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Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65: Fünf Western
Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65: Fünf Western
Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65: Fünf Western
eBook225 Seiten3 Stunden

Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65: Fünf Western

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Über dieses E-Book

Dieses Ebook enthält folgende Romane: Band 61 Grabgesang für McQuade Band 62 McQuade und der Mächtige von Benson Band 63 McQuade und der Desperado Band 63 McQuade und die Claimwölfe Band 65 McQuade und die Revolverlady Über den Autor Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum30. Mai 2019
ISBN9783956172571
Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65: Fünf Western

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    Buchvorschau

    Der Kopfgeldjäger McQuade, Band 61-65 - Pete Hackett

    Kopfgeldjäger-Sammelband (Band 61-65)

    5 weitere Western von Pete Hackett

    Pete Hackett Western – Deutschlands größte E-Book-Western-Reihe mit Pete Hackett's Stand-Alone-Western sowie den Pete Hackett Serien Der Kopfgeldjäger, Weg des Unheils, Chiricahua und U.S. Marshal Bill Logan.

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

    ISBN 9783956172571

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Über den Autor

    Grabgesang für McQuade

    McQuade und der Mächtige von Benson

    McQuade und der Desperado

    McQuade und die Claimwölfe

    McQuade und die Revolverlady

    Über den Autor

    Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

    Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal und zahlreiche andere Romane.

    Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

    Band 61

    Grabgesang für McQuade

    Als McQuade den abgetriebenen Fuchswallach in der Box stehen sah, wusste er, dass er Floyd Baxter eingeholt hatte. Er verspürte eine tiefe, innere Zufriedenheit, tätschelte den Hals des Falben und murmelte: „Wir haben unser Ziel erreicht, alter Junge. Die Jagd ist zu Ende."

    Gray Wolf, der seinen Körper gegen das Bein des Kopfgeldjägers drängte, ließ ein leises Fiepen hören.

    „Haben Sie mit mir gesprochen, Sir?", fragte der junge Stallmann, auf dessen Wangen und Kinn ein weicher Bart zu sprießen angefangen hatte.

    McQuade wandte sich dem Jungen zu. „Nein, mein Junge. Ich habe mit dem Pferd gesprochen. Eine Frage: Wo finde ich den Mann, der auf diesem Pferd nach Casa Grande gekommen ist?" McQuade wies mit einer knappen Handbewegung auf den Fuchswallach.

    „Sind Sie hinter ihm her, Sir, oder handelt es sich um einen Freund von Ihnen? – Er kam vor einer guten Stunde in der Stadt an. Der arme Gaul war ziemlich am Ende."

    „Floyd Baxter ist kein Freund von mir, antwortete der Kopfgeldjäger, dessen Wiege in Texas, in der Nähe von San Antonio gestanden hatte und den ein ungnädiges Schicksal ins Arizona-Territorium verschlug. Seine Stimme sank etwas herab, als er endete: „Er ist ein Mörder. Wo finde ich ihn?

    Der Stallbursche nahm den Falben am Kopfgeschirr. „Da er seine Satteltaschen und den Packen mitnahm, vermute ich, dass er ins Hotel gegangen ist, Sir."

    „Gib meinem Pferd alles, was es braucht", knurrte der Kopfgeldjäger, zog mit einem Ruck die Henry Rifle aus dem Scabbard und wandte sich dem Ausgang zu. Gleich darauf überschritt er die Lichtgrenze unter dem hohen, breiten Tor und trat hinaus in den Wagen- und Abstellhof. Glühende Hitze empfing ihn, unter seinen Sohlen knirschte der Staub, leise klirrten die Sternradsporen an seinen Stiefeln. Die hohe, hagere Gestalt des Texaners warf einen langen Schatten, denn die Sonne stand schon weit im Westen und würde in etwa einer Stunde hinter den zerklüfteten Bergen versinken.

    Um das Hotel zu erreichen musste der Kopfgeldjäger ein ganzes Stück die Main Street hinunter marschieren. Casa Grande lag an der Überlandstraße, die von Tucson herauf über Maricopa Well nach Yuma am Colorado River führte. Es gab hier ein Depot der Butterfield Overland Mail Company.

    McQuade bewegte sich am Fahrbahnrand. Gray Wolf trottete mit hängendem Kopf und seitlich aus dem Maul hängender Zunge neben ihm her. An beiden klebte der Staub eines langen Trails von Tucson herauf. Der Kopfgeldjäger wurde kaum beachtet. Casa Grande war eine hektische Stadt, Straße und Gehsteige waren voller Passanten. Fuhrwerke rollten die Straße hinauf und hinunter, Reiter überholten den Texaner oder kamen ihm entgegen. Hier pulsierte das Leben, die Stadt war wie eine Oase an der Postkutschenstraße.

    Der Kopfgeldjäger betrat das Hotel. Die Rezeption war verwaist. Aber auf der Theke stand eine Glocke, auf die man nur mit der flachen Hand zu schlagen brauchte, um einen scheppernden Klingelton auszulösen. McQuade machte davon Gebrauch, und tatsächlich wurde sogleich eine Tür hinter der Rezeption aufgezogen und ein Mann mittleren Alters, dessen riesiger Schnurrbart fast gänzlich seinen Mund bedeckte, zeigte sich. Er erwiderte den Gruß des Texaners, dann musterte er ihn fragend. Der Kopfgeldjäger zog den zusammengefalteten Steckbrief aus der Tasche des braunen, zerschlissenen Staubmantels, faltete ihn auseinander und hielt ihn dem Owner so hin, dass dieser das Bild sehen und den Text lesen konnte. „Ist dieser Mann innerhalb der vergangenen Stunde bei Ihnen gewesen?"

    Der Hotelier betrachtete sich das Konterfei des Banditen eingehend, dann nickte er und sagte: „Ich habe ihm Zimmer vier gegeben. Oben, das hintere Zimmer auf der rechten Flurseite. Baxter ist oben. Er war ziemlich erschöpft, und jetzt – denke ich -, schläft er den Schlaf der Gerechten."

    „Sicher, den Schlaf der Gerechten", kam es ausgesprochen ironisch von McQuade, mit dem letzten Wort schwang her halb herum und stakste zur Treppe. Mit gemischten Gefühlen schaute ihm der Owner hinterher.

    In der oberen Etage angekommen musste der Kopfgeldjäger nur wenige Schritte gehen, um Zimmer vier zu erreichen. Ein Teppich, der auf dem Flur lag, dämpfte seine Schritte. Er lauschte an der Tür, konnte aber keine Geräusche in dem Raum dahinter vernehmen. Kurzerhand rammte er die Tür mit der Schulter auf, wirbelte in das Zimmer und sah den Oberkörper des Banditen vom Bett regelrecht in die Höhe schnellen.

    Floyd Baxter reagierte ansatzlos. Ein Leben außerhalb von Recht und Ordnung, die vielen Jahre, in denen er vor dem Gesetz auf der Flucht als ständig Gehetzter immer damit rechnen musste, erkannt zu werden und sich der Gerechtigkeit mit der Waffe in der Faust entziehen zu müssen, hatten ihn geformt. Er reagierte wie ein in die Enge getriebenes Raubtier …

    Fluchend griff Baxter nach dem Revolver, der im Holster steckte, das mit dem Patronengurt über die Lehne eines Stuhles hing, den der Bandit neben das Bett gestellt hatte.

    Zwei lange Schritte brachten McQuade an das Bett heran, er schlug mit dem Gewehr zu, der Lauf knallte gegen Baxters Kopf und warf ihn um. Seine Hand löste sich von dem Revolver, den er schon halb aus dem Holster gezogen hatte. Die Waffe rutschte ins Futteral zurück, die Hand sank kraftlos nach unten.

    Von Baxter ging keine Gefahr mehr aus.

    McQuade holte ein Handschellenpaar aus der Manteltasche und fesselte die Hände des Outlaws auf den Rücken. Dann setzte er sich rittlings auf den Stuhl vor dem Bett und wartete, bis Baxter aus der Bewusstlosigkeit erwachte. Gray Wolf hatte es sich am Boden bequem gemacht und leckte seine Pfoten.

    Schließlich zuckten die Lider des Banditen. Ein Stöhnen kämpfte sich in seiner Brust hoch und brach über seine Lippen, dann schlug er die Augen auf. Sekundenlang starrte er mit dem stupiden Ausdruck des Nichtbegreifens zur Decke hinauf, dann aber schien sich bei ihm die Erinnerung einzustellen, er drehte den Kopf etwas, schaute McQuade an und stieß hervor: „Wer bist du?"

    „McQuade. Wir brechen morgen Früh auf, Baxter. Ich bringe dich zurück nach Tucson. Dort wird man dich vor Gericht stellen, und sicher wird man dich dort auch hängen. Das ist nun mal in unserem Land die Antwort auf niederträchtigen Mord aus Habgier oder anderen niedrigen Beweggründen."

    Floyd Baxter knirschte mit den Zähnen. In seinen Augen wütete der blanke Hass, und seine Stimme war nur ein gehässiges Geflüster, als er zischte: „Fahr zur Hölle, dreckiger Bastard! Fahr zur Hölle!"

    *

    Am späten Nachmittag des zweiten Tages nach ihrem Aufbruch in Casa Grande erreichten McQuade und sein Gefangener Tucson. Sie passierten die ersten Häuser der Stadt. Auf dem Rand eines Tränketroges an der rechten Fahrbahnseite saß ein Mann, auf seinen Oberschenkeln stand eine Gitarre. Der Bursche war bärtig, den Hut hatte er sich tief in die Stirn gezogen, von seinem Gesicht war nicht viel zu erkennen.

    In dem Moment, als McQuade und Floyd Baxter auf einer Höhe mit ihm waren, fing er an zu spielen. Und er sang zum Geklimper der Gitarre: Mine eyes have seen the glory of the coming of the Lord …

    Es war die Battle Hymn of the Republic.

    Unwillkürlich fiel der Kopfgeldjäger dem Falben in die Zügel. Wie oft hatten er und seine Kameraden dieses Lied gesungen, wenn sie während des Bürgerkriegs gegen die Yankees ins Feld zogen? Es rief Erinnerungen in ihm wach – Erinnerungen, die alles andere als erfreulich waren und jäh schien ihn eine unsichtbare Hand zu würgen.

    „Ist der Hombre das Empfangskomitee?", fragte Baxter spöttisch, der ebenfalls angehalten hatte. Seine Hände waren vor dem Leib gefesselt, sodass er die Zügel führen konnte.

    „Sieht ganz so aus", murmelte McQuade und wies mit dem Kinn auf einen Mann, der mit einem grauen Staubmantel bekleidet war, der hinter einem der Häuser hervor schritt und in dessen Händen eine Henrygun lag. Sein Blick hatte sich an McQuade festgesaugt. Seine Augen lagen im Schatten der Hutkrempe. McQuade konnte nicht viel von seinem Gesicht erkennen, doch es kam ihm bekannt vor.

    Der Kopfgeldjäger roch den Verdruss geradezu, der sich anbahnte.

    Der Mann im grauen Staubmantel hielt mitten auf der Straße an und nahm Front zu McQuade ein.

    Der Bursche auf dem Tränketrog spielte und sang. Seine Musik war nicht laut, sein Gitarrenspiel war gut, seine Stimme rau.

    „Weißt du, wer ich bin, McQuade?", rief der Mann auf der Straße.

    „Nein. Aber du wirst es mir sicher gleich sagen."

    „Mein Name ist Mike Butler."

    Dem Kopfgeldjäger fiel es wie Schuppen von den Augen. Es war über ein halbes Jahr her. „Ich kannte einen Mann namens Butler. Joe Butler. Auf seinen Kopf waren achthundert Dollar ausgesetzt. Bist du seinetwegen hier?"

    „Joe war mein Sohn. Du hast ihn umgebracht, McQuade. Dafür fordere ich heute Rechenschaft von dir. Hörst du Daves Gesang? Wenn er zu singen aufhört, musst du schnell sein, McQuade. Denn dann schieße ich auf dich. Ich werde nicht warten, bis du den Revolver gezogen hast. Ich bin mir nämlich sicher, dass mein Junge bei dir auch keine echte Chance hatte."

    „Er hat sich nicht ergeben, rief McQuade. „Es kam zum Kampf. Er war ein Bandit.

    „Glory, glory, hallelujah! His truth is marching on", sang der Bursche, der auf dem Rand des Tränketrogs hockte.

    „Warum dieser Zirkus?, fragte McQuade, ehe Mike Butler etwas erwidern konnte. „Weshalb der Aufwand mit dem Gitarre spielenden Hombre? Die rechte Hand des Kopfgeldjägers stahl sich zum Oberschenkel und blieb darauf liegen. Er versuchte Zeit zu gewinnen. Unwillkürlich ließ er seinen Blick in die Runde schweifen, ließ ihn über die Ränder der Hausfassaden gleiten und heftete ihn wieder auf Mike Butler.

    „Es ist dein Grabgesang, McQuade."

    Da erklang eine laute Stimme, die den Klang von zerbrechendem Stahl besaß: „Ich beobachte euch Kerle schon seit gestern, seid ihr angekommen seid, und ich wusste, dass ihr irgendeine Schweinerei im Sinn habt. – Gib Acht, McQuade, es sind vier. Zwei haben sich irgendwo verkrochen, um aus sicherer Deckung mitzumischen."

    Der Kopfgeldjäger erkannte die Stimme. Sie gehörte Wes Rafferty, dem Town Marshal von Tucson.

    Mike Butler war einen Augenblick abgelenkt, eine Zeitspanne, die dem Kopfgeldjäger genügte, um die Rechte um den Knauf des Sechsschüsser zu schließen.

    „Na schön, Hombre, so rief jetzt wieder der Town Marshal. „Ich weiß, dass du nicht vor hast, McQuade einen fairen Kampf zu liefern. Darum werde ich, sobald dein Kumpel seinen Singsang unterbricht, auf dich schießen. Du kannst natürlich auch …

    Ein Gewehr knallte.

    McQuade zog den Coltrevolver und ließ sich vom Pferd fallen.

    Der Mann mit der Gitarre warf das Instrument achtlos zur Seite, sprang auf und griff nach dem Sechsschüsser.

    Und dann dröhnten die Waffen. Die Detonationen verschmolzen ineinander zu einem einzigen, lauten Knall, der durch die Stadt stieß wie eine Botschaft von Untergang und Tod.

    Mike Butler rannte schießend von der Straße. McQuade rollte durch den Staub und immer wieder bäumte sich der Colt auf in seiner Faust. Das Pferd, auf dem Floyd Baxter saß, vollführte voll Panik eine Reihe von Bocksprüngen und der Bandit hatte Mühe, sich auf dem Pferderücken zu halten. Dann aber hämmerte er dem Tier brutal die Sporen in die Seiten und es stob in wilder Karriere davon. Staub wölkte und vermischte sich mit dem Pulverdampf.

    Gray Wolf war in eine Lücke zwischen zwei Häusern gerannt und nicht mehr zu sehen.

    Abrupt schwiegen die Waffen. Hinter den Häusern wieherte ein Pferd, Gray Wolfs wütendes Bellen war zu vernehmen, zwei Schüsse donnerten, dann kamen rasende Hufschläge auf, die sich schnell entfernten.

    McQuade erhob sich. Staub rieselte von seinem Mantel. Bei dem Tränketrog lag der Gitarrespieler auf dem Gesicht und rührte sich nicht. Gray Wolf glitt zwischen den Häusern hervor. Jähe Sorge um Wes Rafferty, der sich nicht blicken ließ, befiel den Kopfgeldjäger. Er rammte den Colt ins Holster und eilte zu der Stelle, von der vorhin die Stimme des Gesetzeshüters erklungen war. Rafferty lag in einer Lücke zwischen den Häusern am Boden, Blut sickerte aus einer Wunde in seiner rechten Brustseite und färbte Hemd und Weste darüber dunkel.

    „Wes!", entrang es sich McQuade entsetzt und er ging neben seinem väterlichen Freund auf das linke Knie nieder.

    „Der – der Hundesohn hockte auf einem der Dächer hinter der Fassade", stammelte der Verwundete und McQuade hatte Mühe, ihn zu verstehen.

    Auf der Straße war ein verworrenes Stimmendurcheinander zu vernehmen. Schritte trampelten, und dann kamen drei Männer in die Häuserlücke, in der der Town Marshal auf dem Boden lag.

    „Was ist geschehen?, fragte einer atemlos. „Es hörte sich plötzlich an, als wäre ein Krieg … Gütiger Gott, das ist ja Wes Rafferty! Wer …

    McQuade schnitt dem Mann schroff das Wort ab, indem er hervorstieß: „Wes ist schwer verwundet. Er braucht sofort den Arzt. Sorgen Sie dafür … McQuade beugte sich über seinen schwer verletzten Freund, hörte ihn stoßweise und rasselnd atmen und sagte: „Alles wird gut, Wes, hörst du, gleich kommt der Doc. Er bringt dich wieder auf die Beine.

    Wes Rafferty zeigte ein verzerrtes Lächeln. Vielleicht wollte er damit dem Kopfgeldjäger Mut machen. „Hol – dir – die – Halunken, Junge, röchelte der Town Marshal. „Sie – sie dürfen nicht ungeschoren davon kommen.

    „Sie werden büßen, versicherte McQuade, und die drei Worte beinhalteten ein düsteres Versprechen – das Versprechen, Mike Butler und seine Komplizen zu jagen und zur Rechenschaft zu ziehen. „Yeah, Wes, sie werden teuer bezahlen.

    McQuade richtete sich auf und stapfte zur Straße. Um den reglosen Burschen beim Tränketrog hatten sich einige Bürger zusammengerottet. Ganz nebenbei registrierte der Texaner, dass Floyd Baxter über alle Berge war. Aber das war für ihn in diesem Augenblick nachrangig. „Lasst mich durch!", forderte er. Die Gesichter wurden ihm zugedreht, eine Gasse bildete sich, McQuade schritt hindurch und drehte den Mann auf den Rücken. In seinen Augen sah der Kopfgeldjäger nur noch die absolute Leere des Todes. Die Gitarre lag neben dem Trog im Staub.

    „Go on, Partner, murmelte McQuade. Verlieren wir keine Zeit."

    Er ging zu seinem Pferd, das an den Fahrbahnrand getrottet war und mit dem Schweif nach den lästigen Bremsen an seinen Flanken schlug, stellte den linken Fuß in den Steigbügel, griff nach dem Sattelknauf und riss sich in den alten, brüchigen Sattel. Mit einem Schenkeldruck trieb er den Falben an und lenkte ihn zwischen die Häuser. Gray Wolf glitt lautlos wie ein Schatten neben dem Pferd her.

    *

    McQuade erinnerte sich an Joe Butler. Er stammte aus der Gegend von Eureka Spring, einer kleinen Stadt am Aravaipa Creek. Eureka Spring war gut und gerne sechzig Meilen von Tucson entfernt.

    Die Banditen waren nach Norden aus Tucson geflohen, nachdem Mike Butler feststellen musste, dass sich McQuade nicht wie ein Hammel zur Schlachtbank führen ließ.

    Butler wollte ihm – McQuade – den Tod seines Sohnes vergelten. Joe Butler war ein Mörder, Räuber und Vergewaltiger, der den Tod verdient hatte. Der Kopfgeldjäger stellte ihn in Nogales. Der Bandit griff zur Waffe …

    McQuade glaubte nicht daran, dass Mike Butler so schnell aufgeben würde. Er war den weiten Weg von Eureka Spring herüber sicher nicht geritten, um nach einem kurzen Schusswechsel die Segel zu streichen und nach Hause zurückzukehren. Hinter den Corrals, in denen einige der Stadtbewohner ihre Nutztiere

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