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Bei Deinem goldenen Herzen: Legenden aus Nohva Shortstory
Bei Deinem goldenen Herzen: Legenden aus Nohva Shortstory
Bei Deinem goldenen Herzen: Legenden aus Nohva Shortstory
eBook92 Seiten1 Stunde

Bei Deinem goldenen Herzen: Legenden aus Nohva Shortstory

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Über dieses E-Book

"Du sagtest einmal, dass die einzig wahre Liebe, die ewig währt, jene Liebe sei, die nie erfüllt wird." – "Ist unsere Liebe in den Jahren schon erloschen? Haben wir sie überlebt?"

Es ist nicht einfach, eine einstig tiefe Liebe in Friedenszeiten zu wahren. Der König von Nohva erblüht zu wahrer Größe, seit die Flammenkrone sein Haupt schmückt, doch sein Gefährte fühlt sich einsamer denn je und verfällt der Unsicherheit und Angst. Wird ihre Verbundenheit die Jahrhunderte überdauern können?

*Eine Bonus-Geschichte zu den Legenden aus Nohva.
Dieser kleine Zusatz entstand ungeplant und spontan, wird aber keineswegs die Reihe fortsetzen. Diese endete mit Band 5! Es ist nur ein netter Bonus und nicht wichtig für die Geschichte. Da sie allerdings nach Band 5 spielt, enthält sie natürlich einige große Spoiler und setzt Grundkenntnisse aus der Reihe voraus.
Um es deutlich auszudrücken: Die Reihe kann getrost ohne diesen Bonus gelesen werden, aber vor dieser Shortstory sollte der Leser die Reihe beendet haben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum20. Juni 2018
ISBN9783742733443
Bei Deinem goldenen Herzen: Legenden aus Nohva Shortstory

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    Buchvorschau

    Bei Deinem goldenen Herzen - Billy Remie

    1

    Er sollte nicht hier sein. Nicht in dieser Art Spielunke und schon gar nicht allein.

    Der Widerschein der Wandfackeln beleuchtete das Innere der Taverne. Schon auf den ersten Blick wusste jeder Mann, der einen Fuß durch die knarrende, morsche Vordertür setzte, an was für einen zwielichtigen Ort er gekommen war. Der Gestank von wässrigem, verschüttetem Wein, altem Schweiß und süßlicher Fäulnis lag in der stickigen Raumluft. Die dunklen Holzdielen auf dem Boden klebten bei jedem Schritt, schwarzer Rauch von Pfeifen hing dicht unter der niedrigen Decke, überall saßen vermummte Gestalten an einsamen, von Kerben übersäten, Tischkanten, einige schienen zu bluten. Es gab unzählige dunkle Ecken, in denen sich alle möglichen Arten von Menschen verstecken konnten. Alte und frische Blutlachen sammelten sich unter Stühlen und Tischen. Abgewrackte Kellnerinnen mit offenen Miedern, aus deren schlaffe Brüste hingen, trugen mit krummen Rücken Krüge von Tisch zu Tisch, oder ließen sich für andere, intimere Dienstleistungen bezahlen. Ihre Haare waren unsauber hochgesteckt oder sie trugen es offen, die Strähnen waren verfilzt und fettig. Die Tusche auf ihren Wangen war zu dick aufgetragen und zerrieben oder durch Tränen und Schweiß zerlaufen. Sie sahen nicht ansprechend aus, und doch wurde ihnen nachgepfiffen. Ebenso den Besenjungen, die verteilt in der Schenke den Boden behelfsmäßig fegten. Sie waren zu jung, um hier zu sein.

    Ein rustikales Etablissement, um es freundlich auszudrücken.

    Freundlichkeit. Ein Begriff, den man in Zusammenhang mit Wexmell immer verwendete. »Wexmell besaß ein freundliches und gütiges Gemüt.«

    Aber wenn er so gütig und so freundlich war, warum zog es ihn ausgerechnet an diesen Ort? Und dann auch noch allein.

    Seufzend saß Wexmell am Tresen, Zwielicht hüllte ihn in einen schützenden Kokon. Er trug einen leichten, bodenlangen Wollmantel und verdeckte sein goldgelocktes Haar unter der schwarzen Kapuze. Seine freche Stupsnase hing über einem Becher scheußlich schmeckendem Wein. Er bevorzugte Bier, aber diese sündhafte Köstlichkeit war ein teurer Import aus Carapuhr, einem ihrer Nachbarländer, den sich dieser Wirt gewiss niemals würde leisten können.

    Was gäbe er jetzt nicht alles für einen vollen Krug Met!

    Aber er konnte nicht aufstehen und ein Gasthaus seiner »Klasse« aufsuchen, denn dort hätten sie ihn sofort erkannt. Er wollte heute jedoch nicht gesehen werden, von niemanden. Nicht nach jener einen blöden … Sache.

    Dabei hatte alles ganz harmlos angefangen, er hatte nur das falsche Kind angesprochen …

    Ein Tag zuvor…

    Die Blätter der Birken raschelten im schwülen Sommerwind und hinterließen dank des kräftigen Sonnenlichts ein liebliches Schattenspiel auf Wexmells sanften Gesichtszügen. Er hatte mit einem guten Buch im Garten seiner Festung lesen wollen, doch die warme Trägheit jenes Nachmittages hatte ihn in ihren Bann gezogen und eindösen lassen, bis ihn das Rascheln der Baumkronen aufweckte.

    Er lehnte mit dem Kopf an einem starken Stamm und gähnte genüsslich. Seine Schulter war verspannt vom Liegen auf der saftig grünen Wiese, er ließ sie rollen, um sie zu lockern.

    Etwas bewegte sich in den Bäumen, und er riss instinktiv alarmiert den Kopf nach rechts. Es war etliche Jahre her, als er zuletzt wirklich in Gefahr gewesen war, aber dennoch hatte er eine gewisse Anspannung niemals gänzlich ablegen können. Nach all den Hinterhalten, die er nur durch reines Glück überlebt hatte, und nach all den Verrätern, die nach seinem Leben getrachtet hatten, war er stets auf der Hut, selbst innerhalb der dicksten Mauern, die seine Heimat, Nohva, besaß.

    Aber kein Meuchelmörder schlich durch die Baumstämme im Garten, geduckt wie ein pirschender Puma, sondern nur einer der kleinen Prinzen.

    Lächelnd kam Wexmell auf die Beine. Er lief stets barfuß durch den Garten, trug nichts weiter als ein einfaches Leinenhemd und knielange Lederhosen, obwohl es so weit oben im Gebirge selbst in der heißen Jahreszeit etwas kühl werden konnte. Aber mit der frischen Gebirgsluft kam er bestens zurecht, nachdem er viele Jahre im Eisland Carapuhr verbracht hatte.

    Ohne Stiefel war es ihm möglich, dem kleinen Schleicher lautlos zu folgen. Zunächst machte er nicht auf sich aufmerksam, er wollte zu erst wissen, was der Prinz so fasziniert beobachtete.

    Die schwarzen Haare des Jungen waren das einzige, das in den Gräsern zu sehen war, während er sich gekrümmt durch den Garten bewegte. Er machte sich wirklich große Umstände, um nicht gesehen zu werden.

    Wexmell holte auf, blieb aber schräg hinter ihm und versteckte sich stets hinter einem Baumstamm, um den er dann herumschauen konnte, damit er sein Ziel nicht aus den Augen verlor. Schnell erkannte er das Opfer, dem der junge Prinz nachstellte.

    »Na, spionierst du deinen Bruder aus, Xaith?«

    Wexmells laute Stimme ließ den Prinzen zusammenzucken und mit einem erstickten Schrei herumfahren. Er sah Wexmell mit großen, ertappten Augen an, als dieser leise lachend um den Baum herumkam und sich mit der Schulter lässig an den Stamm lehnte.

    »Du machst das gut«, lobte Wexmell ihn mit einem liebevollen Lächeln, »du könntest irgendwann ein sehr guter Späher werden.«

    Wie immer ging an dem grimmigen Jungen jedes Kompliment verloren, er schien Wexmell gar nicht zuzuhören. Stattdessen drehte er nervös das kleine Gesicht herum und betrachtete seinen nur ein Jahr älteren Bruder, der den, in dieser Festung unter Schutz stehenden, wilden Kaninchen nachlief, um sie mit Löwenzahn zu füttern. Wexmell stellte überrascht fest, dass die sonst so scheuen Tiere vor dem Jungen keine Angst hatten, und runzelte neugierig seine makellose Stirn.

    Xaiths helle Kinderstimme lenkte ihn jedoch ab. »Vaaks ist nicht mein Bruder!«, warf er geradezu übellaunig ein. Er war schon immer ein schwieriges Kind gewesen, schrie immer, wenn man ihn auf den Arm nahm, spuckte mit Brei, schlief nie eine ganze Nacht durch, stritt immer mit seinen Geschwistern. Nur bei seinem Vater war er ruhig.

    Und diesen äußerst fiesen und verletzenden Satz sagte er an jenem Nachmittag nicht zum ersten Mal über den Ziehsohn des Königs.

    Wexmell sah auf ihn herab und schürzte bedauernd die Lippen, während er überlegte, wie er dem Jungen endlich begreiflich machen konnte, wieso Vaaks eben doch sein Bruder war, auch wenn sie nicht dieselben Eltern hatten.

    »Hör mal, Xaith«, Wexmell überbrückte mit zwei Schritten ihre Entfernung und ging vor ihm in die Hocke. Der junge Prinz saß mit angewinkelten Beinen und grimmigen Schmollmund in den Gräsern, wich trotzig Wexmells Blicken aus. »Xaith«, bat Wexmell ruhig und wartete, bis der Junge ihn endlich anschaute. Nach einem gewissen Maß an Geduld, sah der störrische Prinz sich gezwungen, die großen Augen

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