Cookin' up a storm: Abenteuer und vegane Rezepte mit Sea Shepherd
Von Laura Dakin
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Über dieses E-Book
Inspiriert von Kapitän Paul Watson sind derzeit vier Schiffe der Organisation mit ihren Crews auf den Weltmeeren unterwegs, um ihre Mission zu erfüllen. Laura Dakin ist Chefköchin auf dem Flaggschiff "Steve Irvin" und schreibt in ihrem spannenden Buch "Cookin' Up A Storm" über die Herausforderung, tagtäglich die 50-köpfige Mannschaft bei Kräften zu halten.
Das Buch enthält die Top-80-Rezepte der Besatzung, allesamt köstlich und vielseitig. Nebenbei ermöglicht Laura Dakin einen Blick hinter die Kulissen und beschreibt wie eine hart arbeitende Mannschaft seefahrender Veganer satt und zufrieden zu bekommen ist. Abgerundet wird dieses Buch durch Erzählungen von Erlebnissen der Crew, gewürzt mit der Aufregung und Gefahr bei der Verfolgung von Walfangschiffen und getoppt vom mutigen Einsatz aller an Bord.
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Buchvorschau
Cookin' up a storm - Laura Dakin
LAURA DAKIN
COOKIN’ UP A STORM
ABENTEUER UND VEGANE REZEPTE
MIT SEA SHEPHERD
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Mike Kauschke
Titel der Originalausgabe Cookin’ Up A Storm: Sea Stories
and Vegan Recipes from Sea Shepherd’s Anti-Whaling Campaigns
erschienen bei Book Publishing Company
© Copyright 2014 by Laura Dakin
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Mike Kauschke
1. Auflage 2015
© 2015 Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Oberstdorf
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Jennifer Jünemann – www.bitdifferent.de
Bildquellen Cover: © Sea Shepherd Global und Zacarias Pereira Da Mata/123RF
Rezeptfotos: © Book Publishing Company, Summertown TN, U.S.A
Sea Shepherd Fotos: © Sea Shepherd Global, Sonstige Fotos: © 123RF
Satz und Layout: Jennifer Jünemann – www.bitdifferent.de
eISBN 978-3-86410-239-4
www.windpferd.de
INHALT
EINFÜHRUNG
ZIELORT: IRGENDWO IM SÜDPOLARMEER
STÜRMISCHES KOCHEN – MITTEN IM STURM
FRÜHSTÜCK
ACHTUNG: DER EINSATZ BEGINNT!
SUPPEN
HAUPTGERICHTE
FRAGEN AN KAPITÄN PAUL
SALATE UND BEILAGEN
SOSSEN, AUFSTRICHE UND DIPS
BROTE
KUCHEN UND SÜSSES
AUF DEM HEIMWEG
DANKSAGUNGEN
INDEX
EINFÜHRUNG
Mir war schon länger bewusst, dass wir Menschen die Ozeane in alarmierender Geschwindigkeit ausbeuten und ich hatte es satt, mich deswegen hilflos zu fühlen. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, was ich dagegen tun könnte und fühlte mich traurig und ohnmächtig.
Dann begegnete ich der Besatzung der Farley Mowat, einem Schiff von Sea Shepherd. Der legendäre Kapitän der Farley, Paul Watson, setzt unnachgiebig seine Energie für alle Geschöpfe des Meeres ein und stellt sich zwischen sie und ihre Mörder. Schon viele Jahre kämpft er für den Schutz der Meere: Er war 1972 Mitbegründer von Greenpeace International und gründete 1977 die Sea Shepherd Conservation Society.
Im Alter von gerade einmal einundzwanzig Jahren, schloss ich mich im Februar 2005 Kapitän Watson und seiner Mannschaft an. Von Bermuda aus stachen wir in See, um gegen das grausame Abschlachten von Sattelrobben an der Ostküste Kanadas zu kämpfen. Seitdem war ich an vielen Einsätzen beteiligt und während dieser Zeit bei Sea Shepherd habe ich immer mehr begriffen, wie schlecht es tatsächlich um unsere Ozeane bestellt ist. Das Leben in den Meeren wird vor unseren Augen ausgelöscht, aber die meisten Menschen kümmern sich kaum darum. Leider ist es wie bei vielen anderen Ungerechtigkeiten so, dass das Sterben der Meere mit Stillschweigen behandelt wird, um die lukrativen Einnahmequellen von Konzernen und Regierungen zu schützen.
Vegane Ernährung ist Teil des Kampfes
Die Sea Shepherd Conservation Society ist eine gemeinnützige Organisation zum Schutz der Meere, die einen aggressiven Ansatz mit waghalsigen Aktionen verfolgt, um das Abschlachten bedrohter und gefährdeter Meerestiere zu beenden. Sea Shepherd ist keine Organisation für Tierrechte, aber eine der wenigen Umweltgruppen, die anerkennen, dass vegane Ernährung eine wichtige Waffe im Kampf gegen die Zerstörung der Weltmeere ist.
Heute arbeite ich in der Schiffsküche der Steve Irwin, einem anderen Schiff der Flotte von Sea Shepherd, und die Verpflegung ist ausschließlich vegan. Eine vegane Ernährung ist frei von tierischen Produkten und Nebenprodukten, einschließlich Fisch, Fleisch, Eiern, Milchprodukten und Honig. Zusätzlich zum Verzicht auf Nahrung, die Leiden verursacht, vermeiden Veganer auch das Tragen von Pelz, Leder und Seide sowie die Benutzung von Kosmetik und Reinigungsmitteln, die in Tierversuchen getestet wurden oder tierische Inhaltsstoffe enthalten. Veganer kritisieren darüber hinaus auch Formen der Unterhaltung, bei denen Tiere ausgebeutet werden, wie Pferderennen, Stierkämpfe und Zirkusse mit Tierdarbietungen.
Die Fütterung von Nutztieren mit Lebewesen aus dem Meer ist Grund dafür, dass Sea Shepherd den Konsum von Fleisch und Milchprodukten ablehnt.
Natürlich weiß ich, dass ich mich nur für eine vegane Ernährung entscheiden kann, weil ich Teil einer privilegierten Minderheit bin. Wir haben den Luxus, Entscheidungen im Umgang mit Nahrung und Geld zu treffen, die eine vegane Lebensweise erst ermöglichen. Zudem hatte ich viele Gelegenheiten, eine andere Beziehung zum Essen zu entwickeln. Als Mensch mit solch einer Entscheidungsfreiheit weiß ich, das es meine Verantwortung ist, diese Freiheit wenn möglich auf andere Lebewesen zu erweitern: Freiheit von Angst, Schmerz, Verletzung und Krankheit, Freiheit von Hunger und Durst, und die Freiheit für jedes Lebewesen, seinem natürlichen Verhalten zu folgen.
Obwohl ich leidenschaftlich für die Freiheit nicht-menschlicher Tiere kämpfe, würde ich mich nicht als typischen Tierfreund bezeichnen. Ich möchte nicht jedes niedliche, flauschige Wesen, das mir über den Weg läuft, sofort streicheln. Aber ich respektiere alle Tiere – menschliche und nicht-menschliche – und erkenne ihr Recht an, selbstbestimmt zu leben.
Leider bin ich auch hier in der Minderheit. Viele Milliarden Nutztiere werden jedes Jahr geschlachtet, damit die Menschen ihr Fleisch und ihre Milch konsumieren können. Außerdem kleiden sie sich mit Pelz oder Leder, lenken sich mit Unterhaltung und Sportarten ab, in denen Tiere „genutzt" werden, und töten und quälen Tiere mit zweifelhaftem Erfolg in wissenschaftlichen Tests. Wildtiere sind ständig bedroht und ziehen sich immer mehr zurück, während sich die Menschheit unaufhaltsam ausbreitet, wobei Lebensräume und kostbare Quellen von Nahrung, Wasser und Luft zerstört werden. Für die meisten Menschen scheinen Tiere Nahrung, Kleidung, Unterhaltung, Haustiere oder Ungeziefer zu sein; wir verlangen entweder zu viel von ihnen oder wollen nichts mit ihnen zu tun haben.
Sea Shepherd ist keine reine Tierrechtsorganisation, aber eine der wenigen Umweltgruppen, die anerkennen, dass vegane Ernährung ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Zerstörung der Weltmeere ist.
Vegane Krieger der Meere
Der Mensch hat die Meere extrem ausgebeutet, deshalb gibt es aus Sicht von Sea Shepherd auch keine nachhaltige Fischerei oder Fischwirtschaft. Als ein Krieger der Meere ist es deshalb naheliegend, als erstes alle Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen, die man als Meeresfrüchte bezeichnet. Aber es geht um weit mehr, weil unnatürliche und unvorhersagbare Faktoren das Leben im Wasser und an Land beeinflussen. Diese Faktoren sind der Grund, warum wir auf den Schiffen eine vollkommen vegane Ernährung einhalten.
Der erste dieser Faktoren ist der „Beifang. Dieser Begriff wird benutzt, um die Tiere zu bezeichnen, die bei der Fischerei unbeabsichtigt mitgefangen werden. Eine Schiffsbesatzung, die zum Beispiel Grundschleppnetzfischerei betreibt (was an Land in etwa dem Kahlschlag eines Waldes entsprechen würde), um Garnelen zu fangen, wird auch Thunfische und Haie im Netz haben. Ein großer Teil des Beifangs wird tot wieder ins Meer gekippt. Aber es kann auch sein, dass dieser Beifang an Bord bleibt, zermahlen und als eine billige Proteinquelle für „Nutztiere
an Land verwendet wird, wie Kühe, Schweine und Hühner. Aufgrund dieses unnatürlichen aber sehr realen Szenarios essen wir bei Sea Shepherd keine Kühe, die mit den Meerestieren gefüttert werden, die wir schützen wollen. Beifang wird auch in Tiernahrung für Haustiere wie Katzen und Hunde verwertet; in der Tat sind Katzen, die als Haustiere gehalten werden, der weltweit größte „Abnehmer" von Meeresfrüchten.
Wir sehen Veganismus auch als einen Weg, um die Nahrungskette nicht durcheinander zu bringen, denn die kleinsten Fische, zum Beispiel Sardinen, sind eine wichtige Nahrungsquelle für größere Fische. Aber die Fischereiindustrie konzentriert sich immer mehr auf diese kleinen Fische – um sie als billige Nahrung für Nutz- und Haustiere zu verkaufen. Wenn die Population dieser kleinen Fische oder „Gründler" ausgerottet ist, wird das Ökosystem der Meere von unten nach oben kollabieren, wobei kaum Hoffnung auf eine Regeneration besteht.
Eine vegane Ernährung ist außerdem ein wichtiger individueller Beitrag für den Naturschutz. Invasive Fischereimethoden wie die Grundschleppnetzfischerei, Langleinenfischerei, Treibnetzfischerei und Dynamitfischerei stören massiv das ökologische System der Meere und das Ausmaß der Konsequenzen kennen wir nicht. Der Grund dafür ist die Größe der Ozeane, die 71 % der Erdoberfläche bedecken. Nur ein kleiner Teil dieser Fläche wurde von Menschen erforscht und die Tiefen der Meere sind immer noch weitgehend unbekannt. Allerdings wissen wir, dass moderne Fischereimethoden die Biodiversität der Meere dramatisch reduzieren, wobei möglicherweise bisher unentdeckte Tierarten ausgerottet werden. Wie auch an Land stört der Mensch durch die Ausrottung von Tierarten den Lauf der Evolution.
Ich glaube, dass es einmal eine Zeit gab, in der die Menschen in Harmonie mit der Umwelt lebten und unsere Beziehung zur Natur auf Geben und Nehmen basierte. Aber mit der Entwicklung der Industriegesellschaft und den landwirtschaftlichen Methoden und dem zunehmenden Konsum, die darauf folgten, hat sich unsere Beziehung zur Erde drastisch verschlechtert. Heute betrachten die meisten Menschen alles als Rohstoff und finden einen Weg, es für finanziellen Profit auszubeuten. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, steht unsere Zivilisation meiner Ansicht nach vor dem Kollaps und viele werden darunter leiden. Statt das Leben zu schützen, zerstören wir es und bedrohen alles, was uns eigentlich am Herzen liegt, einschließlich unserer eigenen Existenz. In unseren Anstrengungen, dieses Szenario zu verhindern, ist ein nachhaltiges Leben unser Privileg und unsere Verantwortung.
Statt das Leben zu schützen, zerstören wir es und bedrohen alles, was uns eigentlich am Herzen liegt, einschließlich unserer eigenen Existenz. In unseren Anstrengungen, dieses Szenario zu verhindern, ist ein nachhaltiges Leben unser Privileg und unsere Verantwortung.
Einige Gedanken zur veganen Ernährung
von Merryn Redenbach, Schiffsärztin auf der Steve Irwin
Die Mitarbeiter der Küchen auf den Schiffen von Sea Shepherd haben ein umfangreiches Wissen über Gesundheit und vegane Ernährung. Sie wissen sogar, wie man Mahlzeiten zubereitet, die so lecker aussehen, dass sie selbst seekranke Crewmitglieder probieren wollen.
Neben dem Kochen für den wählerischen und großen Appetit der Besatzung wissen die veganen Köchinnen und Köche sehr viel über Mineralien und Vitamine, die in der heutigen Ernährung oft zu wenig berücksichtigt werden. Nüsse, Saaten, grüne Gemüse, Kichererbsen und Orangen sind zum