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Gefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman
Gefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman
Gefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Gefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Sandra blieb zögernd am Eingang der Bar stehen. Im matten roten Licht sah sie die tanzenden Paare: elegant gekleidete Frauen, Männer in dunklen Anzügen. Schmeichelnde Musik drang durch den kleinen Raum, den Sandra bislang immer gemieden hatte. Heute aber, am letzten Abend der Reise, wollte sie auch diese Seite des Schiffslebens einmal kennenlernen! Doch nun verließ sie der Mut. Als junges Mädchen ganz allein in dieser »Lasterhöhle« … Nein, lieber nicht! Sie wollte sich gerade wieder abwenden, als ein junger blonder Mann vor ihr auftauchte und sie strahlend anlächelte. »Darf ich um diesen Tanz bitten, Frau Martin?« fragte er und deutete eine Verbeugung an. »Sie wissen meinen Namen?« entgegnete das Mädchen verwirrt und strich eine Haarwelle aus dem Gesicht. »Ja«, antwortete der junge Mann offen. »Während der ganzen Reise habe ich Sie von weitem bewundert, aber nie gewagt, Sie anzusprechen.« »So? Warum denn nicht?« »Weil Sie immer einen so stolzen und abweisenden Eindruck machten!« »Ach, das war nur Selbstschutz!« Sandra lachte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Apr. 2022
ISBN9783740991975
Gefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Gefangen im eigenen Schloß - Gisela Heimburg

    Fürstenkrone

    – 228 –

    Gefangen im eigenen Schloß

    Gisela Heimburg

    Sandra blieb zögernd am Eingang der Bar stehen. Im matten roten Licht sah sie die tanzenden Paare: elegant gekleidete Frauen, Männer in dunklen Anzügen. Schmeichelnde Musik drang durch den kleinen Raum, den Sandra bislang immer gemieden hatte. Heute aber, am letzten Abend der Reise, wollte sie auch diese Seite des Schiffslebens einmal kennenlernen!

    Doch nun verließ sie der Mut. Als junges Mädchen ganz allein in dieser »Lasterhöhle«… Nein, lieber nicht!

    Sie wollte sich gerade wieder abwenden, als ein junger blonder Mann vor ihr auftauchte und sie strahlend anlächelte.

    »Darf ich um diesen Tanz bitten, Frau Martin?« fragte er und deutete eine Verbeugung an.

    »Sie wissen meinen Namen?« entgegnete das Mädchen verwirrt und strich eine Haarwelle aus dem Gesicht.

    »Ja«, antwortete der junge Mann offen. »Während der ganzen Reise habe ich Sie von weitem bewundert, aber nie gewagt, Sie anzusprechen.«

    »So? Warum denn nicht?«

    »Weil Sie immer einen so stolzen und abweisenden Eindruck machten!«

    »Ach, das war nur Selbstschutz!« Sandra lachte. »Wenn man als Mädchen ohne Begleitung…«

    »… auf einem Schiff voller beutegieriger Männer reist! Natürlich, verständlich! Aber verzeihen Sie, daß ich mich noch nicht vorgestellt habe: Fred Lindau.«

    »Sie sind Deutscher, nicht wahr?«

    »Ja. Aber kommen Sie doch, beim Tanzen können wir uns ebensogut unterhalten.« Er nahm sie in die Arme. Weich umschmeichelte sie die Musik. Die sanften Töne einer Klarinette vermischten sich mit perlenden Klavierläufen und dem monotonen Rhythmus einer gezupften Baßgeige.

    Sandra erinnerte sich daran, daß sie diesen jungen Mann schon mehrere Male gesehen hatte, im Speisesaal, bei Bordspielen, im Swimmingpool. Er hatte sie aufdringlich fixiert, und gerade deshalb hatte sie ihn überhaupt nicht beachtet.

    Er sah sehr gut aus. Sein hellblondes Haar bildete einen wirkungsvollen Kontrast zu seinem gebräunten Gesicht. Die hellen Augen funkelten lustig, während sie das Mädchen eindringlich musterten.

    »Sie unternehmen auf der ATLANTIS eine Ferienreise?« setzte Fred Lindau das Gespräch fort.

    Sandra schüttelte den Kopf. »Nein. Ich reise zu meinem Vater nach Deutschland.«

    »Aber warum sind Sie dann nicht geflogen?«

    »Mein – Vater schickte mir die Schiffskarte und schrieb, er habe eine Abneigung gegen Flugzeuge.«

    »Nanu? Ihr Herr Vater kann doch nicht ein so ausgesprochen altmodischer Herr sein, wenn er eine so junge Tochter hat!«

    »Ich weiß nicht, ob mein Vater altmodisch ist«, erwiderte das Mädchen zögernd. »Denn ich habe ihn noch nie gesehen.«

    »Ach!« Fred Lindau musterte sie erstaunt.

    In diesem Moment beendete die Band den Tanz. Sandras Tänzer verneigte sich leicht. »Frau Martin, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mit an meinen Tisch kämen.«

    »Ja, warum nicht«, erwiderte San­dra unbefangen.

    Sie befand sich plötzlich in einer eigenartig gelösten Stimmung. Sie ging beschwingt neben dem jungen Mann her, genoß es, wie er ihr ritterlich den kleinen Sessel zurechtrückte, wie er ihr eine Zigarette aus seinem schweren goldenen Etui anbot. Obwohl sie bisher kaum geraucht hatte, griff sie dankend zu. Sie fühlte sich vom Hauch der großen Welt erfaßt und in schwindelnde Höhen getragen.

    Fred Lindau gab ihr Feuer. Deutlich sah sie sein Gesicht, das im Schein des kleinen Flämmchens etwas sehr Sympathisches hatte.

    »Danke.«

    Der junge Mann lächelte ihr zu, dann winkte er den Steward herbei und bestellte Champagner.

    Gewandt begann er zu plaudern, über die belanglosen Ereignisse an Bord, über Schlagerstars und Filme.

    Als der Champagner in den Gläsern perlte, sagte er lächelnd: »Trinken wir auf das, was wir lieben!«

    Mehr und mehr fühlte sich Sandra in einen Schwebezustand versetzt. Und als Fred Lindau das Thema erneut auf ihren unbekannten Vater lenkte, vergaß sie ihre Verschlossenheit und begann von sich zu erzählen: »Meine Mutter ist vor wenigen Monaten verstorben. Erst kurz vor ihrem Tod erfuhr ich, wer eigentlich mein Vater ist. Mutter litt an einer unheilbaren Krankheit und machte sich Sorgen um meine Zukunft.« Das Gesicht des Mädchens verdunkelte sich.

    »Es tut mir leid für Sie«, warf Fred Lindau ein.

    »Mutter nannte mir den Namen meines Vaters«, fuhr das Mädchen selbstvergessen fort. »Arnulf Fürst von Rohausen.«

    »Ach! Ihr Vater ist ein leibhaftiger Fürst?«

    »Ich war natürlich auch völlig perplex und konnte es kaum fassen. Vor allem begriff ich nicht, warum mein Vater sich noch nie um uns gekümmert hatte. Ich glaubte zuerst, er wäre vielleicht mit einer anderen Frau verheiratet, aber das erwies sich als Irrtum.«

    »Und der wahre Grund?« fragte der junge Mann gespannt.

    »Mein Vater ahnte gar nichts von meiner Existenz. Er hatte als junger Mann in den Vereinigten Staaten studiert und meine Mutter, die auch deutschstämmiger Herkunft war, kennengelernt. Es war wohl nur eine Romanze, denn die beiden verloren sich wieder aus den Augen. Dann wurde meiner Mutter klar, daß sie ein Kind erwartete. Fürst Rohausen war inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt. Es gab noch einige Mißverständnisse, von denen meine Mutter nicht sprechen wollte. Jedenfalls verschwieg sie meine Geburt dem Fürsten gegenüber – bis kurz vor ihrem Tod. Dann erst teilte sie ihm mit, daß sie nicht wisse, wem sie ihre Tochter – seine Tochter – anvertrauen sollte. Und irgend jemand müßte sich doch für mich verantwortlich fühlen, denn ich wäre erst neunzehn Jahre alt. Der Antwortbrief des Fürsten traf erst nach Mutters Tod ein. In dem Brief stand, daß er mich als seine Tochter gern bei sich aufnehmen würde. Es gingen noch einige Briefe hin und her, dann schickte mein Vater das Schiffsticket, und nun bin ich hier auf der ATLANTIS.«

    »Das ist ja toll!« lächelte Fred Lindau. »Aber Ihr Vater weiß doch sicher, wie seine Tochter aussieht?«

    Sandra schüttelte den Kopf.

    »Sie haben ihm keine Fotos geschickt?«

    »Nein, ich besaß keine vernünftigen Bilder neueren Datums. Und Fotos von mir, die mich als ziemlich pummeligen kleinen Teenager zeigen, wollte ich ihm nicht schicken.«

    »Von einem pummeligen Teenager kann ja nun wirklich keine Rede mehr sein!« Fred Lindau lächelte wieder, diesmal anzüglich. »Der Fürst wird also eine fremde, aber sehr schöne und schicke, schlanke Tochter in Empfang nehmen können. Will Ihr Vater Sie adoptieren?«

    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Sandra kurz.

    »Ist er denn jetzt verheiratet?«

    »Nein.«

    »Auch nie gewesen?«

    Sandra schüttelte den Kopf. Sie spürte, daß Sektgeister durch ihr Hirn tanzten. Plötzlich wurde ihr bewußt, daß sie dem bis vor kurzem noch völlig fremden jungen Mann schön viel zuviel erzählt hatte. Ihr Gesichtsausdruck verschloß sich.

    »Der Fürst wird Sie bestimmt adoptieren, und Sie werden eine richtige Prinzessin!« Die Augen des jungen Mannes leuchteten auf, als handele es sich um sein eigenes Schicksal, das eine glückliche Wendung genommen hatte.

    »Was halten Sie denn davon«, fuhr er rasch fort, »wenn ich Sie zum Schloß Rohausen begleiten würde? Vielleicht sollte ich Ihnen ein paar nähere Einzelheiten über mich erzählen. Ich bin der Beauftragte einer amerikanischen Elektrofirma für Deutschland, und ich…«

    Sandra erhob sich. »Vielen Dank, Herr Lindau. Aber ich werde von Hamburg abgeholt. Mein Vater hat bereits alles arrangiert.«

    »So, Sie werden abgeholt. Kommt der Fürst persönlich?«

    »Nein, mein Vater reist nicht gern, wie er mir schrieb. Er schickt einen Wagen.«

    »Nun ja, es war ja nur ein Vorschlag meinerseits. Frau Martin, wollen Sie wirklich schon gehen?«

    »Ich bin müde. Ich hätte nicht so viel trinken dürfen.«

    »Ein paar Gläschen!« Fred Lindau lachte.

    »Vielen Dank«, sagte Sandra noch einmal. »Gute Nacht.«

    Aufatmend erreichte Sandra das Sonnendeck, das zu dieser späten Stunde völlig verlassen dalag. Tief sog sie die kühle, frische Luft in die Lungen. Sie lehnte sich an die Reling und schaute hinaus auf das nachtschwarze Meer.

    Diesen Vorstoß in die Bar hätte sie doch lieber unterlassen sollen! Was war nur in sie gefahren, diesem Unbekannten die Geheimnisse ihres Lebens zu offenbaren?

    Der Fahrtwind ließ die goldblonden Haare des Mädchens wie eine seidene Flagge wehen. Leise rauschten die Bugwellen des großen Schiffes. Die Sterne waren blitzende Diamanten auf schwarzem Samt.

    Lange blickte das einsame Mädchen zum Himmel empor. Ihre Gedanken eilten dem Schiff voraus. Morgen um diese Zeit war sie bestimmt schon auf Schloß Rohausen.

    Eine unbestimmte Sehnsucht machte ihr das Herz schwer. Sie hatte das Gefühl, nach Hause zurückzukehren. In ein unbekanntes Land, auf ein

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