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Trubel in der Kinderklinik: Kinderärztin Dr. Martens 98 – Arztroman
Trubel in der Kinderklinik: Kinderärztin Dr. Martens 98 – Arztroman
Trubel in der Kinderklinik: Kinderärztin Dr. Martens 98 – Arztroman
eBook116 Seiten1 Stunde

Trubel in der Kinderklinik: Kinderärztin Dr. Martens 98 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Sie ist eine bemerkenswerte, eine wirklich erstaunliche Frau, und sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Alle Kinder, die sie kennen, lieben sie und vertrauen ihr. Denn Dr. Hanna Martens ist die beste Freundin ihrer kleinen Patienten. Der Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen. Es gibt immer eine Menge Arbeit für sie, denn die lieben Kleinen mit ihrem oft großen Kummer wollen versorgt und umsorgt sein. Für diese Aufgabe gibt es keine bessere Ärztin als Dr. Hanna Martens!

Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter – und sie verfügt über einen extrem liebenswerten Charme. Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert!

Arthur Sievers sah lächelnd auf seine Klasse. Die Kinder waren vor Begeisterung ganz unruhig, denn sie hatten gerade eben den Inhalt der Klassenkasse nachgezählt und festgestellt, daß sie nicht mehr allzu viel brauchten, um endlich die geplante Klassenfahrt zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald antreten zu können. »Wenn ihr noch ungefähr sechs oder sieben von euren beliebten Körbchen verkaufen könntet, hätten wir genug«, sagte Sievers zufrieden. Die »Körbchen« waren Basteleien aus Hobelspänen, die sie zu kleinen Körbchen verarbeiteten, in die man Bonbons oder Pralinen geben konnte. Es gab in Ögela auch Frauen, die Stecknadeln oder Knöpfe darin aufbewahrten. Es gab allerdings auch solche Leute in Ögela, die die Körbchen als Kitsch bezeichneten. Aber davon ließen sich die Kinder nicht beeindrucken. Sie bastelten unentwegt und begeistert ihre Körbchen, die sie dann an den Kiosk verkauften, wo man Zigaretten, Süßigkeiten und Zeitschriften kaufen konnte. Es gab so manchen Touristen, der als Andenken ein solches Körbchen mit heimnahm. Und das füllte die Klassenkasse wieder um einen erfreulichen Betrag auf. Nach den Worten ihres Lehrers wandten sich die Blicke aller Schulfreunde Andy Bauer zu, dessen Vater einen Schreinereibetrieb in Ögela besaß. Es war ein Ein-Mann-Betrieb, aber Andys Vater lieferte gute Arbeit und hatte dauernd Beschäftigung. Mit einem Wort gesagt – der Betrieb lief ausgezeichnet. Andreas Bauer, seine Frau Margot und sein einziger Sohn, der achtjährige Andy, konnten gut davon leben. Andys Mutter Margot hatte sogar vor mehreren Jahren ihren gutbezahlten Posten als Sekretärin in einem Celler Landwirtschaftsamt aufgegeben, weil sie nur noch für ihre Familie da sein wollte und nicht unbedingt auf das Gehalt angewiesen war. »Frißt ja doch alles nur die Steuer«, pflegte Andreas Bauer dann und wann unmutig zu sagen. Besonders dann, wenn er seinen Einkommenssteuerbescheid bekam, war er ausgesprochen schlechter Laune.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Juni 2021
ISBN9783740982393
Trubel in der Kinderklinik: Kinderärztin Dr. Martens 98 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Trubel in der Kinderklinik - Britta Frey

    Kinderärztin Dr. Martens

    – 98 –

    Trubel in der Kinderklinik

    Ungewöhnliche Patienten sorgen für Stimmung

    Britta Frey

    Arthur Sievers sah lächelnd auf seine Klasse. Die Kinder waren vor Begeisterung ganz unruhig, denn sie hatten gerade eben den Inhalt der Klassenkasse nachgezählt und festgestellt, daß sie nicht mehr allzu viel brauchten, um endlich die geplante Klassenfahrt zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald antreten zu können.

    »Wenn ihr noch ungefähr sechs oder sieben von euren beliebten Körbchen verkaufen könntet, hätten wir genug«, sagte Sievers zufrieden.

    Die »Körbchen« waren Basteleien aus Hobelspänen, die sie zu kleinen Körbchen verarbeiteten, in die man Bonbons oder Pralinen geben konnte. Es gab in Ögela auch Frauen, die Stecknadeln oder Knöpfe darin aufbewahrten. Es gab allerdings auch solche Leute in Ögela, die die Körbchen als Kitsch bezeichneten. Aber davon ließen sich die Kinder nicht beeindrucken. Sie bastelten unentwegt und begeistert ihre Körbchen, die sie dann an den Kiosk verkauften, wo man Zigaretten, Süßigkeiten und Zeitschriften kaufen konnte. Es gab so manchen Touristen, der als Andenken ein solches Körbchen mit heimnahm. Und das füllte die Klassenkasse wieder um einen erfreulichen Betrag auf.

    Nach den Worten ihres Lehrers wandten sich die Blicke aller Schulfreunde Andy Bauer zu, dessen Vater einen Schreinereibetrieb in Ögela besaß. Es war ein Ein-Mann-Betrieb, aber Andys Vater lieferte gute Arbeit und hatte dauernd Beschäftigung. Mit einem Wort gesagt – der Betrieb lief ausgezeichnet. Andreas Bauer, seine Frau Margot und sein einziger Sohn, der achtjährige Andy, konnten gut davon leben. Andys Mutter Margot hatte sogar vor mehreren Jahren ihren gutbezahlten Posten als Sekretärin in einem Celler Landwirtschaftsamt aufgegeben, weil sie nur noch für ihre Familie da sein wollte und nicht unbedingt auf das Gehalt angewiesen war.

    »Frißt ja doch alles nur die Steuer«, pflegte Andreas Bauer dann und wann unmutig zu sagen. Besonders dann, wenn er seinen Einkommenssteuerbescheid bekam, war er ausgesprochen schlechter Laune. Er pflegte zu sagen, daß man bestraft würde, wenn man fleißig war und viel arbeitete. Na, und so ganz unrecht hatte er damit ja auch nicht.

    Nicht, daß er sein Arbeitspensum etwas drosselte – das kam ihm gar nicht in den Sinn, obwohl er sich über die Steuern ärgerte. Aber er konnte nichts dagegen tun. Und solange sie einigermaßen gut leben konnten, wollte er gern arbeiten, denn ohne Arbeit war das Leben wie eine Suppe ohne Salz. Das war seine Meinung.

    Aus diesem Betrieb sammelte Andy Hobelspäne. Sie hatten eine richtige Fabrikationsriege gebildet. Die einen waren damit beschäftigt, die Hobelspäne ihrer Größe nach zu ordnen. Die anderen wässerten sie, damit sie sich auch biegen ließen, und die nächste Gruppe, die eigentlichen Künstler, formten die nassen Hobelspäne dann zu Gebilden, die oben wie spitze Tüten aussahen und den eigentlichen Rand des Körbchens bildeten. Der Boden bestand aus einer Sperrholzplatte, der Henkel aus mehreren zusammengeklebten und gebogenen Hobelspänen.

    Zum Schluß wurden die Körbchen dann entweder nur lackiert oder aber auch noch bemalt. Je künstlerischer sie gestaltet waren, desto höher natürlich der Preis.

    »Ich bringe morgen Hobelspäne mit«, versprach Andy, und die anderen nickten ihm zu. Andy war beliebt bei seinen Mitschülern. Sogar bei den Mädchen, die sich sonst nicht viel aus den Buben machten, weil sie sie an den Haaren zogen oder sie auf andere Art ärgerten, was keiner leiden konnte, egal, ob er nun ein kleines Mädchen war oder ein Erwachsener.

    Seit Arthur Sievers seinen Schülern von Hermann dem Cherusker erzählt hatte, der den erfolgreichen römischen Feldherrn Varus geschlagen hatte, waren die Schüler Feuer und Flamme gewesen.

    Sie wollten das berühmte Hermannsdenkmal im Teutoburger Land besuchen und sich den tapferen Hermann genau ansehen.

    Es hieß, daß Germanien damals aus Moor- und Sumpflandschaft bestand, aus Urwald mit allen möglichen Tieren, die auch Menschen angriffen und auffraßen, wenn sie sie erwischen konnten. Die Kinder fanden, es sei doch angenehmer, in der heutigen Zeit zu leben, wenn sie auch ein bißchen enttäuscht darüber waren, daß sie nicht leben konnten wie die Kinder der Germanen.

    Nach der Schule ging Andy mit den anderen heim, trennte sich von seinen Freunden und ging nach dem Mittagessen mit seinem Vater in die Werkstatt hinüber, um die langen Hobelspäne zu sammeln, damit er sie gleich morgen mit in den Werkunterricht nehmen konnte.

    Andreas Bauer mochte es, wenn sein Sohn bei ihm in der Werkstatt war. Er war stolz darauf, daß Andy sich für die Schreinerei interessierte, denn er sollte ja schließlich einmal sein Nachfolger werden.

    Andreas deutete auf einen Korb und sagte freundlich: »Den kannst du nehmen für die Hobelspäne. Ich habe eine Zeichnung drüben liegengelassen. Wenn ich die geholt habe, schneide ich dir noch Sperrholzböden für die Körbchen zusammen. Dann könnt ihr morgen alles gleich auf einmal fertig machen.«

    »Prima, Vati. Wenn wir die neuen Körbchen verkauft haben, ist genug Geld in der Klassenkasse. Dann fahren wir sicher für zwei Nächte los. Ich finde das ganz toll.«

    »Na, da wirst du nicht der einzige in eurer Klasse sein, schätze ich. Ich bin sofort wieder zurück.«

    Die Kreissäge lief noch. Andy nahm sich ein Stück kräftiges Sperrholz und war entschlossen, es auf eigene Faust zu schneiden, so, wie er es bei seinem Vater gesehen hatte. Fast hätte er laut gejubelt, als er feststellte, wie schnell das ging und wie einfach. Man brauchte nur die vorgezeichneten Linien nachzufahren – und schon hatte man ein hübsches ovales Stück, das den Boden des Körbchens bilden würde.

    Andreas Bauer hörte das Aufkreischen der Kreissäge, das nur erklang, wenn man mit ihr arbeitete. Erschreckt und mit großen Schritten rannte er über den weiten Hof zur Werkstatt hinüber, wo Andy an der Kreissäge stand. Er sah das vor Angst und Zorn verzerrte Gesicht seines Vaters und erschrak. Er hatte völlig vergessen gehabt, daß man ihm strikt verboten hatte, mit irgendeinem elektrischen Gerät zu arbeiten. Und nun noch ausgerechnet die Kreissäge!

    Es ging dann alles so rasend schnell, daß man es hinterher gar nicht mehr so genau nacherzählen konnte. Ausschlaggebend war wohl der Schreck, den Andy bekam, als er sah, wie wütend sein Vater war.

    Er paßte nicht auf – und schon war es geschehen!

    Die mit rasender Schnelligkeit sich drehende gezackte Scheibe der Kreissäge bohrte sich in sein Fleisch, in seine Knochen. Die Hand wurde ihm von der Daumenwurzel bis zur Wurzel des kleinen Fingers abgeschnitten. Einfach abgeschnitten!

    Nach der ersten Schrecksekunde schnappte sich Andreas Bauer seinen Sohn und trug ihn zum Wagen, der im Hof stand. Andy sah erschreckend blaß aus. Man mußte kein Arzt sein, um gleich auf Anhieb zu erkennen, daß Andy unter schwerem Schock stand.

    Margot, die gerade zum Einkaufen gehen wollte, blieb voller Entsetzen stehen und sah auf die Wunde an Andys linker Hand.

    »Aber – aber«, stammelte sie und brachte keinen Ton mehr hervor. Andreas achtete auch nicht weiter auf seine Frau, sondern fuhr mit kreischenden Rädern davon, zur Kinderklinik Birkenhain.

    Margot Bauer handelte wie in Trance. Er hat sich ein Stück von seiner Hand abgeschnitten, dachte sie. Ich muß das abgeschnittene Stück finden. Wieso, darüber gab sie sich keine Rechenschaft ab. Sie wußte nur, daß sie jetzt handeln mußte. Und instinktiv tat sie das einzig Richtige. Sie lief hinüber zur Werkstatt, fand das abgeschnittene Stück, das im Sägemehl lag, packte es so, wie es war, in eine Plastiktüte und eilte hinüber zum Nachbarn, wo sie nur sagte: »Ich muß so schnell wie möglich zur Kinderklinik Birkenhain. Könnten Sie mich hinfahren? Es ist – es ist lebenswichtig.«

    *

    Unterdessen hatte Andreas Bauer mit Andy die Kinderklinik Birkenhain erreicht und lief, mit seinem immer noch wie bewegungslos wirkenden Sohn auf den Armen, in die Notaufnahme, legte ihn in ein von Schwester Regine schnell geöffnetes Untersuchungszimmer und sah zu Hanna Martens auf, die mit wehendem Kittel kam und sich eben Andreas zuwandte, um ihn nach dem abgeschnittenen Stück Hand zu fragen, als draußen Unruhe entstand. Und schon stand auch Margot Bauer vor ihnen und hielt die Plastiktüte vor sich.

    »Ich dachte – ich dachte, ich bringe es her.«

    »Das haben Sie gut gemacht«, lobte Hanna sie und warf Schwester Regine einen bezeichnenden Blick zu. Sie ging an den Apparat und bat Martin Schriewers, Kay Martens anzupiepen.

    Dann wandte sich Hanna den angstvollen Eltern zu und sagte freundlich: »Wir müssen uns jetzt erst einmal um Andy kümmern. Vielleicht wollen Sie sich noch ein Weilchen hier aufhalten. Ich werde dafür sorgen, daß Oberschwester Elli sich um Sie kümmert.«

    Dann nickte sie dem eintretenden Krankenpfleger Karsten Famula zu. Der fahrbare Untersuchungstisch, mit dem immer noch bewegungslosen, sehr blassen Andy darauf, wurde hinaus­geschoben. Andreas Bauer und seine Frau Margot standen hilflos da und machten den Eindruck zweier Kinder, die sich

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