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Gesetzlos unter Palmen
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eBook256 Seiten3 Stunden

Gesetzlos unter Palmen

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Über dieses E-Book

Ausweichen kannst du Elefanten, wehren dem schnellen Eber und dem Sprung des Bären, dem wilden Rosse, tollen Stier; doch nimmer der Verleumdung Klapperschlange, der Rachsucht schlau verstecktem Tigerfange, des Trugs Hyäne und des Grolls Vampir. Arthur von Nordstern

Im Hafen Port Adriano auf Mallorca findet man im Wasser den Leichnam eines Mannes, der offiziell als Gärtner bei zahlreichen Leuten beschäftigt war. Bei weiteren Recherchen stellt sich jedoch heraus, dass dieses nur Tarnung war und er als Callboy gebucht wurde. Der Kreis der Verdächtigen erweitert sich ständig. Das ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem sich Álvaro del Cervé der Brigada de investigacíon criminal herumärgern muss. Sein Kollege Ramon wird erpresst und dann findet man seine Geliebte tot in ihrer Finca.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum28. Okt. 2020
ISBN9783751920162
Gesetzlos unter Palmen
Autor

Angelika Friedemann

Die Autorin: Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich versuche, die Aufmerksamkeit der Leser zu fesseln, sie zu unterhalten und zu erfreuen, möglicherweise zu erregen oder tief zu bewegen.

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    Buchvorschau

    Gesetzlos unter Palmen - Angelika Friedemann

    Gesetzlos unter Palmen

    Titelseite

    Gesetzlos unter Palmen

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    Impressum

    Angelika Friedemann

    Gesetzlos unter Palmen

    Ausweichen kannst du Elefanten,

    wehren dem schnellen Eber und dem Sprung des Bären,

    dem wilden Rosse, tollen Stier; doch nimmer der Verleumdung Klapperschlange,

    der Rachsucht schlau verstecktem Tigerfange, des Trugs Hyäne und des Grolls Vampir.

    Arthur von Nordstern

    ~~~~~

    Er war früh im Büro, besprach mit den Kollegen die laufenden Ermittlungen, den Tagesablauf. Ramon war immer noch nicht da, bemerkte er verärgert.

    Álvaro lehnte sich zurück, strich durch seine schwarzen Haare, bevor er die Hände hinter dem Kopf verschränkte. Grübelnd blickte er zu der Pinnwand, dem Foto des Toten. Warum hatte man ihn überhaupt erst mit zum Hafen genommen? Man hätte ihn gleich in seiner Wohnung, unterwegs niedergeschlagen können. Man hätte ihn vorher beseitigen können, so, dass ihn niemand so fix fand. Man nimmt ihn mit, um … Falsch! In die Wohnung hätte Antonio die Person nicht reingelassen. Unterwegs zu risikoreich, da sich Antonio gewehrt hätte. Hinterrücks, weil es so für den Mörder am risikoärmsten war. Ein Streit, welcher erst im Laufe des Abends eskalierte? Wo waren sie? Auf welchem Boot fand das Martyrium statt? No, das war ein geplanter Mord gewesen.

    „Alberto, ich habe Arbeit für dich. Komm bitte her. Álvaro del Cervé deutet auf die Karte an der Pinnwand. „Der Hafen mit den Nummern der Liegeplätze. Schreibe bitte zu jedem Boot den Namen, falls die Eigner ein Grundstück auf der Insel haben.

    „Muss das sein?", sah er wenig begeistert auf die Karte.

    „Ich habe eine Liste der Hafenbörde, wo alle Eigner namentlich erfasst sind. Du gibst jeden Namen ein, überprüfst den Grundbesitz oder ob sie hier etwas mit Garten angemietet haben. Ist da nichts, Haken dran. Haben sie, kommt der Name unter der Nummer auf den Plan."

    „Für was soll das gut sein?"

    Álvaro runzelte nun bereits die Stirn. „So können wir die ins Visier nehmen, die einen Gärtner benötigten, der die treuen Ehefrauen dann bearbeitete, vielleicht dort etwas schnippelte. Meiner Meinung nach war es einer dieser Schiffseigner."

    „Die sieben da?"

    „Namen, von denen wir definitiv wissen, sie wohnen zeitweise auf der Insel."

    „Bien!"

    „Gracias! Danach fahrt bitte nach Port Adriano. Ich sah gestern, dass es da verschiedene Kameras am Pier gibt. Wir wollen alle Aufnahmen vom Montag ab 18.00 Uhr und bis gestern Abend haben. Wir sind dann in seiner Wohnung, da die Spusi die noch auf den Kopf stellen muss. Wir befragen die Nachbarn, da der Tote mit jemand weggefahren sein muss."

    „Was vermutest du, Mann oder Frau?"

    „Alberto, ich tendiere derzeit Richtung Mann, allerdings wissen wir noch zu wenig. Eifersucht ist stets ein starkes Motiv. In dem Fall gesellt sich hinzu, dass das Opfer Geld für diese Dienste nahm – sein Geld. Ein jüngerer Mann legte nicht nur seine Frau flach, no, er nahm noch sein Geld dafür. Dazu kam die Art es Toten: Adonis, gut aussehend, gebildet, charmant, jung, attraktiv, Waschbrettbauch, muskulös, gut bestückt, sexuell vielleicht sogar reger wie er. Im Gegensatz er: Wesentlich älter, Bierbauch, faltig, und der Sex ist auch nicht mehr so aufregend. Das ist er eventuell nur noch mit einer Geliebten."

    „Meine Frau meinte neulich auch, bei uns ist alles langweilig und eingefahren. Ich schlug ihr vor, machen wir Partnertausch. Sie klebte mir eine, aber wir landeten auf der Couch, da einmal keine Kinder störten."

    Sie lachten beide. „Wie machen mehrmals im Jahr Urlaub am Wochenende von der Familie. Freitag bis Sonntagnachmittag im Hotel. Ein Tipp von meinen Schwiegereltern. Bei uns wirkt es dito. Alles ist neu, anders, weil Zeit für den Partner da ist. Es ist wesentlich entspannter, da man nicht gestört wird, werden kann."

    „Gute Idee! Gracias, schenke ich meiner Frau zum Geburtstag ein nettes Wochenende."

    „Hast du auch etwas von. Aber gebe ich an meinen Schwiegereltern weiter, da sie das freut. Sie machen das heute noch, obwohl sie über siebzig sind und allein in ihrer Finca leben. Sie nennen es Liebeswochenende."

    Ramon erschien, entschuldigte sich, da es seiner Ehefrau abermals so schlecht ging.

    „Sage es der Personalabteilung und lege ihnen die Bestätigung vom Arzt vor. Wegen gestern Abend erhältst du generell einen Verweis. Fahren wir."

    Sie ließen die Spurensicherung in die Wohnung, gaben ihnen den Schlüssel. Nun befragten sie getrennt die Nachbarn. Von den neun Parteien waren allerdings nur sechs anwesend. Álvaro wurde von einem älteren Ehepaar gleich mit Kaffee begrüßt, da sie schon mit der Policía gerechnet hätten.

    Antonio ein netter, freundlicher, höflicher Mann, mit dem es nie Ärger gab. Ja, man wusste, dass er als Callboy arbeitete, dadurch die Eigentumswohnung hatte kaufen können. Er machte nie ein Geheimnis daraus. Eine Frau sagte, dass ihr Mann Antonio gefragt habe, wie das Geschäft abliefe, da er daran auch Interesse hätte. Sie lachte sogar darüber, da ihr Mann 48 Jahre alt sei und mit seinem Bäuchlein, nicht wie der Adonis Antonio aussehe. Alle Hausbewohner waren geschockt, als sie hörten, dass er tot, einem Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen war. Nur ein älterer Mann sah ihn gegen 22.45 Uhr allein das Haus verlassen und in einen weißen Wagen steigen. Er wusste nicht, ob der Fahrer eine Frau oder ein Mann war. Er wusste nicht das Fahrzeug, aber eine Limousine. Das Kennzeichen konnte er generell nicht lesen. Die Befragungen brachte sie kein bisschen weiter, da auch Ramon nicht Brauchbares mitbrachte.

    Zurück in der Wohnung stöhnte Carlos: „Er muss ständig Besuch gehabt haben, so viele Abdrücke, DNA-Material wie es hier gibt. Bettwäsche aus dem Schlafzimmer und dem Gästezimmer nehmen wir mit."

    „Hat hier jemand gewischt?"

    „Nichts! Auch kein Blut. Eine Rosana irgendwie kommt gleich vorbei. Sie ist die Putze, fragte, wann sie kommen soll. Sie weiß es noch nicht."

    „Bien, kann sie uns gleich sagen, ob etwas fehlt, obwohl ich nicht denke, dass sein Mörder gestohlen hat. Vermutlich war er nicht am Abend in der Wohnung."

    „Weswegen sitzen wir hier noch den halben Tag?"

    Álvaro grinste. „Verschaffe euch nur ein wenig Arbeit, damit ihr nicht einschlaft."

    Die Reinigungskraft fing an zu weinen, nachdem Álvaro ihr von dem Tod des Jungen, wie sie ihn nannte, erzählt hatte. Seit er in der Wohnung lebte, putzte sie für ihn. Einmal wöchentlich, manchmal brachte sie Frühstück mit, da sie dann beide erst auf der Terrasse frühstückten, zuweilen war er schon weg. Sie rief immer an, falls Damenbesuch anwesend war. Was er beruflich machte, wusste sie und sie meinte, wenn Frauen ihn dafür bezahlen. Nur die jungen Dinger, die über Nacht blieben, waren nie solche. Das waren seine Freundinnen. Sie wusste, dass er, seit Silvester fest mit einer Frau liiert war. Sie kannte jedoch weder den Namen, noch wusste sie, wie sie aussah, nur sie hatte lange schwarze Haare. Sie war sehr reinlich, säuberte stets das Bad, machte die Betten ordentlich, räumte auf und so. Macht sie, damit wir in Ruhe Frühstücken können, lästerte er. Die Zeit bezahlte er, obwohl sie das nicht wollte. Sie stellte fest, dass ein Tablet, ein Laptop und eine Kamera fehlten. Sonst war alles da.

    „Mache ich mich über seinen Terminkalender her. Anschließend sein Geld. Die Erben freuen sich."

    Álvaro ahnte nicht, was da auf ihn zukam. Immer wieder neue Namen. Bei den meisten Namen handelte es sich um weibliche Vornamen. Dahinter standen stets Beträge. Der niedrigste 2.000 der höchste 7.500 Euro. Nur bei Verena und Mia waren keine Beträge vermerkt, dazu einige andere Vornamen, auch männliche. Bei einer Maria einmal 500 Euro.

    Er rief eine Médico an, die sagte, Antonio war ihr Patient. Was er hatte, sagte sie nicht. Als er fragte, wieso sie abends Sprechstunde hätte, legte sie auf. Die Frau musste man besuchen. Der Termin war anscheinend einmalig gewesen und hatte ihm 7.500 Euro eingebracht. Einen zweiten Termin danach gab es nicht. Wollte sie nicht, oder er? Wurde er nach Zeit oder Nummer bezahlt? Er notierte auf einem Block die Namen und die schrieb die Beträge dahinter. Die Doctora - die Teuerste. Wie berechnete er das? Nach Alter? No, passte nicht, da auch Jüngere viel Geld zahlten. Nach Aussehen? Könnte sein! Dick – teuer, dünn – billiger. Er lachte, sah Albertos Blick. „Er ließ sich vermutlich nach Können und wie viel Spaß er dabei hatte, bezahlen. War sie gut – wenig. War sie steif – viel."

    Er suchte die Frauen heraus, von denen er definitiv wusste, wie sie aussahen. Eigentlich alle gleich dröge für seinen Geschmack.

    Nun noch die Kamerabänder im Schnelldurchgang. Alberto Hernandez hatte die Kassetten gekennzeichnet, auf denen man den Toten sah. Auf allen Aufnahmen lief er allein und am späten Abend war es dunkel, da sah man nichts mehr, genau wie die ganze Nacht über. Da schien dort Totentanz zu herrschen. Warum wurde da nicht die Mole aufgenommen? Auf dem Wasser war natürlich nichts los und selbst die Yachten lagen im Dunkeln.

    Zu Hause erzählte er seiner Frau davon, da sie fragte, warum er so spät käme. „Über hundert Frauen beglückte unser Toter dieses Jahr. Frauen von 20 bis 57 Jahren. Er nahm den nächsten Bissen, kaute, während Isabel del Cervé schmunzelnd feststellte: „Muss er gut gewesen sein und sehr potent. Würdest du das auch schaffen? Das Aussehen und den Charme hättest du dafür. Sogar noch den Waschbrettbauch.

    Er schluckte runter, grinste: „Mit den richtigen Frauen bestimmt!"

    „Biest!"

    „Wir können gleich probieren, wie oft es klappt."

    „Ich habe um 6.30 Uhr Termin auf der Baustelle in Valldemossa."

    „Was ich sage, es liegt an der Frau", schob er das Fleisch in den Mund.

    Sie trank aus seinem Glas einen Schluck Rotwein. „Du kommst extra so spät, damit nicht so viel passiert. Am Wochenende sind wir allein. Mal sehen, was da geht."

    Nun wurde er Ernst, schluckte schnell runter. „Wo sind unsere Kinder?"

    „Deine Eltern nehmen sie am Freitagnachmittag mit nach Barcelona. Sie kommen am Sonntagnachmittag zurück. Manuel und Rafael werden neu eingekleidet und in die Oper eingeführt. Sie freuen sich. Jetzt sind sie bei ihnen, da deine Mutter Pizza machte. Dein Vater fährt sie morgen früh in die Schule."

    „Sollten wir auch wieder einmal hingehen. Ein Wochenende Barcelona würde mir gefallen", trank er einen Schluck Wein, aß weiter.

    „Und danach einen schönen Abschluss im Hotel bei Champagner und Erdbeeren."

    „Naschkatze! Sonst nichts?"

    „Mal sehen, auf was ich vielleicht noch Appetit habe."

    „Können das gleich testen, damit du es dann weißt", guckte er sie nicht an, schnitt an dem Fleisch, verkniff sich das Lachen.

    „Du bist ein Biest", schmunzelte sie.

    „Männer sind nie Biester, da das nur Frauen sind", konterte er, wusste, das würde noch ein sehr schöner Abend werden.

    ~~~~~

    Morgens sprach er mit dem Staatsanwalt, nahm dankend die Beschlüsse entgegen. Als der weg war, forderte er von Antonio Pereira den Verbindungsnachweis von diesem Monat an, daneben benötigten sie ein Protokoll, wo er, wann mit seinem Smartphone eingeloggt war. Bankunterlagen waren da, daher entfiel das. José Torres kam herein. „Barça rief gerade an. Die Eltern von Pereira sind zusammengebrochen. Sie befragen sie erst heute. Eins jedoch vorneweg. Sein Vater liegt mit einem gebrochenen Oberschenkel im Haus. Sie haben geforscht. Den Bruch hat er seit vier Wochen. Der Sohn war vor zwei Wochen eine Woche bei ihnen. Er wurde da aus dem Spital entlassen. Also scheiden sie eigentlich aus. Bruder und Schwester plus Anhang haben wasserdichte Alibis mit zig Zeugen. Die Namen habe ich überprüft, reichte er ihm einen Stapel Papier. „Die ersten sechs auffällig, obwohl es alles nur Kleinigkeiten sind.

    „Gracias, José! Sie hatte ich auch nie im Visier. Widme dich wieder deiner Geldwäsche."

    „Schwieriges Unterfangen da Staatsanwalt Anoldo alles abblockt. Er mag wohl die Oberen nicht verärgern, deren Geschäfte zerstören. Neulich sprach ich mit Carcían darüber. Er will versuchen, dass ich mehr Bewegungsfreiheit bekommen, mehr ermitteln darf und kann."

    „Du machst das schon, lächelte er zu seinem Stellvertreter, der seit über einem Jahr an dieser mehr als dreckigen Geschichte saß. „Wenn du Hilfe benötigst, sage Bescheid. Ich kenne privat eine Staatsanwältin auf dem Festland.

    „Gracias."

    Er schaute die Dossiers von den Mitarbeitern vom Hafen an.

    Sieh an. Maria Lanto wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das war drei Jahre her. Er blätterte zurück. Sie hatte den Ex mit Geschirr beworfen, weil er sich trennte. Sie ging wegen eines Gesprächs in seine Wohnung, wo sie ausrastete. Den Schaden hatte sie bereits vor der Gerichtsverhandlung bezahlt. Cholerisch die Frau.

    Alberto kam herein. „Du hast Fehler auf deiner Karte gehabt. Die Renate gehört zur 23 und nicht zur 28. Die Frau des Eigners heißt Renata, ist zwanzig Jahre älter und 30 Kilo schwerer. Sie hatte gewiss nichts mit deinem Toten, da sie hier in einer Clínica seit vier Monaten liegt, da schwer krank."

    „Eine Renate stand in seinem Terminkalender vier, fünfmal, glaube ich. Wurde falsch eingetragen."

    „Renateee ist die Frau des Eigners von Liegeplatz 23, Carlos Silva: Deutsche, 18 Jahre jünger als er. Sie 41, er wird in zwei Wochen 59."

    „Gracias, damit rückt er in den Kreis der Verdächtigen."

    „Denke ich dito. Noch ein Fehler. Die 24, Eigner ein Miquel Vamos de Sella. Sie war am Tattag bereits seit zwei Wochen ausgelaufen, wie mir die Hafenbehörde bestätigte. Da kann also kein Boot gestanden haben, deutete er auf die Karte. „Lucia bestätigte das. Vor der 23 keine Yacht.

    „Maldito! Pennt er nur noch? Gracias, Alberto."

    Schlamperei! Nun las er weiter. Die Verkäuferin in einem der Modeläden wegen Diebstahl bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber dito vorbestraft. Das war allerdings bereit elf Jahre her.

    Einer der Hafenarbeiter hatte derzeit keinen Führerschein. Ein anderer war wegen Zechprellerei und einer Schlägerei vorbestraft. In der Nacht hatte 2,02 Promille, wusste von nichts im Nachhinein.

    Fernanda Gonzales, eine Ärztin, wurde zweimal betrunken erwischt. Sie war gerade wieder die Pappe los, dazu eine Bewährungsstrafe, weil sie die Beamten beleidigte, mit der Handtasche zuschlug. Das war diese einmalige Aktivität.

    „Unser Gärtner muss Sau gut gewesen sein?"

    „Eher Callboy. Wo warst du solange?"

    „Habe Elena gesagt, dass Schluss ist. Sie heulte, dann meckerte sie."

    „Bien, nun arbeitest du. Fang an zu tippen, weil, sie bekommt es nicht hin. Erledige deinen Privatkram in Zukunft, falls du hier noch eine hast, nach Feierabend. Comprende?"

    „Wieso Callboy? Ich dachte, ein Teil der schicken, großen Gärten, stammen von ihm, ging er zur Kaffeemaschine. „Du auch?

    „Gracias, Espresso, wie immer, stand er auf, reichte ihm die leere Tasse. „Weil ich seinen Terminkalender studiere. Allein in diesem Jahr hat er über hundert Frauen beglückt. Manchen nur einmalig, manche regelmäßig über einen längeren Zeitraum.

    „Ich sattle um, grinste Ramon. „Reich werde ich dabei auch noch.

    „Pilar bringt dich um."

    „Sie will nicht."

    „Ich stelle mir das nicht ganz so nett vor. Überlege mal, du musst funktionieren, obwohl da eine Braut vor dir liegt, die nicht unbedingt eine Schönheit ist, und das gewiss nicht nur einmal. Du hast nicht nur junge, gut gebaute Frauen unter dir. Gerade meistens ältere Ladys haben erst das Geld, dass sie sich das leisten können. Für einen Nachmittag hat er bis zu 7.500 Euro abkassiert. Möchte nicht wissen, wie die Frauen aussahen. Bien, werden wir teilweise sehen."

    Alberto legte ihm den Obduktionsbericht hin. „Oh, Señor Guerra will etwa arbeiten? Gestern habe ich dich faulen Mann gemeldet, damit sie dir wenigstens das Geld alles vom Gehalt abziehen."

    „Du blöder alter Sack …"

    „Ruhe! Das melde ich. Was fällt dir unverschämten Mann ein, Alberto zu beleidigen. Du gehst einfach, tust nicht, obwohl reichlich Arbeit für dich da lag. Jetzt wirst du auch noch unverschämt. Raus, aus meinem Büro. Wage es nicht, etwas dazu zu sagen."

    Sie gingen beide.

    Er schlug die Kladde auf, las: Tot durch einen Schlag auf den Hinterkopf, der die Schädeldecke zertrümmerte. Der Tod trat sofort ein. Todeszeitpunkt: gegen 1.00 Ihr. Interessant – mindestens 21 große Hämatome eindeutig von verschiedenen Schuhen, auch Damenschuhen. Größen nur ungenau feststellbar, da die überlappten. Jedoch hatte man von drei Teilabdrücken ein Profil festgestellt. Álvaro guckte die beigefügten Bilder des Toten an. 14 Messerstiche in den Penis und die Genitalien. Die Stiche stammten von zwei unterschiedlichen Messern. Ein Kochmesser mit einer 38 mm breiten Klinge. Ein Klappmesser mit einer schmaleren Klinge. Keine Abwehrspuren am Körper. Es wurden keine Drogen, sonstige Tabletten, andere Substanzen im Körper festgestellt, auch kein Alkohol. Nun kamen zwei Tätowierungen, eine alte Operationsnarbe, Zahnstatus und so weiter. Unwichtiges Zeug.

    Seine Kleidung sei im Labor, aber die war vollständig ganz gewesen. Man musste ihn nach der Folterung angezogen haben. Er legte den Bericht zu der Akte.

    „Ramon, das war kein normaler Mord, sprach er ihn im Nebenzimmer an. „Antonio Pereira wurde vor seiner Ermordung brutal, bestialisch gefoltert, misshandelt. Danach zog man den Mann an und erst infolge bekam er den Schlag auf den Hinterkopf, welcher tödlich war. Sie vermuten mit einer runden Eisenstange. Rohrdurchmesser von 5 bis 7 Zentimeter. Da haben sich mutmaßlich mehrere Personen an ihm ausgetobt, ihren ganzen Frust, die Eifersucht, den Hass, Neid raus gelassen.

    „Haben sie es dem Callboy richtig gegeben, erwiderte der ungerührt. „Solche Weiber leben nun mal gefährlich. Weiß aber jeder.

    Álvaro schüttelte den Kopf. „Ramon, ich denke, du bist hier falsch. Es ist ein grausamer Mord an einem jungen Mann geschehen, egal, was er machte. Du scheinheiliger Pharisäer betrügst deine Ehefrau, betrügst den Steuerzahler und maßest dir an, über andere Menschen zu urteilen? Du bist verlogen, arrogant, denkst, du wärst etwas Besseres, da du bei der Brigada de investigación Criminal arbeitest."

    Lucia rief an, unterbrach das Gespräch. Sie teilte ihm vorab mit, dass die zwei Männerschuhe die Größen 43 und 46 hatten. Beide normale Turnschuhe. Einmal Fila, der große Adidas. Die Frau trug Größe 38. Dabei handelte es sich dito um Straßenschuhe mit glatter Sohle, vermutlich Pumps mit spitzen Absätzen. Das Blut an den Booten 23 und 47 stammt eindeutig von Antonio Pereira.

    Er bedankte sich. Wie kann das sein? Álvaro besah die DIN-A-1-Karte, die an der Pinnwand hing.

    „Álvaro, entschuldige. War nicht so gemeint", betrat Ramon sein Büro.

    „Dann behalte deine abscheulichen Kommentare für dich. Es wurde ein junger Mann

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