Ein Bräutigam fürs Leben
Von Marchesa Colombi
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Rezensionen für Ein Bräutigam fürs Leben
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Buchvorschau
Ein Bräutigam fürs Leben - Marchesa Colombi
unauslöschlich.
Eine eintönigere, ödere und freudlosere Jugend als meine kann man sich eigentlich kaum vorstellen. Denke ich nach all den Jahren daran zurück, lastet sofort wieder die triste Stille auf mir, die bei uns herrschte, eine Grabesstille, von nichts unterbrochen, in der ganzen langen Zeit nicht, die zwischen dem Wenigen, was sich in unserer Familie zutrug, verging.
An meine Mutter habe ich keine Erinnerung, sie war im ersten Jahr nach meiner Geburt gestorben. Zur Familie gehörten mein Vater, der Notar Pietro Dellara; eine Tante meines Vaters, ein altes Jüngferlein, klein und dürr wie ein Hering, die in der Küche schlief, wo sie ihr Bett hinter einen Paravent gestellt hatte und ihr Leben dahinter im Dunklen verbrachte; meine ältere Schwester Caterina, Titina genannt; und ich, die ich von meinem Patenonkel den unseligen Namen Gaudenzia geerbt hatte, von der Familie zu einem lächerlichen Denza verkürzt.
Ein Haus hatten wir … Himmel, was für ein Haus! Das Vorzimmer war von eindrucksvoller Größe, aber so hell, dass es blendete, und es war vollkommen leer. Nicht einmal seinen Hut konnte man dort irgendwo ablegen. Hier und da ein paar Kübel mit trockenen Erdresten und Stummeln vertrockneter Pflanzen, die eingegangen waren, weil sich niemand darum gekümmert hatte, sie zu gießen; bei Bedarf dienten sie manchmal dazu, die Tür zum Salon aufzuhalten.
Der geräumige Salon war quadratisch und hell – viel zu hell, vor den Fenstern gab es weder Gardinen noch Vorhänge oder anderen Lichtschutz. Möbliert war er mit einem Sofa, das mit dem Rücken zur großen Fensterwand stand, ferner mit vier Sesseln, die, zwei links, zwei rechts vom Sofa, an der Wand postiert waren, sowie acht Stühlen an den Seitenwänden, vier auf jeder Seite. In der Mitte des Raums stand ein runder Tisch, darauf ein wollener Läufer, und auf einer großen Rose in der Mitte des Läufers lag ein Handschuhkästchen, unter dessen gläsernem Deckel ein Paar weiße, ein wenig schmuddelige Handschuhe zu sehen waren. Das Kästchen war Vaters Hochzeitsgeschenk an seine Braut gewesen, meine arme Mutter hatte die Handschuhe am Tag ihrer Vermählung getragen. Rings um das Kästchen lagen ausgebreitet: zwei mit Serviettenringen bestickte Geschirrtücher mit der Aufschrift Buon appetito; ein mit einem seidenen Stiefmütterchen besticktes Zigarrenetui aus rotem Samt; ein dunkles, mit tiefblauem Satin ausgepolstertes Ledermäppchen, das stets offen stand, um den Blick auf die silberne Schale und das silberne Tellerchen freizugeben, die mein Patenonkel Gaudenzio meiner Mutter zu meiner Geburt geschenkt hatte.
Keiner dieser Gegenstände war jemals zu dem Zweck benutzt worden, der für ihn vorgesehen war, dafür waren sie meinem Vater viel zu kostbar, und so bewahrte er sie im Salon auf, dem Prunkzimmer des Hauses.
Hinter dem Salon lag Vaters Zimmer, das ein großes Ehebett ganz ausfüllte. Am Kopfende befanden sich zwei Weihwasserschalen aus ziseliertem Silber, die im Laufe der Zeit angelaufen und noch schöner geworden waren, zwei weitere Weihwasserschalen aus Porzellan, Engelsfiguren, deren erhobene Röckchen als Schale dienten, und schließlich ein fünftes Weihwasserschälchen aus versilbertem Kupfer, von dem sich jedoch alles Silber gelöst hatte; es war die einzige Schale, die tatsächlich Weihwasser enthielt. Darüber hingen unzählige Olivenzweige und Palmwedel sowie ein Bündel Osterkerzen, an denen man die Jahre hätte abzählen können, seit Vater seinen Hausstand gegründet hatte: Da gab es die fast schon heruntergebrannten Kerzen aus den allerersten Jahren, die nur der Baumwolldocht in ihrer Mitte noch zusammenhielt und an dem alte angeschwärzte Wachsstückchen baumelten wie Würste an der Schnur, dann die Kerzen, die bereits blätterten, bröckelten, sich bogen, unbeschädigte, aber schon schmuddelige Exemplare, deren Farben in allen Abstufungen von Braun bis Gelb verliefen, und schließlich die Kerze vom Vorjahr, unversehrt und fast noch weiß, verziert mit rosa und grünen Blümchen, dass es eine Augenfreude war.
Rechts vom Bett stand ein Schrein, in dem Vater argwöhnisch das Geld und die »Familienreliquien«, wie er sie nannte, hütete: fast schon verblasste Daguerreotypien, Hochzeitsporträts von ihm und meiner Mutter, das Häubchen, in dem wir getauft worden waren, ein Stapel vergilbter Blätter mit den Jugendgedichten meines Vaters und schließlich der Schmuck meiner Mutter.
Auf der anderen Seite des großen Bettes standen acht hohe Lehnstühle, nicht antik, nicht schön, schlicht alt, aufgereiht wie Soldaten. Wenn einer von ihnen sich auch nur einen Fingerbreit von der Wand entfernte oder sich um eine Spur seinem Nachbarn näherte, rückte Vater ihn unverzüglich wieder an seinen Platz und gab sich erst dann zufrieden, wenn er die Stühle hockenderweise wie bei einer Schießübung ins Visier genommen hatte und ganz sicher war, dass alle acht in tadelloser Reihe standen.
Hinter Vaters Zimmer lag die große Küche, in der die Tante sich mit dem Paravent ihren Schlafraum abgeteilt hatte und wo trotzdem noch bequem ein Arbeitstisch und ein größerer Esstisch aus Nussbaum Platz fanden.
In dem großen, breiten Zimmer hinter der Küche mit niedriger Decke und weiß gekalkten Wänden schliefen Titina und ich. Wir hatten einfache Betten aus Böcken und Brettern, mit einer großen Decke aus Maisblättern und einer Matratze. Am Kopfende gab es auch für uns eine Weihwasserschale, allerdings wie die Küchentiegel aus lasiertem Ton, sowie Heiligenbildchen, die man, um den Rahmen zu sparen, direkt auf die Wand geklebt hatte, und einen Rosenkranz aus Haselnüssen, mit einer Nuss für jedes Vaterunser, so dass der Kranz uns in Gedanken unzählige Male zur Völlerei verführte. Seine Rettung hatte er in den ersten Jahren seiner sakralen Würde, später dann seinem ranzigen Gestank zu