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Der aus der NachbARSCHaft: Die prosaische Umsetzung eines Lärmprotokolls
Der aus der NachbARSCHaft: Die prosaische Umsetzung eines Lärmprotokolls
Der aus der NachbARSCHaft: Die prosaische Umsetzung eines Lärmprotokolls
eBook136 Seiten1 Stunde

Der aus der NachbARSCHaft: Die prosaische Umsetzung eines Lärmprotokolls

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Über dieses E-Book

Die Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 2020 war bis zum 31.4.2021 die letzte, in der wir wirklich gut geschlafen haben. Am Sonntag nach Weihnachten, zogen unglaubliche Nachbarn über uns ein. Abends ab 19 Uhr. Ungewöhnlich? Fanden wir damals auch.... Leider setzte dieser Einstieg sich fort und die Rücksichtslosigkeit der Nachbarn steigerte sich ins Unermessliche.
Das komplette Lärmprotokoll wird im Laufe des Buches quasi prosaisch abgearbeitet, aber ich spoiler mal ein wenig – wir wissen bis heute nicht, wie viele Personen tatsächlich über uns wohnen oder sich zumindest dort aufhalten. Wir wissen nur, dass der Biorhythmus der Nachbarn X nicht Mehrfamilienhauskompatibel ist.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum16. Mai 2021
ISBN9783754120866
Der aus der NachbARSCHaft: Die prosaische Umsetzung eines Lärmprotokolls

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    Buchvorschau

    Der aus der NachbARSCHaft - Carola Käpernick

    Vorwort

    Liebe Leserschaft, ich muss zugeben, auf diesen Wortwitz im Titel wurde ich aufmerksam gemacht. Aber er passt zu gut, als dass ich ihn ungenutzt vergessen könnte.

    Grundsätzlich möchte ich klarstellen, dass ich ein respektvolles Miteinander anstrebe und sich ein Mensch den Titel im Titel eigentlich gar nicht verdienen kann. Dass der Nachbar X bzw. irgendwann die ganze Familie sich diesen Status erarbeitet haben, erfüllt mich mit Traurigkeit und Wut. Wut über mich selbst, weil ich spüre, wie mich das Nachbarschaftsverhältnis verändert, in meinen Gedanken und meinem Menschenbild. Ich will niemanden beleidigen, weder gedanklich noch in der direkten Kommunikation.

    Sowohl mein Partner als auch ich, halten uns für tolerante und weltoffene Menschen, die versuchen Vorurteile als solche zu erkennen und sogar wenn möglich zu widerlegen. Doch wenn die gelebte Erfahrung krasser als jedes Vorurteil ist, dann fällt das verdammt schwer. Und wenn man emotional auch noch so betroffen ist, weil man beleidigt und verleumdet wird, dann schleicht sich auch schon mal ein Gedanke der Bestätigung ein, der uns erneut wütend und traurig macht, wenn wir ihn bemerken.

    Es geht hier um Nachbarn, dessen Herkunft wir nicht kennen, die uns auch egal ist, denn auch deutsche Nachbarn wären untragbar, wenn sie sich so verhalten würden. Doch dieser Nachbarschaftsstreit bedient so dermaßen die Klischees, dass beim Lesen vielleicht der Eindruck entstehen könnte, dass wir ausländerfeindlich sind oder etwas gegen Leistungsempfänger haben. Meinen früheren Job habe ich aufgegeben, weil ich mich der persönlichen Veränderung entziehen wollte, die ich mitgemacht habe. Damals habe ich Kurse für ALG II Empfänger gegeben und versucht, mich standhaft gegen die Übernahme des klischeehaften Denkens zu wehren. Als mir das immer weniger gelungen ist, habe ich aufgehört, weil ich mich selbst nicht in die Richtung verändern möchte, in die ich mich spürbar entwickelt hatte. Mit reichlich Abstand zu der Entscheidung hatte ich mich regeneriert und wieder zu meiner linksgrünsozialen Position und meinem ausgeglichenen Menschenbild zurückgefunden.

    Doch dann kamen die neuen Nachbarn. Und dummerweise wohne ich hier und kann mich denen nicht so ohne weiteres entziehen. Es ist unglaublich, was eine dauerhaft unerträgliche Wohnsituation mit einem Menschen macht, wie sie das Denken beeinflusst und auch wozu man sich hinreißen lässt, in seiner Hilflosigkeit. Würde ich das Buch lesen, käme mir sicher ab und an der Gedanke, dass meine Reaktionen auch unangemessen sind. Und vermutlich würde ich einen Großteil der beschriebenen Ereignisse belächeln. Das Lachen ist uns wirklich schon lange vergangen und ich bin nicht stolz darauf, dass ich mich im Vokabular mal so bedient habe, dass Nachbarn X das auch verstehen oder bei den Behörden einen Tipp gegeben habe, dass ich gewerbliches Nähen über uns vermute.

    Was ich unbedingt klar stellen möchte, ich stelle die Familie nicht als Beispiel an den Pranger für Familien, die von Sozialleistungen leben oder aus dem Ausland kommen. Es geht um Verhaltensweisen die inakzeptabel und auch nicht mit kulturellen Unterschieden zu begründen sind und es geht darum, dass ich (und auch alle, mit denen ich persönlich über diese ganzen Erfahrungen gesprochen habe) nicht verstehe, warum diese Nachbarn es als eine Zumutung empfinden, sich an Regeln und eine Hausordnung halten zu sollen. Sondern dass sie stattdessen mit ihren Provokationen und leider auch den Situationen in denen Herr X sich einfach nicht unter Kontrolle hat, riskieren, eine wirklich schöne Wohnung zu verlieren.

    Euch erwartet hier eine tatsächlich erlebte Story. Während des Lesens werdet ihr denken, dass ich maßlos übertrieben habe, aber ich bin mir sicher, dass ich es bei Weitem nicht so drastisch ausdrücken kann, wie es sich für uns und andere Nachbarn angefühlt hat. Daher kann ich euch leider auch keinen Spaß beim Lesen wünschen.

    Warum ich dies Buch trotzdem schreibe? Allen, denen sowas auch mal passiert, möchte ich zeigen, dass wir nicht wehrlos sind. Aktuell weiß ich noch gar nicht, wie das Ganze ausgeht. Veränderungen werdet ihr vermutlich live erfahren, im Fortgang des Berichtes.

    Die eingefügten Mails wurden nur dahingehend geändert, dass Namen anonymisiert wurden und ich vergessene Worte eingefügt oder mir aufgefallene Fehler korrigiert habe.

    Um das Urheberrecht nicht für  mich zu beanspruchen, muss ich natürlich klarstellen, dass Mails an mich von unserem Vermieter geschrieben wurden. Da ich mit meinem Namen eh bekannt bin, habe ich den manchmal nicht anonymisiert und ggf. den Mann weggelassen, obwohl er ursprünglich in Mails mit genannt war.

    Schreiben vom Ordnungsamt habe ich weggelassen, um hier weder Postgeheimnis, Datenschutz oder Urheberrecht zu verletzen, die Inhalte jedoch in den Berichten zusammengefasst.

    Personen

    Wenn ich selbst lese, hasse ich Personenregister. Doch bei diesem Projekt, komme ich selbst nicht drum herum. Der Vorteil, ihr müsst euch gar keine Namen merken. Bei den Nachbarn kann es sich immer um dieselben Beteiligten handeln, aber auch um unterschiedliche. Es ist auch nicht sicher, dass ein real identischer Nachbar immer Vonabiszohnex heißt, je nach Anzahl der teilnehmenden Personen, kann er in einer Szene so bezeichnet werden und in der nächsten Vonzbisaohnex. X steht für die Familienmitglieder der besagten Familie, die innerhalb weniger Wochen eine ruhige gepflegte Wohnanlage zu einem Horrorhaus haben werden lassen. Hier gibt es ggf. auch Besucher, die dann mit der nachfolgenden Personenbezeichnung benannt werden. Ja, es klingt kompliziert, aber das wird er beim Lesen vermutlich nicht, beim Schreiben schon Ich bin wegen diesen Nachbarsbezeichnungen tatsächlich seit langem mal wieder auf Word ausgewichen, weil ich mich hier sehr gut auskenne und mir die komplizierteren Bezeichnungen in die Autokorrekturoptionen eingepflegt habe.

    Ich = Autorin

    Der Mann = der Mann der Autorin (Lebensgefährte)

    Nachbar:in und Nachbarskind X = besagte Familie

    Besucher:in X = Gast bei Familie X

    Nachbar:in Vonabiszohnex = alle anderen Nachbarn – die nicht näher benannt werden.

    Nachbar:in Vonzbisaohnex = alle anderen Nachbarn, wenn mehr als ein Nachbar in eine Szene verwickelt ist

    Lies es als Nachbar:in von a bis z ohne x oder von z bis a ohne x! Hinter den Nachbarangaben kann ein M oder ein E in Klammern stehen, das sagt aus, ob sie im Haus als Eigentümer wohnen oder wie wir, als Mieter. Nicht, dass das eine große Rolle spielen würde, aber ich finde den Umstand, dass Wohnungseigentümer sich von Mietern anderer Eigentümer das hier bieten lassen müssen, noch trauriger, als unser eigenes Schicksal.

    UV = unser Vermieter

    DV = deren Vermieter

    HM = ein Eigentümer, der so eine Art Hausmeister ist, wohnt seit kurzem nicht mehr im Haus

    HV = ein beliebiger Mitarbeiter der Hausverwaltung

    Es kommen weitere Personen vor, die dann entweder mit Berufsbezeichnung (Polizist, Mitarbeiter auf dem Ordnungsamt oder Handwerker) benannt werden.

    Prolog

    Wir scheiben den 12. März 2021. Noch vor Weihnachten letzten Jahres hätte ich es nie für möglich gehalten, dass sich mein Leben so dramatisch verändern würde. Ich, die liebend gern daheim war, gelesen, geschrieben, genäht hat und ihr Zuhause liebte, hasse meine Wohnung, bin fix und fertig mit den Nerven und würde tatsächlich eher einen Umzug in Kauf nehmen, als in dieser Wohnung weiter wohnen zu müssen. Jedenfalls solange die neuen Nachbarn ebenfalls hier wohnen.

    Wir leben in einer gepflegten Wohnanlage am Stadtrand einer südbadischen Kleinstadt. Unser Vermieter kennt uns nicht persönlich. Als wir in diese Wohnung eingezogen sind, haben die Nachbarn im Haus quasi für uns gesprochen, denn wir haben vorher schon im Haus gewohnt. Anfangs im 3. Obergeschoss und bei einem anderen Vermieter. Jetzt im 1. Obergeschoss und das auch schon seit sieben Jahren. UV kommt seinen Pflichten nach, wir unseren und wenn was ist, mailen oder telefonieren wird. Reparaturen wurden immer sofort veranlasst und es gab nie ein Problem. Was ein feiner Mensch UV ist, durften wir gerade auch im Zusammenhang mit diesem Wohndrama erfahren. Doch dazu später mehr.

    Der Wohnblock hat zwei Aufgänge und jeweils 20 Wohnungen auf 4 Geschosse verteilt. Also jeweils 5 pro Etage. Die Nachbarn aus dem Nebenaufgang sind von dieser Geschichte ziemlich unbehelligt geblieben, ich kenne sie nicht namentlich, weiß aber, dass auch dort einige Eigentümer ihre Wohnungen selbst bewohnen. In unserem Aufgang hält sich die Zahl der Eigentümer und Mieter in etwa die Waage.

    Die Wohngemeinschaft kann sich mit Stolz Multikulti nennen. Nicht nur bei den Mietern ist es interkulturell, auch die Eigentümer kommen aus verschiedenen Ländern und bis vor ein paar Wochen, herrschte im und ums Haus herum, Ordnung und Sauberkeit. Das Altersgefüge ist schon eher Mitte des Lebens und drüber hinaus. Eine baltische Familie mit zwei Kleinkindern lebt im Haus, die Senioren neigen dazu den Kindern mehr Eis und Süßigkeiten zuzustecken, als den Kleinen  gut tut und man grüßt sich freundlich. Ansonsten sind vielleicht noch drei bis vier Bewohner so alt wie wir oder jünger, alle anderen deutlich älter. Wir wissen nicht von allen Nachbarn die Nationalität, aber Kasachen, Litauer, Russen und Franzosen wohnten bis dato friedlich in unserem Aufgang. Auch von den Hautfarben her sind wir im wahrsten Sinne des Wortes bunt, im Nachbaraufgang noch mehr als bei uns. Alle wurden willkommen geheißen und trifft man sich, wurde gegrüßt. Treppenhausreinigung

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