Glaub an die Liebe, Fiona
Von Anne McAllister
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Über dieses E-Book
Es war einmal eine glückliche Ehe … bis Fiona erfährt, dass George Savas sie anscheinend nur aus Pflichtgefühl geheiratet hat! Bitter enttäuscht verlässt sie ihn, verbietet sich jede Erinnerung an ihre zärtlichen Nächte und baut sich ein neues Leben auf. Doch dann erhält sie einen schockierenden Anruf: George hatte einen schweren Unfall! Ihr starker, befehlsgewohnter Ehemann, nun ganz schwach? Die widersprüchlichsten Gefühle stürmen auf sie ein! Gibt es etwas, das sie für ihn tun kann? Das gibt es - allerdings etwas, an das Fiona nicht mehr geglaubt hat …...
Anne McAllister
Anne Mcallister, Preisträgerin des begehrten RITA Award, wurde in Kalifornien geboren und verbrachte ihre Ferien entweder an kalifornischen Stränden, auf der Ranch ihrer Großeltern in Colorado oder bei Verwandten in Montana. Genug Gelegenheiten also, um die muskulösen Surfer, die braungebrannten Beach-Volleyballer und die raubeinigen Cowboys zu beobachten! Am Besten gefielen ihr dabei durchtrainierte dunkelhaarige Männer, die etwas Geheimnisvolles ausstrahlten. Und genau so sieht ihr Ehemann aus, dem sie während ihrer Arbeit in der Unibibliothek begegnete. Mittlerweile sind sie seit 32 Jahren verheiratet und haben vier Kinder. Bevor Anne Romance-Autorin wurde, lehrte sie Spanisch, studierte Theologie und schrieb Nachrufe. Das alles dient ihr jetzt als Anregungen für die Handlungen in ihren Liebesromanen! In letzter Zeit hat sie auch viel über ihre eigene Familie erfahren und spielt mit dem Gedanken, eine historische Romance zu schreiben. Doch bekannt geworden ist Anne McAllister mit ihren zeitgenössischen Liebesromanen, die häufig in Montana spielen und denen eins gemeinsam ist: Die Helden sind stets aufregend männliche Cowboys – Annes sorgfältige Beobachtungen als junges Mädchen haben sich ausgezahlt!
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Buchvorschau
Glaub an die Liebe, Fiona - Anne McAllister
IMPRESSUM
Glaub an die Liebe, Fiona erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2010 by Barbara Schenck
Originaltitel: „Hired by Her Husband"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1985 - 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Susana Presno Polo
Umschlagsmotive: piolka / ThinkstockPhotos
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777449
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Als das Telefon klingelte, griff Fiona blitzschnell zum Hörer. Auf keinen Fall sollte ihre Tochter geweckt werden, nachdem sie es endlich geschafft hatte, Lily zum Einschlafen zu bringen.
„Hallo?", fragte sie leise ins Telefon.
„Mrs Savas?"
Die Stimme des Anrufers war ihr vollkommen unbekannt. Doch der Name, den er aussprach, ließ Fiona zusammenschrecken. Sie zögerte einen Moment, antwortete dann aber resolut: „Es tut mir leid, Sie haben die falsche Nummer gewählt. Natalie Savas ist meine Cousine. Wenn Sie mit ihr sprechen möchten, müssen Sie auf ihrer Geschäftsnummer anrufen."
„Nein, ich möchte nicht mit Natalie Savas sprechen", kam es zurück. „Ich muss dringend mit Fiona Savas sprechen. Bin ich mit der Nummer …"
Fiona hörte kaum, wie er ihre Telefonnummer wiederholte. In ihrem Kopf hallte nur der Name Fiona Savas.
So hatte sie einst geheißen. Für einige Monate.
Fiona kam es so vor, als habe ihr jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. Unwillkürlich umklammerte sie den Telefonhörer fester und setze sich.
„Hallo? Sind Sie noch dran? Bin ich richtig verbunden?"
Sie musste kurz durchatmen, bevor sie antworten konnte. „Ja. Ihre Stimme klang glücklicherweise beinahe emotionslos. „Ich bin Fiona McKinnon.
Und mit gespielter Gelassenheit fügte sie hinzu: „Ehemals Savas."
Die ganze Situation kam Fiona unwirklich vor. Vielleicht hatte ihr Gesprächspartner sie mit jemandem verwechselt.
„George Savas’ Ehefrau?"
Keine Verwechslung. Fiona schluckte schwer. „Ja…a", kam es ihr zögernd über die Lippen.
Schon lange betrachtete sie sich nicht mehr als Georges Ehefrau. Aber wie konnte es sein, dass eine so simple Frage sie derart aus dem Gleichgewicht brachte?
In den vergangenen vier Jahren hätte George jederzeit die Scheidung einreichen können. Fiona hatte zwar nie die Scheidungspapiere erhalten, war aber davon ausgegangen, dass er die notwendigen Schritte eingeleitet hatte. Doch im Wesentlichen hatte sie versucht, die ganze Angelegenheit – und George – aus ihrem Gedächtnis zu löschen.
Es war ein Fehler gewesen, ihn zu heiraten. Sie hatte es gewusst. Alle hatten es gewusst. Aber das war jetzt ohne Bedeutung, genauso wie die Scheidung. Schließlich hatte sie nicht vor, noch einmal zu heiraten.
Aber vielleicht plante George eine neue Ehe.
Warum um alles in der Welt spürte sie bei diesem Gedanken plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem Herzen? Es konnte ihr doch egal sein, was er tat.
Rief nun sein Anwalt an, um die Trennung offiziell zu vollziehen?
Fiona holte noch einmal tief Luft und versuchte, sich darauf zu besinnen, dass George in ihrem Leben keine Rolle spielte. Nie gespielt hatte. Ihre Ehe war nur auf dem Papier gültig gewesen. Auch wenn sie gehofft hatte …
„Ja, richtig. Fiona Savas", antwortete sie schließlich mit bemüht ruhiger Stimme.
„Hier spricht Dr. Harlowe. Es tut mir leid, Ihnen diese Nachricht überbringen zu müssen, aber Ihr Mann hatte einen sehr schweren Unfall."
„Weißt du, was du tust? Natalie war offensichtlich besorgt. Sie und ihr Ehemann Christo waren sofort vorbeigekommen, als Fiona sie angerufen hatte. Jetzt saß sie auf Fionas Bett und sah zu, wie ihre Cousine hektisch eine Reisetasche packte. „Du willst wirklich nach New York fliegen? Auf die andere Seite der Vereinigten Staaten?
„Ich weiß, wo New York ist. Und ja, ich bin sicher, gab Fiona heftiger als gewollt zurück. Das Problem war nicht, wohin sie fuhr, sondern wen sie, einmal angekommen, dort treffen würde. „Er ist damals auch für mich da gewesen, oder hast du das vergessen?
„Weil er dazu gezwungen war", betonte Natalie unnötigerweise.
„Verdammt, Natalie." Als wenn sie jetzt aus Spaß einmal quer durch das Land fliegen würde. Sie musste es tun. Fiona warf ein Paar Turnschuhe in die Tasche, denn sie wusste aus der Zeit, als sie in New York gelebt hatte, dass sie viele Wege zu Fuß erledigen würde.
„Ich dachte, Ihr seid geschieden", hakte Natalie nach.
„Das habe ich auch angenommen. Zwar habe ich nie etwas unterschrieben. Aber … Fiona zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich dachte, er würde sich darum kümmern.
So wie er sich immer um alles gekümmert hatte, auch um Lily und sie. Es war Georges Art, an alles und alle zu denken.
„Glaub mir, ich würde es bestimmt nicht tun, wenn es nicht unbedingt notwendig wäre, seufzte Fiona, während sie den Reißverschluss ihrer Tasche zuzog. Sie blickte ihre Cousine ernst an. „Aber es ist unumgänglich. Das Krankenhaus hat die Columbia University kontaktiert, wo George arbeitet. Und dort hat man den Ärzten mitgeteilt, dass ich in seiner persönlichen Akte als nächste Angehörige angegeben bin. Er ist bewusstlos. Vielleicht müssen sie ihn operieren. Noch können sie nichts Genaueres über das volle Ausmaß seiner Verletzungen sagen. Der Arzt sagte, man müsse die nächsten Tage abwarten. Aber sollte sich Georges Zustand plötzlich weiter verschlechtern …
Fiona brachte es nicht über sich, die Möglichkeiten zu wiederholen, die Dr. Harlowe ihr am Telefon unterbreitet hatte.
„Fiona." Der Ton in Natalies Stimme war sanfter, aber immer noch besorgt.
„Ich muss es tun, erwiderte Fiona bestimmt und straffte ihre Schultern. „Als ich hochschwanger auf mich allein gestellt war, hat er mir zur Seite gestanden.
Es war eigentlich überflüssig, ihre Cousine an die damaligen Geschehnisse zu erinnern. Sie beide wussten, dass George Fiona geheiratet hatte, um Lily einen Vater und gleichzeitig den Namen der Familie Savas zu geben. „Ich stehe in seiner Schuld."
„Es mag wohl sein, lenkte Natalie zögernd ein. Doch in ihren Augen lag eine Mischung aus Ungeduld und Ärger. „Aber welcher erwachsene Mann läuft einfach so vor einen Lastwagen?
Ein selbstvergessener Physiker, der zu sehr mit Protonen, Atomen und der Teilchenbeschleunigung beschäftigt ist, als dass er auf den Verkehr achten könnte, dachte Fiona. „Ich weiß nicht, wie es passiert ist, sagte sie nur. „Aber ich rechne es dir hoch an, dass du alles stehen und liegen lässt, um dich um Lily zu kümmern. Wir können morgen früh telefonieren. Dann wird ihr der Abschied nicht so abrupt erscheinen.
Fiona hatte sich in den vergangenen vier Jahren noch nie von ihrer Tochter getrennt – jedenfalls nicht länger als ein paar Stunden. Aber sie jetzt zu wecken, hieße, in ein Wespennest zu stechen. Normalerweise war Lily ein sonniges, unkompliziertes Kind, aber die Vorfreude auf ihren vierten Geburtstag hatte sie in den letzten Tagen aufgeregt. Heute hatten sie mit fünf kleinen Freundinnen und deren Müttern das große Ereignis am Strand gefeiert und anschließend zu Hause gegrillt. Und obwohl ihre Tochter nach der Party völlig übermüdet gewesen war, hatte es noch eines heißen Bades, einer Kuschelstunde und mehrerer Gute-Nacht-Geschichten bedurft, ehe sie einschlief.
„Mach dir keine Sorgen um Lily, beruhigte Natalie sie jetzt. „Tue, was du tun musst, und pass auf dich auf.
„Das werde ich", versprach Fiona, nahm ihre Tasche und folgte Christo, der sie zum Flughafen bringen sollte. Vorher warf sie noch einen kurzen Blick in Lilys Zimmer. Einen Moment lang beobachtete sie mit einem Kloß im Hals ihre schlafende Tochter, das dunkle zerzauste Haar, den leicht geöffneten Mund. Wie sehr sie George ähnelte.
Nein, korrigierte Fiona sich, nicht unbedingt George. Aber sie sah aus wie eine Savas. Und das war sie schließlich auch. Aber George war nicht ihr Vater. Auch wenn auf dem Nachttisch ein Foto von ihm mit Lily als neugeborenem Baby stand.
Lily konnte sich zwar nicht an ihn erinnern, aber sie wusste, wer er war. Seitdem sie entdeckt hatte, dass ihre Freunde eine Mutter und einen Vater hatten, fragte sie immer nach dem fehlenden Elternteil.
Wer ist mein Vater? Wo ist er? Und warum ist er nicht hier? Wann kommt er zurück?
Unzählige Fragen, und von mir kommen nur unzureichende Antworten, dachte Fiona niedergeschlagen.
Wie sollte sie einem Kind erklären, was damals passiert war, wenn sie es sich nicht einmal selbst richtig erklären konnte?
Trotz der verfahrenen Situation war es ihr gelungen, Lily klarzumachen, dass ihr Vater sie liebte. Fiona kannte George gut genug, um zu wissen, dass das nicht gelogen war. Sie hatte ihr sogar versprochen, dass sie ihn eines Tages kennenlernen werde.
„Wann?", hatte Lily natürlich gefragt.
„Wenn du älter bist", war ihre vage gehaltene Antwort gewesen.
Sicherlich nicht jetzt. Ein schmerzlicher Gedanke schoss Fiona plötzlich durch den Kopf. Was, wenn George seine Verletzungen nicht überlebte?
Aber das war unmöglich! George war ihr immer unverwüstlich vorgekommen, wie ein Fels in der Brandung.
Doch was wusste sie wirklich über den Mann, der für kurze Zeit ihr Ehemann gewesen war? Vielleicht hatte sie sich nur eingebildet, ihn zu kennen …
Und gegen einen Lkw konnte selbst der stärkste Mann nichts ausrichten.
„Fiona?, rief Natalie leise. „Christo wartet bereits im Auto auf dich.
„Ich komme." Fiona stieß einen verzweifelten Seufzer aus, beugte sich schnell über ihre Tochter, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und ging zur Wohnungstür.
Dort zwang sie sich, Natalies nachdenklichem Blick mit einem unbekümmerten Lächeln zu begegnen. „Ich bin bald wieder zurück."
„Davon gehe ich aus, erwiderte Natalie mit einem Schmunzeln und umarmte ihre Cousine herzlich. Fiona wusste, dass Natalie ihr – trotz aller Zweifel – Mut und Kraft vermitteln wollte. „Du liebst ihn doch nicht etwa noch?
, fragte sie wie aus heiterem Himmel.
Fiona löste sich aus der Umarmung und schüttelte energisch den Kopf. „Nein."
Sie liebte ihn nicht mehr. Und sie würde auch nie wieder solche Gefühle für ihn entwickeln. „Natürlich nicht."
Die Ärzte gaben ihm keine Schmerzmittel, obwohl er heftigste Kopfschmerzen hatte und jede Bewegung seines Körpers höllische Qualen bedeutete.
Wenn sie mich wenigstens schlafen ließen, dachte George.
Aber genau das verhinderten sie. Jedes Mal, wenn er kurz davor war, endlich einzuschlafen, leuchteten sie ihm mit einer Lampe in die Augen und quälten ihn mit sinnlosen Fragen – wie er heiße, wie alt er sei, und wer der Präsident der Vereinigten Staaten sei.
Es war idiotisch. Er hatte sich kaum an sein Alter oder an den Namen des Präsidenten erinnern können, bevor er von einem Lastwagen angefahren worden war.
Hätten sie ihn gefragt, wie man die Geschwindigkeit von Licht berechne oder was ein Schwarzes Loch sei, hätte er in Sekundenschnelle antworten können.
Aber das wollten sie nicht wissen.
Sie ließen ihm nur kurze Verschnaufpausen und kamen dann mit immer neuen Gerätschaften zurück. Ultraschall, Computer-Tomografie des Schädels, Reflexuntersuchungen – und wieder und wieder dieselben Fragen. Dass er nicht wusste, ob er vierunddreißig oder fünfunddreißig Jahre alt war, wurde mit besorgten Blicken quittiert.
War es denn so wichtig?
Für sie offensichtlich schon.
„Die Zeitwahrnehmung des Patienten scheint stark beeinträchtigt zu sein", murmelte ein Arzt und vermerkte es sofort in der Krankenakte.
George hatte nicht die Kraft zu widersprechen. Sein eigenes Wohlbefinden interessierte ihn auch kaum. „Geht es Jeremy gut?"
Das war das Einzige, woran er momentan denken konnte. Vor seinem geistigen Auge sah er immer wieder die Szene, wie der vierjährige Nachbarjunge plötzlich auf die Straße rannte, um seinen Ball zurückzuholen. Das nächste Bild war ein heranrasender Lieferwagen.
„Er hat nur ein paar kleine Kratzer, antwortete der Arzt und leuchtete wieder in Georges Augen. „Er kann heute schon entlassen werden. Im Gegensatz zu dir. Und jetzt halt endlich still und lass verdammt noch mal die Augen geöffnet, George.
George ging davon