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Der Duke, der mich verführte
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eBook246 Seiten3 Stunden

Der Duke, der mich verführte

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Über dieses E-Book

Ausgerechnet mit dem arroganten Duke of Wolfingham soll Mariah zusammenarbeiten und im Auftrag der Krone ein Komplott aufklären. Das Schlimmste dabei: Sie fühlt sich unwiderstehlich zu dem attraktiven Duke hingezogen. Dabei hat sie sich nach dem Tod ihres Mannes eins geschworen: Niemals wieder ihre Freiheit aufzugeben!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum31. Aug. 2017
ISBN9783733734725
Der Duke, der mich verführte
Autor

Carole Mortimer

Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’

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    Buchvorschau

    Der Duke, der mich verführte - Carole Mortimer

    IMPRESSUM

    Der Duke, der mich verführte erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2014 by Carole Mortimer

    Originaltitel: „Darian Hunter: Duke Of Desire"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL MYLADY

    Band 570 - 2016 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Svenja Tengs

    Umschlagsmotive: Period Images/VJ Dunraven

    Veröffentlicht im ePub Format in 08/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733734725

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    PROLOG

    März 1815, White’s Club in London

    Du wolltest mit mir sprechen?"

    Darian Hunter, Duke of Wolfingham, hatte soeben die Tageszeitung in dem ansonsten menschenleeren Privatsaal seines Klubs durchgeblättert und las jetzt einen Artikel zu Ende, bevor er die Zeitung ordentlich faltete und auf dem Beistelltisch neben sich legte. Erst dann schaute er zu den modisch gekleideten jungen Gentleman hoch, der ihn so angriffslustig angesprochen hatte. „Auch dir einen schönen Tag, Anthony", begrüßte er seinen jüngeren Bruder in ruhigem Ton.

    Ungeduldig sah Anthony ihn an. „Vor mir brauchst du nicht den hochmütigen Duke zu geben, Darian! Schließlich bist du derjenige, der mit mir reden wollte, und nicht umgekehrt. Du hast in der ganzen Stadt Nachrichten für mich hinterlassen, fügte er hinzu, als Darian fragend die Augenbrauen hochzog. „Ich ging davon aus, dass es etwas Dringliches sei.

    „Hast du deshalb zwei ganze Tage gebraucht, um auf meine Nachrichten zu reagieren?" Keine Sekunde lang ließ sich Darian vom forschen Auftreten seines Bruders hinters Licht führen. Er wusste, dass Anthony immer zum Angriff überging, wenn er offenkundig im Unrecht war, es jedoch nicht zugeben wollte.

    „Ich habe Besseres zu tun, als den Duke of Wolfingham ausfindig zu machen, was meistens ohnehin nicht möglich ist – auch wenn du zufällig mein großer Bruder und in den nächsten drei Monaten noch mein Vormund bist. Aber das hat ja zum Glück bald ein Ende."

    „Jetzt setz dich erst mal, Anthony, erwiderte Darian schroff. „Du bringst hier noch alles durcheinander.

    Anthony grinste zufrieden, da er es offenbar geschafft hatte, Darian aus der Reserve zu locken, und ließ sich auf dem Stuhl gegenüber nieder. Er war wie immer überaus modisch gekleidet und trug einen königsblauen Frackrock, darunter eine hellblaue und grüne Paisley-Weste sowie gelbbraune Pantalons. Sein dunkles, längeres Haar fiel ihm in die Stirn. „Seit wann bist du wieder in der Stadt?"

    „Seit zwei Tagen", entgegnete Darian gedehnt.

    „Und du hast sofort versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen? Spöttisch zog Anthony die Brauen hoch. „Ich fühle mich geschmeichelt, Bruder.

    „Dazu besteht kein Anlass", antwortete Darian gereizt.

    Sein Bruder richtete den Blick gen Himmel.

    „Was habe ich diesmal getan, um dich zu verärgern? Habe ich zu viel Geld bei meinem Schneider gelassen oder es beim Kartenspiel etwas übertrieben?"

    „Wenn es wie sonst um dein verantwortungsloses Verhalten ginge, hätte ich gar nicht erst das Gespräch mit dir gesucht, erklärte Darian gelangweilt. „Ich bin mir sicher, dass wir beide wissen, warum ich mit dir reden möchte, Anthony, fügte er leise hinzu.

    „Ich habe nicht die geringste Ahnung." Doch es war offensichtlich, dass er nicht die Wahrheit sagte, da er unbehaglich auf dem Stuhl hin und her rutschte und Darian nicht in die Augen sah.

    Darian grinste freudlos. „Zwing mich nicht dazu, den Namen der Dame auszusprechen."

    Anthony kniff die Augen zusammen, die genauso smaragdgrün waren wie Darians. Die beiden Brüder hatten dieselbe Haarfarbe und sahen sich auch sonst sehr ähnlich, obwohl Darian mit seinen zweiunddreißig Jahren acht Jahre älter war als Anthony. „Wenn du die Schauspielerin meinst, mit der ich letzten Monat verkehrt habe, dann kann ich mich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern …"

    „Nein, die meine ich nicht."

    Anthony zuckte übertrieben mit den Schultern. „Dann gib mir einen Hinweis, denn ich habe nicht die geringste Ahnung, worauf – oder auf wen – du anspielst."

    Darian verzog den Mund zu einer dünnen Linie. Offenbar war sein Bruder fest entschlossen, es ihm nicht gerade leicht zu machen. „Es ist mir zu Ohren gekommen, dass du in Begleitung einer gewissen Dame gesehen worden bist – öfter, als gesellschaftlich hinnehmbar wäre."

    Anthony verharrte reglos. „Tatsächlich?"

    Darian nickte. „Es gäbe nichts dagegen einzuwenden, wenn du gewissen Vergnügungen diskret nachgehen würdest, aber diese bestimmte Dame ist auf Dauer alles andere als akzeptabel. Vielmehr ist sie …"

    „Vorsicht, Darian", warnte Anthony ihn leise.

    „Aufgrund ihrer vergangenen und gegenwärtigen Verbindungen ist sie keine Frau, mit der sich ein Mann deines Ranges derartigen Vergnügungen hingeben sollte, beharrte Darian entschieden. „Du … Er machte eine Pause, als Anthony – die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt – aufsprang und seinen Bruder finster ansah. „Ich bin noch nicht fertig."

    „In Bezug auf diese bestimmte Dame kann ich dir versichern, dass es nichts mehr zu sagen gibt, rief Anthony ungestüm. „Und ausgerechnet du musst mir Vorhaltungen machen! Wahrscheinlich hast du die letzten zwei Wochen selbst mit irgendeiner Bettgefährtin verbracht, denn du warst wie vom Erdboden verschluckt!

    Darian senkte den Blick und strich sich einen imaginären Fussel vom Ärmel seines Frackrocks, um dem vorwurfsvollen Blick seines Bruders auszuweichen.

    Nicht weil er die vergangenen beiden Wochen mit seiner neuesten Geliebten verbracht hätte. Neuesten Geliebten? Er konnte sich nicht einmal entsinnen, wann er zuletzt bei einer Frau gelegen hatte.

    Nein, er vermied Anthonys bohrenden Blick, weil er in den letzten beiden Wochen mit seinem Freund Zachary Black, dem Duke of Hawksmere, im fernen Frankreich als Geheimagent für die Krone gearbeitet hatte.

    Doch selbst sein Bruder wusste nichts von dieser Tätigkeit. Auch konnte Anthony nicht wissen, dass er vor wenigen Tagen eine Schusswunde an der Schulter erlitten hatte – ein Mitbringsel von seinem letzten Einsatz in Frankreich. Und dass diese Wunde ihm immer noch Schmerzen bereitete.

    Er war daher alles andere als guter Dinge. „Würde es dir etwas ausmachen, deine Stimme zu senken?"

    „Warum sollte ich? Niemand sonst kann uns hier hören", erwiderte Anthony herausfordernd, während er sich in dem leeren Saal umschaute.

    Darian seufzte. „Ich kann mir schon denken, dass diese Dame, die du und die meisten anderen Gentlemen reizend findet, über gewisse Vorzüge verfügt. Aber wie es heißt, ist sie alles andere als verschwiegen. Die Leute reden schon darüber, wie viel Aufmerksamkeit du ihr schenkst."

    „Sollen sie doch reden." Anthony machte eine wegwerfende Geste.

    Darian seufzte. „Das reicht leider nicht, Anthony."

    „Sagt wer? Du?, fragte sein Bruder grimmig. „Ich bin fast fünfundzwanzig Jahre alt und keine fünf mehr, Darian. Auch schätze ich deine Einmischung in diese Angelegenheit nicht.

    „Selbst wenn ich nur das Beste für dich will?"

    „Auch dann nicht – nicht, wenn ich in die Dame verliebt bin."

    Darian fiel es schwer, an sich zu halten. Nie hätte er gedacht, dass die Zuneigung seines Bruders für diese Frau ernsthafter Natur sein könnte. „Ich bin mir sicher, dass die Dame einen gewissen Charme und Erfahrungsschatz zu bieten hat, was sie offenbar sehr anziehend für dich macht. Aber es wäre ein Fehler, Lust mit Liebe zu verwechseln."

    „Wie kannst du es wagen?, antwortete Anthony hitzig, auf dessen Wangen sich rote Flecken bildeten. „Meine Absichten gegenüber dieser Dame sind vollkommen ehrenhaft!

    Dann steht es noch schlimmer, als ich befürchtet habe, dachte Darian. „Mein Gott, dann teil weiter das Bett mit ihr, wenn du es so wünschst, Anthony. Ich bitte dich lediglich, die Liaison nicht öffentlich zu machen."

    „Ich soll weiter das Bett mit ihr … Anthony sah aus, als würde er jeden Moment vor Wut platzen. „Ich habe die Dame kein einziges Mal unsittlich berührt. Und das habe ich auch nicht vor, solange sie nicht meine Frau ist.

    Jetzt stand Darian auf – zu entsetzt von Anthonys Worten, als dass er sich weiter hätte bezähmen können. „Denk nicht mal im Traum daran, solch eine Frau zu heiraten!"

    „Solch eine Frau? Du verdammter Heuchler! Wer hat sich denn die letzten beiden Wochen im Bett irgendeiner Frau vertrieben? Du hast kein Recht, mir vorzuschreiben, wie ich mein Leben zu führen habe. Das werde ich mir nicht mehr gefallen lassen, Darian. Anthony funkelte ihn aus dunklen Augen an. „In wenigen Wochen werde ich selbst über mein Leben und mein Vermögen bestimmen und dann entscheide ich allein darüber, wen ich heirate.

    Ungeduldig schüttelte Darian den Kopf. „Diese bestimmte Frau ist …"

    „Ein Schatz. Ein Engel. Sein Bruder hob verärgert die Stimme. „Wie gut, dass du ihren Namen nicht ausgesprochen hast, denn unser Gespräch hat mir gezeigt, dass du dazu nicht würdig bist.

    Darian zuckte zusammen. Nach allem, was ihm über diese Dame zugetragen worden war, war sie weder ein Schatz noch ein Engel. Ganz im Gegenteil.

    Auch hatte er nicht die Absicht, seinem Bruder zu erlauben, diese zwielichtige Person zu heiraten.

    Wenn Anthony keine Vernunft annehmen wollte, dann müsste es eben jene Dame tun …

    1. KAPITEL

    Zwei Tage später, der Ballsaal im Carlisle House, London

    Würden Sie das noch einmal wiederholen, Wolfingham? Ich befürchte, aufgrund der Musik und des lauten Geredes konnte ich Sie nicht richtig verstehen."

    Darian musste der elegant gekleideten Frau, mit der er gerade tanzte, gar nicht erst ins Gesicht sehen, um zu wissen, dass Mariah Beecham, die Dowager Countess of Carlisle, ihn sehr wohl richtig verstanden hatte. Ihr Unmut war mehr als offensichtlich – sowohl in Bezug auf ihren frostigen Ton als auch ihre steife Haltung.

    „Das bezweifle ich doch sehr, Madam, erwiderte er in ebenso eisigem Ton, während sie einander anlächelten, um den Schein vor möglichen Beobachtern zu wahren. In perfekter Abstimmung mit den anderen Tanzpaaren bewegten sie sich über die Tanzfläche. „Aber dennoch kann ich meine Aussage gerne wiederholen: Ich wünsche, dass Sie auf der Stelle damit aufhören, meinen Bruder in seiner Schwärmerei für Sie zu bekräftigen.

    „Wollen Sie damit andeuten, dass ich ihn absichtlich ermutigt hätte, um mich zu werben?" Darians Gastgeberin zog herablassend eine blonde Augenbraue über ihren außergewöhnlich schönen türkisblauen Augen hoch.

    Diese Farbe kannte Darian bisher nur vom Mittelmeer an einem klaren Sommertag.

    Natürlich wusste er seit Langem, dass diese Dame in der gehobenen Gesellschaft verkehrte – zuerst als erheblich jüngere Gattin des Earl of Carlisle und in den letzten fünf Jahren als überaus wohlhabende und skandalöse Witwe dieses verstorbenen Herrn.

    Doch zum ersten Mal verbrachte Darian etwas längere Zeit mit ihr. Erst jetzt konnte er die Zuneigung seines Bruders für die Countess nachvollziehen; sie war zweifellos eine Frau von einmaliger Schönheit.

    Ihr Haar war so golden wie die Farbe reifen Korns, ihre Haut so blass und zart wie Alabaster. Sie hatte cremefarbene Augenbrauen, sanft geschwungene Wangen und einen langen Nacken. Durch den tiefen Ausschnitt ihres Kleides wurden ihre schön gerundeten Schultern betont. Jene ungewöhnlichen türkisblauen Augen wurden von dichten dunklen Wimpern umrahmt. Sie hatte eine kleine und überaus wohlgeformte Nase und sinnliche Lippen. Ihr seidenes Kleid war vom gleichen dunklen Türkis wie ihre Augen und gab den Blick auf die verführerischen Hügel ihrer vollen Brüste frei.

    Nein, an Anthonys Vorliebe für Frauen hatte Darian nichts auszusetzen, denn Mariah Beecham war wahrhaftig ein Juwel – sowohl in Bezug auf ihre Schönheit als auch ihre üppigen Brüste.

    Leider war sie jedoch auch eine Witwe von vierunddreißig Jahren und Mutter einer siebzehnjährigen Tochter, Lady Christina Beecham, die in dieser Saison in die Gesellschaft eingeführt worden und heute Abend ebenfalls anwesend war. Sie sah ihrer Mutter verblüffend ähnlich.

    Allerdings hatte die junge Lady Christina Beecham noch nicht denselben skandalösen Ruf wie ihre Mutter.

    Aufgrund jenes Rufs hatte Darian angefangen, sich um das zukünftige Glück seines Bruders zu sorgen. Nur deshalb hatte er den für ihn ungewöhnlichen Entschluss gefasst, sich in Anthonys Belange einzumischen.

    Er hätte Verständnis dafür gehabt, wenn Anthony für ein paar Wochen – oder auch Monate – das Bett mit der Dame geteilt hätte. Schließlich wusste er, dass alle jungen Männer sich diesen Vergnügungen hingaben, um ihr körperliches Verlangen zu stillen und die für das Ehebett als nötig erachtete Erfahrung zu sammeln. Auch Darian hatte sich in diesem Alter so verhalten.

    Leider war diese Dame jedoch keineswegs akzeptabel. Zudem hatte Anthony bei ihrem Gespräch vor zwei Tagen klargestellt, dass er sie nicht nur als Geliebte betrachtete.

    Als Anthonys älterer Bruder und einziger Verwandter konnte Darian ihm nicht erlauben, eine zum Scheitern verurteilte Ehe einzugehen. Für Darian, der als Anthonys Vormund zumindest noch für ein paar Monate über dessen beträchtliches Vermögen verfügen würde, war das Ganze nicht mehr als eine unangemessene Schwärmerei.

    Vergeblich hatte er bisher versucht, Anthony davon zu überzeugen, diese Frau nicht weiter zu umgarnen. Sein Bruder konnte genauso stur sein wie er selbst, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte.

    Daher war Darian nichts anderes übrig geblieben, als an die Frau heranzutreten und mit ihr zu sprechen. Genau aus diesem Grund war er heute Abend auf dem Ball der Countess erschienen, obwohl er in den vergangenen Jahren nur selten in der gehobenen Gesellschaft verkehrt hatte.

    Lieber ging er abends in seinen Privatklub oder in Spielhallen – stets in Begleitung der vier Herren, mit denen er seit seiner Schulzeit eng befreundet war. In den vergangenen zehn Jahren waren sie in der Gesellschaft als die „Durchtriebenen Dukes" bekannt geworden. Diesen Ruf hatten sie sowohl ihren Eroberungszügen auf dem Schlachtfeld als auch in den Schlafgemächern zu verdanken – obwohl sich Darian in den letzten Jahren sehr diskret verhalten hatte.

    Sie alle waren eiserne Junggesellen gewesen, doch vor Kurzem waren zwei seiner Freunde der Versuchung erlegen und hatten sich verliebt – der eine hatte bereits geheiratet, und der andere stand kurz davor.

    Allerdings waren Worthingham und Hawksmere mit ihren zweiunddreißig Jahren im gleichen Alter wie Darian und daher alt genug, um selbst über ihren Lebensweg zu entscheiden. Sein Bruder Anthony hingegen war noch zu jung, um etwas über das Leben, geschweige denn über die wahre Bedeutung von der Liebe zu einer Frau zu wissen.

    Insbesondere da Anthony bisher keinerlei Erfahrung mit einer Frau hatte, die in Mariah Beechams Alter war und der ein skandalöser Ruf vorauseilte. Auch hatte sich Darians Beunruhigung über die Verbindung nicht gerade gemindert, als er früher am heutigen Abend auf dem Ball eingetroffen war und gesehen hatte, wie sein jüngerer Bruder mit der Countess getanzt und sie – sichtlich hingerissen – angelächelt hatte.

    Es bestand kein Zweifel daran, dass ihr Darians Einmischung in die Freundschaft genauso widerstrebte wie Anthony, als er jetzt in ihre kalten und herausfordernden türkisfarbenen Augen schaute.

    Es war lange her, dass jemand es geschafft hatte, Mariah so sehr gegen sich aufzubringen, wie Darian Hunter es soeben getan hatte. Das musste zuletzt wohl noch zu Lebzeiten ihres Mannes Martin passiert sein. Doch Darian Hunter, der überhebliche Duke of Wolfingham, hatte es zweifellos fertiggebracht, sie maßlos zu verärgern.

    Wie konnte dieser Mann es wagen, in ihr Haus zu kommen und sie derart zurechtzuweisen? Als wäre sie für ihn nicht mehr als ein aufmüpfiges und beeinflussbares Schulmädchen, das er nach eigenem Gutdünken tadeln konnte!

    Ganz zu schweigen davon, dass sie in dieser Angelegenheit vollkommen unschuldig war.

    Natürlich hatte Mariah in den letzten Wochen bemerkt, dass sich der junge Anthony Hunter um ihre Gunst bemühte. Allerdings hatte sie ihn weder bestärkt noch zurückgewiesen. Einerseits würde sie in Anthony nie mehr sehen als einen unterhaltsamen Jüngling, andererseits wollte sie die Gefühle des jungen Mannes nicht verletzen.

    All das hätte sie Anthonys arrogantem Bruder auch gerne versichert, wenn sich Wolfingham ihr gegenüber nicht bereits zu Beginn des Tanzes so ungehobelt verhalten hätte.

    Sie hätte wissen sollen, dass Darian Hunter, der bekanntermaßen alle gesellschaftlichen Anlässe mied, die Einladung zu ihrem Ball nicht ohne Hintergedanken angenommen hatte. Dass er sie auch noch zum Tanzen aufforderte, sorgte für Furore. Für gewöhnlich stand der Duke abseits der Menge und schaute mit kühlem Blick von oben herab auf das Geschehen.

    So viel dazu, dass sie mit seinem Erscheinen einen gesellschaftlichen Clou gelandet hatte! Denn jetzt wusste Mariah, dass Darian nur deshalb auf ihren Ball gekommen war und sie um diesen Tanz gebeten hatte, um sich ihr gegenüber höchst ungalant zu benehmen.

    Hätte er dabei nicht noch so unglaublich gut ausgesehen, hätte sie ihm vielleicht verzeihen können. Schließlich war seine Sorge um das Wohlergehen seines

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