Das habe ich nicht gewollt!: Der neue Dr. Laurin 22 – Arztroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
»Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du Mirko keine Spielzeugwaffen schenken sollst?« Aufgebracht stand Annalena Jordan vor ihrem Vater. »Ich will es nicht haben, und daran solltest du dich bitte halten!« Gerhard Jordan versuchte schon seit zehn Minuten vergeblich, seine Tochter zu beschwichtigen. »Jetzt mach doch deswegen nicht so ein Theater, Lena! Mirko wollte diese Laserpistole unbedingt haben, er hat wochenlang davon gesprochen, und du weißt doch, dass ich ihm nicht gut einen Wunsch abschlagen kann.« »Du bist sein Großvater, und ich bin die Mutter, richtig?« Gerhard nickte stumm. Dieses Mal regte sie sich noch mehr auf als sonst, er ahnte schon, was jetzt kommen würde. »Gut, und ich erziehe ihn. Ich halte Spielzeugwaffen für falsch und gefährlich, und ich will nicht, dass mein Sohn mit solchem Zeug aufwächst. Ich will auch nicht, dass er schon ein Smartphone bekommt – mit sieben! – und dass er Videospiele spielt, in denen es darum geht, seine Gegner möglichst reihenweise zu erledigen. Ich kämpfe darum, all diese Dinge so lange wie möglich einigermaßen von ihm fernzuhalten, bis er hoffentlich die Gründe für meine Haltung nachvollziehen kann. Jetzt ist er dafür noch zu jung, das ist mir schon klar. Er sieht nur, was andere haben, und das will er dann auch, deshalb diskutiere ich mit ihm darüber nicht mehr. Stattdessen muss ich jetzt mit dir diskutieren. Würdest du bitte aufhören, dich ständig in meine Erziehung einzumischen? Richte dich, auch wenn es dir nicht passt, endlich nach meinen Regeln! Es ist schon schwer genug heutzutage, einen Siebenjährigen allein aufzuziehen, da braucht man wahrhaftig keinen Großvater, der einem dauernd in den Rücken fällt.«
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Buchvorschau
Das habe ich nicht gewollt! - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 22 –
Das habe ich nicht gewollt!
Den kleinen Mirko plagt sein schlechtes Gewissen
Viola Maybach
»Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du Mirko keine Spielzeugwaffen schenken sollst?« Aufgebracht stand Annalena Jordan vor ihrem Vater. »Ich will es nicht haben, und daran solltest du dich bitte halten!«
Gerhard Jordan versuchte schon seit zehn Minuten vergeblich, seine Tochter zu beschwichtigen. »Jetzt mach doch deswegen nicht so ein Theater, Lena! Mirko wollte diese Laserpistole unbedingt haben, er hat wochenlang davon gesprochen, und du weißt doch, dass ich ihm nicht gut einen Wunsch abschlagen kann.«
»Du bist sein Großvater, und ich bin die Mutter, richtig?«
Gerhard nickte stumm. Dieses Mal regte sie sich noch mehr auf als sonst, er ahnte schon, was jetzt kommen würde.
»Gut, und ich erziehe ihn. Ich halte Spielzeugwaffen für falsch und gefährlich, und ich will nicht, dass mein Sohn mit solchem Zeug aufwächst. Ich will auch nicht, dass er schon ein Smartphone bekommt – mit sieben! – und dass er Videospiele spielt, in denen es darum geht, seine Gegner möglichst reihenweise zu erledigen. Ich kämpfe darum, all diese Dinge so lange wie möglich einigermaßen von ihm fernzuhalten, bis er hoffentlich die Gründe für meine Haltung nachvollziehen kann. Jetzt ist er dafür noch zu jung, das ist mir schon klar. Er sieht nur, was andere haben, und das will er dann auch, deshalb diskutiere ich mit ihm darüber nicht mehr. Stattdessen muss ich jetzt mit dir diskutieren. Würdest du bitte aufhören, dich ständig in meine Erziehung einzumischen? Richte dich, auch wenn es dir nicht passt, endlich nach meinen Regeln! Es ist schon schwer genug heutzutage, einen Siebenjährigen allein aufzuziehen, da braucht man wahrhaftig keinen Großvater, der einem dauernd in den Rücken fällt.«
»Aber das tue ich doch überhaupt nicht!«, protestierte Gerhard, obwohl ihre Worte natürlich ins Schwarze getroffen hatten. Er war im Schützenverein und hatte selbst Spaß am Schießen – auf Tontauben und Zielscheiben. Vor zehn Jahren war er sogar einmal Schützenkönig seines Vereins gewesen. Für ihn war Schießen ein unschuldiger Spaß – niemand, den er kannte, kam auf die Idee, seine Waffe für etwas anderes als den Freizeitsport zu benutzen.
»Natürlich tust du das! Du bringst Mirko dazu zu denken, dass Waffen etwas für Männer sind und dass Frauen davon nichts verstehen. Und dass Waffen etwas Erstrebenswertes sind. Wenn du ihm noch einmal so ein Geschenk machst, ist Schluss mit seinen Wochenenden bei euch, das garantiere ich dir. Ich finde auch eine andere Betreuungsmöglichkeit für ihn, wenn es sein muss.«
Annalenas Mutter Petra kam herein, sichtlich verstört. »Hört auf zu streiten«, bat sie.
»Dann soll Papa aufhören, Mirko Spielzeugwaffen zu schenken. Mit diesem blöden Laserschwert hat es angefangen, und jetzt sind wir schon bei Pistolen, die er ständig mit sich herumschleppt.«
»Das geht doch auch wieder vorbei, alle Jungs in dem Alter sind von Schwertern, Degen, Pistolen und Kanonen begeistert«, behauptete Gerhard, bei dem das jedenfalls vor über fünfzig Jahren so gewesen war. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich daran grundsätzlich etwas geändert hatte.
»Es gibt auch Jungs, die sich für andere Dinge interessieren«, widersprach Annalena, »es kommt nämlich auch darauf an, was ihre Eltern und Großeltern ihnen vorleben. Außerdem finde ich es respektlos von dir, Papa, dass du dich ständig meinen Wünschen widersetzt. Also sage ich es dir hiermit noch einmal ganz deutlich: Wenn du damit nicht aufhörst, seht ihr Mirko in Zukunft nur noch, wenn ich dabei bin – und das auch sehr viel seltener als bisher.«
Es war das erste Mal, dass sie eine solche Drohung ausstieß, und das blieb nicht ohne Wirkung. Ihrer Mutter Petra, die immer auf Ausgleich und Harmonie bedacht war, traten Tränen in die Augen, während Gerhard zunächst einmal sprachlos war. »Also, jetzt übertreibst du aber wirklich«, sagte er schließlich. »Du tust ja gerade so, als hätte ich ein Kapitalverbrechen begangen.«
»Nein, das tue ich nicht. Ich sage dir nur endlich einmal ganz deutlich, dass du meine Vorgaben missachtest und meine Autorität untergräbst. Mirko weiß ganz genau, dass ich solches Spielzeug nicht schätze, aber weil du es ihm trotzdem kaufst, denkt er, dass meine Meinung nicht zählt, dass sie nicht wichtig ist. Und das drückt sich unter anderem darin aus, dass er auch andere Verbote, die ich ausspreche, nicht ernst nimmt. Du arbeitest gegen mich, Papa, und ich nehme das nicht länger hin.«
Annalena stand auf, sie fühlte sich erschöpft, war aber trotzdem zufrieden, dass sie endlich deutlich ausgesprochen hatte, was schon seit vielen Wochen in ihr arbeitete. Sie hatte mit ihren Freundinnen darüber diskutiert, mit Mirkos Klassenlehrerin, mit seiner Ärztin, Frau Dr. Laurin – alle hatten ihr im Prinzip das Gleiche gesagt: Sie war verantwortlich für ihren Sohn, also trug sie auch die Verantwortung dafür, mit welchen Werten er aufwuchs. »Denkt darüber nach«, sagte sie. »Ich gehe jetzt.«
Sie wandte sich zur Tür, wurde aber von der Stimme ihrer Mutter noch einmal aufgehalten. »Aber ich dachte, du holst Mirko ab, und dann essen wir hier zusammen.«
Noch einmal drehte sich Annalena um. »Heute nicht, Mama, ich bin müde«, sagte sie, und dann ging sie.
Das Gespräch – falls man es so nennen konnte, denn eigentlich hatte ja nur sie geredet – war anstrengend für sie gewesen. Ihr Vater war für Mirko ein toller Großvater, das wusste sie. Er ließ sich immer etwas einfallen, was er mit seinem einzigen Enkel unternehmen konnte, die beiden waren ein Herz und eine Seele. Hätte es nicht diesen einen Punkt gegeben, über den sie sich nicht einigen konnten, wäre alles gut gewesen.
Aber ihr Vater hatte nun einmal zu Waffen ein vollkommen anderes Verhältnis als sie. Er war früher auch auf die Jagd gegangen, das immerhin tat er nicht mehr. Sie hatte ihn einmal begleitet und war in Tränen ausgebrochen, als er einen Hirsch geschossen hatte und darüber stolz und glücklich gewesen war. Heute hatte sie zur Jagd ein anderes Verhältnis, aber ihr Entsetzen über das, was Waffen anrichten konnten, war geblieben. Mirko war gerade erst auf die Welt gekommen, als sie sich schon geschworen hatte, er werde mit Büchern und Holzspielzeug aufwachsen.
Das hatte freilich überhaupt nicht geklappt, nicht nur wegen ihres Vaters. Mirko war von Anfang an ein Draufgänger gewesen, immer in Bewegung. Er hatte gern gerauft, war auf Spielplätzen durch besonders waghalsige Klettertouren aufgefallen und hatte das Holzspielzeug unbeachtet in der Ecke liegen lassen. Abends im Bett wollte er eine Geschichte hören, da durfte sie ihm vorlesen, aber nur, wenn die Geschichte spannend war. Tagsüber fand er Bücher langweilig, nicht einmal als ganz kleiner Junge hatte er sich Bilderbücher ansehen wollen. Stattdessen spielte er Fußball, lernte schon mit vier schwimmen, raste auf seinem Kinderfahrrad die Gehwege entlang und lernte seit neuestem Karate. Das immerhin diente der Selbstverteidigung, dagegen hatte Annalena keine Einwände erhoben.
Aber dann hatte ihr Vater angefangen, ihm die Art von Spielzeug zu schenken, von der