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Eine Mama für Marc: Sophienlust - Die nächste Generation 40 – Familienroman
Eine Mama für Marc: Sophienlust - Die nächste Generation 40 – Familienroman
Eine Mama für Marc: Sophienlust - Die nächste Generation 40 – Familienroman
eBook134 Seiten1 Stunde

Eine Mama für Marc: Sophienlust - Die nächste Generation 40 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

David Lambert sah abwartend seinem fünfjährigen Sohn Marc zu, der auf der untersten Treppenstufe im Hausflur saß und sorgfältig den Klettverschluss seiner Sandalen verschloss. »Fertig!«, verkündete Marc und sah erwartungsvoll zu seinem Vater hoch. David schmunzelte. Ein Riegel saß schief, aber das war nicht schlimm. »Prima«, lobte er seinen Sohn. »Hast du alles eingepackt?«, fragte er und zeigte auf den bunten Kinderrucksack, der neben dem Kleinen am Boden stand. Eifrig nickte Marc. »Mein Malbuch, die neuen Buntstifte, das Memory und die Flugzeuge«, versicherte er. »Schön. Dann können wir jetzt gehen. Opa wartet bestimmt schon auf dich.« David warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es wurde höchste Zeit. Er musste spätestens um halb neun Uhr in der Steuerkanzlei 'Feilner & Großmann' sein, in der er als Unternehmensberater arbeitete. Um neun Uhr hatte er den ersten Termin, und Feilner senior legte größten Wert auf Pünktlichkeit. Marc stand auf, nahm seinen Rucksack und schob seine Hand in die des Vaters.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Aug. 2021
ISBN9783740983918
Eine Mama für Marc: Sophienlust - Die nächste Generation 40 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Eine Mama für Marc - Simone Aigner

    Sophienlust - Die nächste Generation

    – 40 –

    Eine Mama für Marc

    Geht sein großer Wunsch in Erfüllung?

    Simone Aigner

    David Lambert sah abwartend seinem fünfjährigen Sohn Marc zu, der auf der untersten Treppenstufe im Hausflur saß und sorgfältig den Klettverschluss seiner Sandalen verschloss.

    »Fertig!«, verkündete Marc und sah erwartungsvoll zu seinem Vater hoch. David schmunzelte. Ein Riegel saß schief, aber das war nicht schlimm.

    »Prima«, lobte er seinen Sohn. »Hast du alles eingepackt?«, fragte er und zeigte auf den bunten Kinderrucksack, der neben dem Kleinen am Boden stand.

    Eifrig nickte Marc. »Mein Malbuch, die neuen Buntstifte, das Memory und die Flugzeuge«, versicherte er.

    »Schön. Dann können wir jetzt gehen. Opa wartet bestimmt schon auf dich.« David warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es wurde höchste Zeit. Er musste spätestens um halb neun Uhr in der Steuerkanzlei 'Feilner & Großmann' sein, in der er als Unternehmensberater arbeitete. Um neun Uhr hatte er den ersten Termin, und Feilner senior legte größten Wert auf Pünktlichkeit.

    Marc stand auf, nahm seinen Rucksack und schob seine Hand in die des Vaters. »Opa geht heute mit mir Erdbeeren pflücken«, erzählte er. »Ich bekomme ganz viele, mit Sahne drauf.«

    »Lecker«, versicherte David und dachte wieder einmal, wie dankbar er seinem Vater war, der seinen Enkel liebevoll umsorgte, wenn er selbst arbeiten oder Überstunden machen musste.

    Melanie, Marcs Mutter, hatte die Familie vor drei Jahren von einem Tag auf den anderen verlassen, nur ein paar dürre Zeilen hinterlassen und sich seither nie wieder gemeldet.

    Zwar hatte David mittlerweile den Trennungsschmerz überwunden. Die Enttäuschung und Erschütterung jedoch, als ihm klar wurde, dass sie tatsächlich nicht zurückkommen würde, spürte er bis heute. Zudem tat ihm Marc unendlich leid.

    Anfangs hatte der Kleine viel nach seiner Mutter gefragt. Nie hatte er gewusst, was er seinem Sohn sagen sollte. Wie konnte eine Mutter ihr Kind verlassen? Er selbst wusste ja, was sie getrieben hatte: Ihr Traum, Karriere als Schauspielerin zu machen und dafür unbeschwert durch die Welt zu reisen, war Melanies Ziel gewesen. In Film und Fernsehen wollte sie Hauptrollen bekommen, auf den Titelseiten der Boulevard-Presse erscheinen.

    Irgendwann hatte Marc aufgehört, von ihr zu reden. Die Vermutung, dass sein Sohn eines Tages wieder auf das Thema zurückkommen und Fragen stellen würde, belastete David schwer.

    Er verdrängte den Gedanken. Es galt jetzt, Marc zum Großvater zu bringen und sich auf den Termin in der Kanzlei zu konzentrieren.

    Wenige Minuten später parkte er seinen Wagen vor dem Anwesen seines Vaters. Das kleine Einfamilienhaus, in dem David groß geworden war, lag friedlich im Licht der Morgensonne. Der Rasen war sorgfältig gemäht, weißer und lilafarbener Flieder blühte und duftete und die Vögel zwitscherten.

    »So mein Junge«, sprach er seinen Sohn an, der auf der Rückbank im Kindersitz saß und mit einem kleinen Spielzeug-Flieger spielte, den er mit erhobenem Arm durch die Luft kreisen ließ. »Da sind wir.«

    »Hm«, machte der Junge, ohne ihn anzusehen, und ließ seinen Flieger steil nach unten stürzen, um ihn gleich darauf wieder hochzureißen. David schmunzelte, stieg aus, umrundete das Fahrzeug und öffnete die hintere Wagentür, um Marc beim Abschnallen behilflich zu sein.

    Der Junge hopste aus dem Auto.

    »Ich geh klingeln«, teilte er seinem Vater mit und eilte voran, ohne eine Antwort abzuwarten. David folgte ihm. Marc war vor der Haustür stehengeblieben und reckte sich, um an den Knopf der Glocke zu kommen. Fest drückte er darauf, und von innen hörte man es läuten. Erwartungsvoll strahlte der Junge seinen Vater an.

    »Nur einmal läuten, stimmt‘s, Papa?«, sagte er stolz. David lächelte.

    »Genau. Nicht ganz oft hintereinander.« Er wuschelte seinem Sohn durch die dichten braunen Haare. Einige Male hatte Marc sich einen Spaß daraus gemacht, mehrfach und sehr schnell nacheinander auf die Glocke zu drücken, sodass sie schließlich hängen geblieben war und in Dauerschleife geläutet hatte. Der Großvater hatte mithilfe eines Schraubenziehers den festhängenden Knopf wieder lösen müssen.

    »Sonst geht die Glocke kaputt«, bekräftigte der Junge.

    »Ja, vielleicht.« David sah erneut auf die Uhr. Er musste in die Kanzlei. Warum öffnete sein Vater nicht?

    »Wo bleibt Opa?«, fragte Marc und sah zu seinem Vater hoch.

    »Ich weiß es nicht.« Nun drückte David selbst noch einmal auf die Klingel. Doch auch auf das zweite Läuten wurde nicht geöffnet. Beunruhigt trat er einen Schritt nach hinten und sah zu den einzelnen Fenstern des Hauses. Kein Vorhang bewegte sich, kein Fenster war geöffnet. Vielleicht war der Vater hinten im Garten?

    »Komm«, sagte er und nahm seinen Sohn an die Hand. »Bestimmt ist der Opa im Garten.« Ungewöhnlich war das schon. Meistens erwartete Bernd Lambert sie bereits, wenn sie vor der Tür standen.

    Marc entzog David seine Hand. »Ich guck nach«, rief er und eilte ums Haus. David folgte ihm.

    »Papa! Komm schnell!«, hörte er den Jungen wenige Sekunden später rufen, und der Schreck fuhr ihm in den Magen. »Der Opa ist hingefallen!«

    David rannte los.

    Hinter dem Haus gab es etliche Obstbäume. Unter dem Kirschbaum saß sein Vater, an den Stamm gelehnt und mit schmerzverzerrte Miene. Auf dem Rasen lag eine Leiter.

    »David, Marc! Gut, dass ihr da seid«, stöhnte Bernd Lambert.

    »Paps! Was ist passiert?«, erschrocken beugte sich David über ihn. Lambert zeigte nach oben.

    »Ich wollte einen morschen Ast abschneiden und bin abgerutscht. Ich sitze seit einer gefühlten Ewigkeit hier. Ich glaube, ich habe mir das Bein gebrochen. Ich kann mich kaum bewegen und mein Handy liegt natürlich im Haus«, informierte er seinen Sohn.

    »Opa? Tut es sehr weh?« Marc hockte sich neben seinen Großvater und streichelte dessen Arm.

    »Ein bisschen schon mein Junge«, gab der alte Herr zu.

    »Es wird bestimmt bald wieder gut«, tröstete der Kleine und fuhr fort, ihn zu streicheln.

    »Liebe Güte«, murmelte David. »Ich rufe einen Krankenwagen.«

    *

    »Ihr Vater hat sich vermutlich den Oberschenkel gebrochen«, informierte der Arzt David und schloss seinen Koffer, der auf dem Rasen stand. Zwei Sanitäter halfen Bernd Lambert auf eine Krankentrage.

    »Ich habe ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben und zum Stabilisieren des Kreislaufs. Er muss geröntgt werden und wahrscheinlich auch operiert.«

    »Das ist ja furchtbar«, sagte David betroffen. Der Arzt erhob sich aus seiner gebückten Haltung und verzog den Mund zu einem kurzen Lächeln.

    »Nun ja. Schön ist es sicherlich nicht. Trotzdem hat er Glück im Unglück gehabt. So ein Sturz von der Leiter kann durchaus noch schlimmer ausgehen.«

    »Da haben Sie natürlich recht«, gab David zu. Sein Vater tat ihm furchtbar leid. Gleichzeitig lastete ein weiteres Problem auf ihm, welches auszusprechen ihm geradezu schäbig erschien, in Anbetracht des Unfalles seines Vaters: Wer kümmerte sich jetzt um Marc? Im Kindergarten waren Ferien, und selbst wenn er offen gehabt hätte, hätten die Betreuungszeiten nicht ausgereicht. Üblicherweise schloss die Einrichtung um 16 Uhr, sein Arbeitstag endete selten vor 18 Uhr, und oft genug wurde es noch später.

    »Nun schauen Sie nicht so verzweifelt«, versuchte der Arzt ihn aufzumuntern. »Sie werden sehen, in zwei bis drei Monaten ist Ihr Vater wieder wohlauf.«

    »Zwei bis drei Monate?«, entfuhr es David.

    Der Arzt zuckte mit den Schultern.

    »So ein Heilungsprozess dauert eben. Ich muss zum nächsten Patienten. Alles Gute für Sie und Ihren Vater«, verabschiedete er sich.

    David griff sich mit einer Hand in den Nacken und unterdrückte ein Stöhnen. Er brauchte eine Lösung für Marc, und zwar umgehend. Er wusste nur keine. Zudem saß ihm gewaltig die Zeit im Nacken. Noch vor dem Eintreffen des Krankenwagens hatte er seine Sekretärin, Anne Meissner, angerufen und sie informiert, was passiert war. Sein wichtiger Neun-Uhr-Termin war natürlich nicht einzuhalten gewesen. Dass Feilner ihm das übel anlasten würde, war klar. Private Belange seiner Angestellten interessierten seinen Vorgesetzten nicht.

    Urlaub konnte er so rasch natürlich auch nicht nehmen. Er wusste weder ein noch aus.

    »Papa? Was machen wir jetzt?«, hörte er seinen Jungen fragen.

    »Wenn ich das wüsste, Marc. Ich glaube, ich nehme dich jetzt erst einmal mit auf die Arbeit.«

    Marc krauste das Näschen. »Aber dort ist es bestimmt langweilig«, protestierte er.

    Mit Sicherheit, dachte David.

    »Du hast doch dein Malbuch dabei und die neuen Buntstifte«, bemühte er sich, ihn aufzumuntern. Lange würde Marc damit nicht beschäftigt sein. Doch darüber würde er später nachdenken.

    »Und was ist mit den Erdbeeren?«, erkundigte sich Marc.

    »Ich fürchte, mit denen wird es heute nichts. Ich kaufe dir am Wochenende welche«, versuchte David, seinen Sohn zu vertrösten.

    »Opa hat es mir aber versprochen«, jammerte der Kleine.

    »Tut mir leid, mein Junge. Ich bin sicher, Opa würde total gerne mit dir Erdbeeren pflücken gehen.«

    »Hm«, machte Marc und bohrte die Spitze seiner Sandale in den Rasen.

    »Was passiert jetzt mit Opa?«, fragte er. »Können wir hier auf ihn warten, bis er wiederkommt?«

    »Nein, leider nicht. Er muss ins Krankenhaus und ein paar Wochen dort bleiben.« Oder länger, ergänzte er in Gedanken.

    Marc sah zu Boden.

    »Armer Opa«, murmelte er.

    »Ja, da hast du recht. Komm Marc. Ich muss zur Arbeit«, sagte David.

    *

    David saß hinter seinem Schreibtisch im Büro der Steuerkanzlei. Er hatte bereits ein Telefonat mit dem behandelnden Arzt seines Vaters geführt. Bernd Lambert war schon operiert worden. Es war alles den Umständen entsprechend gut verlaufen. Noch schlief er, doch

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