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Der Wassergeist von Bruce Manor
Der Wassergeist von Bruce Manor
Der Wassergeist von Bruce Manor
eBook97 Seiten1 Stunde

Der Wassergeist von Bruce Manor

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Über dieses E-Book

Der schottische Clan der Bruces feiert alle zehn Jahre das Clantreffen auf dem Familienstammsitz in Glenmanon. Zum ersten Mal ist dieses Jahr Tom Bruce aus den Vereinigten Staaten dabei. Er ist ein Nachkommen des Teils des Clans, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert ist. Jenny Menzie nimmt ebenfalls teil. Sie ist Reporterin und will über das Familientreffen berichten. Während der Feierlichkeiten kommen sich Jenny und Tom näher, doch das Clantreffen wird von unheimliche Todesfällen überschattet. Schnell stellen die beiden junge Leute fest, dass Toms Verwandte ihnen etwas verheimlichen. Um das Morden zu beenden, müssen sie sich nicht nur ihre Liebe eingestehen, sondern auch gegen einen Wassergeist bestehen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum27. Juni 2018
ISBN9783742732972
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    Buchvorschau

    Der Wassergeist von Bruce Manor - C. A. Parker

    Der Wassergeist von Bruce Manor

    von

    C. A. Parker

    Es war ein regnerischer Herbsttag. Goldenes Laub lag auf der einzigen asphaltierten Straße, die durch das schottische Dörfchen Glenmanon führte. Tom Bruce trat auf die Bremse, nachdem er den Fußgänger vor sich sah. Neugierig blieb der Passant stehen, als der Wagen neben ihm hielt. Das Fahrerfenster glitt hinunter und erlaubte den Blick auf den dunkelhaarigen jungen Fahrer.

    »Können sie mir sagen, wie ich nach Bruce Manor komme?«, fragte Tom den Einheimischen, dabei blickte er in das verwitterte Gesicht eines alten Mannes. Misstrauisch erwiderte dieser seinen Blick. Tom dachte schon, er würde ihm nie antworten, da öffnete der Mann den Mund ein Stück, und mit fast unverständlichem Highlanddialekt beschrieb er Tom den Weg. Dann wandte er sich ab und schlurfte die Hauptstraße weiter entlang.

    Tom schloss das Wagenfenster. »Ein seltsamer Kauz«, murmelte er. »Und das ist immerhin die Heimat meiner Vorväter. Mal sehen, ob ich ihn richtig verstanden habe.«

    Tom gab Gas und fuhr weiter die Hauptstraße lang. An der ersten Abbiegung hinter dem Dorf nahm er die Schotterstrecke, die den Berg hinaufführte.

    Er dachte darüber nach, was ihn hierher verschlagen hatte. Vor vier Wochen war ein Brief aus Schottland gekommen, der ihn zum großen Familientreffen des Clans der Bruce eingeladen hatte. Er wusste, dass seine Vorfahren aus Schottland stammten, hatte jedoch nie einen Gedanken daran verschwendet. Auch seine Eltern hatten eine Einladung erhalten worden. Da sein Vater aber gerade eine Herzoperation hinter sich hatte, und seine Mutter ihn pflegen musste, war nur er gekommen.

    Er arbeitete als erfolgreicher Versicherungsmakler und konnte sich so problemlos die zwei Wochen freinehmen.

    In dem Brief hatte ein gewisser Kenneth Bruce ihn eingeladen, an dem Familienfest des Clans hier in Glenmanon teilzunehmen. Kenneth Bruce war das gegenwärtige Oberhaupt des Clans und hatte – nach eigner Aussage - erst vor Kurzem von den Verwandten in Amerika erfahren.

    Diese großen Familientreffen fanden nur alle zehn Jahre statt. Tom hatte es sehr gereizt seine entfernten europäischen Verwandten zu besuchen. Er war zuvor noch nie auf dem alten Kontinent gewesen.

    Der Wagen quälte sich die kleine Straße, die aus losem Bruchgestein bestand, hoch. Es war so eng, dass Tom hoffte, ihm würde kein anderes Fahrzeug entgegenkommen.

    Der Weg führe um ein Wäldchen herum. Dann sah er endlich den Stammsitz seines Clans. Majestätisch erhob sich das Anwesen, auf einem sanften Hügel gelegen, über dem schottischen Hochland. Tom machte der Anblick sprachlos. Für Amerikaner war ein Gebäude, das älter als hundert Jahre war, schon eine Besonderheit. Was mochten sie bei einem jahrhundertealten Gemäuer empfinden?

    Tom fühlte sich sofort an alte Gruselfilme erinnert. In einer stürmischen, dunklen Nacht, müsste sich die Burg hervorragend als Drehort für solche Filme eignen.

    Er hielt den Wagen an. Rechts unter ihnen, keine zweihundert Meter entfernt, floß träge der Fluss Spey.

    Unwillkürlich kam ihm der Gedanke, dass so ein Herrenhaus auch Gespenster haben müsse. Er musste lächeln. »Vermutlich sogar ein eigens Familiengespenst der Bruce«, dachte er.

    Er wusste nicht, wie nah er damit an der Wahrheit war.

    *

    Jenny Menzie stand oben auf der Balustrade im ersten Stock. Von hier aus hatte sie eine vorzüglichen Übersicht hinab in die Halle des ehrwürdigen Bruce Manor. Ihr Blick schweifte über die überwiegend aus Rosenholz bestehenden vertäfelten Wände, Treppen und Geländer, über die in vergoldeten Rahmen eingefassten gemalten Porträts der Ahnen, derer vom Clan der Bruce und die alten handgeknüpften Teppiche. Dies alles vermittelte ihr ein Gefühl von Geborgenheit.

    Sie hatte in ihrem Beruf schon eine Menge von Adelshäusern besucht. Doch nur hier in Bruce Manor hatte sie sich auf Anhieb wohlgefühlt. Viele Adlige des britischen Königreiches konnten ihre Stammsitze nicht mehr entsprechend unterhalten und deshalb verfielen sie.

    Auf Bruce Manor, im tiefsten schottischen Hochland war es anders. Hier schien irgendwie die Zeit angehalten worden zu sein oder sich zumindest langsamer zu bewegen, als im Rest der Welt. Jedenfalls war es noch so, wie zu Zeiten des glorreichem Empires.

    Genau dieses Gefühl hatte Jenny, als sie hier oben stand. Sie war Journalistin und arbeitete freiberuflich. Sie hatte sich als Adelsreporterin einen Namen gemacht und verkaufte ihre Artikel mittlerweile an viele renommierte Zeitungen im ganzen Land.

    Das Familientreffen der Bruce, das schließlich nur alle zehn Jahre stattfand, hatte sie interessiert. Sie war sich sicher, einen guten Artikel daraus machen zu können.

    Deshalb hatte sie das Oberhaupt des Clans, Kenneth Bruce, kontaktiert. Dieser hatte sie sofort eingeladen. Er hatte sich darüber gefreut, dass jemand über das Familientreffen berichten wollte.

    Also war Jenny gestern aus London angereist und heute Nachmittag in Glenmanon angekommen. Mehr als ihr Zimmer hatte sie bisher allerdings noch nicht gesehen. Nach der Begrüßung durch Kenneth Bruce hatte sie ihre Sachen ausgepackt. Nun stand sie hier im ersten Stock, blickte in die Haupthalle hinab und freute da zu sein. Sie hatte richtig Lust auf diesen Artikel bekommen und ging schon im Geiste durch, wie er aufgebaut werden sollte.

    Sie bemerkte, wie Kenneth Bruce gerade in der Halle eintraf und einen neuen Gast begrüßte. Es war ein Mann, Ende zwanzig und er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Familienoberhaupt. So, wie sich die beiden verhielten, war sofort klar, dass sie sich nie zuvor gesehen hatten.

    Jenny tippte auf einen entfernten Verwandten, der sich hier zum ersten Mal einfand. Die Kleidung und das ganze Auftreten ließ auf einen Amerikaner schließen, was Jennys These noch unterstützte.

    Während Kenneth Bruce etwas untersetzt war und einen kleinen Bauch vor sich hertrug, war der Neuankömmling groß gewachsen, schlank und machte einen athletischen Eindruck. Er hatte ein offenes, ehrliches Gesicht, das von einer Kurzhaarfrisur eingerahmt wurde. Insgesamt fand Jenny das Aussehen des Mannes durchaus anziehend.

    Kenneth Bruce deutete in den ersten Stock und damit dem neuen Gast an, ihm zu folgen.

    Jenny überlegte kurz, in ihr Zimmer zu verschwinden. Aber schließlich war sie hier um einen Artikel zu schreiben, da konnte sie nicht vor den Anwesenden fliehen. Sie wartete, bis die Männer den Treppenabsatz erreicht hatten.

    Kenneth Bruce bemerkte sie und sagte: »Tom, darf ich dir Jenny Menzie vorstellen. Sie ist Journalistin und will von unserem Familientreffen berichten. Das ist Tom Bruce, ein Abkömmling unserer nach Amerika ausgewanderten Vorfahren.«

    Der Amerikaner streckte ihr die Hand entgegen. »Das ist mein erster Besuch in Europa. Ich hoffe, Sie finden ausreichend Material für ihren Artikel hier.«

    Jenny drückte seine Hand. Tom Bruce kam ihr sofort sympathisch vor. Seine offene Art gefiel ihr.

    »Vielen Dank«, erwiderte sie. »Es ist für einen Amerikaner bestimmt interessant in das Land seine Väter zurückzukehren. Ich würde Sie gerne interviewen, wenn Sie es erlauben.«

    »Natürlich.«

    »Ich denke«, sagte

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