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Jakob Wolff - Raubkunstjäger: 1945
Jakob Wolff - Raubkunstjäger: 1945
Jakob Wolff - Raubkunstjäger: 1945
eBook121 Seiten1 Stunde

Jakob Wolff - Raubkunstjäger: 1945

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Über dieses E-Book

Wir schreiben das Jahr 1945. Jakob Wolff sucht einen Weg von Amerika nach München, um sein Exemplar des Hexenhammers wieder an sich zu bringen. Dazu meldet er sich freiwillig als Feldsanitäter und kommt an die vorderste Front. Um sich direkt nach Kriegsende unauffälliger im deutschen Besatzungsgebiet bewegen zu können, wechselt er zu einer Einheit, deren Aufgabe es ist, Raubkunst aufzuspüren. Dabei macht Jakob eine geradezu magische Entdeckung.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum27. Juni 2020
ISBN9783945230510
Jakob Wolff - Raubkunstjäger: 1945

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    Buchvorschau

    Jakob Wolff - Raubkunstjäger - Tanja Kummer

    leserattenverlag.de

    Wie alles begann …

    Jakob Wolff (*1466), Sohn von Hexenmeister Markus Wolff, wächst in Speyer auf und hofft, die Apotheke seines Vaters eines Tages zu übernehmen. Genau wie bei seinem Vater ist es sein magisches Erbe als Hexer, den Zustand eines Menschen (körperlich & geistig) durch Berührung zu fühlen. Als sein Vater 1486 von den Mitgliedern seines Hexenzirkels ermordet wird, betrügen sie Jakob auch um sein Erbe. Mit nur wenig Hab und Gut verlässt er Speyer. Darunter ein handschriftliches Exemplar des Hexenhammers von Heinrich Kramer, welcher die Hexenverfolgung legitimiert. Man soll seine Feinde so gut kennen, wie sich selbst, um sich bestmöglich gegen sie verteidigen zu können, so der Leitspruch von Jakobs Vater. Darum verstecke Markus all sein Wissen auf den leeren Rückseiten des präparierten Papiers, sodass dieses nur von Hexen und Hexern gelesen werden konnten.

    Während seiner Wanderschaft kommt Jakob nach Harzenberg. Dort hält der Dorfverwalter ein Mädchen im Keller gefangen, das eine Hexe sein soll: Lieselotte Wagner. Tatsächlich entpuppt sich die junge Frau als eine seiner Art und Jakob schmiedet einen Plan, um sie vor dem Vorwurf zu entlasten. Nachdem ihm das gelungen ist, ziehen beide weiter und lassen sich in Greiz nieder. Dort leben sie als angebliche Geschwister und sie steigen in der Gesellschaft auf. Um seine aufkommenden Gefühle für Lilo zu unterdrücken, stürzt Jakob sich in eine Ehe mit einer gönnerhaften Witwe. Ihrem Sohn Karl missfällt das, vermutet er in Jakob doch einen Erbschleicher. Darum beginnt er Lilos Ruf zu schädigen. Jakob versucht die Situation zu retten und es kommt ungeplant zu einer Liebesnacht zwischen Jakob und Lilo. Dabei werden sie entdeckt und Jakob verhaftet. Nach Verhör und Folter wird Jakob wegen Ehebruch und wegen Hexerei angeklagt und zum Tode verurteilt.

    Lilo sucht in ihrer Verzweiflung nach einem Zauberspruch, mit dem sie Jakob retten kann. Sie mischt einen Trank und verflucht damit Karl, damit dieser an Jakobs statt bei der Hinrichtung stirbt. Danach fliehen Lilo und Jakob in den Norden und beginnen ein neues Leben.

    Knapp ein Jahr später tauchen plötzlich Jakobs Wunden von der Folterung wieder auf. Jakob erfährt nun von Lilo, dass ihr bei der Ausführung des Zaubers einige Fehler unterlaufen sind. Diese zwingen Jakob dazu, dem Teufel jedes Jahr ein neues Opfer zu bringen, um weiterleben zu können. Seitdem suchen er und Lilo eine Möglichkeit den Fluch zu brechen … oder aber nach einem Opfer.

    1.

    Februar 1945

    Irgendwo an der französisch-deutschen Front

    Es ist nicht mein erster Weltkrieg, aber er könnte verdammt nochmal mein letzter sein!, dachte Jakob verzweifelt und lauschte dem Klang des Gewehrfeuers um ihn herum. Es gab keine erkennbare Feuerpause. Der Beschuss war anhaltend. Endlos. Tödlich.

    Er und zehn andere Soldaten waren während der Kampfhandlungen mit der deutschen Wehrmacht von ihrer Einheit getrennt worden. Sie hatten versucht, zum Basislager zurückzukehren. Doch die Lage war mehr als unübersichtlich gewesen. Obwohl die Deutschen auf der Flucht waren, kämpften sie scheinbar unwillkürlich und hartnäckig um Stellungen. Immer wieder war ihre Gruppe in kleinere Gefechte verwickelt worden. Wenn sie konnten, hatten sie gekämpft. Wenn der Feind in der Überzahl war, dann waren sie geflohen. Bei ihrer letzten Begegnung hatten sie drei Männer verloren. Darüber hinaus war ihr Sergeant angeschossen worden. Obwohl Jakob als Feldsanitäter getan hatte, was er hatte tun können, war der Mann unter seinen Händen verblutet. Zudem hatte er den Inhalt seiner Sanitätertasche dabei so gut wie aufgebraucht. Mehr als ein paar Pflaster waren nicht mehr drin. Notgedrungen hatten sie die Gefallenen zurückgelassen und den Rückzug angetreten. Dabei verschossen sie alles, was ihnen an Munition geblieben war.

    Seit zwei Tagen versteckten sie sich nun in einer ausgebombten und verlassenen Ortschaft. Sie lebten von dem Wenigen, was die Menschen hier zurückgelassen hatten und das nicht vernichtet oder verdorben war.

    Vor einer Stunde etwa hatte der Späher vorrückende Soldaten gemeldet. Und obwohl Jakob es für unmöglich gehalten hatte, waren sie doch von den Deutschen entdeckt worden. Seitdem beschoss die Wehrmacht ihren kleinen Trupp, rückte aber nicht weiter vor. Offenbar wussten sie nicht, wie viele Soldaten der Alliierten hier wirklich lauerten. Anderseits würde es den Deutschen schon sehr bald komisch vorkommen, dass sie nicht zurückschossen. Vielleicht waren sie aber auch inzwischen paranoid geworden und vermuteten hinter dem passiven Verhalten eine Falle der Amerikaner. So oder so – ihre Zeit lief ab.

    Der Schutthaufen eines eingestürzten Hauses diente ihnen als Feuerschutz. Rücklings oder bäuchlings lagen sie auf dessen Steigung. Der Beschuss ließ einen Teil des Putzes von der Hauswand hinter Jakob abspringen. Nun sah er zu seinem Vorgesetzten hinüber. Der Mann war jung, kaum zwanzig. Er nickte einem anderen Soldaten zu, der ein weißes, fast sauberes Halstuch, an den Lauf seines Gewehres gebunden hatte.

    »Tut es nicht«, flehte Jakob eindringlich. »Sie werden uns nicht am Leben lassen.«

    Der Junge nickte, zog seine Handschuhe aus, blies sich in die kalten Hände und rieb sie, wohl damit das Taubheitsgefühl verschwand.

    »Ich habe keine Wahl«, sagte der Soldat mit starkem Südstaaten-Akzent. Der Mann stand so unter Stress, dass Jakobs Argumente nicht bis in sein Gehirn vordrangen. Jede Debatte war sinnlos. Doch dass sein Entschluss zum Tod ihrer gesamten Gruppe führte, schien dem Mann nicht klar zu sein. Offenbar klammerte er sich an die Hoffnung, dass die Deutschen sie als Kriegsgefangene mitnahmen. Allemal besser, als hier zu erfrieren oder zu verhungern. Doch die Wehrmacht befand sich auf dem Rückzug. Und an ihrer Stelle würde sich Jakob da nicht mit ein paar Kriegsgefangenen belasten. Jakobs Vorgesetzter aber verweigerte sich dieser Überlegung. Und er fand das geradezu lächerlich – denn jeder wusste von den Gräueltaten, welche die Deutschen begangen. Eine Kugel in den Hinterkopf – genau das erwartete sie. Was allerdings ein ziemlich gnädiger Tod wäre.

    Jakob bekam bei diesen Gedanken eine Gänsehaut. Was nur hatte er sich dabei gedacht, sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden? Warum hatte er ausgerechnet jetzt in sein Geburtsland zurückkehren wollen? Ins Deutsche Reich. Zu den Nazis.

    Er seufzte und dachte an die fein geschwungene Handschrift des Briefes, der ihn viel zu spät erreicht hatte. Mit Sicherheit hatte sie ihn schon eher aufgeben wollen; dem Datum nach hatte er über ein halbes Jahr gebraucht, um zu ihm zu gelangen. Jakob konnte nur mutmaßen, dass es ihr nicht möglich gewesen war, den Brief zuvor auf verlässlichem Wege zu verschicken.

    »Sie werden kommen und uns abholen.« Diese Zeile hatte sich voller Sorge und Angst um sie in seine Seele gebrannt. »Nach den Zigeunern und den Juden sind jetzt wir dran! Und es gibt keinen Weg mehr hinaus. Ich hätte auf Dich hören sollen.«

    Ja, verdammt! Genau das hättest du tun sollen, dachte Jakob zu gleichen Teilen besorgt wie wütend.

    »In dem Buch, das Du mir geliehen hast, habe ich all die Zeit sehr gerne gelesen. Bis zuletzt war es mir eine anregende Lektüre. Jetzt werde ich es in München zurücklassen müssen, genau wie mein bisheriges Leben.«

    Sie sprach vom Hexenhammer. Jene Abschrift, die einst sein Vater vom Original hatte anfertigen lassen. Und in dem zuerst sein Vater Markus und dann er selbst all sein Wissen als Hexenmeister versteckt hatte. Unsichtbar für einen normalen Menschen. Nur lesbar für jene, die eine Gabe besaßen. Ein magisches Talent. Ihr Erbe als Hexen und Hexer.

    All die Jahrhunderte über war das Buch mehr oder weniger in seinem Besitz gewesen. Hin und wieder hatte Jakob das Buch zu belastend gefunden und es an einem sicheren Ort oder in einem Versteck zurückgelassen. Diesmal aber bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass der Krieg es verschlungen haben könnte. So wie die Bomben unzählige Leben beendet und Städte bis auf die Grundmauern zerstört hatten. Die Brutalität des Zweiten Weltkriegs hatte eine Stufe nie geahnter Gewalttätigkeiten erklommen. Und das nur gemessen an dem, was er bis jetzt gehört hatte. Er ahnte allerdings, dass die Dinge viel schlimmer standen.

    Natürlich hätte Jakob auf das Ende

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