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Fahr zur Hölle, Hombre: Die großen Western 311
Fahr zur Hölle, Hombre: Die großen Western 311
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eBook119 Seiten1 Stunde

Fahr zur Hölle, Hombre: Die großen Western 311

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Das Mondlicht reichte nicht aus, um die Nacht zu erhellen. Immer wieder zogen Wolken vor die Scheibe des Mondes. Die kleine Herde ruhte in einer grasigen Senke. Es waren etwa fünfhundert Longhorns. Die Ruhe der Nacht lagerte über den Rindern. Nur das dumpfe Pochen der Hufe mischte sich in die Stille. Monty Nicholson ritt langsam um die Herde herum, Monty war müde. Um Mitternacht hatte ihn sein Gefährte aus dem besten Schlaf gerissen, damit er die Herdenwache übernehme. Chris Dawson hatte sich einen Schluck aus der Brandypulle genehmigt und war dann in seinen Schlafsack gekrochen. Verdrossen zog Monty seine Runden. Der Braune unter ihm schnaubte, als sich eine Fledermaus mit lautlosem, geisterhaftem Flügelschlag aus dem Ufergebüsch des Bouse Wash löste und dicht vor der Nase des Tieres vorbeizog. Monty beruhigte das Pferd und verließ den Fluß. Plötzlich hielt er an. Er drehte den Kopf nach Westen und lauschte. Sekundenlang zweifelte er, aber dann war er sicher, daß es sich tatsächlich um Hufschlag handelte, der vom lauen Nachtwind herangetragen wurde. Monty wartete. Er fragte sich, wer mitten in der Nacht durch die Gegend ritt. Von der Ranch war es niemand, denn die lag östlich des Bouse Wash. Monty hörte bald heraus, daß es sich um einen ganzen Reiterpulk handeln mußte. Viehdiebe?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. März 2022
ISBN9783740991098
Fahr zur Hölle, Hombre: Die großen Western 311

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    Buchvorschau

    Fahr zur Hölle, Hombre - John Montana

    Die großen Western

    – 311 –

    Fahr zur Hölle, Hombre

    John Montana

    Das Mondlicht reichte nicht aus, um die Nacht zu erhellen. Immer wieder zogen Wolken vor die Scheibe des Mondes. Die kleine Herde ruhte in einer grasigen Senke. Es waren etwa fünfhundert Longhorns. Die Ruhe der Nacht lagerte über den Rindern.

    Nur das dumpfe Pochen der Hufe mischte sich in die Stille. Monty Nicholson ritt langsam um die Herde herum, Monty war müde. Um Mitternacht hatte ihn sein Gefährte aus dem besten Schlaf gerissen, damit er die Herdenwache übernehme. Chris Dawson hatte sich einen Schluck aus der Brandypulle genehmigt und war dann in seinen Schlafsack gekrochen.

    Verdrossen zog Monty seine Runden. Der Braune unter ihm schnaubte, als sich eine Fledermaus mit lautlosem, geisterhaftem Flügelschlag aus dem Ufergebüsch des Bouse Wash löste und dicht vor der Nase des Tieres vorbeizog. Monty beruhigte das Pferd und verließ den Fluß.

    Plötzlich hielt er an. Er drehte den Kopf nach Westen und lauschte. Sekundenlang zweifelte er, aber dann war er sicher, daß es sich tatsächlich um Hufschlag handelte, der vom lauen Nachtwind herangetragen wurde.

    Monty wartete. Er fragte sich, wer mitten in der Nacht durch die Gegend ritt. Von der Ranch war es niemand, denn die lag östlich des Bouse Wash. Monty hörte bald heraus, daß es sich um einen ganzen Reiterpulk handeln mußte.

    Viehdiebe?

    Monty schüttelte den Kopf und lächelte. Er ritt seit vielen Jahren für die Double-D-Ranch Dan Doughertys, aber Rustler waren noch nie aufgetaucht. Und dennoch: ein gewisses Gefühl der Unbehaglichkeit beschlich Monty.

    Das Hufgetrappel wurde deutlicher. Unbewußt griff Monty nach seinem Gewehr. Er stellte es mit der Kolbenplatte auf seinen Oberschenkel. Seine Rechte krallte sich um den Kolbenhals. Schließlich tauchten die Reiter auf. Sie ritten in loser Ordnung über den Hügelkamm im Westen, und das fahle Licht umriß ihre Konturen. Monty zählte ein halbes Dutzend Reiter. Der Hufschlag brandete den Abhang herunter und Monty spürte instinktiv, daß diese Kerle nicht von ungefähr auf die Double-D-Weide geritten waren.

    Sie verteilten sich. Rauhe Rufe ertönten, und plötzlich knallten Treiberpeitschen. In die ruhende Herde kam Bewegung. Die Rinder erhoben sich. Brüllen und Muhen vermischten sich und überlagerten die Schreie der Reiter.

    Die Kerle arbeiteten sicher und zügig. Montys Herz schlug bis zum Hals. Er lud die Winchester durch und spornte sein Pferd an. Überall ruckten die erschreckten Longhorns in die Höhe. Montys Pferd wurde immer schneller. Dumpfes Rumoren erfüllte nun die Senke.

    Die Rustler hatten im Westen bereits damit begonnen, die Rinder zum Abtrieb zu formieren. Rudelweise trieben sie die Longhorns zusammen. Schwarz und drohend konnte Monty die Gestalten der Reiter über das Gewühl der Rinderleiber hinweg ausmachen. Er feuerte einen Schuß in die Luft.

    Am Fluß schälte sich Chris Dawson aus seinem Schlafsack. Automatisch griff er nach seinem Gewehr. Sein verstörter Blick tastete durch die Nacht. Er überlegte, ob er sein Pferd satteln sollte, um einzugreifen, und entschloß sich, zu laufen. Er rannte am Ufergebüsch entlang. Zweige streiften sein Gesicht. Der Cowboy achtete nicht darauf. Mittlerweile hatten die Rinder so viel Staub aufgewirbelt, daß Chris Dawson jede Sicht genommen war. Aber er glaubte, in das Getöse hinein den dünnen Klang eines Schusses zu vernehmen.

    Abrupt hielt er an. Wenn Monty auf einen Nachträuber geschossen hatte, dann war er verrückt geworden! Ein Schuß konnte die ohnehin schon ausgesprochen nervösen Longhorns in Panik versetzen. Jähe Anspannung erfüllte den Cowboy.

    Niemals! Monty war ein erfahrener Rindermann. Unwillkürlich dachte auch Chris Dawson an Viehdiebe. Er warf sich herum, rannte zurück und begann sein Pferd zu satteln.

    Währenddessen fegte Monty auf die schwarze Wand aus Longhorns zu. Es mochte ein Drittel der Herde sein, das in Marschordnung stand. Um ausbrechende Rinder kümmerten sich die Rustler nicht. Zwei von ihnen wandten sich Monty zu. Sie lösten sich schemenhaft aus der wogenden Staubglocke. Monty sah sie und zerrte seinen Braunen auf der Hinterhand zurück. Sein Warnschuß hatte die Rustler nicht vertrieben, sondern bloß auf ihn aufmerksam gemacht. Nun erst bemerkte Monty seinen Fehler. Panik raste durch seinen Verstand und blockierte sein Denken. Die beiden Rustler ritten auseinander. Monty zog sein Pferd herum. Fliehen konnte er nicht mehr. Er dachte an Chris und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß der bald zu Hilfe kam. Der Braune tänzelte nervös, als hätte sich die Unruhe seines Reiters auf ihn übertragen.

    Die beiden Rustler kamen von zwei Seiten. Monty drehte das Pferd erneut. Der Tier schleuderte den Kopf in den Nacken und wieherte trompetend. Monty richtete das Gewehr auf den linken der beiden Rustler. Immer wieder ließen vorbeiwallende Staubschleier seine Silhouette verschwimmen. Monty feuerte. Er schoß überstürzt und von Angst getrieben. Wieder versank der Reiter in einer Staubfahne, und Monty war davon überzeugt, getroffen zu haben. Er wollte sich gerade dem zweiten Burschen zuwenden, als der vermeintlich Getroffene sich aus dem Gewoge schälte. Bei ihm blitzte es auf. Zweimal, dreimal…

    Unter Monty brach das Pferd zusammen. Der Cowboy hatte Mühe, die Füße aus den Steigbügeln zu bekommen. Trotzdem krachte der schwere Pferdekörper auf sein linkes Bein. Stechender Schmerz schoß wie ein glühender Pfeil unter Montys Schädeldecke. Tränen wurden ihm in die Augen getrieben. Verzweifelt versuchte er, das gebrochene Bein unter dem toten Pferd hervorzuziehen. Er merkte gar nicht, daß er dabei brüllte wie am Spieß. Er stemmte das rechte Bein gegen den Pferderücken, der Schmerz drohte ihm die Besinnung zu rauben.

    Plötzlich spürte Monty einen furchtbaren Schlag gegen die Brust. Sein Oberkörper fiel zurück. Aus tränennassen Augen starrte er in die Höhe. Riesengroß erschien ihm der Reiter, der nur zwei Pferdelängen vor ihm verharrte. Monty röchelte.

    Und plötzlich riß Montys Bewußtsein. Sein Kopf kippte zur Seite. Seine starren, blicklosen Augen wirkten im vagen Licht wie Glas.

    *

    Als Chris Dawson angesprengt kam, trieben die Rustler bereits an die zweihundert Longhorns in die Lücke zwischen den Höhenzügen. Die Herde zog nach Westen, auf die Plomosa-­Mountains zu.

    Dawson konnte sich nicht entscheiden. Er hielt an und starrte den ziehenden Longhorns hinterher. Was sollte er tun? Siedend durchfuhr es ihn: Der Schuß! Was war aus Monty geworden?

    Langsam kamen die Rinder zur Ruhe. Der Staub senkte sich. Wolkenschatten zogen über den Boden. Das Dröhnen der marschierenden Herde entfernte sich. Die Rustler trieben schnell. Die Erregung, die in Chris wütete, war nahezu schmerzhaft.

    Dann fand er Monty. Mit einem Satz war er vom Pferd. Der Cowboy lag auf dem Rücken. Sein linkes Bein war unter dem Pferdekadaver begraben. Chris beugte sich über ihn. Er sah die glasigen Augen und nahm wahr, daß Monty noch die Winchester mit beiden Händen umklammert hielt. Sie lag quer über seinem Leib, die Mündung wies schräg zum Nachthimmel.

    »Monty!« brach es entsetzt aus Daw­sons Mund. »Gütiger Gott, Partner…«

    Er rüttelte den schlaffen Körper. Haltlos rollte der Kopf hin und her. Und dann spürte Chris das Blut. Das Hemd klebte förmlich an Montys Brust.

    Plötzlich ruckte Dawson hoch. Wie von Sinnen schwang er das Gewehr über dem Kopf. »Mörder!« schrie er gellend.

    Er zerrte den toten Freund unter dem Pferdeleib hervor. Montys Blut klebte an seinen Händen. Chris wußte selbst nicht, wie es ihm gelang, den schlaffen Körper auf sein Pferd zu wuchten. Jeder seiner Handgriffe wurde nur vom Unterbewußtsein gelenkt. Sein Wille wurde vom Grauen überlagert. Er handelte, als würde er von Schnüren gezogen.

    Er führte das Pferd davon. Bei ihrem Lagerplatz holte er eines der Reservepferde aus dem kleinen Korral. Auf dieses Tier legte er den Leichnam. Er band ihn mit seinem Lasso fest, warf eine Longe über den Kopf des Tieres und schwang sich auf sein Pferd. Er ritt nach Osten, immer das schreckliche Bild vor Augen, als er Monty fand. Im Morgengrauen erreichte er die Double-D-Ranch. Er feuerte einen Schuß in die Luft. Dan Dougherty kam wenig später aus dem Ranchhaus. Fünf Männer verließen das Bunkhouse. Im Zwielicht sahen sie die makabre Last auf dem Rücken des Handpferdes.

    »Viehdiebe!« krächzte Dawson. »Sie haben Monty…« Seine Stimme erstarb.

    »Großer Gott«, flüsterte Dan Dougherty.

    Das Entsetzen, das die Gemüter beherrschte, legte sich. Es wich hilfloser Ohnmacht. Und dann kam der Haß auf die Viehdiebe.

    »Bringt Monty in die Scheune!« Doughertys Organ war rauh, als läge Wüstensand auf seinen Stimmbändern.

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