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Ein einsamer Kämpfer: Die großen Western Classic 69 – Western
Ein einsamer Kämpfer: Die großen Western Classic 69 – Western
Ein einsamer Kämpfer: Die großen Western Classic 69 – Western
eBook129 Seiten1 Stunde

Ein einsamer Kämpfer: Die großen Western Classic 69 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Draußen vor der Hütte orgelte der Sturm. Bruel McGill horchte auf, als er den Hufschlag hörte. McGill griff nach dem Revolver, richtete den Lauf auf die Tür und wartete. Der Hufschlag verstummte. Draußen stöhnte ein Mensch. Schlurfende Schritte kamen näher, und dann wurde die Tür aufgestoßen. Taumelnd stand ein Mann auf der Schwelle der Hütte und hielt sich mühsam am Türpfosten fest. »Nicht … schießen!«, stöhnte der Mann. »Hilf mir!« Er schwankte herein, griff zitternd nach dem Tisch und klammerte sich an der Tischkante fest. Draußen wieherte das Pferd. »Ich werde … verfolgt!«, krächzte der Fremde und starrte Bruel mit geröteten Augen an. »Bring mich weg … von hier, schnell!« Bruel sah den großen Fleck auf der Hemdbrust des Fremden und das verzerrte schweißnasse Gesicht. »Wer bist du?« »Ballard Hayes«, stöhnte der Mann. »Hilf mir!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Jan. 2021
ISBN9783740975791
Ein einsamer Kämpfer: Die großen Western Classic 69 – Western

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    Buchvorschau

    Ein einsamer Kämpfer - U.H. Wilken

    Die großen Western Classic

    – 69 –

    Ein einsamer Kämpfer

    … den der Hauch des Todes umgab

    U.H. Wilken

    Draußen vor der Hütte orgelte der Sturm. Bruel McGill horchte auf, als er den Hufschlag hörte. McGill griff nach dem Revolver, richtete den Lauf auf die Tür und wartete. Der Hufschlag verstummte.

    Draußen stöhnte ein Mensch. Schlurfende Schritte kamen näher, und dann wurde die Tür aufgestoßen. Taumelnd stand ein Mann auf der Schwelle der Hütte und hielt sich mühsam am Türpfosten fest.

    »Nicht … schießen!«, stöhnte der Mann. »Hilf mir!«

    Er schwankte herein, griff zitternd nach dem Tisch und klammerte sich an der Tischkante fest. Draußen wieherte das Pferd.

    »Ich werde … verfolgt!«, krächzte der Fremde und starrte Bruel mit geröteten Augen an. »Bring mich weg … von hier, schnell!«

    Bruel sah den großen Fleck auf der Hemdbrust des Fremden und das verzerrte schweißnasse Gesicht.

    »Wer bist du?«

    »Ballard Hayes«, stöhnte der Mann. »Hilf mir! Ich muss dir vertrauen. Du wirst mich diesen verdammten Banditen doch nicht ausliefern.«

    »Banditen?«

    »Ja«, flüsterte der Schwerverwundete und atmete rasselnd. »Bring mich schnell weg, sonst – sonst knallen sie mich ab. Ich schaff es nicht mehr bis zur Stadt. Hilf mir! Du wirst es nicht bereuen …«

    Ballard Hayes stürzte zu Boden. Stöhnend drehte er sich auf den Rücken.

    Dicht über ihm war Bruel McGills Gesicht. Dunkle Augen sahen ihn forschend an.

    »Warum jagen sie dich, Hayes?«

    »Später«, flüsterte Hayes. »Hilf mir doch endlich!«

    Horchend starrte Bruel hinaus. Er glaubte schon den trommelnden Hufschlag mehrerer Pferde zu hören. Da zögerte er nicht länger, grub die Hände unter den Körper des Fremden, packte ihn unter den Armen und zerrte ihn aus der Hütte. Die Stiefel des Fremden schleiften durch den Sand und zogen flache Furchen hinein. Bruel schleppte ihn um die Hütte und in das dichte, verfilzte Gestrüpp hinein, das in der Senke wucherte und im Sturm hart aneinanderraschelte. Unten in der Senke ließ er Hayes los und lief zurück. Das Pferd scheute vor ihm, doch er konnte den flatternden Zügel erwischen. Schon zog er das wiehernde Pferd unter die rauschenden Fichten, schwang sich dann in den Sattel und jagte auf dem Pferd am Rande des Tals entlang, trieb es zwischen hohe Felsen, saß ab und schlang die Zügelenden um einen dürren Strauch.

    Schnell lief er den steinigen Weg zurück und hetzte durch den Sturm.

    Schon hatte er seine Hütte erreicht, lief hinein und packte das Bündel Felle, lief hinaus und verwischte alle Spuren vor der Hütte, kehrte zurück, warf das Bündel aufs Lager und ergriff den Besen, fegte mit den trockenen Zweigen, die unten am Besenstiel befestigt waren, durch die Hütte und beseitigte auch hier die verräterischen Spuren.

    Schließlich zerrte er die wild schlagende Tür zu und machte wieder Licht. Flackernd breitete sich das Licht der Kerze aus und fiel auf den Blutfleck am Boden.

    Entschlossen zog Bruel den Tisch über den Fleck und schob den Hocker darunter. Dann warf er sich aufs Lager und horchte.

    Die Zeit verrann. Draußen in der Nacht lag ein Verwundeter. Er würde sterben, wenn die Kugel nicht bald herausgeholt wurde. Aber McGill konnte sich erst um den Mann kümmern, wenn dessen Verfolger hier gewesen waren.

    Mitten in der Nacht kamen sie. ­Bruel hörte, wie sie die Pferde herantrieben, wie sie absprangen und die Hütte umstellten. Die Tür wurde aufgestoßen. Drei Männer stürzten mit gezogenen Waffen herein.

    Funkelnde Augen starrten Bruel an. Bärtige, staubverkrustete Gesichter verhießen nichts Gutes. Das Talglicht flackerte heftig.

    Langsam richtete sich Bruel von seinem Lager auf und blickte die Fremden an.

    »Was wollen Sie?«, fragte er.

    Einer der Fremden schlug die Tür zu, der zweite verharrte neben der Tür. Der dritte kam um den Tisch herum und blieb vor dem Kamin stehen.

    »Bist du hier allein, Halbblut?« Der mittelgroße Fremde mit den breiten Schultern und dem schweren, knochigen Körper starrte ihn kalt an.

    Bruel nickte.

    Der Blick des Fremden schweifte in der Hütte umher und kehrte zu Bruel zurück.

    »Sag die Wahrheit, Halbblut«, flüsterte er. »Wir sind hinter einem Kerl her. Er ist in dieses Tal geritten. Wenn du ihm hilfst, dann knall ich dich ab.«

    »Ich habe keinen Menschen gesehen und gehört«, murmelte McGill, »der Sturm ist zu laut. Er wird vorbeigeritten sein.«

    »Vielleicht sagst du die Wahrheit.«

    Der Fremde zog die Mundwinkel abwärts. »Wir werden es schon noch erfahren. Sollte er hier auftauchen, dann erschieß ihn! Wenn du es nicht tust, dann wirst du verloren sein. Dann jagen wir dich so lange, bis du tot vor unseren Stiefeln liegst.«

    Bruel hatte eiserne Nerven. Das indianische Blut seiner Mutter hatte ihm die Gabe verliehen, das Gesicht zur völligen Ausdruckslosigkeit erstarren zu lassen.

    »Wer sind Sie?«, murmelte er. »Marshal?«

    Die drei Fremden lachten.

    »Marshal ist gut«, grinste der breitschultrige Mann zynisch. »Ich bin Stoken Vance! Schon mal was über mich gehört?«

    »Nein.«

    »Klär ihn doch auf, Stoken«, grinste der Mann an der Tür. »Er ist wohl noch nie in Arizona gewesen.«

    Stoken Vance sah Bruel McGill verächtlich an und wollte schon reden, als draußen jemand rief: »Hier ist er nicht, Stoken! Nur ein Pferd steht hinter der Hütte!«

    »Das ist mein Pferd«, sagte Bruel ruhig.

    Stoken Vance gab den Komplicen einen Wink.

    »Wir müssen weiter! Irgendwo zwischen den Bergen wird er sich verkrochen haben. Der macht es nicht mehr lange. Wenn wir ihn in dieser Nacht nicht mehr finden, dann werden ihn die Geier verraten!«

    Sie liefen hinaus und ließen die Tür aufstehen. Der Sturm fasste hinter die Tür und schlug sie gegen die Hüttenwand. Draußen wieherten die Pferde. Brüllend trieben die Fremden die Pferde an und jagten an der Hütte vorbei.

    Bruel blieb auf dem Lager sitzen und hörte, wie das dumpfe Hufgetrappel in der Nacht erstickte.

    Langsam glitt er zur Tür und hinaus. Das Reiterrudel war verschwunden. Wie ein Spuk waren die Reiter in der dunklen Nacht untergetaucht.

    »Stoken Vance«, murmelte McGill. Er schloss die Tür und eilte um die Hütte. Geduckt lief er hinunter in die Senke und durchbrach das Gestrüpp.

    Hayes lag still am Boden zwischen den dichten Sträuchern und hatte die Augen halb geöffnet.

    »Wasser!«, krächzte er mühsam.

    Bruel nickte und lief zurück, holte die Wasserflasche aus der Hütte und war wenig später wieder bei Hayes. Er kniete nieder und gab ihm Wasser zu trinken.

    »Sind sie … weg?«, stöhnte Hayes.

    »Ja.«

    In Hayes’ ergrautem Gesicht zuckte es seltsam, und rasselnd kam der Atem aus der zerschundenen Brust. Er suchte McGills Hand und umklammerte sie mit letzter Kraft.

    »Stoken Vance ist hinter meinem Gold her«, hauchte er. »Es liegt noch in den Bergen, hörst du? Vance glaubt, dass ich es bei mir hätte, aber ich konnte es verstecken … In der alten Ruine der Mission.«

    »Ich bring dich in die Stadt, Hayes.«

    »Nein, nein, nicht dorthin!«, fuhr Hayes auf. »Das darf nicht sein! Vance wird doch damit rechnen, dass ich … in die Stadt flüchte … Lass mich hier liegen. Es geht zu Ende mit mir …«

    Sanft drückte Bruel den Mann zurück. »Dann hol ich die Kugel ’raus …«

    »Zu spät.«

    Ballard Hayes griff zitternd nach der Wasserflasche und trank mühsam. Das Wasser lief ihm über das Gesicht und sickerte in den staubigen Boden.

    »In Arizona ist mein Bruder«, flüsterte er, »in Tucson. Er hatte es längst aufgegeben, nach dem Gold zu suchen, hörst du? Bring ihm das Gold. Frag in Tucson nach … Slate Hayes! Sag ihm alles – und er wird dich wie einen guten Freund aufnehmen.«

    Reglos hockte McGill neben dem Sterbenden, während der Sturm heulend über die Senke hinwegstieß. Wild bewegten sich die Strauchgruppen.

    »Warum bist du dir so sicher, Ballard Hayes?«, fragte er mit spröder Stimme. »Ich könnte doch auch mit dem Gold verschwinden und niemals nach Tucson reiten.«

    Verlorenes Lächeln huschte über Hayes’ blasses Gesicht.

    »Deine Augen … Du bist gut«, raunte er. »Hol das Gold aus der Ruine. Bring es Slate, behalt es nicht, hörst du?« Stöhnend kam er mit dem Oberkörper hoch und umklammerte Bruels Arm, hielt sich daran fest. »Das Gold würde dich umbringen! Stoken Vance würde dich finden! Gib es Slate in Tucson! Mein Bruder … wird dir viele Dollar dafür geben. Vance wird alles versuchen, um dir das Gold wieder abzujagen … Bring es nach Tucson, und du wirst es nie bereuen.«

    Zitternd sank er zurück, atmete schwer und starrte Bruel mit verlöschender Kraft an.

    »Wirst du es tun?«

    »Ja, ich werde es tun, Hayes«, sagte Bruel entschlossen. »Ich will das Gold gar nicht. Gold hat meinen Eltern nur Unglück gebracht. Sie wurden ermordet, und das Gold ist weg. Vielleicht haben sie es noch verstecken können. Ich hab’ nie danach gesucht. Ja, ich bringe dein Gold nach Tucson. Dollars sind mir lieber.«

    Ballard Hayes blickte ihn mit flackernden Augen an und stöhnte. Er wollte irgendetwas sagen, doch sein zuckender Mund blieb stumm.

    Bruel sah, wie er gegen den schleichenden Tod ankämpfte, wie er sich mit letztem Willen aufbäumte.

    »Ruine …, Bryce Canyon Mission … Im Totenraum …, unter der Ruine …«

    Ballard Hayes war tot …

    McGill blickte auf das erschlaffte, eingefallene Gesicht des Mannes, den er kaum kannte. Hayes hatte ihm ein Vermächtnis hinterlassen. In den ­Bergen lag Gold verborgen. Bruel ­würde das Gold in der alten Mission finden.

    Langsam

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