Verführung am Fluss
Von Anne Eames
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Über dieses E-Book
Kochen kann Savannah nicht. Das merkt Ryder schnell, nachdem er sie als neue Köchin auf der Ranch engagiert hat. Aber irgendwie kommt sie ihm bekannt vor, und ihre weiblichen Reize sind Versuchung pur …
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Buchvorschau
Verführung am Fluss - Anne Eames
IMPRESSUM
Verführung am Fluss erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Creative Business Services, Inc.
Originaltitel: „A Marriage Made in Joeville"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 174 - 2001 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ursula Drukarczyk
Umschlagsmotive: Jerry Sanchez, Lucky Business / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733773991
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Wieder mal typisch. Savannah quetschte ihre Jeans in den Koffer. „Da glaubt man, endlich den Richtigen gefunden zu haben, und dann wird er einem von einer anderen Frau weggeschnappt.
Schwungvoll warf sie einige Pullover aufs Bett.
Jenny lehnte am Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Soviel ich weiß, hat er noch keine Heiratsanzeigen verschickt."
Savannah setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. „Er hätte mir von Anfang an sagen müssen, dass es da eine andere Frau in seinem Leben gibt."
„Jetzt sei mal ehrlich, Savannah. So toll fandest du ihn in Wirklichkeit doch gar nicht. Wieso bist du eigentlich immer noch so wütend?"
Savannah wurde rot. „Weil ich wie immer als die Dumme dastehe."
„Im Grunde hat er doch überhaupt nicht zu dir gepasst. Du solltest heilfroh sein, dass du es hinter dir hast."
„Vielleicht hast du recht."
Jenny nickte aufmunternd und zog Savannah auf die Füße. „Also, Schluss jetzt mit dem Gejammer. Das alles liegt mehr als einen Monat zurück." Sie schob ihre Freundin mit sanfter Gewalt zu dem weißen Sofa in der Ecke. Beide ließen sich in die weichen Kissen fallen.
„Mal ganz ehrlich, Jenny. Warst du je so richtig verliebt? Du weißt schon, mit Herzklopfen und Kribbeln im Magen und weichen Knien und allem Drum und Dran?"
Jenny ließ in gespielter Wehmut den Blick in die Ferne schweifen. „Nein."
„Noch nie?"
„Leidenschaft und Lust kenne ich natürlich. Aber das, worauf du anspielst … nein."
„Vielleicht bin ich ja tatsächlich heillos romantisch, aber es wird höchste Zeit, dass mir mein Traummann bald über den Weg läuft. Ich bin schließlich fast dreißig." Sie schnaubte verächtlich.
Jenny klopfte besänftigend auf Savannahs Knie und kuschelte sich tiefer in ihr Kissen. „Die ganze Angelegenheit hatte auch ihr Gutes, meinte sie mit optimistischer Stimme. „Du wirst nun nach Montana gehen, um auf den Pfaden deiner Jugendliebe zu wandeln, wenn ich alles richtig verstanden habe.
Savannahs Blick schweifte nachdenklich über das mit Kleidungsstücken übersäte Bett. Sie fragte sich, ob ihre Entscheidung vernünftig gewesen war … oder nur eine weitere ihrer impulsiven Verrücktheiten.
„Sehr siegessicher siehst du nicht gerade aus, sagte Jenny provozierend. „Wir kennen uns jetzt seit sieben Jahren. Und worüber reden wir letztendlich jedes Mal, wenn wieder eine deiner Affären in die Brüche gegangen ist? Na los. Sag schon
, forderte Jenny sie auf.
„Über Ryder. Ryder Malone. Es genügte, seinen Namen auszusprechen, um ihr Herz einen kleinen Sprung machen zu lassen. Seltsam. Vor zwölf Jahren hatte er Detroit verlassen, und noch immer besaß er solche Macht über sie. „Aber … wir waren nur Freunde, weiter nichts.
Sie seufzte leise. „Wahrscheinlich erinnert er sich gar nicht mehr an mich."
„Natürlich tut er das, widersprach Jenny. „Du hast doch nur Angst, dass du ihm gleichgültig sein könntest.
„Was soll das jetzt? Willst du mir mein letztes bisschen Mut nehmen?"
„Quatsch! Ich bin schließlich deine Freundin, oder etwa nicht?" Eindringlich sah sie ihr in die Augen.
„Wie könnte ich das je vergessen? Savannah sprang vom Sofa auf. „Aber wenn wir weiter so herumtrödeln, werde ich nie mit dem Packen fertig. Und wir müssen noch meine Haare schneiden und färben.
Sie zog Jenny auf die Füße. „Los setz dich in Bewegung. Schließlich hattest du die Idee mit der Verkleidung."
„Ich weiß einfach nicht, ob es richtig ist, dass du nach Montana gehst … und diesen Job annimmst … nur um Ryder wiederzusehen. Meine Güte, Savannah, die Wohnung wird schrecklich öde ohne dich sein."
„Es ist doch nur für den Sommer, vielleicht sogar kürzer …"
„Nein, unterbrach Jenny sie. „Du kommst nicht mehr zurück.
Savannah hielt den Atem an. Es waren nicht die schlichten Worte, die sie erschreckten, sondern die Gewissheit, mit der Jenny sie ausgesprochen hatte. Vielleicht lag es an ihren indianischen Vorfahren, dass Jenny manchmal hellseherische Fähigkeiten zu haben schien. „Du könntest mit mir nach Joeville ziehen", erwiderte sie, denn auch sie fürchtete die Trennung. Selbst wenn sich die Geschichte mit Ryder wider Erwarten wunschgemäß entwickelte, konnte sie es sich nicht vorstellen, Monate oder gar Jahre ohne ihre beste Freundin auszukommen.
Jenny schnaubte leise. „Ha! Ich und in Joeville? Mit all diesen Cowboys und Indianern? Dass ich nicht lache. Sie nahm ein in Leder gebundenes Buch mit Goldschrift vom Nachtkästchen und hielt es mit einem maliziösen Lächeln in die Luft, froh darüber, das Thema wechseln zu können. „Was haben wir denn da? Abschlussklasse 1985 …
„Nein, bitte nicht!"
„Da ist es schon. Mit dem Finger fuhr Jenny das Inhaltsverzeichnis entlang. „Foto der Abschlussklasse – Seite siebenundzwanzig.
Sie blätterte rasch zur entsprechenden Stelle. „Jetzt wird mir klar, warum ich das Foto nie sehen durfte!"
„Ziemlich schlimm, oder?" Savannah trat näher, blickte Jenny über die Schulter und zog eine Grimasse, als sie ihr Bild von früher sah. Damals hatte sie eine Zahnspange tragen müssen, hatte mausbraune, schulterlange Haare gehabt und war mindestens fünfundzwanzig Kilo schwerer gewesen.
Jenny blickte abwechselnd vom Foto zu ihrer Freundin. „Zu schade, dass du keine Kontaktlinsen trägst, sonst könnten wir auch noch deine Augenfarbe ändern. Grün statt blau. Trotzdem wird er dich nicht erkennen, wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind. Sie legte das Buch zur Seite, griff mit beiden Händen in Savannahs Haar und hielt es an den Seiten zurück. „Das ist es. Kürzer und dunkler, und du bist ein vollkommen anderer Typ.
„Dann lass uns gleich damit anfangen, ehe ich noch verrückt werde." Die beiden Freundinnen machten sich lachend auf dem Weg zum Badezimmer.
Savannah zog ihren Pullover aus, nahm auf dem Toilettensitz Platz und ließ sich von Jenny ein Handtuch umlegen.
„Was meinst du, erst mal halblang oder gleich radikal?", wollte Jenny wissen.
Savannah betrachtete Jennys pechschwarzes Haar, das kurz und fransig geschnitten war. Wenn sie mit einer solchen Frisur auch nur halb so gut wie ihre Freundin aussehen würde, wäre sie schon mehr als zufrieden. „Genau wie deine."
„Wirklich?" Jenny klapperte mit der Schere.
„Ja, und jetzt beeil dich." Savannah schloss die Augen und hielt krampfhaft das Handtuch fest.
Eine halbe Stunde später war sie erschöpft vom langen Sitzen. Sie blies sich eine Haarsträhne von der Nase. „Wann kann ich endlich gucken?"
Jenny nahm ihr das Handtuch von den Schultern. „Immer mit der Ruhe. Ich bin noch lange nicht fertig. Sie zog sich ein Paar Plastikhandschuhe an und schüttelte die Flasche mit dem Haarfärbemittel. „Solange die Farbe einwirkt, können wir weiter deine Koffer packen.
Sie trug die Farbe mit schnellen Bewegungen auf, streifte die Handschuhe ab und fächelte sich etwas frische Luft ins Gesicht. Dann zog sie ihre Freundin hoch und schob sie aus dem Bad. „Die Klamotten, die du mitnehmen willst …"
„Was ist damit?"
„So etwas würde die alte Savannah tragen. Aber du …"
„Ich kann mir doch keine neue Garderobe zulegen."
„Nein, aber du könntest ein paar von meinen Sachen mitnehmen."
„Die sind mir eine Nummer zu klein."
„Genau. Was würde Ryder am wenigsten an der alten Savannah erwarten?"
Savannah betrachtete die weiten Sweatshirts und Baumwollblusen, die auf dem Bett lagen. Sie liebte locker sitzende, bequeme Kleidung und fühlte sich immer etwas unwohl, wenn sie ihren üppigen Busen mehr als nötig zeigte, weil er ihrer Meinung nach nicht zu ihrem schlanken Körper passte. „Du meinst doch wohl nicht, dass ich …"
„Dass du enge T-Shirts und taillierte Blusen trägst? Doch. Vertrau mir, ich weiß schon, was richtig ist."
Als Jenny den Raum verließ, um einige ihrer Kleidungsstücke zu holen, warf Savannah einen Blick in das Jahrbuch und blätterte zu Ryders Foto. Sofort begann ihr Herz wie wild zu klopfen.
War es richtig, dass sie ihr Äußeres so radikal veränderte? Sicher, er sollte sie auf keinen Fall erkennen, ehe die Zeit reif war … falls es je so weit kommen sollte. Zunächst wollte sie lediglich erfahren, was aus ihm geworden war, und ob er irgendetwas mit dem Phantombild gemein hatte, das sie in ihrem Herzen trug. Sie wünschte sich, dass er sie ganz neu kennenlernen würde, ohne jedes Gefühl der Verpflichtung einer alten Freundin gegenüber. Zwischen ihnen sollte es vollkommen ehrlich zugehen.
Ehrlich! Welche Heuchelei! Savannah hasste es, Ryder gegenüber unaufrichtig sein zu müssen, aber wie sollte sie sonst die Wahrheit erfahren?
Wieder betrachtete sie sein Foto. Da gab es noch etwas, das ihr Sorgen bereitete. Sie hatte über einen Detektiv erfahren, wo Ryder lebte, dass er unverheiratet war und dass auf seiner Ranch eine Stelle als Köchin zu besetzen war. Doch was, wenn er in einer festen Beziehung lebte?
Jenny stürmte strahlend mit einem Arm voller Kleidungsstücke zurück ins Zimmer.
Savannah erwiderte ihr Lächeln. „Okay, ich nehme ein paar von deinen Sachen mit. Aber ob ich sie auch tragen werde, weiß ich noch nicht."
Mit vereinten Kräften arbeiteten sie, leerten Schubladen und Schränke und packten einen weiteren Koffer mit Unterwäsche, Nachthemden und Schuhen. Dabei redete Savannah ununterbrochen über die Woche, die vor ihr lag. „Jenny, glaubst du denn wirklich, dass ich das Kochen hinkriege? Ich bin immer Sekretärin gewesen und kann nichts anderes."
„Darüber haben wir doch schon mindestens hundert Mal gesprochen. Du hast die Liste, wo ich dir Schritt