden wir die Razzia durchführen. Wenn wir schnell zuschlagen, glaube ich, können wir diesen Mistkerl festnehmen, bevor er reagieren kann.

    Maya konnte mit ihrer Wut nicht länger hinterm Berg halten. Sie stellte sich vor die beiden hin. Maya war gleich groß wie Harris, hatte dunkles Haar und trug heute einen Anzug. Letzterer trug wenig dazu bei, ihre athletische Form zu verbergen. Sie konnte nur erahnen, wie gut man ihr ihre Wut ansehen konnte. Angesichts Harris’ Funkeln, als sie sich ihnen näherte, musste Maya davon ausgehen, dass sie ihr ins Gesicht geschrieben stand.

    „Sir, könnte ich bitte unter vier Augen mit Ihnen sprechen?"

    Harris schüttelte seinen Kopf. „Ich ahne bereits, was Sie sagen werden, Gray."

    Vielleicht hätte Maya nichts darauf erwidern und sich zurückhalten sollen. Aber das konnte sie nicht. Nicht heute.

    „Dass wir das schon einmal hatten?, entgegnete Maya. „Dass wir uns zuvor schon zweimal kopflos in Missionen gestürzt haben, weil wir Hinweise über den Entführer erhalten haben? Und dass wir beide Male in eine Falle getappt sind, woraufhin er uns daran erinnert hat, dass wir die Regeln seines kleinen Spiels nicht brechen dürfen?

    Sie musste sich darauf besinnen, ihn nur ‚den Entführer‘ zu nennen, und nicht etwa den Mondlicht-Mörder. Das war eine weitere Information, die sie beschlossen hatte, für sich zu behalten. Und jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, sie preiszugeben. Wenn Harris wüsste, mit wem sie es hier wirklich zu tun hatten, würde ihn nichts davon abhalten, all seine Ressourcen auf die Jagd nach ihm anzusetzen, anstatt die Frauen zu retten, die sich nach wie vor in der Gewalt des Mondlicht-Mörders befanden.

    „Das war etwas anderes", meinte Harris. Er hörte sich an, als würde er das auch so meinen. Der Deputy Director war ein intelligenter Mann. Wie konnte er immer wieder in dieselbe Falle tappen?

    Maya legte ihren Kopf schief. „Inwiefern?"

    „Weil es sich damals um Informationen gehandelt hat, die er kontrollieren konnte. Die jüngst freigelassene Geisel, Katya, hat ein gutes Zeitgefühl und einen ausgezeichneten Orientierungssinn. Sie weiß, wo sie war. Sagen Sie mir, wie er diese Information in ihrem Kopf gepflanzt haben will, Gray."

    Maya hielt inne, um nachzudenken. Sie musste zugeben, dass Harris ein Argument hatte. Es schien ihr schwierig, so etwas vorzutäuschen. Und doch war sie sich sicher, dass es mit genügend Zeit und Vorbereitung durchaus möglich war.

    Das Problem an der ganzen Sache war, dass sie ihren Rückstand immer wieder aufholen und schnell handeln mussten. Und der Mondlicht-Mörder hatte bewiesen, wie clever er sein konnte.

    „Uns stehen alle FBI-Ressourcen zur Verfügung, meinte Reyes. „Er ist nur ein einziger Mann.

    „Ein einziger Mann, der monatelang Zeit hatte, um die ganze Sache zu planen, bemerkte Maya. Das war der alles entscheidende Unterschied. „Unsere Ressourcen werden uns nicht viel nützen, wenn wir nur wenige Stunden Zeit haben, um etwas entgegenzuwirken, das er sorgfältig geplant und umgesetzt hat.

    „Also willst du dich einfach zurücklehnen und nichts tun?, konterte Reyes. „Willst du einfach weiter Fälle für ihn lösen? Ihm geben, was er will?

    Das schien etwas barsch, vor allem von ihm.

    Maya ging auf ihn zu. „Und wie viele Frauen haben deine Bemühungen gerettet, Reyes? Meine Art, die Sache zu handhaben, hat das Überleben dreier Frauen gewährleistet."

    „Und eine davon das Leben gekostet."

    Es war dumm und peinlich, sich vor so vielen anderen Agenten zu streiten, aber allem Anschein nach musste sich Maya auf tiefes Niveau begeben, um ihrem Vorgesetzten die Augen zu öffnen. Sie hatte sie keine andere Wahl, wo Harris sich doch geweigert hatte, die Angelegenheit in seinem Büro zu besprechen.

    „Die Frau, die umgebracht wurde, ist nur gestorben, weil sie versucht hat, zu fliehen. Und ich habe detaillierte Fotos davon, was er meiner Schwester angetan hat, als wir zuletzt einen Versuch gestartet haben, den Entführer zu stellen."

    Harris sprach jetzt mit sanfterer Stimme. „Sie können in dieser Angelegenheit nicht objektiv bleiben, weil ihre Schwester betroffen ist, Gray. Wir haben es hier mit einem Entführer zu tun, der seine Geiseln verletzt und getötet hat. Auch wenn das nicht darauf zurückzuführen wäre, was wir getan haben, rät das an, dass die Lage alles andere als stabil ist. Wir müssen reagieren und ihn aufhalten."

    Das konnte Maya nicht bestreiten. Sowie sie Carmels Leiche gefunden hatte, war ihr bewusst geworden, dass die gesamte Situation langsam außer Kontrolle geriet. Der Mondlicht-Mörder hatte eine seiner scheinbar unendlichen Postkarten geschickt, um sich zu erklären, aber Maya konnte nicht bestreiten, wie viel Gefahr die gesamte Situation barg.

    „Das scheint mir nach wie vor eine schlechte Idee zu sein, meinte Maya, deutete auf die Tafel. „Wir haben es jetzt schon zweimal versucht. Dasselbe wieder und wieder zu tun, scheint mir ein Rezept dafür zu sein, mehr Frauen noch größerer Gefahr auszusetzen. Für den Moment ist das Einzige, was wir tun können, die Mordfälle zu lösen, die er uns aufträgt.

    Harris schüttelte seinen Kopf. „Das können wir nicht tun, Gray. Ich werde nicht einfach herumsitzen und das Spielchen von jemandem mitspielen, der gezeigt hat, dass er willens ist, anderen Menschen das Leben zu nehmen. Wenn Sie also keine bessere Idee haben, schlage ich vor, dass Sie sich zu Ihrem Schreibtisch begeben und uns die Planung der Razzia fortsetzen lassen."

    Maya wollte etwas einwenden, aber sie konnte Harris’ Gesichtsausdruck ansehen, dass das nichts bewirken würde. Er sah sie mit einem eisernen Blick an, den Maya nur allzu gut kannte. Sie war in den vergangenen Tagen beinahe aus dem Team geworfen worden. Sie ahnte, dass sie einer anderen Abteilung zugewiesen– oder ganz einfach suspendiert würde –, wenn sie zu weit ging. Wenn sie nicht am Ort des Geschehens war, konnte sie nicht helfen.

    Für den Moment war alles, was sie tun konnte, sich zurückzuziehen und sich etwas zu überlegen, das vielleicht einen Unterschied machen würde. Gab es etwas, das Maya tun konnte, um Harris’ Meinung zu ändern?

    Etwas, das einen Unterschied machen würde? Sollte sie Harris die Fotos von Megans Verletzungen noch einmal vorlegen, um ihn daran zu erinnern, was auf dem Spiel stand? Sollte sie Carmels Tod ansprechen oder eine der Postkarten erwähnen, die eine Warnung enthalten hatte?

    Nein, das würde nichts an der derzeitigen Situation ändern. Würde, ihm von der Tätowierung zu erzählen, das vielleicht? Vielleicht würde Harris dann einsehen, dass es einen anderen Weg gab, den Entführer zu finden, als aufgrund von Katyas Erinnerungen überstürzt zu reagieren. Nein, das würde Harris nicht von der Razzia abbringen, sondern ihn nur dazu bewegen, sie zu fragen, warum sie diesen Umstand nicht zuvor schon erwähnt hatte.

    Was für Optionen hatte sie noch? Sie war kurz versucht, ihr Handy hervorzuholen und die Details über die Razzia preiszugeben – im vollen Wissen, dass der Mondlicht-Mörder mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit mithörte. Wenn sie den Mondlicht-Mörder vorwarnte, würde das vielleicht die Sicherheit ihrer Schwester und der anderen Geiseln gewährleisten.

    Aber Maya konnte sich nicht dazu durchringen. Es war nicht nur die Tatsache, dass es ein Vergehen war, die Details einer FBI-Ermittlung preiszugeben, sondern auch, dass Maya nicht damit hätte leben können, einem Verbrecher geholfen zu haben. Außerdem … Was, wenn er die Information darauf verwendete, um ihnen eine Falle zu stellen, anstatt dazu, zu flüchten? Was, wenn er die Information darauf verwenden würde, zu töten? Maya konnte es nicht tun.

    Was bedeutete, dass sie einen anderen Plan brauchte. Aber wie sollte der Plan aussehen? Was konnte sie tun, um die Sache besser zu machen? Es gab nur eine Antwort auf diese Frage, und sie gefiel Maya überhaupt nicht. Aber sie hatte keine Alternative.

    Sie konnte sich an ihren Schreibtisch setzen und nichts tun oder zur Stelle sein und die Situation so gut wie möglich steuern. Maya stand auf und legte ihr Handy vorsichtig auf ihren Schreibtisch, bevor sie zurück auf den Deputy Director zuging. Harris sah, wie sie sich näherte und schüttelte bereits seinen Kopf.

    „Wenn Sie bei der Mission dabei sein wollen, Gray, habe ich schlechte Neuigkeiten für Sie. Ich brauche Leute, die sich vom Fall emotional abkapseln und einen kühlen Kopf bewahren können."

    „Sie haben gesagt, dass ich mich an Sie wenden sollte, wenn ich eine bessere Idee habe, meinte Maya, ergriff ihre Chance. „Und das habe ich.

    „Du glaubst, nach ein paar wenigen Minuten eine bessere Idee zu haben als wir?", meinte Reyes. Maya entging sein ungläubiger Tonfall nicht – und seine feindselige Haltung genauso wenig.

    „Ja, erwiderte Maya bloß. „Weil mir etwas vorschwebt, das wir bisher noch nie versucht haben.

    „Und wie lautet Ihr Plan?", wollte Harris wissen.

    „Eine Solo-Aufklärungsmission." Eine schwierig zu verkaufende Idee. Sie waren es sich gewohnt, als großes Team zu operieren und alle Ressourcen zu nutzen, die ihnen zur Verfügung standen.

    Doch Harris sah interessiert aus. „Fahren Sie fort."

    „Ein Agent nähert sich dem Standort zu Fuß. Ein einzelner Agent ist weniger auffällig als ein Einsatzkommando. Der Agent vor Ort kann dann einschätzen, ob es sich um ein leeres Gebäude handelt oder nicht. Wenn wir uns sicher sein können, dass er wirklich dort ist, kann der Agent Unterstützung anfordern und ihn festnehmen. Wenn es sich bloß um ein weiteres leer stehendes Gebäude handelt, kann der Agent sich zurückziehen und der Entführer wird nie wissen, dass wir dort gewesen sind. So werden die Leben der Geiseln nicht bedroht und wir haben nach wie vor die Chance, den Kerl zu erwischen, der hinter alledem steckt."

    Harris dachte über ihren Vorschlag nach, tippte seine Fingerspitzen aneinander.

    „Ihre Idee birgt gewisse Vorteile gegenüber einer Razzia, stimmte er zu. „Aber sie birgt auch gewisse Gefahren. Vielleicht wird es einem einzelnen Agenten nicht gelingen, den Entführer zu überwältigen, wenn er in Schwierigkeiten gerät. Es wäre mir äußerst unangenehm, so etwas von einem der Agenten hier zu verlangen.

    Maya hatte angenommen, dass Harris so etwas in der Art sagen würde. Er mochte willens sein, das Leben der Geiseln zu riskieren, um sie zu retten, aber er würde seine Agenten nicht grundlos gefährden.

    Maya atmete tief durch. „Darum melde ich mich freiwillig dafür."

    KAPITEL ZWEI

    Maya saß mucksmäuschenstill in ihrer taktischen Ausrüstung da, verschmolz mit dem Wald hinter ihr. Sie nahm bewusste Atemzüge, um ihren Puls so niedrig wie möglich zu halten, während sie zwischen den Bäumen kauerte und die Hütte beobachtete. Sie wollte sich nicht nähern, bis sie sich sicher war, dass es sich um den richtigen Ort handelte.

    „Agent Gray, bitte um Lagebericht", hörte sie Harris’ Stimme in ihrer Ohrolive.

    Sie zu tragen, war ein Kompromiss gewesen, den sie hatte eingehen müssen. Harris mochte einverstanden gewesen sein, dass sie allein ging, aber er würde sie nicht komplett von der Außenwelt abschneiden.

    „Ich befinde mich am Standort, erwiderte Maya. „Es ist noch zu früh, um beurteilen zu können, ob sich jemand im Zielobjekt befindet.

    In einem Moment wie diesem war Geduld das A und O. Zu warten

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