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Keiner kannte Kimbel: Die großen Western 265
Keiner kannte Kimbel: Die großen Western 265
Keiner kannte Kimbel: Die großen Western 265
eBook125 Seiten1 Stunde

Keiner kannte Kimbel: Die großen Western 265

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Es knackt wieder, aber William Casey hört es nicht. Casey treibt den Meißel in das Gestein, sieht sich nicht um. Dafür blickt Kimbel auf die Decke des Ganges. Und auf die zackigen Steine, die nach unten hängen. Ein Stoß, denkt Kimbel, nur einen, dann bricht es durch. Er müßte unter der Decke sein, wenn sie herabkommt. Der ganze Gang wird zustürzen und ihn begraben. Dann habe ich alles, ich, Arthur Kimbel, werde alles für mich allein besitzen. Soll er nur weiter arbeiten. »Art!« »Ja?« fragt Kimbel heiser. »Was ist, William?« »Ob das tief genug ist?« »Warte, ich sehe mal nach.« Kimbel geht los, aber er denkt nicht an die Stahlstange mit dem Haken, den Kimbel in die Wand getrieben hat. Er denkt nur an den Gang, die Stützbalken und das Knacken. Der Gang wird einstürzen, sobald Kimbel die Kurbel des selbstgebauten Flaschenzuges betätigt. Der Flaschenzug hängt an den Stützbalken mit drei dicken Trossen fest. Und über ihm ist der Riß in der Gangdecke.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Sept. 2018
ISBN9783740934521
Keiner kannte Kimbel: Die großen Western 265

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    Buchvorschau

    Keiner kannte Kimbel - G.F. Waco

    Die großen Western – 265 – Keiner kannte Kimbel

    Die großen Western

    – 265–

    Keiner kannte Kimbel

    G.F. Waco

    Es knackt wieder, aber William Casey hört es nicht. Casey treibt den Meißel in das Gestein, sieht sich nicht um. Dafür blickt Kimbel auf die Decke des Ganges. Und auf die zackigen Steine, die nach unten hängen.

    Ein Stoß, denkt Kimbel, nur einen, dann bricht es durch. Er müßte unter der Decke sein, wenn sie herabkommt. Der ganze Gang wird zustürzen und ihn begraben. Dann habe ich alles, ich, Arthur Kimbel, werde alles für mich allein besitzen. Soll er nur weiter arbeiten.

    »Art!«

    »Ja?« fragt Kimbel heiser. »Was ist, William?«

    »Ob das tief genug ist?«

    »Warte, ich sehe mal nach.«

    Kimbel geht los, aber er denkt nicht an die Stahlstange mit dem Haken, den Kimbel in die Wand getrieben hat. Er denkt nur an den Gang, die Stützbalken und das Knacken. Der Gang wird einstürzen, sobald Kimbel die Kurbel des selbstgebauten Flaschenzuges betätigt. Der Flaschenzug hängt an den Stützbalken mit drei dicken Trossen fest. Und über ihm ist der Riß in der Gangdecke.

    Er geht die neun Schritte bis an das Ende der Wand. Hier hört die Ader auf, sie wollen trotzdem weitermachen. Vielleicht fängt die Goldader ein Stück weiter wieder an, was? Mag sein, daß es aus ist mit der Goldsucherei, wenn hier nichts mehr im Berg steckt. Sie haben für etwa 25 000 Dollar Gold gefunden. Und die an einer Stelle, an der kein Mensch Gold vermuten würde.

    Niemand außer uns beiden kennt die Fundstelle, nur wir beide. Eigentlich hat er das Zeug gefunden, nicht ich, er will teilen, aber ich halte nicht viel vom Teilen, ich kann alles haben. Wenn er tot ist, gehört mir alles, denkt Kimbel.

    »Ob das ausbricht?« fragt Casey, als er neben ihm steht und auf die ausgemeißelte Rinne in der Wand blickt. »Müßte genug sein, Art, was?«

    Kimbel betrachtet das Ende der Wand, die ausgeschlagene Stelle, die tiefe Kerbe und die Risse im Gestein.

    »Man müßte es versuchen«, sagt er brummig. »Lang genug ist es ja, was? Kommt auf einen Versuch an, William.«

    »Ich werde noch etwas tiefer stemmen, meinst du nicht?«

    »Wenn du willst«, murmelt Kimbel achselzuckend. »Ich karre schon mal die Steine hinaus.«

    Dann dreht er sich um, geht zurück und sieht auf die oberen Enden der Stützen. Es sind einfache Baumstämme, über denen ein Keil dafür sorgt, daß die Stützen, wenn sie trocknen, die nötige Festigkeit haben.

    Kimbel hat den Keil mit ein paar Schlägen gelockert. Casey schlief so lange. Er konnte es tun, ohne daß Casey es merkte. Es muß genug Gold sein.

    Kimbel schiebt das Geröll und die Brocken vor sich her aus dem Gang. Links von ihm, genau an der Stelle, an der sie das erste Gold in einer Ader fanden, war einmal die Bachquelle. Nun ist dort ein Trichter. Die Ader hat sich hier herüber gezogen, sie haben sie freigelegt und in harter Arbeit den Gang aus dem nackten Fels geschlagen. Dafür 25 000 Dollar zu besitzen, ist viel.

    Von der Quelle aus plätschert das dünne Rinnsal in die Tiefe. Die Steinbrocken kollern im nächsten Augenblick aus der Karre und fallen in das Wasser.

    Kimbel murmelt vor sich hin, dreht sich um. Die Hammerschläge kommen hallend aus dem Gang. Zuerst hat er nie den Gedanken gehabt, Casey umzubringen, aber eines Tages hat Casey ihn selbst darauf gebracht.

    »Wenn wir das Doppelte hätten, Art, dann würde es sich lohnen. Es ist ein bißchen wenig für zwei.«

    Ein bißchen wenig für zwei.

    Dieser Satz ist Kimbel nie mehr aus dem Kopf gegangen.

    Ein bißchen wenig für zwei, wie? Aber genug für einen.

    Genau das ist es: Genug für einen.

    Die Karre rumpelt in den Gang, das Rad quietscht abscheulich. Casey hört auf zu stemmen, hockt sich einen Moment auf den Stein und wischt sich über die Stirn. Er schwitzt heftig, die Laterne bescheint sein Gesicht, ein junges Gesicht. Casey ist erst fünfunddreißig, Kimbel aber wird in drei Jahren fünfzig sein.

    Vielleicht ist es der Gedanke an sein Alter gewesen, der Kimbel verrückt gemacht hat. Wenn er etwas anfängt, dann muß er es mit genug Geld anfangen. So jung ist er nicht mehr, um noch zehn Jahre zu schuften. Casey, der ist jung, der kann arbeiten wie ein Pferd, dem macht es nichts aus, sich in den Berg zu wühlen, aber für Kimbel ist es eine einzige Quälerei. Eine verdammte Schinderei ist es.

    »Du, Art, das wird genug sein.«

    »Sicher«, sagt er heiser. »Jetzt müßte es abbrechen, was? Ich möchte wissen, was mit meinem Bauch los ist, ich hab Schmerzen und muß andauernd rennen.«

    »Du hast zuviel Fisch gegessen«, erwidert Casey und stopft sich eine Pfeife. »Wenn es schlimmer wird, dann mußt du Holzkohle essen, Art. Mein lieber Mann, ich wette, dahinter ist noch mehr Gold.«

    »Ich glaub’s nicht«, antwortet Kimbel mürrisch und setzt sich auf die Karre, hält sich den Bauch. »Wir machen das ganz umsonst, wirst es sehen. War schon nichts als Zufall, daß zwei Männer, die Felle sammeln wollten, auf Gold stoßen.«

    »Nichts ist Zufall«, murmelt Casey. »Das hat so sein sollen, Art. Ich werde mir mit meinem Geld einen Store kaufen und so leben wie mein Vater. Sieben Kinder, nun ja, die werde ich mir nicht anschaffen, aber einen Store will ich haben. Ich bin es satt, umherzureiten. Und Vieh halten, wie du es willst, ist nichts für mich.«

    »Ich denke, du bist sechs Jahre Cowboy gewesen, Casey«, sagt Kimbel. »Rinder kann man verkaufen, die vermehren sich von allein, sage ich dir. Was du mit deinem Store willst…«

    »Da hat man keine Sorgen«, erwidert Casey und saugt heftig am Mundstück der Pfeife. »Ich war auf zwei Ranches, auf der einen bekamen die Rinder die Rinderpest, auf der anderen kam ein harter Winter, das war in Montana. Die Rinder erfroren, seitdem weiß ich, daß ich lieber etwas einkaufen und wieder verkaufen will. Einen kleinen Store, braucht gar nicht groß zu sein, aber in einer. Stadt, weißt du?«

    »Ja, ja, ich weiß«, murmelt Kimbel. »Hast du ja schon hundertmal gesagt. Hör mal, wenn dahinter nichts ist, dann hören wir aber auf. Es ist verdammt kalt draußen, wir könnten einen frühen Winter erwischen. Mein lieber Mann, so ein Winter hier oben und die nächste Siedlung sechzig Meilen weit entfernt, das ist hart, sage ich dir.«

    »Wenn nichts ist, hauen wir ab, ich hab es dir versprochen«, antwortet Casey und steht auf. »Na, dann dreh du mal die Kurbel, ich schlag gegen die Felsen, sie werden schon losbrechen.«

    Einen Moment sieht Kimbel auf die Kurbel, hält sich dann den Bauch, verfolgt mit seinen Blicken das Stahlseil, das bereits von Casey an dem Haken festgemacht worden ist, und stöhnt leise.

    »Verdammter Bauch«, sagt er dann ächzend. »Ich – ich glaub, das bricht so los. Dreh du von mir aus, ich geh mal… Oh, verdammt, mein Bauch, Mann!«

    Er wird drehen, ich kenne ihn, denkt er. Bloß raus hier. Gemerkt hat der nichts, auf die Idee würde er niemals kommen, der Narr. Er wird das Seil spannen, wette ich, der kann es nicht erwarten, daß er auf noch eine Ader stößt.

    Er steht auf, hält sich den Magen.

    »Du, William, ich muß wieder raus. Mach, was du willst, das rumort so… Teufel, es zerreißt einem noch die Eingeweide.«

    Dann stolpert er los, sieht sich einmal um. Der Narr geht wirklich an die Kurbel. Er wird es allein tun und nichts von dem lockeren Keil merken, nichts von der herabhängenden, sich nach unten verziehenden Gangdecke.

    Kimbel hat es schon vorgestern bemerkt, aber nichts gesagt. Die Gangdecke kann einbrechen, wenn eine der Stützen sich löst.

    Es ist neun Uhr, sie arbeiten erst seit zwei Stunden. Dies ist heute der erste Anschlag der Wand. Rutscht der Keil weg, sobald die Seitenbelastung für den Stempel durch den Seilzug zu groß wird, dann bricht die Decke ein. Sie muß es.

    Sie muß, denkt Kimbel und wankt hinaus. Das Knacken dauernd – ich kenne das, ich hab mal zwei Jahre in einer Kohlengrube gearbeitet.

    Am Ausgang wendet er noch einmal den Kopf. Tatsächlich, Casey steht an der Kurbel. Nun kommt das Klicken der Raste, Casey beginnt zu drehen.

    Mensch, denkt Kimbel, Mensch, alles für mich, was?

    Er hastet auf die Büsche zu, wartet.

    Das Klicken ertönt nun in immer größeren Abständen. Die Raste der Flaschenzugkurbel mit ihrer Sperrklinke muß den Druck aushalten.

    *

    Casey dreht, das Seil ist straff und zittert. Irgendwo knistert es über ihm. Er achtet nicht darauf, er dreht weiter. Noch eine halbe Umdrehung, noch eine. Das Seil singt, ein Knacken kommt von der Winde.

    Verdammt, denkt Casey, ich muß wohl doch noch hingehen und mit der Hacke gegen die Felsen schlagen, was? Na, noch eine Umdrehung.

    Dumpfes Grollen ist plötzlich über ihm. Und dann splittert es, knackt laut. Vor ihm lockert sich jäh das Seil, es hängt durch. Dicht neben ihm aber rutscht etwas, die ganze Winde verschiebt sich.

    William Casey wendet sich blitzschnell um, sieht den Stempel sich neigen, den Brocken

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