In Ihrem Arbeitstagebuch „Fleckenverlauf“, das 2021 erschien, haben Sie den Hinweis gegeben, dass mit Muna eine Trilogie der Frau beginnt.
Mein Plan war, diesmal einen Roman mit einer weiblichen Hauptfigur zu schreiben. Meine Agentin hatte jedoch einen Vertrag für gleich drei Bücher abgeschlossen. So entstand der Plan für eine Trilogie. Muna wird in keinem weiteren Buch vorkommen, sondern andere weibliche Protagonistinnen.
Bislang, so haben Sie es einmal formuliert, „konnte ich nur Männer“. Warum war es für Sie als Frau eine Herausforderung, eine weibliche Hauptfigur zu erschaffen?
Dass ich eine Frau bin, bedeutet nicht, dass ich Frauen verstehe. Ich bin in einer Familie mit starken Frauen, die alles konnten, aufgewachsen.
Sie selbst waren eine Einserschülerin und ein selbstsicheres Mädchen, das oft von den Lehrern gesagt bekam, es wäre zu vorlaut und zu frech.
Weil ich klug und stark war, habe ich meinen Mitschülerinnen und später Kommilitoninnen im Geheimen den Vorwurf gemacht, nicht durchsetzungsfähig zu sein. Ich fragte mich: Was ist los mit euch? Warum akzeptiert ihr diese Rolle, brav und nett zu sein?
Wir begleiten Muna durch die erste Hälfte ihres Lebens. Sie ist eine intelligente Frau, macht Karriere und ist finanziell unabhängig. Zugleich entwickelt sie diese obsessive Liebe zu einem Mann, der