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Kreolenrache: Die großen Western 283
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eBook129 Seiten1 Stunde

Kreolenrache: Die großen Western 283

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Der olivgesichtige Cowboy schob das Corralgitter zu und warf den schweren eisernen Riegel vor. Als er zum Ranchhof hinübergehen wollte, verhielt er plötzlich den Schritt und blieb hinter dem Stallanbau stehen. Drüben vor dem großen zweigeschossigen Wohnhaus kam eben eine junge Frau über die Veranda und stieg in den Sattel eines gescheckten Hengstes. Sally Goddard war neunzehn Jahre alt. Sie hatte weizenblondes volles Haar, das ihr weit über die Schultern fiel. Große wasserhelle Augen standen in ihrem frischen Gesicht, das man als hübsch bezeichnen konnte. Ihre Gestalt war üppig und wohlgeformt. Sie trug eine rehbraune Lederweste, ein weißes Hemd und schwarze, enganliegende Hosen, die in weichen rötlichen Schaftstiefeln steckten. Um die Hüften hatte sie einen patronengespickten Waffengurt, der an der rechten Seite im offenen Halfter einen zweiundzwanziger Cloverleaf-Revolver hielt. Mit einem Zungenschnalzen und leichtem Zügelschlag brachte die Ranchers­tochter den Hengst in Trab und ritt über den weiten Hof auf das Tor zu. Um diese Mittagsstunde waren nur wenige Cowboys auf dem Hof. Der olivgesichtige Mann war von dem Vormann an diesem Vormittag für den Stalldienst eingeteilt worden. Dazu gehörte auch die Säuberung des Corrals. Er war vor sechsunddreißig Jahren als Sohn einer Schiffsküchenhelferin und eines Mexikaners namens Cazeta, der sich jedoch nie zur Vaterschaft bekannt hatte, auf einem Mississippi-Steamer geboren worden. Er hatte seine Mutter früh verloren und war nach Texas zu einer Tante in der Stadt Lamesa gekommen. Die beiden letzten Schuljahre hatte der mischblutige Junge gar nicht erst durchgestanden, weil er schon früh von daheim weggelaufen war. Er hatte sich als Stallhelfer in der Nähe von St. Louis verdingt und war schließlich mit vierzehn schon hinüber in den Staat Kansas gekommen. Hier hatte der Kreole, wie er schon früh genannt wurde, in Topeka bei einem Blacksmith Arbeit gefunden, war aber wegen Diebstahls davongejagt worden und hatte sich dann auf den Ranches in der Umgebung der Stadt durchgeschlagen. Danach hatte er eine Weile in Emporia gearbeitet, und schließlich ereilte ihn bei White City im Morris-County das Geschick.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Okt. 2019
ISBN9783740957087
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    Buchvorschau

    Kreolenrache - Jonny Kent

    Leseprobe:

    Butler Parker Nr. 171

    Leseprobe

    »Ich erlaube mir, einen besonders schönen Abend zu wünschen«, sagte Josuah Parker und lüftete höflich grüßend seine schwarze Melone. Er blinzelte ein wenig in das grelle Licht der Scheinwerfer und sah zu der jungen Frau hinüber, die malerisch drapiert vor der Hasselblad lag, die auf einem festen Stativ montiert war. Die junge Frau trug einen äußerst knapp sitzenden Sarong, der gerade noch mühsam von den Hüftknochen gehalten wurde. Dieser Sarong hatte sich verschoben und gab lange, schlanke Beine fast bis zum Ansatz frei. Verschoben hingegen hatte sich nicht das knappe Brusttuch. Es fehlte, was den Butler irgendwie stutzig werden ließ. Die junge Frau tat nichts, um ihre Blöße zu verdecken. Sie lag nach wie vor ruhig vor der Hasselblad und rührte sich nicht. Parker räusperte sich diskret, aber unüberhörbar. »Ich möchte auf keinen Fall stören«, entschuldigte Parker sich mit leicht erhobener Stimme. Sie reagierte wieder nicht. Was kein Wunder war, wie der Butler Sekunden später feststellte. Die junge Dame war tot und konnte den Butler daher nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Die große, scharlachrote Blume oberhalb vom linken Ohr entpuppte sich leider als eine Wunde, die diesen Tod herbeigeführt haben mußte. Josuah Parker war peinlich berührt. Eine Tote hatte er hier im Fotoatelier auf keinen Fall erwartet. Und mit einem Mord hatte er schon gar nicht gerechnet. Daß hier ein Mord begangen worden war, stand für ihn fest.

    Die großen Western

    – 283 –

    Kreolenrache

    Jonny Kent

    Der olivgesichtige Cowboy schob das Corralgitter zu und warf den schweren eisernen Riegel vor. Als er zum Ranchhof hinübergehen wollte, verhielt er plötzlich den Schritt und blieb hinter dem Stallanbau stehen.

    Drüben vor dem großen zweigeschossigen Wohnhaus kam eben eine junge Frau über die Veranda und stieg in den Sattel eines gescheckten Hengstes.

    Sally Goddard war neunzehn Jahre alt. Sie hatte weizenblondes volles Haar, das ihr weit über die Schultern fiel. Große wasserhelle Augen standen in ihrem frischen Gesicht, das man als hübsch bezeichnen konnte. Ihre Gestalt war üppig und wohlgeformt. Sie trug eine rehbraune Lederweste, ein weißes Hemd und schwarze, enganliegende Hosen, die in weichen rötlichen Schaftstiefeln steckten. Um die Hüften hatte sie einen patronengespickten Waffengurt, der an der rechten Seite im offenen Halfter einen zweiundzwanziger Cloverleaf-Revolver hielt. Mit einem Zungenschnalzen und leichtem Zügelschlag brachte die Ranchers­tochter den Hengst in Trab und ritt über den weiten Hof auf das Tor zu.

    Um diese Mittagsstunde waren nur wenige Cowboys auf dem Hof. Der olivgesichtige Mann war von dem Vormann an diesem Vormittag für den Stalldienst eingeteilt worden. Dazu gehörte auch die Säuberung des Corrals. Er war vor sechsunddreißig Jahren als Sohn einer Schiffsküchenhelferin und eines Mexikaners namens Cazeta, der sich jedoch nie zur Vaterschaft bekannt hatte, auf einem Mississippi-Steamer geboren worden. Er hatte seine Mutter früh verloren und war nach Texas zu einer Tante in der Stadt Lamesa gekommen. Die beiden letzten Schuljahre hatte der mischblutige Junge gar nicht erst durchgestanden, weil er schon früh von daheim weggelaufen war. Er hatte sich als Stallhelfer in der Nähe von St. Louis verdingt und war schließlich mit vierzehn schon hinüber in den Staat Kansas gekommen. Hier hatte der Kreole, wie er schon früh genannt wurde, in Topeka bei einem Blacksmith Arbeit gefunden, war aber wegen Diebstahls davongejagt worden und hatte sich dann auf den Ranches in der Umgebung der Stadt durchgeschlagen. Danach hatte er eine Weile in Emporia gearbeitet, und schließlich ereilte ihn bei White City im Morris-County das Geschick. Er wurde von dem Rancher selbst beim Diebstahl überrascht und in der Gerichtsverhandlung zu fünf Jahren Straflager verurteilt, da er nicht nur einem anderen Cowboy das Geld gestohlen hatte, sondern weil sich auch herausstellte, daß er Vieh von der Weide getrieben und heimlich verschachert hatte. Die fünf Jahre Straflager waren eine harte Zeit für ihn, sollten aber trotzdem nicht den Erfolg haben, den auf die schiefe Bahn Geratenen auf den rechten Weg zurückzuführen. Kilborne, wie er sich nannte, hatte im Gegenteil im Straflager Männer kennengelernt, die er vielleicht besser niemals getroffen hätte. Dinge hatte er da gelernt, die für sein weiteres Leben ganz sicher alles andere als nützlich waren. Er indessen hielt sie für nützlich. Kaum aus der Haft entlassen, nahm er bei Lillis im Marshall-County einen Job als Helfer auf einer Ranch an, wurde hier jedoch schon nach zwei Wochen abermals wegen Diebstahls festgenommen und in Maple Hill für zwei Monate festgesetzt. So ging es mit ihm weiter, und er blieb nicht nur ein Dieb, sondern entwickelte sich zu einem gefährlichen Revolvermann.

    Es war kein guter Tag, der ihn in der Nähe der Stadt Salina auf die Goddard-Ranch führte. Vormann Burton, dem der kräftige Mann gefiel, und der Leute in den Dreißigern oder Vierzigern wegen ihrer Zuverlässigkeit und größeren Arbeitskraft weit mehr schätzte als blutjunge Cowboys, hatte das Gefühl, einen guten Griff getan zu haben. Der Neue erwies sich zunächst tatsächlich als ein Mann, der die Dinge auf einem Ranchhof und auf der Weide am richtigen Ende anzupacken wußte.

    Vielleicht wäre es auch eine Zeitlang gut gegangen, denn an das Geld der anderen Cowboys konnte er nicht heran, weil die Spinde, in denen die Weidereiter ihr Eigentum verschlossen, derart stabil und sicher waren, daß er da so ohne weiteres nichts machen konnte. Aber das Augenmerk des Kreolen war schon nach wenigen Tagen, als er bereits erwogen hatte der unergiebigen Ranch den Rücken zu kehren, plötzlich auf ein Mädchen gefallen, auf ein blondes, dralles Mädchen, das ihm die Ruhe raubte.

    Nachts stahl er sich häufig hinaus in den Hof, umschlich das Haus des Ranchers und beobachtete stundenlang die Fenster im Obergeschoß.

    Der Rancher würde es bitter zu bereuen haben, daß er diesen Mann eingestellt hatte.

    *

    Als Sally Goddard das Hoftor passiert hatte, trat Kilborne aus seinem Versteck hinter dem Mauervorsprung des Stallhauses und blickte zum Tor hinüber. Seine Augen waren schmal wie Messerrücken geworden, und seine Handflächen wurden feucht. Er hatte im Stall erst einen Teil seiner Arbeit getan und war zwischendurch wieder hinaus in den Corral gegangen, da er es nicht sonderlich schätzte, allzulange an einer Stelle zu arbeiten. Er war von einer Unruhe erfaßt, die geradezu unheilvoll war. Tagelang wartete er schon auf eine Gelegenheit, sich der Tochter des Ranchers zu nähern, um sie in ein Gespräch zu ziehen. Alles weitere würde sich dann von selbst ergeben. Aber die Gelegenheit hatte er bisher nie gefunden.

    Jetzt schien sie ihm vom Schicksal zugespielt zu werden, und er beschloß, sie sofort zu ergreifen. Mit einem Ruck wandte er sich um, rannte zum Corral, stieß das Eisen des Riegels hoch und riß das auf dem sandigen Boden klemmende Tor auf. Die Pferde stoben zurück, als der Mann mit weiten Sprüngen auf sie zuhielt.

    Kilborne griff nach dem Halfter des Rotfuchses, den er seit zwei Jahren besaß und zerrte das Tier aus dem Corral. Rasch war der Fuchs gesattelt, und dann führte Kilborne ihn hinter dem Scheunenhaus entlang zwischen den Wagenschuppen vom Anwesen herunter. Er zog sich in den Sattel, ritt ein Stück von der Ranch weg und konnte von hier aus die Staubfahne sehen, die Sally Goddard drüben auf dem Abzweiger zur Overlandstreet hinter sich herzog.

    Der Kreole wußte, daß auf der Ranch jetzt nur drei Menschen waren. Sallys Großmutter, eine Frau hoch in den Siebzigern, die sich wahrscheinlich wie meistens in der Küche beschäftigte, eine Küchenmagd und der steinalte Cowboy Lobban, der auf der anderen Seite des Scheunenbaus mit Holzarbeiten beschäftigt war. Keiner der drei Personen war jedenfalls an einem Platz der Ranch, von wo aus sie den Abzweiger hätten beobachten können.

    Kilborne trieb das Pferd durch das hohe Büffelgras und hielt im stumpfen Winkel auf den Weg zu. Er gedachte dem Mädchen den Weg abzuschneiden. Die buschbesetzte Landschaft kam seinem Vorhaben entgegen. Als er in die Nähe des Weges gekommen war, stieg er vom Pferd und blieb hinter einer großen Buschgruppe stehen.

    Sally war auf dem Weg zur Stadt. Sie hatte ein paar Besorgungen zu machen und wollte eine Freundin besuchen. Nur knapp sechs Meilen war es bis nach Salina hinüber, wenn sie sich nicht zu lange aufhielt, konnte sie gegen ein Uhr schon wieder zurück sein.

    Er war mittelgroß, hatte eine untersetzte, aber sehr muskulöse Gestalt, hängende Schultern, einen Stiernacken und krumme Reiterbeine. Auf dem Kopf trug er einen grauen, verschwitzten Stetsonhut, und das Gesicht war bis zu den dunklen Augen von einem grauen Halstuch verdeckt. Der Mann trug eine graue Joppe, ein verwaschenes blaues Hemd und eine grauschwarz gestreifte Hose, die über die Schäfte seiner hochhackigen Stiefel auslief. Im Kreuzgurt steckte nur auf der rechten Seite noch der Revolver. Den anderen hielt er in der linken Faust. Die Rancherstochter hatte Mü­he, den scharfen Galopp des Schecken zu bremsen und fünf Schritt vor dem Mann zum Halten zu kommen. Eine ganze Staubglocke senkte sich

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