Süß, lecker und vegan: Desserts für Genießer
Von Ilka Irle
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Buchvorschau
Süß, lecker und vegan - Ilka Irle
Hongyan
Ein paar Worte vorweg
Als meine jetzt 20-jährige Tochter vor sechs Jahren erklärte, sie sei Vegetarierin, dachte ich: „Mal sehen, wie lange sie das durchhält. Meine Skepsis wich der Bewunderung, als sie es einige Monate durchgehalten hatte. Vor über zwei Jahren eröffnete sie uns schließlich, sie sei Veganerin. Ihre Beweggründe waren hauptsächlich tierfreundlicher Natur. Durch ihre Lehrer und PETA wusste sie viel über die Methoden der Massentierhaltung und Fleischproduktion. Als sie mir die PETA-DVD über Zustände in Zoos, Massentierbetrieben, Versuchslabors und Schlachthäusern zeigte, war ich erschüttert. Der Film „Glass Walls
über die Praktiken in einem ganz normalen Schlachthaus war grauenhaft. Obwohl ich wusste, dass es so etwas gibt, hatte ich keine Vorstellung, welche Ausmaße die Grausamkeit gegen Tiere annehmen kann. Ich hatte größtes Verständnis für die Entscheidung, Veganer zu werden.
Natürlich hatte ich Bedenken, dass mein Kind Mangelerscheinungen bekommen könnte. Während der Beschäftigung mit diesem Thema fand ich aber heraus, dass Veganer wesentlich gesünder leben als Fleischesser und viele Krankheiten erst durch den Verzehr tierischer Produkte entstehen können. Meine Tochter ist jedenfalls kerngesund, wie mehrere Untersuchungen zeigten. Ich hingegen hatte erheblichen Vitamin-E-Mangel. Um meine Tochter zu unterstützen und selbst bewusster zu essen, begann ich vegan zu kochen. Anfangs dachte ich, das wäre sehr kompliziert, vor allem da meine Tochter zu der Sorte Veganer gehört, die nicht eine Spur tierischer Produkte in einer Zutat tolerieren. Das hieß, die Zutatenlisten genau zu lesen. Ich lernte, dass auch scheinbar „unverdächtige" Lebensmittel wie Alkohol, Saft, Kaffee, Margarine, Obst und Zucker unvegan sein können. Es ist schon eine Herausforderung, vegan zu kochen, wenn man nicht nur von Obst und Gemüse leben möchte; hat man aber erst einmal den Bogen heraus, ist es so einfach wie Plätzchenbacken.
Bei meinen Recherchen fand ich leckere vegane Alternativen für nahezu alles. Etwas komplizierter wurden die Experimente bei der Herstellung von Desserts. Auch hier fanden sich Alternativen, die es mit jedem nicht veganen Dessert aufnehmen können.
Als ich unseren (nicht veganen) Gästen beim Weihnachtsessen mein Tiramisu servierte, konnten sie nicht genug bekommen. Silvester verputzte der Sohn einer Freundin – bekennender Vegankritiker – gleich drei Portionen Himbeertrifle. Meiner Tochter, die ein großer Schokoladenpuddingfan ist, schmeckt der selbst gemachte besser als jeder gekaufte. Noch dazu ist er genauso einfach zu machen. Mein Lebensgefährte, sonst kein Fan allzu süßer Sachen, liebt besonders die Birnen in Rotwein mit Zimtcreme und das Orangensorbet. Und mein persönlicher Favorit ist die Mousse au Chocolat! An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Mutter bedanken, die mir die Liebe zu gutem, gesunden Essen beigebracht hat und von der einige Rezepte stammen – und bei meinem Lebensgefährten für seine unendliche Geduld.
Viele Menschen stehen Veganern immer noch verständnislos gegenüber, aber Veganismus ist nicht nur eine Modeerscheinung. Die Menschen merken langsam, dass wir uns vehement ändern müssen, wenn wir unsere Erde und damit uns selbst erhalten wollen. Jeder Schritt zur veganen Lebensweise ist ein Fortschritt für unsere Umwelt und für uns selbst. Dieses Buch soll allen, die diesen Weg einschlagen, ein wenig Beistand leisten, ihn weiterzugehen. Ich bin sehr stolz auf meine Tochter, denn es gehört eine große Willenskraft dazu, vegan zu leben. Und für sie habe ich dieses Buch geschrieben.
Ilka Irle im Februar 2013
Eine Menge guter Gründe, vegan zu leben
Foto: Shutterstock/al 1962
Tiere leiden …
… für jeden, der Fleisch, Wurst oder Käse isst, Milch trinkt, Lederschuhe trägt oder tierversuchsgetestete Kosmetik und andere Produkte konsumiert. Mit dem Konsum von tierischen