Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Blutige Spur
Blutige Spur
Blutige Spur
eBook292 Seiten4 Stunden

Blutige Spur

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
Eike Klaasen ist nach dem Mordanschlag einigermaßen genesen. Der Täter wurde immer noch nicht ermittelt, was ihn selber ein wenig nachforschen lässt. Nun stehen ihm viele Gerichtsverhandlungen bevor, da er bei seinen Ermittlungen auf Sylt anscheinend in ein Wespennest stach, welche sich bis nach Husum ausbreitete, auch in seinen privaten Bereich. Was jedoch nun auf ihn einprasselt, hätte er nie für möglich gehalten.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. März 2022
ISBN9781005826215
Blutige Spur
Autor

Angelika Friedemann

Die Autorin: Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich versuche, die Aufmerksamkeit der Leser zu fesseln, sie zu unterhalten und zu erfreuen, möglicherweise zu erregen oder tief zu bewegen.

Mehr von Angelika Friedemann lesen

Ähnlich wie Blutige Spur

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Blutige Spur

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Blutige Spur - Angelika Friedemann

    Blutige Spur

    Angelika Friedemann

    Blutige Spur

    Published by Kevin Friedemann at Smashwords.

    Copyright 2022

    Smashwords Edition, License Notes

    This ebook is licensed for your personal enjoyment only. This ebook may not be re-sold or given away to other people. If you would like to share this book with another person, please purchase an additional copy for each recipient. If you’re reading this book and did not purchase it, or it was not purchased for your use only, then please return to Smashwords.com and purchase your own copy. Thank you for respecting the hard work of this author, Angelika Friedemann.

    Chapter ~~~

    Eike Klaasen betrachtete die Bronzeskulptur. Der Gehenkte, des Worpsweder Künstlers Waldemar Otto als Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Willkürjustiz. Geschmacksache! Er betrat an dem Mittwochmorgen das Gerichtsgebäude in Schleswig, wartete vor dem Sitzungssaal auf Sven Andresen, seinen Anwalt. Er blickte aus dem Fenster, sah gegenüber Schloss Gottorf. Er war jedoch nicht bei der Sache. Seine Ex-Geliebte, Nika Stern, verklagte ihn auf Unterhalt in Höhe von monatlich 800 Euro für ihren Sohn Jari, dazu zur Anerkennung der Vaterschaft und forderte für sich 5.000 monatlichen Unterhalt. Breesig! Dass sie ihn nur benutzen wollte, um an viel Geld zu kommen, darüber war er lange hinweg. Zu viele relevantere Dinge waren geschehen.

    Mit seinem Anwalt betrat er den Saal, sah verschiedene Bekannte, seine Schwester, Schwägerin, Mutter sitzen. Er nickte ihnen zu, nahm Platz.

    „Sei völlig entspannt, lächelte ihn Sven an. „Ich antworte und du bist ruhig.

    „Diese Frau dachte ich, würde bis zu meinem Lebensende bei mir wohnen. Mit ihr wollte ich zusammenleben, alt werden."

    „Sie wollte nur dein Geld, das von deinen Großeltern", erwiderte der nur lakonisch.

    „Warum treffe ich ständig Frauen, die nur wegen des Geldes hinter mir her sind? Bei Herrn Svendsen dachte ich fälschlich, er prahlte damit, bekam deswegen nur diese Sorte Frauen ab."

    „Du bist eben zu bekannt und jede weiß, bei den Klaasens ist etwas zu holen. Es kommt aber noch Weiteres hinzu. Du siehst zu gut aus, hast Charme. Ich habe mir deswegen meine Frau in Hamburg gesucht. Sören prahlte real mit dem Geld. Wann fängst du an zu arbeiten?"

    „Drei, vier Wochen, wegen der Verfahren in den nächsten Wochen. Lange genug gefaulenzt." Eike blickte zu Nika. Sie kam allein, ohne Anwalt, setzte sich, grüßte nicht einmal. Da war nur noch Abneigung in ihm.

    „Eike, zügele deinen Zorn. Sie will oder benötigt dringend Geld. Flippst du jetzt vor Gericht aus, verklagt sie dich aufs Neue. Also Ruhe, egal was passiert."

    Der Richter erschien mit zwei Beisitzern und die Verhandlung begann. Nach den Feststellungen der Personalien verlas er die Klage. Unterhaltszahlung für Jari Stern, rückwirkend seit seiner Geburt, Vaterschaftsanerkennung, Unterhaltszahlung für Doktor Nika Stern, da die nach ihrem Unfall noch nicht wieder arbeiten konnte, das Klinikum in Husum sie entlassen hätte. Vermögensfeststellung von Eike Klaasen, da Jari ein großer Teil des Erbes jetzt ausgezahlt werden sollte. Sie würde mit dem Jungen nach Finnland ziehen, wollte das für alle Zeit geregelt wissen.

    „Sie, Doktor Klaasen, legten gegen alle Punkte Widerspruch ein. Wir bitten daher um eine Stellungnahme."

    „Mein Mandant ist nicht der Erzeuger des Kindes. Punkt zwei. Die Klägerin verweigerte bisher einen entsprechenden Vaterschaftstest, der das belegt. Warum sollte mein Mandant daher die Vaterschaft anerkennen, für ein fremdes Kind zahlen? Dass Frau Doktor Stern Geld für sich fordert, nur kaltschnäuzig. Sie belog jeden über meinen Mandanten, auch in dem Klinikum, ihrem ehemaligen Arbeitsplatz. Sie belog meinen Mandanten nur, spionierte ihn aus, hinterging, betrog ihn. Das alles beweisbar. Seit wann fordern ehemalige kurzfristige Geliebte, Gelder von einem Mann, weil sie wegen Inkompetenz, Falschheit, Betrug, Körperverletzung, Diebstahl entlassen wurden? Impertinent! Das stellte übrigens das Arbeitsgericht fest. Kein Mann würde sich noch mit einer Frau einlassen."

    „Danke, Doktor Andresen. Wie kommen Sie darauf, dass Jari Stern nicht das Kind von Doktor Klaasen sein kann?"

    „Blutgruppe. Mein Mandant hat die Blutgruppe null. Die Mutter, Frau Doktor Stern, A. Der Junge, Jari, AB. Wir legten dem Gericht entsprechende eidesstattliche Dokumente von verschiedenen Ärzten vor. Wenn eine Vaterschaft durch die Blutgruppenvererbungslehre als ausgeschlossen gilt, dann kann es theoretisch Ausnahmen geben, auch das ist uns bekannt. Eine Form, wenn auch äußerst selten, ist die Weitervererbung einer Blutgruppe durch Genmutation. Bei meinem Mandanten ziemlich ausgeschlossen. In über 99 Prozent werden jedoch die Ergebnisse stimmen und bei Vaterschaftsausschluss ein Indiz liefern, dem man dann nachgeht. Das wäre auch im Interesse des Jungen. Er besitzt ein Anrecht, seinen wahren Erzeuger zu kennen, sollte nicht nur den Namen eines Mannes erfahren, der reich ist und den die Mutter als Zahler auserkoren hat. Will man sich der Vaterschaft beziehungsweise der Nichtvaterschaft sicher sein, wird man um einen Vaterschaftstest nicht herumkommen. Deswegen versuchten wir wiederholt die Klägerin dazu zu bewegen, dem zuzustimmen. Vergebens! Auch das lässt den Schluss zu, dass sie weiß, mein Mandant ist nicht der Erzeuger ihres Sohnes."

    „Das ist gelogen", Nika leise.

    „Warum lehnten Sie dann die Vaterschaftsfeststellung ab, Frau Doktor Stern?", fragte der Richter.

    „Weil das diskriminierend ist. Man stempelt mich damit zu einer Art leichten Mädchen ab."

    „Dazu sind Sie wohl zwanzig Jahre zu alt, schmunzelte Sven, wurde gleich wieder ernst. „Eine Ausrede, nicht mehr. Sie, als Ärztin wissen genau, na ja, sollten es zumindest wissen, dass eine Vaterschaft bei der Blutgruppenkonstellation unmöglich ist, wollen trotzdem rasch vorher viel Geld abstauben. Schnell ab ins Ausland, sobald man alles abkassiert hat. Könnten Sie ja nie zurückzahlen, da Sie hoch verschuldet sind. Mein Mandant lag in dem Klinikum im Koma, die Ärzte kämpften um sein Überleben, da stellen Sie bereits Forderungen gegenüber der Familie Klaasen. 500.000 Euro sahen Sie vorerst als angemessen an, neben dem Haus des verstorbenen Ehepaares Klaasen. Der Brief liegt dem Gericht vor. Eine Impertinenz, an Frechheit, Geschmacklosigkeit nicht zu übertrumpfen. Doktor Einar Klaasen gab Ihnen aus dem Grund 15.000 Euro.

    „Korrekt, da ich extreme Ausgaben hatte. Auch ich war lebensgefährlich verletzt, nach all den Schikanen, dem schweren Unfall. Eike erbte ja einen Großteil des Vermögens seiner Großeltern, wie ich hörte. Meinem Sohn steht davon ebenfalls ein Teil zu, da es ja nur noch den Adoptivsohn Torben gibt, der später einmal erbt."

    Eike schüttelte den Kopf.

    „Wem mein Mandant was später einmal vererbt, bleibt ihm überlassen. Niemand weiß, was bis dahin noch vorhanden ist, da er gewiss noch 40 Jahre leben möchte. Sagen Sie einfach, ich bin habgierig, will abkassieren. Für monatlich 5.000 Euro, die Sie unverschämte Person fordern, weil ein Mann Sie einige Monate neben zig anderen Männern befriedigen konnte, bekommt jeder Mann eine jüngere, wesentlich schönere, grazile, feminine, intelligente, liebevolle, ehrliche, treue Dame, wohlgemerkt Dame. Für 1,2 Millionen, die Sie erlangen wollen, was man da alles bekommt, dauert zu lange, um es aufzuzählen."

    Nikas Gesicht verfärbte sich rot, sie schnappte nach Luft.

    „Bitte, Doktor Andresen."

    „Tatsachen, Herr Vorsitzender. Das können wir beweisen. Deswegen auch, kaum ein wenig genesen, das Geld vom Bruder er… einfordern. Frau Doktor Stern, Sie konnten bereits nach drei Tagen selbstständig mit einem Rollstuhl durchs Klinikum fahren, den Sohn besuchen, nachsehen, ob alles in der Kinderstation funktionierte, da Sie ja fehlten, ohne Sie es nur Schlamperei gab, wie Sie kreischten. Wegen Ihres mangelnden Benehmens, Ihren Lügen, Schikanen gegenüber dem Personal und vielen mehr, erhielten Sie die fristlose Kündigung, da Sie als Ärztin zudem untragbar waren. Es gab diverse Fehler, die andere Ärzte geradebügeln mussten. Sie bezeichnete man als nichts könnende Furie. Liegt es etwa daran, dass es Ihnen an Wissen nicht nur auf dem ärztlichen Sektor mangelt? Auch das keine Verleumdung, sondern beweisbare Tatsachen. Die Ärztekammer prüft bereits, ob Sie den Doktortitel wirklich eigenständig erreichten. Mein Mandant lag wochenlang im Koma, konnte zu den hinterhältigen Lügen von Ihnen keine Stellung beziehen. Sie wollten sogar, in das ehemalige Haus des Ehepaares Klaasen ziehen."

    „Ja und? Ich dachte, Eike und ich regeln unsere Meinungsverschiedenheit, zumal sein Adoptivsohn so wenigstens mich um sich gehabt hätte."

    „Eine gruselige Vorstellung", murmelte Eike.

    „Torben lebte seit dem Mordanschlag auf meinen Mandanten, das war es, wie ermittelt wurde, nicht mehr auf dem Grundstück Klaasen, sondern wurde am gleichen Tag anderweitig untergebracht."

    „Ein Zirkus, der mit diesem Ben… Junge veranstaltet wird. Nur weil ein Krimineller auf Herrn Klaasen schoss, wollte gewiss keiner dieses Kind ermorden. Auch so eine Idiotie, den wegzubringen. Ich wollte mich um ihn kümmern, habe es ja schon vorher immer getan. Da entführte man den Kerl, sagte mir nicht einmal, wo der ist."

    „Sie sind … Der Kerl, wie Sie den Sohn meines Mandanten bezeichnen, wurde seitens der oberen Justizbehörde bei Menschen untergebracht, wo man sichergehen konnte und kann, er überlebt, hat nicht zufällig einen Unfall so wie sein Vater. Frau Doktor Stern, Sie hatten ja da endlich genug Zeit sich nur um Ihren Sohn zu kümmern, waren einmal nicht gestresst, oder?"

    „Spinnerei. Als kleiner Polizist muss man immer damit rechnen, abgeknallt zu werden."

    „Frau Doktor Stern, verschonen Sie uns mit Ihrem Nichtwissen, dem dummen Gerede und diskriminieren Sie keine Personen. Von diesem kleinen Polizisten wollen Sie Millionen ergaunern, erwarten, dass er für Sie den Kopf hinhält, wenn etwas ist. Es wurde ermittelt, dass es ein gezielter Anschlag in Tötungsabsicht auf Doktor Klaasen war. Beweisbar, der Richter mehr als ärgerlich. „Die Verantwortlichen werden dafür jedoch lebenslang in Haft kommen.

    „Mein Mandant wusste bereits vor dem Mordanschlag auf ihn, dass ihn seine ehemalige Freundin nur hintergangen und belogen hatte. Sie haben ihn überall schlecht gemacht, Unwahrheiten verbreitet, sogar Krokodilstränen vergossen, da er an Ihrem Unfall schuld sein könnte. Dass der Unglücksfahrer sich freiwillig stellte, nahmen Sie zum Anlass, zu sagen, drängte ihn eventuell Eike zu. Eine Verurteilung wegen der Schadensregulierung Ihrerseits erfolgte ja bereits. Sie müssen das in monatlich Raten abbezahlen, genau wie andere Verbindlichkeiten. Nur als arbeitslose, nicht arbeiten wollende Ärztin haben Sie kein Einkommen. Sie wollten ihn einmal am späten Abend auf der Intensivstation besuchen. Sie forderten da, die Geräte sollten abgestellt werden, weil er das so wollte. Na ja, wie nicht anders zu erwarten - Lüge. Ein zweiter Besuch erfolgte erneut am späten Abend. Da war mein Mandant gerade aus dem Koma erwacht. Sie ahnten nicht, dass da noch Besucher anwesend waren. Man warf Sie aus dem Klinikum. Sie erkundigten sich nie, wie es ihm geht. So groß die Zuneigung. Zu einem Kollegen meines Mandanten sagten Sie, als sie ihn zufällig trafen: Was ist das nur für ein Zirkus? Arbeitet die Polizei nun gar nicht mehr? Sie sieht man ja nur noch hier. Ein Skandal und ich muss solche faulen Kerle, wie Sie auch noch bezahlen. Wo ist eigentlich der Bastard von dem Kerl? Ende des Zitates. Sie bezahlen? Sie waren da bereits arbeits- und mittellos, besaßen nur Verbindlichkeiten, lungerten vor dem Klinikum herum, wurden deswegen mehrmals von dort polizeilich entfernt, da Sie jeden Menschen dumm anpöbelten. Beweisbar!"

    „Impertinent ist das", beschwerte sich Nika leise.

    „Ihr Verhalten, ja. Wir können das alles beweisen, hören nachher noch Zeugen, falls Sie nicht endlich einsehen, dass da nichts zu holen ist, außer dem Geld, welches Sie vom Bruder bekamen. Das ist die Sache von Doktor Einar Klaasen. Führe ich einige beweisbare Beispiele an: Sie drängten sich förmlich auf, alles zu erledigen. Ich koche, ich putze, da brauchst du keine Haushalthilfe mehr. Doreen muss nicht mehr kommen, da ich das erledige. Dann hieß es Fremden gegenüber, ach ich bin so erschöpft, muss ja alles bei Eike machen. An mir bleibt alles hängen, dazu noch den Jungen. Jammer, Jammer. Wenigstens hatte Sie so viel Zeit, meinen Mandanten mit zahlreichen Männern zu betrügen. Nächstes Beispiel. Ich muss alles für Eike und den Jungen bezahlen, tönten Sie. Die Wahrheit ist, mein Mandant gab Ihnen regelmäßig Haushaltsgeld. Wohlgemerkt viel Geld. Sie konnten davon sogar noch etwas auf Ihr Konto einzahlen. Insgesamt 1.100 Euro in zwei Monaten, Sachen für sich für 680 Euro kaufen. Logisch, Sie kamen nicht mehr an ihr volles Gehalt, da es Lohnpfändungen gab, ein Teil die Bank einbehielt. Dumm gelaufen, da Sie in betrügerischer Absicht bei einer dänischen Bank ein neues Konto eröffnen wollten. Die lehnten jedoch ab. Beweisbar durch die Kontodaten, dass Sie meinem Mandanten Geld entwendeten, ihn belogen, ich kaufe nur gute Bio-Lebensmittel. Eier aus Bodenhaltung. Die vom Bauern bestellten Sie kurzerhand ab, so wie die Milch. Nun gab es H-Milch mit 1,5 Prozent Fettanteil. Butter weg, irgendeine billige Margarine her. Ist ja sooo gesund. Wurst abgepackt, genauso wie Fleisch. Frischer Fisch ungesund, Salat ist generell mit Chemie verseucht, deswegen nur billige Sorten. Obst – viel zu viel Zucker enthalten. Für Sie natürlich galt das alles nicht. Sie schaufelten die Pralinen rein, während Torben keine Süßigkeiten essen durfte. Sie tranken Wein literweise, während es hieß, das Leitungswasser ist am gesündesten. Sie bezogen für sich vom Fleischer Schinken, Wurst, all das Ungesunde. Abends, wenn mein Mandant kochte, hieß es, ach, ich habe keinen Hunger, bin ja sooo erschöpft. Logisch vom vielen Essen waren Sie natürlich satt. Mein Mandant ging regelmäßig zusätzlich einkaufen, damit sein Sohn nicht hungern musste. Diese Lebensmittel versuchten Sie auch noch in sich rein zu stopfen. Das Obst nahmen Sie Torben weg, genauso wie die Wurst, den Käse. Es gab deswegen wiederholt Streit. Was machen Sie, schickten Torben zu den Großeltern, damit er dort esse. Als sie auszogen, packten Sie nachweisbar bereits am Nachmittag Weine, Säfte, diverse Lebensmittel, sogar Torbens Schokobons, seine Kekse in Ihren Wagen, stahlen alles, was Sie ergaunern konnten. Dazu zählte auch ein Sparschwein von dem Kind mit circa 1.200 Euro. Abends provozierte sie Streit, zog angeblich deswegen spontan mit dem voll beladenen Auto aus.

    Sie nahmen illegal, ohne das Wissen meines Mandanten, Gespräche auf. Bei einer Hausdurchsuchung, welche das LKA Schleswig-Holstein veranlasste, fanden die Beamten über zweihundert Gespräche auf 151 DVDs, die Sie widerrechtlich aufgenommen hatten. Ihnen ging es von Anfang an nur um das Vermögen meines Mandanten. Sie wussten von Ihrem Bruder, dass da viel Geld zu holen war und darauf hatten Sie es abgesehen. Sie wollten den Trauschein. Als das nicht klappte, versuchten Sie es mit Verleumdung, Betrug, Erpressung mittels Jari. Ach, der böse Mann warf mich aus dem Haus, obwohl ich schwanger bin. Gelogen! Frau Doktor Stern, ein gut gemeinter Rat, bevor es ganz Böse für Sie endet: Ziehen Sie Ihre Klage zurück, stimmen Sie einem Vaterschaftstest freiwillig zu und wenden Sie sich an den wahren Vater Ihres Sohnes, wenn Sie Geldprobleme haben. Gut, der Mann kann Ihnen nicht helfen, da dort nichts zu holen ist, er selber eine Menge Verbindlichkeiten hat."

    „Das muss ich mir nicht gefallen lassen. Herr Klaasen ist der Vater von Jari."

    „Sicher! Es heißt Doktor Klaasen. Um das zu klären ordne ich per Beschluss einen Vaterschaftstest an. Alle drei Personen befinden sich nachher in der Klinik zur Abgabe des Materials ein. Frau Doktor Stern, kommen Sie dem nicht nach, werden Sie in Haft genommen."

    „Mein Sohn ist nicht hier, sondern in Husum bei meiner Schwägerin."

    „Dann rufen Sie sie an, damit sie mit dem Baby herkommt. Lassen wir den Test in Husum machen, besteht die Gefahr der Manipulation. Ganz klar: Heute der Test hier in Schleswig - oder Sie werden in Gewahrsam genommen. Siiiee fordern doch unverschämt hohe Summen von einem Mann, mit dem Sie lediglich sechs Monate liiert waren."

    „Danke, Herr Vorsitzender. Sie sollten eventuell den wahren Erzeuger, den Häftling Frode Svendsen ebenfalls dazu laden. Er ist vermutlich Jaris Vater, wie ich gestern erfuhr."

    „Also doch", stellte Eike verblüfft fest, hielt die Hand vor den Mund, um nicht laut zu lachen. Diese Frau hatte er in sein Haus gelassen, ihr Torben anvertraut, ihr alles geglaubt.

    „Was heißt das, Doktor Klaasen?", fragte der Richter.

    „Vor einem Jahr, sagte ein Tatverdächtiger in etwa: Klaasen machen Sie da auch mit? Wenn nicht, passen Sie auf, dass Sie nicht der nächste Tote sind, den mein sauberer Bruder und sein Freund ermorden. Seine saubere Schwester muss Sie nur vorher vor den Traualtar kriegen, wegen des Erbes. Bei Frode ist nämlich nichts zu holen, deswegen Sie. Ich schob es beiseite, da ich meiner verstorbenen Frau einmal versprach, Polizeiarbeit und Privatleben strikt zu trennen."

    „Der Zeuge Niess kann dazu später mehr sagen. Frau Doktor Stern, nochmals mein wirklich gut gemeinter Rat, ziehen Sie die Klage zurück", Sven Andresen jetzt.

    „Nein, warum sollte ich? Herr Klaasen ist der Erzeuger von Jari."

    „Meine letzte Ermahnung, Frau Doktor Stern. Es heißt Doktor Klaasen. Bei Ihrer nächsten Entgleisung verhänge ich ein Ordnungsgeld. Gehen wir daher in die Beweisaufnahme und hören zuerst, Doktor Janne Stern."

    Janne Stern schilderte die Beziehung von Eike und seiner Schwester. Sie viel Arbeit - er ruhte sich aus. Sie musste alles bezahlen – er sparte Geld. Das Kind wollten beide. Als seine Schwester Eike das Ultraschallbild zeigte, sei der völlig ausgerastet.

    „Doktor Stern, vergessen Sie nicht, dass uns die Aufnahme dazu vorliegt. Also ist die Unwahrheit vor Gericht zu sagen, eher unklug. Sie, als ehemaliger Oberstaatsanwalt wussten, dass sich Ihre Schwester mit diesen illegalen Aufnahmen strafbar machte."

    „Ich erfuhr erst nach ihrem Auszug davon. Nur so konnte Sie beweisen, wie sehr sich dieser ehemalige Hauptkommissar daneben benahm."

    „Trotzdem ein Straftatbestand, zumal bei der Wohnungsdurchsuchung noch mehr gefunden wurden. Doktor Klaasen sagte zwar einige unschöne Sachen, die sich jedoch im Nachhinein als wahr herausstellten. Alles jedoch pure Verschleierung des Straftatbestandes des massiven Datenmissbrauches", erklärte der Richter.

    „Wie nennt man es, dass eine Freundin, über Monate illegal alle Gespräche aufnimmt?, fragte Sven Andresen. „Sie bekamen von der Schwester diese Aufnahme, reichten Sie weiter, erzählten jedem davon. Ein Straftatbestand. Zeuge der ehemalige Freund und Anwalt meines Mandanten, Doktor Arne Rasmussen. Dass auch das verboten ist, wussten Sie nicht? Sie machten sich dadurch dito strafbar. Solch ein Mann war einmal Oberstaatsanwalt? Genauso unqualifiziert wie die Schwester als Ärztin. Außerdem ist mein Mandant Erster Hauptkommissar geblieben, da Ihre widerlichen, abscheulichen Verleumdungen nichts bewirkten, man das stornierte, da er sich nie etwas zu Schulden kommen ließ. Beweisbar! Wir werden jetzt das miese, kriminelle Verhalten Ihrer Schwester zur Anzeige bringen, da das skandalös ist. Man muss sich das einmal vorstellen: Ein Paar kocht, isst, sitzt auf der Couch, redet, liebt sich und alles wird aufgenommen. Es dauerte lange, bis mein Mandant einmal etwas Falsches sagte. Falsch? Nein, selbst das stellte sich im Nachhinein als Wahrheit heraus. Sein Kopf war da schon weiter als sein Bauch. Deswegen so sechs Monate die Aufnahmen, die sofortige Trennung, der Auszug der Klägerin. An dem Tag hatte er mit seinem Sohn, die Klägerin sagte es bereits mehrmals verachtungsvoll, Torben ist ein Adoptivkind, genau wegen der Ultraschallaufnahme ein Gespräch. Der Knirps hatte Angst, dass sein Papi ihn nun weggibt. Erst wenige Tage zuvor hatte er im Kindergarten auf unschöne Art erfahren, dass mein Mandant ihn adoptiert hatte. Da waren natürlich in dem 3-jährigen Jungen sehr viele Ängste, Fragen. Nun noch ein weiteres Kind. Er war völlig verunsichert. Kann jeder Mensch, der Kinder hat, verstehen. Nur eben eine arbeitsscheue Kinderärztin und ein arbeitsloser Anwalt nicht. Jetzt begann die Klägerin Märchen, drücke ich es nett aus, über meinen Mandanten zu erfinden. Skandalös, was da ablief. Der nette Bruder, damals noch nobler Oberstaatsanwalt spielend, schikanierte meinen Mandanten ebenfalls, redete ihn dumm an, verleumdete ihn, überging ihn. Dieser Autounfall passierte, an dem Frau Doktor Stern eine allein Schuld trug, wie Sachverständige, das Gericht, feststellten. Nun kam ihr ein glücklicher Umstand zu Hilfe. Was es wirklich war, steht erst im Verfahren gegen Sie, Doktor Janne Stern, zur Debatte. Ein Polizist erfährt durch einen Anruf, dass ein Mann schießt. Er ruft meinen Mandanten an, da er lieber zu einem Verkehrsunfall fährt - leichter Sachschaden, hieß es. Diesen Unfall gab es nie. Unbekannt nach wie vor, wer da bei der Polizei anrief. Mein Mandant wurde nicht informiert, dass da jemand eine Waffe hat, schießt. Er unbewaffnet, da zufällig genau Doktor Stern als Oberstaatsanwalt angeordnet hatte, er dürfe keine Waffe mehr tragen, da er eine Gefahr für die Schwester sei. Albern, da Tausende Menschen bezeugen können, dass mein Mandant ein äußerst friedvoller Mensch ist, nie die Kontrolle über sich verliert. Mein Mandant wurde von vier Kugeln lebensgefährlich verletzt, lag über drei Wochen im Koma, konnte fünf Monate nicht arbeiten. Ein für die Klägerin glücklicher Umstand, war der Tod der Großeltern meines Mandanten. Als das Ehepaar von dem Oberstaatsanwalt von dem Mordanschlag auf ihren Enkel erfuhr, das der starb, erlitt der Großvater sofort einen Herzstillstand, verstarb, die Großmutter einen Tag später. Mein Mandant war immer der Liebling des Paares gewesen, eben durch seine ruhige, besonnene, hilfsbereite Art. Sofort geht die Klägerin hin, forderte Geld, erhebt Ansprüche. Vorerst eine halbe Million Euro plus das Klaasen-Wohnhaus. Da war das Paar noch nicht einmal beigesetzt, als sie schon deren Haus leerräumen wollte, um da einzuziehen. Einer Entrümpelungsfirma bot sie an, sie könne alles abholen, wenn Sie dafür 50.000 Euro erhielten. Der Mann informierte umgehend den Sohn des verstorbenen Andrees Klaasen. Der stellte in Kiel, Strafanzeige. Es kann ja nun keine ehemalige Bettgespielin hingehen, sich dermaßen dreist, kriminell, habgierig am Eigentum von fremden Personen bereichern. Der Hausstand wäre, falls er verkauft würde, was niemals zur Debatte stand, rund 250.000 bis 300.000 Euro wert. Die Verstrickungen des damaligen noch Oberstaatsanwaltes auch dabei, wird dito vor Gericht geklärt. Eine sechsmonatige Geliebte fordert ein Vermögen. Wäre es nicht dermaßen verrohrt, würde man darüber lachen. Jede gute, stilvolle Prostituierte wäre da billiger, ehrlicher. Als mein Mandant nach fünf Wochen von dem Tod der Großeltern durch Sie und Ihre einfühlsame Art erfuhr, bekam er einen Hirnschlag, musste erneut aus Sicherheitsgründen ins Koma verlegt werden. Er liebte seine Großeltern sehr.

    „Das habe ich so gewiss nicht gewollt, noch geahnt. Einar, der Bruder, war ja dabei, als ich es dem Paar sagte. Bei Eike dachte ich, er wüsste es. War ja lange her mit seinem Unfall."

    „Er erwachte 34 Stunden vorher aus dem Koma, war noch völlig orientierungslos. Erst versuchte Ihre Schwester, in sein Zimmer zu gelangen, auch das am späten Abend, nur sie kam nicht an der Schwester, dem Vater vorbei. Da war mein Mandant 11 Stunden wach. Sie meckerte herum und wurde von der Polizei gewaltsam aus dem Gebäude entfernt. Sie drangen ohne Berechtigung, ohne Schutzkleidung in sein Zimmer auf der Intensivstation ein. Es war 21.33 Uhr. Ist so die übliche Besuchszeit für Menschen, die den ganzen Tag nichts tun, gammeln. Das generell für Sie ein Verbot bestand, meinen Mandanten aufzusuchen, ignorierten Sie natürlich, weil Sie etwas Besonderes sind. Sie passten die Gelegenheit ab, als die beiden Schwestern ins Schwesternzimmer gingen. Sie sagten Ihren Spruch: Na, du Scheißkerl, nun sind deine Großeltern endlich tot, richtig nett krepiert und du erbst. Wo ist dein Bastard? Der wird dich nämlich begleiten. Leider ist es für dich jetzt auch vorbei. Alles gehört

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1