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Auf der Flucht vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 177 – Arztroman
Auf der Flucht vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 177 – Arztroman
Auf der Flucht vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 177 – Arztroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Auf der Flucht vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 177 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Nicola Brandon warf einen Blick auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach acht. Erst um zehn Uhr hatte sie einen Termin bei Dr. Martin Sassen, dem Anwalt ihres verstorbenen Mannes. Sie seufzte und setzte sich an den Schreibtisch ihres Hotelzimmers, der direkt am Fenster stand. Gestern abend war sie mit ihrer Tochter Sarah am Münchener Flughafen gelandet und hatte sich von einem Taxi direkt ins City Hilton bringen lassen. Es war kein erfreuliches Ereignis, das sie in die bayerische Metropole führte. Ihr Blick verlor sich in dem wolkenverhangenen Himmel. Ihre Gedanken wanderten zurück in die Zeit, in der ihr Leben noch vollkommen gewesen war. Nicola Brandon war eine junge, lebenslustige Amerikanerin gewesen, als sie vor fünfundzwanzig Jahren den Deutschen David kennengelernt hatte. Sie studierte gerade Architektur an der Universität von Seattle, als sie eines Tages mit ihren Eltern auf eine Party eingeladen wurde, an der viel Prominenz teilnahm. Erst später am Abend fiel ihr ein attraktiver Mann auf, der etwas abseits stand und sie unablässig beobachtete. Nicola fühlte sich geschmeichelt, und als er sie auf einen Drink einlud, lehnte sie nicht ab. Es war der Beginn einer wunderbaren Liebesbeziehung, und die Tatsache, daß David vierzehn Jahre älter war als Nicola, betrachtete sie als besondere Herausforderung. Sie brach ihr Studium ab, als die gemeinsame Tochter Sarah geboren wurde. David war viel unterwegs, da seine Modefirma ihren Hauptsitz in München hatte, und beide genossen die wenige Zeit, die sie gemeinsam hatten, in vollen Zügen. Die Modebranche lief hervorragend zu dieser Zeit und Nicola lebte ein angenehmes Leben, das geprägt war von Partys und langen Reisen. Sie besaßen ein schönes, großes Haus mit Köchin, Putzfrau und Kindermädchen und Sarah besuchte die besten Privatschulen der Gegend. Ihr gemeinsames Glück währte viele Jahre, doch es sollte ein jähes Ende finden. Nicola stiegen die Tränen in die Augen, als sie David in seinen letzten Monaten vor sich sah.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Dez. 2023
ISBN9783989367258
Auf der Flucht vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 177 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Auf der Flucht vor der Wahrheit - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 177 –

    Auf der Flucht vor der Wahrheit

    Patricia Vandenberg

    Nicola Brandon warf einen Blick auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach acht. Erst um zehn Uhr hatte sie einen Termin bei Dr. Martin Sassen, dem Anwalt ihres verstorbenen Mannes. Sie seufzte und setzte sich an den Schreibtisch ihres Hotelzimmers, der direkt am Fenster stand.

    Gestern abend war sie mit ihrer Tochter Sarah am Münchener Flughafen gelandet und hatte sich von einem Taxi direkt ins City Hilton bringen lassen. Es war kein erfreuliches Ereignis, das sie in die bayerische Metropole führte.

    Ihr Blick verlor sich in dem wolkenverhangenen Himmel. Ihre Gedanken wanderten zurück in die Zeit, in der ihr Leben noch vollkommen gewesen war.

    Nicola Brandon war eine junge, lebenslustige Amerikanerin gewesen, als sie vor fünfundzwanzig Jahren den Deutschen David kennengelernt hatte. Sie studierte gerade Architektur an der Universität von Seattle, als sie eines Tages mit ihren Eltern auf eine Party eingeladen wurde, an der viel Prominenz teilnahm. Erst später am Abend fiel ihr ein attraktiver Mann auf, der etwas abseits stand und sie unablässig beobachtete.

    Nicola fühlte sich geschmeichelt, und als er sie auf einen Drink einlud, lehnte sie nicht ab. Es war der Beginn einer wunderbaren Liebesbeziehung, und die Tatsache, daß David vierzehn Jahre älter war als Nicola, betrachtete sie als besondere Herausforderung. Sie brach ihr Studium ab, als die gemeinsame Tochter Sarah geboren wurde. David war viel unterwegs, da seine Modefirma ihren Hauptsitz in München hatte, und beide genossen die wenige Zeit, die sie gemeinsam hatten, in vollen Zügen. Die Modebranche lief hervorragend zu dieser Zeit und Nicola lebte ein angenehmes Leben, das geprägt war von Partys und langen Reisen. Sie besaßen ein schönes, großes Haus mit Köchin, Putzfrau und Kindermädchen und Sarah besuchte die besten Privatschulen der Gegend. Ihr gemeinsames Glück währte viele Jahre, doch es sollte ein jähes Ende finden.

    Nicola stiegen die Tränen in die Augen, als sie David in seinen letzten Monaten vor sich sah.

    Das Unglück begann damit, daß er sich plötzlich an Kleinigkeiten nicht mehr erinnern konnte. Er vergaß, wo er seine Brille hingelegt hatte und übersah einen wichtigen Geschäftstermin, obwohl ihn seine Sekretärin kurz zuvor daran erinnert hatte. Nicola war überzeugt, daß David zuviel arbeitete und überredete ihn zu einem Erholungsurlaub. Es wurde die letzte glückliche Zeit, die sie miteinander haben sollten. Nach jenen zwei Wochen verschlechterte sich sein Zustand rapide, und die Ärzte stellten einen Gehirntumor fest, der sofort operiert wurde. Selbst zu diesem Zeitpunkt war Nicola noch vorsichtig optimistisch. Sie wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen. Zuerst schien es auch, als sei die Operation erfolgreich gewesen, doch der Eindruck täuschte. Schon nach kurzer Zeit hatte David wieder große Gedächtnislücken, und es wurde festgestellt, daß der Tumor nicht ganz entfernt und erneut gewachsen war. Kurz nach dieser schrecklichen Diagnose fiel er ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachen sollte. An einem Sonntagmorgen schlief er friedlich ein. Nicolas einziger Trost war, daß er nicht lange hatte leiden müssen. Die Beerdigung erlebte sie wie in Trance, und Sarah versuchte ihr so gut wie möglich eine Stütze zu sein.

    Seit dem Tod Davids waren zwei Wochen vergangen, als Nicola einen Anruf aus Deutschland erhielt. Ihr Anwalt in Amerika hatte alles Nötige in die Wege geleitet und seinen Kollegen Martin Sassen in München vom Tod seines Mandanten unterrichtet. Dieser war ehrlich bestürzt, denn er kannte David seit vielen Jahren und war mit allen geschäftlichen Angelegenheiten seiner Firma betraut. Vor einigen Jahren hatte David auch sein Testament bei ihm hinterlegt. So kam es, daß Martin Sassen Verbindung mit Nicola Brandon aufnahm und sie bat, zusammen mit ihrer Tochter nach München zu kommen.

    Leise klopfte es an die Hoteltür. Nicola schrak aus ihren Gedanken hoch. Sie merkte, daß sie geweint hatte und warf schnell einen Blick in den Spiegel, ehe sie die Tür öffnete.

    »Guten Morgen, Mum!« Liebevoll begrüßte Sarah ihre Mutter und sah sie dann prüfend an. »Was ist mit dir? Hast du geweint?« Nicola wehrte müde ab. »Es ist alles in Ordnung, Sasa.«

    Zärtlich strich sie ihrer Tochter über die langen Haare. Auch heute, mit fünfundvierzig Jahren, konnte man meinen, daß Nicola die ältere Schwester ihrer Tochter sei. Die Ähnlichkeit war frappierend. Beide hatten das gleiche rotbraune Haar, das Nicola etwas damenhafter hochgesteckt trug. Ihre rehbraunen Augen konnten noch genauso blitzen wie die ihrer zwanzigjährigen Tochter. Im Moment jedoch waren sie vom Weinen gerötet.

    »Bitte sei nicht traurig. Ich ertrage das nicht.« bat Sarah leise. Auch sie traf der Verlust des liebevollen Vaters hart. »Ich versuche es«, versprach Nicola schließlich. »Wie spät ist es?«

    »Neun Uhr. Hast du schon gefrühstückt?«

    »Nein, ich habe keinen Hunger.«

    »Du ißt schon seit Tagen viel zu wenig. Ein paar Happen werden dir guttun. Ich freu’ mich schon auf das Essen hier in Deutschland.« Sarah sprach perfektes Deutsch, da ihr Vater stets Wert auf eine zweisprachige Erziehung gelegt hatte. Sie hatte ihn manchmal auf seinen Auslandsreisen begleitet und sich immer gefreut, nach Deutschland zu kommen. Sie liebte die Heimat ihres Vaters sehr, was David mit Freude zur Kenntnis nahm. Amerika war für ihn immer fremd geblieben, doch aus Rücksicht auf seine Frau, die ihre Heimat nicht verlassen wollte, hatte er seinen Lebensmittelpunkt dort gehabt.

    Nicola lächelte. »Also gut. Du hast mich überzeugt. Außerdem müssen wir die Zeit bis zehn Uhr ja irgendwie rumkriegen.«

    »Bist du aufgeregt?« fragte Sarah, als sie an ihrem Tisch Platz genommen und Kaffee bestellt hatten.

    »Schon ein bißchen. Ich bin gespannt, was uns erwartet.«

    »Hast du keine Ahnung?«

    »Leider nein. Ich habe mich nie um die Geschäfte deines Vaters gekümmert. Das könnte jetzt ein Nachteil sein.« Nicola sagte diese Worte nur vor sich hin.

    Sie ahnte nicht, wie bitter sie ihr Desinteresse an der Arbeit ihres Mannes noch bereuen würde.

    *

    Fee Norden war an diesem Morgen früh erwacht. Sie fühlte sich frisch und erholt, obwohl es erst halb sechs war. Daniel schlief noch tief und fest. Sie stand leise auf und schlich aus dem Schlafzimmer. Im ganzen Haus herrschte tiefe Stille. Fee nutzte die Ruhe, um sich ausgiebig zu pflegen. Sie sah zwar immer noch viel jünger aus, als sie war, doch sie wollte, daß das auch so blieb. Daniel neckte sie immer, wenn er sie mit einer pflegenden Maske im Gesicht sah, doch Fee kümmerte sich nicht weiter darum. Sie wußte, daß ihr Mann stolz auf ihre jugendliche Ausstrahlung war. Schließlich war sie fertig. Sie warf einen prüfenden Blick in den Spiegel, zog ihre Lippen mit einem dezenten Lippenstift nach und verließ zufrieden das Badezimmer. Sie hörte Lenni in der Küche mit Geschirr klappern und beschloß, die Kinder zu wecken.

    Kurze Zeit später waren alle am Frühstückstisch versammelt. Da die Faschingsfeiern kurz bevor standen, wurde heiß über die Kostüme diskutiert.

    »Ich werde Katze«, bestimmte Dési.

    »Das wird doch langweilig, du wirst ja immer Katze«, bemerkte Jan.

    »Besser als ein blöder Cowboy«, schimpfte sie zurück.

    »Ich werd’ kein Cowboy. Ich werd’ Vampir, und dann beiß ich dich!« Drohend erhob Jan die Hände und riß den Mund auf. Dési kreischte ganz erschrocken auf.

    »Schluß jetzt, ihr beiden«, mischte Daniel sich streng ein. »Wir haben dieses Jahr in der Schule eine richtige

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