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Zufällig Juwelendieb
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eBook156 Seiten1 Stunde

Zufällig Juwelendieb

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Über dieses E-Book

Til arbeitet als Reinigungskraft. Als er nachts in einem Juweliergeschäft auf einen offenen Tresor voller Juwelen stößt, will er eigentlich nur mal die Pracht bewundern. Eine unbedachte Reaktion lässt ihn jedoch die Juwelen in seinen Wischeimer versenken und stürzt ihn, in das Chaos seines Lebens.
Als er sich der Polizei stellen will, scheint der Tathergang so absurd zu sein, dass der Ermittler ihm nicht glaubt und ihn wieder weg schickt. Speck-Eff hat sich schließlich geschworen, niemals einen Unschuldigen hinter Gitter zu bringen.
Der Schmuck wird ein zweites Mal geklaut, taucht plötzlich wieder auf und es kommen unglaubliche Dinge ans Licht.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum30. Nov. 2020
ISBN9783753126326
Zufällig Juwelendieb

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    Buchvorschau

    Zufällig Juwelendieb - Carola Käpernick

    Vorwort

    Liebe Leser:innen,

    ob ein Fall tatsächlich so stattfinden kann? Ich weiß es nicht. Aber in einem frei erfundenen Ort, wie Emmenburgstedt ist vermutlich alles möglich.

    Diese ganze Geschichte ist frei erfunden. Gleichlautende Namen von lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Wenn der Kriminalfall fiktiv ist, wurde er natürlich auch nicht wirklich im ZDF vorgestellt. Ich weiß nicht einmal, ob an dem Mittwoch überhaupt so eine Sendung ausgestrahlt wurde. Die ganze Handlung dreht sich lediglich darum, dass es ein Freitag der 13. im Frühsommer oder Spätfrühjahr war, als Til dummerweise zum Juwelendieb wider Willen wurde. Und da passte kalendarisch halt nur das Jahr 2016.

    Viel Spaß beim Lesen! Natürlich freue ich mich auf ein Feedback in Form einer Rezension.

    Carola Käpernick

    Freitag bis Sonntag

    Freitag, 13.05.2016 11:00 Uhr Polizeirevier Emmenburgstedt

    »Und das soll ich Ihnen glauben?«

    »Ähm, ja. Was ist denn daran nicht zu glauben?« Til ist verdattert.

    »Alles! Einfach alles. Es klingt so verrückt, das würde nicht mal in einem Film funktionieren, selbst im Münsteraner Tatort nicht und da funktioniert einiges.«

    »Aber es war so. Ganz genau so! Bitte, Sie müssen mir das glauben, Herr Kommissar!« Til flehte den Ermittler Bernhard Speck-Faltberg förmlich an. Er war schließlich hier, um sich zu stellen und den Juwelenraub aufzuklären. Und der Ermittler wollte ihn nach Hause schicken.

    »Herr Brennecke, das kann ich Ihnen nicht glauben und wenn ich es richtig bedenke, will ich es Ihnen auch gar nicht glauben. Nehmen Sie ihre Sachen und gehen Sie bitte. Ich habe zu tun.«

    Til war fassungslos, raffte aber seine Jacke zusammen. Warum nur hatte er die Beute nicht gleich mitgenommen. Dann hätte der Kommissar ihm doch glauben müssen. Kurz blitzte der Gedanke auf, sich an die Presse zu wenden. Doch das verwarf er wieder. Das konnte er Maya, seiner Tochter nicht antun. Er drehte sich um und ging. Würde er eben mit der Beute wiederkommen. Speck-Faltberg zischte ihm noch ein »unglaublich!«, hinterher und hinterfragte seine Berufung.

    Nein, so eine kuriose Aussage, würde ihn nicht an der Richtigkeit seiner Entscheidung, Polizist zu werden, zweifeln lassen. Er hatte schon als Schüler geschworen, dass er Polizist werden würde, um das Unrecht, dass seinem Freund Rüdiger angetan wurde, wieder gut zu machen. Rüdiger wurde fälschlicherweise einer Straftat beschuldigt und die Polizisten damals, sperrten ihn leichtfertig ein. Der Freund wurde mit miesen Tricks zu einem Geständnis gezwungen. In der Untersuchungshaft verlor er alle Hoffnung und nahm sich das Leben.

    Und dann kommt hier so eine Witzfigur daher und erzählt haarsträubende Geschichten. Wer weiß, was für Gerüchte nach dem Einsatz in der Stadt kursierten.

    ***

    »Was habe ich mir bloß dabei gedacht?« Til rauft sich die frisch geschnittenen blonden Haare und lässt diese ganze beschissene Situation noch mal Revue passieren. Er kam ins Juweliergeschäft und ging schnurstracks nach hinten in den kleinen separaten Raum. Dort stand das Bild mit den Segelbooten, das sonst vor dem Tresor an der Wand hängt. Til wusste nicht einmal, dass dieser Raum der Tresorraum ist. Und nun? Der Tresor steht offen und liegt voller glitzernder und funkelnder Ketten, Ringe und Colliers. Ist das ein Raub? Vorsichtig schaut er sich um, doch die Tür war verschlossen. Also ist ja wohl kein Einbrecher mehr hier im Laden. Immer wieder zieht das Glitzern im Tresor, Tils Blick auf sich. Er würde sich das zu gerne mal ansehen. Ob er das durfte? Natürlich nicht. Aber wer wollte es ihm verbieten? Er war alleine hier. Sorgsam nahm Til also die Schmuckstücke und breitete sie auf dem Tisch vor sich aus. Verzückt betrachtete er die Stücke, nahm vereinzelt eins in die Hand und drehte es, um durch das Licht ein noch stärkeres Funkeln herauszuholen. Vor ihm lag eine wahre Pracht. Gold, Silber und Platin. Von den Steinen hatte er wenig Ahnung. Dabei wäre es bestimmt ganz interessant, sich damit etwas näher zu beschäftigen.

    Er vergaß vor lauter Staunen ganz die Zeit und seinen Job. Geräusche rissen ihn aus seinen Gedanken. Da kommt wer! Was tun? Als er Schritte hörte, war es ein reiner Reflex, dass er mit dem Unterarm den Schmuck in seinen Wischeimer raffte und den Putzlappen auswrang. Als er die Stimme der Chefin erkannte, klappte er noch schnell die Tresortür zu und zeitgleich damit, die Tür zu seinem persönlichen Horrortrip auf.

    »Musst Du mich so erschrecken!« fuhr er Martha an.

    »Was dachtest Du denn, wer um diese Zeit hier antrabt? Einbrecher?«

    »Was weiß ich. Was willst Du?«

    »Thomas fällt morgen aus, kannst Du einspringen?«

    »Leider nein. Meine Tochter kommt übers Wochenende.«

    »Bitte! Du bekommst auch die kleinen Büros, damit Du schnell fertig bist.«

    »Nein!«

    »Wie alt ist deine Tochter noch mal? Meinst Du nicht, dass Du sie auch mal alleine lassen kannst?«

    »Können schon, aber wollen nicht. Ich sehe sie nur alle paar Tage und hab sie nur dieses eine Wochenende im Monat komplett bei mir. Da geh ich doch nicht malochen!«

    Martha merkte, dass sie diesmal bei Til nicht weiterkam und zog weiter zum nächsten Büro. Dass Til schwitzte wie verrückt, war ihr nicht aufgefallen. Doch das tat er. Noch mehr kamen die Schweißdrüsen in Fahrt, als ihm klar wurde, was er da soeben verbockt hatte. In seinem Putzeimer lagen Juwelen. Mein Gott, was die wohl wert waren? Und was sollte er jetzt damit machen? Zurücklegen ging nicht, weil er vor lauter Schreck die Tresortür zugeschlagen hat und die scheinbar mit einem automatischen Verriegelungsmechanismus ausgestattet war. Jedenfalls ließ sie sich nicht mehr öffnen.

    »Verfluchte Scheiße, wer hat das Ding denn bloß aufgelassen? Das kann doch nicht so schwer sein, die Tür zu schließen, bevor man geht!« Til fluchte vor sich hin. Aber es half ja alles nichts. Der Laden wurde nicht vom ratlos herumstehen sauber. Also hat er erst einmal fertig geputzt. Beim Putzen konnte er schon immer am besten denken. Und ihm kam dann auch die Idee, dass er die Juwelen am besten mit nach Hause nimmt und sie morgens nach Ladenöffnung wieder zurückbringt. Klar, war das nicht in Ordnung, dass er sie aus dem Tresor genommen hat. Aber er wollte ja bloß einmal gucken. Musste Marta ihn dann auch so erschrecken?

    Er legte den Wischlappen in die Spüle der Teeküche und goss das Dreckwasser dort aus. Mit kaltem Wasser spülte er ein bisschen nach und hoffte, dass die Steine und Edelmetalle vom Putzmittel nicht zu arg anliefen. Dann sammelte er alles ein und wollte es gerade in seinem Hoodie verschwinden lassen, als ihm einfiel, dass es wohl besser war, wenn er ein paar Beweisfotos machen würde. Wenn er etwas verlieren würde, wüsste er ja nicht einmal, dass er es mitgenommen hatte. Nach dem Fotografieren verstaute er alles in seinem Pullover, brachte die Reinigungsutensilien zurück und ging ins Fitnessstudio. Schlafen würde er jetzt sowieso nicht können und wenn er wach bleiben musste, bis er die Klunker zurückbringen konnte, dann würde ihm das im Fitnessstudio am leichtesten fallen. An den gemeinsamen Fernsehabend mit seiner Tochter Maya mochte er gar nicht denken. Wahrscheinlich würde er schon vor neun einschlafen.

    Erst vor seinem Spind dachte er wieder an den Schmuck und überlegte kurz. »Ok – der Spind ist kein Tresor, aber hier ist noch nie etwas weggekommen.« Gut, dass er immer ein paar Ersatzhandtücher hier hatte. Auf eines entleerte er seine Taschen, wickelte alles zusammen und stopfte es ins mittlere Fach. Jetzt wirkte es wie ein benutztes Handtuch, zumal es auch leicht feucht wurde, von dem immer noch nicht ganz trockenen, unfreiwillig erbeuteten Schatz. Damit es noch bissel ekliger wirkte, stopfte er eine Unterhose dazu. Selbst, wenn einer den Spind knackte, anrühren würde der hier vermutlich nichts.

    Nach dem Sport beeilte er sich zum Einkaufscenter zurückzukommen. Er wollte seine Last endlich wieder loswerden. Zum Glück war heute Freitag. Papifreitag. Auf den gemeinsamen Abend mit Maya freute er sich schon die ganze Woche. Jäh wurde Til aus seinen Gedanken gerissen. Vor dem Einkaufscenter standen massig Menschen, mehrere Einsatzwagen der Polizei. Auf einigen drehten sich die blauen Leuchten um die eigene Achse und verkündeten der Welt, dass hier ein Unheil geschehen war. Und was für eines!

    Was sollte Til jetzt tun? Er konnte schlecht da hineinspazieren und verkünden, dass er aus Versehen fette Beute gemacht hatte. Das war ihm auch viel zu viel Trubel hier. So viele Uniformierte und Reporter quetschten sich auch schon zwischen den Schaulustigen durch. Er würde später kommen und unter vier Augen mit dem Juwelier reden. Wie lange das mit der Polente wohl dauern mochte? Eine Stunde - oder zwei? Fitness hatte er hinter sich. Und nicht zu vergessen, davor eine Nachtschicht geschoben. Wenn er sich jetzt auf eine Bank setzte, um abzuwarten, wäre Til in Nullkommanix eingeschlafen. Also retour zum Fitnessstudio und die Juwelen dort deponiert. Nebenan gab es einen Friseur. Eine Frisur schadete nicht und war außerdem aktuell auch mehr als nötig. Heute gab Til sich das volle Programm: Waschen, Kopfmassage, föhnen und Rasur. Schließlich hatte er Zeit totzuschlagen.

    Damit er nicht mit dem wertvollen Schmuck in der Stadt herumlaufen musste, ließ er ihn im Spind. Wenn der Juwelier wusste, wo der Schmuck war, könnte der mitkommen und sie könnten ihn beide zusammen in den Tresor zurückbringen.

    Doch als Til erneut vor dem Einkaufscenter stand, hatten sich die Menschenmassen aufgelöst, aber am Juweliergeschäft verkündete ein Schild: Vorübergehend geschlossen!

    »Na toll! Und wie soll ich jetzt an den Juwelier herankommen?« Till überlegte nicht lange. Er ging zur Polizei. Wenn die lange ermittelten, kämen wahrscheinlich horrende Rechnungen auf ihn zu. Das konnte er sich nicht leisten. An der Pforte fragte er, wer für den Fall bei dem Juwelier zuständig war und verlangte den Einsatzleiter zu sprechen. Mit dem Ergebnis, dass der ihm nicht glaubte und ihn wegschickte wie ein Schulkind ohne Hausaufgaben.

    »Also, was haben wir? Außer diesen Spinner, der uns das von seinem Wischeimer erzählen wollte, nichts. Es ist doch wirklich verrückt, was die Leute vor lauter Geltungsdrang alles unternehmen.« Bernhard Speck-Faltberg sah seine Männer an. Bisher bestand ihr Team aus 4 Leuten. Es gab keinen Personenschaden, der Raub war ein einziges Rätsel und der Juwelier ein Nervenbündel. Die Untersuchung des

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