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Mädchen Nr.2: Entführt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2)
Mädchen Nr.2: Entführt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2)
Mädchen Nr.2: Entführt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2)
eBook281 Seiten3 Stunden

Mädchen Nr.2: Entführt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2)

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Über dieses E-Book

Zwölf ungeklärte Kriminalfälle. Zwölf entführte Frauen. Ein diabolischer Serienmörder. In diesem fesselnden Thriller blickt eine brillante FBI-Agentin einer tödlichen Herausforderung ins Auge: Das Rätsel zu lüften, bevor jede einzelne von ihnen umgebracht wird.

Special Agent Maya Gray, 39, hat schon alles gesehen. Sie ist einer der aufgehenden Sterne der Verhaltensanalyseinheit des FBIs und die Agentin, die gerufen wird, um die wirklich schwierigen Serienmordfälle zu lösen. Als sie eine handgeschriebene Postkarte erhält, die verspricht, zwölf entführte Frauen freizulassen, wenn sie zwölf ungeklärte Morde aufklärt, nimmt sie an, dass es sich dabei um einen makabren Scherz handelt.

Bis sie zu jener Stelle in der Nachricht gelangt, in der steht, dass sich ihre vermisste Schwester unter den Entführten befindet.

Maya, die sichtlich erschüttert ist, ist gezwungen, die Nachricht ernst zu nehmen. Die Fälle, die sie lösen muss, sind einige der schwierigsten, die das FBI je gesehen hat. Die Regeln seines Spiels sind simpel: Wenn Maya einen Fall löst, lässt er eines der Mädchen gehen.

Und wenn sie scheitert, nimmt er einer der Frauen das Leben.

In MÄDCHEN NUMMER ZWEI: ENTFÜHRT (Band 2) muss Maya den Mord an einer Gefängniswärterin lösen. Ein angeblich klarer Fall, der vor Jahren abgeschlossen wurde, und den wieder aufzurollen die örtliche Polizei sich weigert. Aber als Maya in die Welt der Gefängnisse, Wärter und vormaligen Insassen abtaucht, sieht sie mehr, als auf Anhieb zu erkennen ist. Wie sich herausstellt, ist diese Gefängniswärterin nicht das einzige Opfer. Es handelt sich um einen Serienmord. Und dieser Mörder ist komplexer – und unberechenbarer – als man sich vorstellen kann.

Und wenn Maya diesen Fall nicht bald löst, steht womöglich das Leben ihrer Schwester auf dem Spiel.

In der Zwischenzeit hat das erste befreite ‚Häschen‘ dem FBI eine vielversprechende Spur hinsichtlich des Aufenthaltsortes des Killers geben können – aber laufen sie vielleicht in eine Falle?

In einem Wettlauf gegen die Zeit – und während das Leben ihrer Schwester am seidenen Faden hängt – muss sie die Verbindung zwischen den zwölf Geiseln finden und das düstere Spiel dieses Mörders ein für alle Mal beenden. Spielt dieser Killer nur mit ihr? Hat er ihre Schwester wirklich? Wird er sie je aushändigen?

Oder wird Maya sich zu tief im düsteren Katz-und-Maus-Spiel dieses Mörders verlieren, um zu realisieren, dass sie selbst die Beute ist?

MÄDCHEN NUMMER ZWEI ist der zweite Band der MAYA GRAY-Krimireihe. Ein komplexer und spannender Psychothriller voller Drehungen und Wendungen – und einer brillanten neuen Protagonistin – den man selbst spätnachts nicht aus der Hand legen kann. Perfekt für Fans von Robert Dugoni, Rachel Caine, Melinda Leigh oder Mary Burton.

Band 3 der Buchreihe – MÄDCHEN NUMMER DREI: GEFANGEN – ist jetzt auch erhältlich.
SpracheDeutsch
HerausgeberMolly Black
Erscheinungsdatum1. Feb. 2022
ISBN9781094355177
Mädchen Nr.2: Entführt (Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2)

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    Buchvorschau

    Mädchen Nr.2 - Molly Black

    cover.jpg

    MÄDCHEN NR. 2:

    E N T F Ü H R T

    Ein Maya Gray FBI-Thriller – Band 2

    M o l l y   B l a c k

    aus dem Englischen von Vanessa Gautschi

    Molly Black

    Debütautorin Molly Black ist die Autorin der MAYA GRAY-Krimireihe, die aktuell aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt).

    Als treue Leserin und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Molly Black gerne von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.mollyblackauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2021 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Andreas Gradin, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON MOLLY BLACK

    EIN MAYA GRAY FBI-THRILLER

    MÄDCHEN NR.1: MORD (Buch #1)

    MÄDCHEN NR.2: ENTFÜHRT (Buch #2)

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINS

    Special Agent Maya Gray saß im Krankenhaus und wartete auf Antworten. Auf der anderen Seite der Tür lag die Frau, die sie aus den Fängen eines tödlichen Entführers hatte retten können, während ein paar Ärzte sich um sie kümmerten. Maya konnte spüren, wie sie zusehends frustrierter darüber wurde, dass sie ihr keine Fragen stellen konnte, bis sie fertig waren. Diese Frau hatte die Antworten, und jede Sekunde zählte.

    Es war jetzt einige Tage her, seit Maya eine Postkarte erhalten hatte, auf der gestanden hatte, dass ein Entführer Frauen festhielt, und die mit einem Spitznamen versehen gewesen war, den Megan ihr gegeben hatte.

    Maya musste wissen, ob sich ihre Schwester wirklich in den Fängen dieses Mannes befand – und wo.

    Maya versuchte, geduldig zu sein. Sie war nur eine des halben Dutzends an FBI-Agenten, die vor Ort waren. Maya konnte sich nur vorstellen, was die siebenundzwanzigjährige Sängerin durchgemacht hatte.

    „Du wirst bald mit ihr sprechen können", sagte Marco Spinelli. Er hatte ihr geholfen, so weit zu kommen, und Maya spürte, wie er ihr zusehends ans Herz wuchs.

    Er war geblieben, obwohl Maya annahm, dass er zurück zu seinem Job als Detective für die Polizei in Cleveland musste. Er saß neben ihr, der muskulöse Schwimmerkörper in einen Stuhl gezwängt, sodass er ausnahmsweise – trotz ihrer beträchtlichen Größe – Maya nicht überragte. Sein dunkles Haar war zerzauster als üblich und diese durchdringenden graublauen Augen schienen müder als sonst.

    Maya konnte ihm nachfühlen, wie es ihm ging.

    „Die Ärzte haben uns nichts gesagt, erwiderte Maya. „Es könnte eine Stunde, aber genauso gut eine Woche dauern.

    „Jetzt haben wir Zeit", bemerkte Marco. „Für diesen Teil gibt es keine Frist."

    Nein, die Frist hatte für den letzten Fall gegolten, den sie auf Verlangen eines Mannes hatte lösen müssen, der zwölf Frauen entführt hatte. Zwölf ‚Häschen‘, die nur dann freigelassen werden sollten, wenn Maya tat, was er wollte.

    Maya stand auf, streckte sich. Als sie das tat, erblickte sie sich im Spiegelbild des Glases von Liza Cartys Zimmer. Sie sah völlig zerzaust aus. Ihr dunkles Haar rutschte aus dem Pferdeschwanz, ihr FBI-Anzug musste definitiv gereinigt werden und ihr Gesicht sah aus, wie die neununddreißigjährige Frau, die sie war – jetzt, wo sie erschöpft war. Normalerweise war es ihr egal, wie sie aussah, aber in Marcos Anwesenheit verspürte sie den Drang, zumindest ihre Frisur zu richten.

    Als sie das tat, begann im Zimmer hinter dem Glas ein Alarm zu plärren.

    Ein Arzt rannte aus dem Zimmer. „Wir brauchen hier drinnen Hilfe!"

    „Was ist los?", fragte Maya und folgte ihm.

    „Sie kollabiert. Ich muss sofort zurück, und Sie müssen mich meinen Job machen lassen!"

    Maya ließ ihn gehen, sah zu, als er und ein paar weitere Ärzte ins Zimmer rannten und sich um Liza Carty kümmerten. Sie sah, wie einer von ihnen nach einer Spritze auf dem Notfallwagen griff, und sie in sie einführte, während ein weiterer eine Herzdruckmassage begann. Danach aber verschlossen die Krankenschwestern die Jalousien, sodass Maya nicht weiterverfolgen konnte, was vor sich ging.

    „Was ist hier los?"

    Maya drehte sich um und erblickte Deputy Director Harris auf sie zukommen, zusammen mit den meisten anderen Agenten vor Ort. Einige von ihnen legten ihre Hände an ihre Waffen, reagierten, als würde der Alarm auf einen Angriff hindeuten. Vielleicht war es bloß, weil sie gegen so eine Situation etwas hätten ausrichten können, und es besser war, als bloß dazustehen und zu warten.

    Harris stand da, sah sie in seinem teuren Anzug und dem säuberlich rasierten Kopf ernst an. Er fummelte an der goldenen Nadel, die an seiner Krawatte angebracht war, herum. Ausnahmsweise sah er nicht so aus wie jemandes vermögender Onkel. Nur wie ihr Boss, ernst und fokussiert.

    „Wir brauchen sie, um diesen Mistkerl zu schnappen, Gray."

    Er hatte keinen Anreiz, Megan zu retten, aber es war mittlerweile offensichtlich, dass er den Entführer mindestens genauso sehr schnappen wollte wie sie.

    Ein Arzt verließ das Zimmer, sah ernst, aber auch erleichtert aus.

    „Wie geht es ihr?", wollte Maya wissen.

    „Wir konnten Ms. Carty retten, sagte der Arzt. „Sie ist aufgewacht. Aber sie ist sehr schwach. Ich will nicht, dass jemand mit ihr spricht, bis sie sich vollständig erholt hat.

    „Doctor, sagte Harris. „Verstehen Sie, dass das hier eine Zeugin in einem Fall ist, in dem mehrere Leben am seidenen Faden hängen?

    „Das Leben, um das ich mich im Moment am meisten sorge, ist ihres, erwiderte der Arzt. „Das eben war wirklich knapp.

    „Ich glaube dennoch, dass Sie nicht ganz verstehen, worum es hier geht", sagte Harris.

    „Was ich weiß, ist, dass es Ms. Carty sehr schlecht geht, antwortete der Arzt. „Soweit ich das verstanden habe, hat sie eine traumatische Erfahrung durchlebt, und die physischen Nachwirkungen davon sind beträchtlich.

    „Wird sie sich erholen?", fragte Maya.

    „Zu diesem Zeitpunkt können wir das schwer abschätzen, meinte der Arzt. „Und es ist mir nicht gestattet, jemand anderem als den Familienangehörigen von Ms. Carty mehr Informationen zu geben.

    „Wir befinden uns mitten in einer äußerst dringlichen Ermittlung", beteuerte Harris.

    „Und ich versuche, das Leben meiner Patientin zu retten. Bitte treten Sie beiseite, wir müssen uns zurück an unsere Arbeit begeben."

    Maya und Harris mussten sich zur Seite stellen, damit die verbleibenden Ärzte und Krankenschwestern das Zimmer verlassen konnten. Maya sah, wie sie sich wieder den anderen Patienten in der geschäftigen Notfallaufnahme widmeten, und dachte einen Moment ehrfürchtig darüber nach, wie hart ihr Job war – zu versuchen, Leben zu retten.

    Aber genau das versuchte sie auch zu tun, und sie konnte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. Und Harris offensichtlich auch nicht.

    „Doctor, sagte er, und jetzt begannen sich die übrigen Agenten neben der Tür um ihn herum zu versammeln. „Sie behindern aktive Ermittlungen. Ermittlungen, in denen das Leben elf weiterer Frauen auf dem Spiel stehen könnte.

    Er benutzte jetzt seine autoritärste Stimme. Diejenige, die er sich für Momente aufhob, in denen er sich mit anderen Abteilungen des FBI im Streit befand. Oder wenn er ein paar örtlichen Polizisten klarmachen wollte, dass sie für einen bestimmten Fall zuständig waren. Es war eine Stimme, die Menschen dazu brachte, einzulenken. Jedenfalls in den meisten Fällen.

    Dann seufzte der Arzt.

    „Machen Sie es kurz", sagte er.

    Zu Mayas Überraschung blickte Harris sie an, nickte ihr zu und erkor sie damit dazu aus, mit der Patientin zu sprechen.

    Maya verlor keine Zeit. Sie schlüpfte an ihnen vorbei und betrat das Krankenhauszimmer.

    Liza Carty saß aufrecht im Bett, sah aber alles andere als gut aus. Sie war so blass, dass ihre Haut beinahe aschgrau schien und ihr blondes Haar war schweißnass. Die Röhren und Kabel, die in ihrem Körper steckten, halfen auch nicht.

    Trotzdem schaffte sie es, Maya anzulächeln, als sie eintrat.

    „Agent … Gray. Geht es mir gut? Die Ärzte haben mir nichts gesagt."

    „Wie fühlen Sie sich, Liza?", fragte sie in ihrer beruhigendsten und mitfühlendsten Stimme.

    Sie hatte nicht viel Zeit, bis einer der Ärzte zurückkommen würde, aber trotzdem wusste sie, dass sie die Sache langsam angehen musste.

    „Als wäre ich von einem Lastwagen überfahren worden. Meine Brust fühlt sich so eng an."

    „Versuchen Sie im Moment nicht zu sehr darüber nachzudenken, meinte Maya. Sie atmete tief ein. „Liza, ich muss Ihnen ein paar Fragen darüber stellen, was Ihnen zugestoßen ist. Alles, was Sie mir sagen können, könnte den anderen Frauen helfen. Es werden doch noch andere dort festgehalten, richtig?

    „Elf, schaffte Liza hervorzubringen. „Elf andere. Ich …

    Sie verstummte, dann sah sie Maya mit intensivem Blick in die Augen.

    „Ich bin Ihrer Schwester begegnet."

    Maya rutschte das Herz in die Hose.

    Diese Worte bestätigten ihre schlimmsten Befürchtungen. Sie machten sie krank vor Sorge und brachten sie dazu, mehr wissen zu wollen. Sie musste Megan und die anderen finden.

    „Geht es ihr gut?" Maya musste wissen, dass ihre Schwester unversehrt war. Dass immer noch eine Chance darauf bestand, sie zu retten.

    „Sie ist dort …, sagte Liza. „… Er hat uns alle beisammen gehalten, wie … wie … Megan und ich haben versucht, zu entwischen. Dann hat er sich mich ausgesucht.

    Traf er die Entscheidung also wahllos? Maya war davon ausgegangen, dass es etwas mit dem Opfer im letzten Mordfall zu tun gehabt hatte, den sie gelöst hatte.

    „Sind alle vor Ort Performer?", wollte Maya wissen, dachte an die Theorie, die sie und Marco entwickelt hatten, als sie die mögliche Verbindung zwischen Liza als Sängerin und dem Opfer des ungeklärten Mordfalls entdeckt hatten, die eine Tänzerin gewesen war.

    „Ich … weiß es nicht", antwortete Liza.

    „Was ist mit dem Mann, der Sie gefangen gehalten hat?, fragte Maya. „Können Sie mir etwas über ihn sagen?

    Liza begann ihren Kopf zu schütteln.

    „Er hat eine Maske getragen."

    „Was ist mit seiner Stimme? Seinen Augen? Seinen Händen?"

    Maya würde jede noch so kleine Information nehmen, die sie bekommen konnte. Sie sah sich um und konnte Agent Ignatio Reyes durch die Tür spähen sehen.

    „Er … er hatte eine … ausdruckslose Stimme, meinte Liza. „Aber … er hat für mich gesungen. In der letzten Nacht hat er gesungen … Ich glaube, er hat gesungen, bevor …

    Es war nicht viel, aber immerhin etwas. Maya machte weiter, und während sie das tat, bemerkte sie, dass Agent Reyes in der Tür stand und mithörte. Maya war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. Reyes war ein guter Agent, und er wollte die Wahrheit genauso sehr ans Licht bringen wie Maya, aber er hatte bereits bewiesen, dass es ihm wichtiger war, den Entführer zu schnappen als ihre Schwester in Sicherheit zu wissen.

    „Was ist mit dem Ort, an dem Sie festgehalten wurden?, wollte Maya wissen. „Woran erinnern Sie sich?

    Maya sah Schweißperlen auf dem Gesicht von Liza ausbrechen, während sie nachdachte. Sie hasste es, Liza derart zu drängen, aber sie musste es wissen. Nicht nur zum Wohle ihrer Schwester, sondern auch für die übrigen zehn Frauen dort.

    „Es gab … Räume … Flure … keine Fenster. Ich glaube … Ich glaube, vielleicht befand sich der Ort unter dem Erdboden?" Liza hörte sich nicht sicher an.

    „Haben Sie vielleicht etwas gesehen, als er Sie hinausgeführt hat?, fragte Maya. „Konnten Sie einen Blick darauf erhaschen, wo sich das Gebäude befand?

    Wieder schüttelte Liza ihren Kopf.

    „Er hat mir eine Augenbinde angelegt … Hat mir gesagt, dass er mich töten würde, wenn ich … Wenn ich sie abnehmen würde."

    „Verstehe, sagte Maya. Aber es musste etwas geben. Jeder machte Fehler, egal, wie vorsichtig sie waren. „Wie lange hat es gedauert, an den Ort zu fahren, an dem er sie abgesetzt hat?

    „Vielleicht … eine Stunde?", sagte Liza.

    Es gab eine Vielzahl von Orten, die sich eine Stunde entfernt vom Übergabeort befanden.

    „Können Sie mir noch etwas anderes sagen?, fragte Maya. „Irgendetwas?

    Lizas Blick schweifte in die Ferne. Maya fragte sich, wie viel von ihr wirklich präsent und wie viel in einem Albtraum gefangen war. Sie verabscheute es, die Frau in ihrem derzeitigen Zustand zu vernehmen. Aber sie wollte auch nicht, dass elf weitere Frauen starben.

    Oder ihre Schwester.

    „Bitte, Liza."

    „Veilchen, sagte sie. „Ich erinnere mich an den Duft von Veilchen. Überwältigend und er …

    Sie fasste sich an die Brust und plötzlich ging der Alarm wieder los.

    „Doctor!", rief Maya, aber der Mann rannte bereits wieder ins Zimmer.

    „Raus hier!", schrie er.

    Er rannte zu Liza hinüber und Maya stolperte aus dem Zimmer, machte den anderen Ärzten Platz, die ins Zimmer eilten.

    Sie stand vor der Tür, fühlte sich schrecklich.

    Hatte sie Liza zu weit getrieben? Oder wäre das sowieso passiert, und sie hatte die wenigen Details in Erfahrung gebracht, die sie in der kurzen Zeit hatte bekommen können? Der Gedanke daran, Liza gerettet zu haben, nur um sie sterben zu sehen, war zu viel für Maya.

    Sie ließ sich gegen die Wand sinken, wartete, fühlte sich schuldig. Sie hätte sie nicht so drängen sollen, ganz egal, aus welchem Grund. Selbst wenn Leben auf dem Spiel standen.

    Nur ein paar Minuten vergingen, bevor der Arzt mit einem wütenden Gesichtsausdruck das Zimmer wieder verließ.

    „Ich hoffe, Sie haben bekommen, was Sie wollten, Director, sagte er verbittert zu Harris, hielt seine Wut nicht zurück. „Denn Sie haben gerade meine Patientin umgebracht. Wir haben alles versucht, aber wir haben sie verloren.

    Maya zuckte zusammen, als sie das hörte. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um Liza zu retten. Und jetzt war sie tot.

    „Ich will, dass Sie meine Notfallaufnahme verlassen", sagte er zu Harris.

    Harris sah zu Maya, die ihm zunickte. Sie hatte alles bekommen, was es zu holen gegeben hatte.

    Sie hätte Liza Zeit geben sollen, um sich zu erholen. Maya war sich sicher, dass Liza mehr zu sagen gehabt hätte.

    Alles, was Maya jetzt noch übrig blieb, war, die anderen Frauen zu retten – koste es, was es wolle. Sie würde sich morgen wieder ins Büro begeben, auf die nächste Postkarte warten und versuchen, weiterzumachen.

    Und der Geruch von Veilchen war der einzige Hinweis, den sie hatte.

    KAPITEL ZWEI

    Maya joggte, versuchte die Gedanken an den Fall abzuschütteln. Es machte sie wahnsinnig, dass sie keine Postkarte erhielt, die ihr sagte, was als Nächstes kommen würde. Alles, was Maya wusste, war, dass sich noch immer elf Frauen in Gefahr befanden – darunter ihre Schwester. Und der einzige Hinweis, den sie hatte, ergab keinen Sinn. Was konnte sie aus dem Duft von Veilchen schließen?

    Maya musste bald zur Arbeit, also rannte sie zurück zu ihrer Wohnung, um sich zu duschen. Auf dem Weg nach oben leerte sie ihren Briefkasten, durchstöberte das Bündel mit pochendem Herzen.

    Und dann wurde ihr Rachen trocken.

    Da war sie. Wie gerufen.

    Eine weitere Postkarte.

    Maya erstarrte, prüfte, ob jemand sie vielleicht beobachtete. Der Entführer konnte diese Postkarten nicht einfach per Post schicken, oder? Nicht, wo sie doch so plötzlich und aus dem Nichts eintrafen.

    Doch es war niemand zu sehen.

    Die Postkarte barg das übliche Häschen-Motiv auf der Vorderseite. Ein Dutzend von ihnen hoppelten auf einem Feld herum. Nein, kein Dutzend. Elf. Sogar damit trieb der Entführer Spielchen. Maya hob die Postkarte an den Ecken hoch, drehte sie um.

    Nur fünf simple Worte prangerten darauf: Bitte versuch nicht, mich zu retten.

    Diese Worte ließen Maya das Blut in den Adern gefrieren. Nicht wegen der Worte selbst, sondern, weil sie nicht in der gestochen scharfen Handschrift des Entführers geschrieben waren. Es handelte sich um ein schiefes Gekritzel, das Maya vom Helfen mit Hausaufgaben und Notizen am Kühlschrank kannte.

    Es war die Handschrift ihrer Schwester.

    *

    Als es Maya zum Büro ihrer Abteilung auf dem vierten Stock des FBI-Gebäudes schaffte, tummelten sich bereits unzählige Leute dort. Harris stand vor einem Bildschirm, Reyes an seiner Seite, und zehn oder elf weitere Agenten saßen auf Stühlen, blickten auf den Bildschirm.

    „Das ist der Standort, sagte Deputy Director Harris. „Es befinden sich Eingänge hier, hier und hier. Wir glauben, dass der Verdächtige sich vermutlich in diesem Bereich aufhält, da er am einfachsten verteidigt werden kann.

    Maya konnte ein Foto aus der Vogelperspektive eines Areals auf dem Bildschirm erkennen, zusammen mit Plänen eines ihr unbekannten Gebäudes. Es sah aus wie eine Art Fabrik. Maya wusste sofort, was sie vorhatten, denn sie hatte genügend Besprechungen wie dieser beigewohnt.

    Sie planten eine Razzia.

    „Drei Einsatzkommandos werden zeitgleich angreifen, die Eingänge gleichzeitig einnehmen, damit er nicht entwischen kann, sagte Harris. „Dieses Mal werden wir leise reingehen und wir werden auf dem Weg nach drinnen nach Fallen Ausschau halten.

    Es war möglich, dass die Razzia für einen anderen Fall gedacht war. Vielleicht hatte Reyes endlich den Fall bezüglich des Drogenrings geknackt, an dem er gearbeitet hatte. Vielleicht hatte einer ihrer Fälle einen Ort zutage gebracht, an dem das organisierte Verbrechen Waffen oder Drogen lagerte. Ein Teil von Maya hoffte, dass es eine dieser Möglichkeiten sein würde. Doch zwei Dinge sagten ihr, dass dem nicht so war. Zum einen war es der Ausdruck auf Reyes Gesicht, als sie eintrat – welcher irgendwo zwischen Reue und Trotz lag. Er schien sich auf eine Auseinandersetzung vorzubereiten. Zum anderen ergab das, was ihre Schwester auf die Postkarte hatte schreiben müssen, plötzlich Sinn.

    „Sie glauben, Sie hätten den Entführer gefunden, richtig?", fragte Maya.

    Harris sah zu ihr, sah zufrieden aus.

    „Reyes hat uns die Information weitergeleitet, die Sie von Liza Carty erhalten haben, bevor sie verstorben ist, sagte er. „Gut gemacht, Gray.

    „Gut gemacht?, sagte Maya. „Alles, was ich von ihr in Erfahrung bringen konnte, war, dass es nach Veilchen gerochen hat.

    „Ein überwältigender Veilchengeruch", sagte Reyes mit selbstzufriedenem Ausdruck. „Also habe ich mir gedacht, dass es sich dabei doch bestimmt nicht bloß um einen Garten oder ein Parfüm handeln kann, oder? Ich habe angefangen, nach Orten zu suchen,

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