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Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band
Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band
Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band
eBook339 Seiten4 Stunden

Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western
(399XE)
von Pete Hackett:



Terror am Sweetwater

Joshua, der Revolvermann

Express in den Tod



Die Spur führte nach Camp Wheeless. Joe und ich ritten auf der Spur der beiden Mörder Ed Socorro und Price McDaniels. Die beiden Schufte waren in Amarillo gesehen worden. Richter Humphrey hatte Joe Hawk und mich auf ihre Fährte gesetzt.

Jetzt befanden wir uns in dem ehemaligen Eisenbahncamp im Indianer-Territorium Oklahoma. Joe und ich ritten zum Mietstall. Im Wagen- und Abstellhof saßen wir ab. Wir führten unsere Pferde ins Stallinnere. Der Stallmann war ein Oldtimer mit einem wüsten Bartgeflecht im Gesicht und einem lückenhaften Gebiss. Auf unsere Frage, ob in den vergangenen Tagen zwei Reiter angekommen waren, sagte er mit galliger Stimme:

»Die beiden sind da. Es sind zwei ganz besonders üble Nummern. Sie gebärden sich, als würde die Stadt ihnen gehören. Sie haben einen Mann erschossen und einen anderen schwer verwundet. Es sind Strolche, die die Luft nicht wert sind, die sie atmen.«

»Sie bezeichnen das Camp als Stadt?«, gab ich mich erstaunt.

»Ja. Es zeichnen sich erste Ansätze ab, dass hier eine Stadt entsteht. Es gibt schon eine Reihe von Einrichtungen, die eine richtige Stadt ausmachen. Ihr werdet es sehen.«
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum15. Nov. 2022
ISBN9783753207094
Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band

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    Buchvorschau

    Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band - Pete Hackett

    Western Dreierband 3020 - 3 dramatische Wildwestromane in einem Band

    Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Western

    von Pete Hackett:

    Terror am Sweetwater

    Joshua, der Revolvermann

    Express in den Tod

    Die Spur führte nach Camp Wheeless. Joe und ich ritten auf der Spur der beiden Mörder Ed Socorro und Price McDaniels. Die beiden Schufte waren in Amarillo gesehen worden. Richter Humphrey hatte Joe Hawk und mich auf ihre Fährte gesetzt.

    Jetzt befanden wir uns in dem ehemaligen Eisenbahncamp im Indianer-Territorium Oklahoma. Joe und ich ritten zum Mietstall. Im Wagen- und Abstellhof saßen wir ab. Wir führten unsere Pferde ins Stallinnere. Der Stallmann war ein Oldtimer mit einem wüsten Bartgeflecht im Gesicht und einem lückenhaften Gebiss. Auf unsere Frage, ob in den vergangenen Tagen zwei Reiter angekommen waren, sagte er mit galliger Stimme:

    »Die beiden sind da. Es sind zwei ganz besonders üble Nummern. Sie gebärden sich, als würde die Stadt ihnen gehören. Sie haben einen Mann erschossen und einen anderen schwer verwundet. Es sind Strolche, die die Luft nicht wert sind, die sie atmen.«

    »Sie bezeichnen das Camp als Stadt?«, gab ich mich erstaunt.

    »Ja. Es zeichnen sich erste Ansätze ab, dass hier eine Stadt entsteht. Es gibt schon eine Reihe von Einrichtungen, die eine richtige Stadt ausmachen. Ihr werdet es sehen.«

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER EDWARD MARTIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    Terror am Sweetwater Creek

    U.S. Marshal Bill Logan

    Band 60

    Western von Pete Hackett

    U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

    Über den Autor

    Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

    Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.

    Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author www.Haberl-Peter.de

    © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    Zwischen engen Lidschlitzen beobachtete Warren McDuncan die beiden Reiter, die sich seiner Ranch näherten. Ihre Pferde gingen im Schritttempo. Die Hufe rissen kleine Staubfontänen in die klare Luft. Die Hände des Smallranchers umklammerten eine Winchester. Eine Kugel befand sich in der Patronenkammer. Das Gewehr war entsichert.

    Die beiden Reiter kamen näher. Es waren Kerle mit tagealten Bärten in den Gesichtern, bekleidet mit langen Staubmänteln, auf den Köpfen breitrandige Hüte. Sie hatten sich Revolvergurte umgeschnallt. Diese Kerle gefielen Warren McDuncan nicht. Von ihnen ging etwas Raubtierhaftes aus.

    »Das ist nah genug!«, rief McDuncan. Er nahm das Gewehr an die Hüfte. Sein Zeigefinger krümmte sich leicht um den Abzug.

    Die Reiter fielen ihren Pferde in die Zügel. Düster musterten sie McDuncan. Die Atmosphäre mutete plötzlich gefährlich und unheilvoll an.

    »Warum so feindselig?«, fragte einer der Reiter. Er war ein dunkler, indianerhafter Mann um die 30. Seine stahlblauen Augen blickten McDuncan forschend an. Sein Pferd trat auf der Stelle, peitschte mit dem Schweif und prustete. »Ich denke, in Texas wird Gastfreundschaft ziemlich groß geschrieben.« Er lächelte. Ein kräftiges Gebiss wurde sichtbar.

    »Ihr seid fremd hier?«, fragte McDuncan. Er hörte hinter sich Schritte. Betsy trat neben ihn. McDuncans Frau war dunkelhaarig und sehr hübsch. Sie trug eine grüne Schürze. Die Haare hatte sie hochgesteckt.

    »Ja, wir sind fremd«, versetzte der dunkelhaarige Reiter und musterte Betsy mit glitzernden Augen.

    Betsy hatte das Gefühl, von einem Reptil angestarrt zu werden. Unwillkürlich zog sie die Schultern an, als fröstelte es sie.

    Der andere der beiden Reiter war ebenfalls dunkelhaarig und sah ausgesprochen verwegen aus. Er trug den Hut tief in der Stirn, so dass die Augen im Schatten der Hutkrempe lagen. Von seinem Gesicht war nur der untere Teil zu erkennen. Er besaß einen dünnlippigen Mund und ein ausgeprägtes, kantiges Kinn.

    »Wohin wollen Sie denn?«, fragte der Smallrancher. Er nahm das Gewehr nicht nach unten. Hoch loderte in ihm die Flamme des Misstrauens. Die Circle-M Ranch hatte in jüngster Zeit des Öfteren ihre Rinder auf McDuncans Weideland getrieben. Alles deutete darauf hin, dass es Ziel der Circle-M war, ihn zu zermürben und zur Aufgabe zu zwingen. Die Methoden, die die Ranches der Panhandle Cattle Company oftmals an den Tag legten, um unliebsame Nachbarn zu vertreiben, waren McDuncan bekannt.

    Der Bursche, der bisher gesprochen hatte, schwang sich vom Pferd. Er war über sechs Fuß groß. Auch der andere saß ab. Jetzt konnte man sehen, dass sie die Revolver ziemlich tief geschnallt trugen. »Dürfen wir uns am Brunnen bedienen?«, fragte der indianerhafte Mann.

    »Sie pochen auf Gastfreundschaft«, sagte McDuncan, »finden es aber nicht mal für nötig, sich vorzustellen.«

    »Mein Name ist Swift Morgan. Das ist mein Freund Brad Sherman. Wir sind auf der Durchreise. – Eine schöne Ranch, die Sie da haben, Mister – äh ...« Herausfordernd musterte Morgan den Smallrancher.

    »McDuncan. Warren McDuncan. Ja, es ist eine schöne Ranch. – Uns sind die Gesetze der Gastfreundschaft geläufig, Morgan. Haben Sie Hunger? Es gibt gleich Abendessen. Betsy kann Ihnen sicherlich ein paar Eier mit Speck braten. Wir haben frisches Brot ...«

    »Sehr freundlich«, erwiderte Swift Morgan. Mit hintergründigem Blick maß er den Rancher. »Wir nehmen Ihr Angebot gerne an. Vorher aber wollen wir unsere Pferde versorgen.«

    Männer, die zuerst an ihre Pferde und dann erst an sich selbst denken, dachte McDuncan, können nicht schlecht sein. Er senkte das Gewehr, nahm es in die Linke und hielt es am langen Arm.

    Morgan und Sherman führten ihre Pferde zum Brunnen. Der Abendwind wirbelte den Staub im Hof hoch und trieb ihn vor sich her. Der Himmel im Westen hatte sich rot gefärbt. Die Schatten waren lang und blass. Das Flirren in der Luft hatte nachgelassen. Die Konturen der Dinge waren wieder scharf und klar.

    Betsy wechselte mit ihrem Mann einen schnellen Blick, er nickte ihr zu, sie ging ins Haus zurück. Drin war die Stimme eines Kindes zu vernehmen. Ein kleiner Junge fragte, was das für Männer seien, die angekommen waren. Betsy erklärte ihm, dass es sich um Fremde handelte, die zum Abendessen bleiben würden.

    Warren McDuncan konnte ihre Stimmen deutlich hören.

    Seine beiden Cowboys befanden sich noch auf der Weide.

    Die Winde beim Brunnen quietschte, als Morgan einen Eimer Wasser nach oben hievte. Er stellte ihn vor sein Pferd hin. Langsam schlenderte McDuncan näher. »In der Scheune finden Sie Hafer und Heu ...«

    Swift Morgans Rechte war zum Revolver gezuckt. Sein Zug war eine fließende Bewegung von Hand, Arm und Schulter. Im Hochschwingen des Revolvers spannte er den Hahn.

    McDuncan blieb stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Er war total überrumpelt. »Was ...« Seine Stimme versagte. Er schluckte würgend. Sein Blick sprang zwischen den beiden Kerlen hin und her. Der Schimmer des Begreifens lief über sein Gesicht. »Ihr kommt von der Circle-M, nicht wahr?«

    »Das ist unwichtig, woher wir kommen«, versetzte Morgan kalt. »Lass das Gewehr fallen, Drei-Kühe-Rancher. Mach schon. Wir wollen uns ein wenig mit dir unterhalten. In einer Sprache, die du verstehst.«

    Die Hand McDuncans öffnete sich, das Gewehr fiel in den Staub. McDuncans Schultern sackten nach unten, als läge plötzlich eine schwere Last auf ihnen. »Was wollt ihr?«

    »Wir möchten dir klarmachen, dass hier am Sweetwater Creek kein Platz für dich und deinen Anhang mehr ist.«

    Brad Sherman trat von hinten an McDuncan heran. Er nahm seinen rechten Arm am Handgelenk und drehte ihn auf den Rücken des Smallranchers. Ein gequälter Ton entrang sich McDuncan. Er machte das Kreuz hohl, um dem Druck in seinem Schultergelenk entgegenzuwirken.

    Swift Morgan ließ den Revolver einmal um seinen Zeigefinger rotieren, entspannte ihn und versenkte ihn im Holster. Seine Bewegungen waren elegant und geschmeidig. Die Art, wie er mit dem Revolver hantierte, ließ erkennen, dass er ihn professionell handhabte.

    Der Gunman trat vor McDuncan hin. »Das ist die letzte Warnung«, knurrte er, dann donnerte er McDuncan die Faust in den Magen. Dem Rancher wurde die Luft aus den Lungen gepresst. Ein Aufschrei entrang sich ihm, er wollte sich nach vorn krümmen, aber da spürte er stechenden Schmerz in der Schulter, weil ihm fast der nach hinten gedrehte Arm ausgekugelt wurde. Doch diesen Schmerz machte Morgans zweiter Schlag schnell vergessen. Seine Faust klatschte mitten in McDuncans Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase, seine Lippe platzte auf, Blut rann über sein Kinn und tropfte auf seine Brust. Ein verlöschender Ton entrang sich ihm.

    »Du hast 24 Stunden Zeit, zu verschwinden, McDuncan!«, stieß Morgan hervor. »Wenn du nach Ablauf des Ultimatums noch hier sein solltest, darfst du zwar auf deinem Land bleiben – allerdings einige Fuß unter der Erde.«

    Und mit seinem letzten Wort rammte Morgen dem Rancher noch einmal die Faust in den Magen. McDuncan japste verzweifelt nach Luft. Seine Augen quollen aus den Höhlen. Ein Röcheln brach aus seiner Kehle. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen.

    Aber da erklang die scharfe Stimme Betsy McDuncans. Sie rief: »Lass meinen Mann los, du niederträchtiger Schuft.« Ein Gewehr wurde durchgeladen. Die Frau stand in der Tür des Ranchhauses und hielt eine Henry Rifle mit beiden Händen fest. Sie zielte mit dem Gewehr auf Brad Sherman, der nach wie vor den Arm McDuncans auf dem Rücken festhielt. Betsy nahm das Gewehr ein wenig höher und gab einen Schuss ab. Das Geschoss pfiff über die Köpfe der Banditen hinweg. Die Detonation prallte auseinander und verhallte.

    »Hörst du schlecht?«, knirschte die Frau. In ihrem Gesicht zuckte kein Muskel. Ihre Augen blickten hart. Sie war entschlossen, sich durchzusetzen. Das brachte jeder Zug ihres Gesichts deutlich zum Ausdruck.

    Sherman ließ McDuncans Arm los und versetzte dem Rancher einen leichten Stoß. Die Rechte Sherman legte sich auf den Knauf des Revolvers. Auch Morgans Hand tastete sich in die Nähe des Sechsschüssers.

    McDuncan wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. Blut besudelte seine Hand. Hass wob in seinen Augen und wütete in seinen Zügen. Er bückte sich nach seinem Gewehr, hob es auf und bewegte sich – rückwärtsgehend –, auf seine Frau zu. Er war dabei darauf bedacht, nicht in ihre Schusslinie zu geraten.

    Dann stand er neben Betsy. »Verschwindet!«, gebot er mit brechendem Tonfall. »Setzt euch in Bewegung und haut ab. Ich zähle bis drei. Eins ...«

    »Verschwinden wir«, kam es von Morgan. Er wollte zu seinem Pferd gehen.

    »Ihr werdet laufen!«, presste McDuncan hervor. »Die Pferde bleiben hier.«

    »He, verdammt, wir ...«

    McDuncan schoss. Die Kugel pflügte zwischen Swift Morgans Füßen den Staub auf. Der Knall stieß über den Gunman hinweg und zerflatterte. Morgans Miene wurde verkniffen. »Wir werden dir dafür eine gesalzene Rechnung präsentieren ...«

    »Wir werden auf der Hut sein. Bestelle Cole Wyler und seinem Vormann, dass ich von meinem Grund und Boden nicht weichen werde. Das Land gehört mir. Es ist im Landregister auf meinen Namen eingetragen. Ich bin nicht bereit, es der Circle-M zu überlassen.«

    Sherman glaubte McDuncan und seine Frau abgelenkt. Er riss das Eisen aus dem Holster. Er war schnell – aber nicht schnell genug. Die Kugel McDuncans stoppte ihn. Der Treffer wirbelte ihn halb herum. Der Revolver entfiel seiner kraftlos werdenden Hand, er presste die Linke auf die zerschossene rechte Schulter. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Rasselnd stieß er verbrauchte Atemluft aus seinen Lungen.

    McDuncan repetierte sofort. Die Kartusche wurde ausgeworfen und versank im Staub.

    Morgan wollte, als sich McDuncan seinem Gefährten zugewandt hatte, den Revolver ziehen. Aber da ertönte es schon scharf von Betsy: »Stopp! Oder willst du dir auch eine Kugel einhandeln?«

    Morgan erstarrte mitten in der Bewegung. Stoßweise atmete er durch die Nase.

    Das Echo des Schusses war über den Hügeln verebbt.

    »Zieh vorsichtig den Revolver aus dem Holster und wirf ihn weg!«, befahl McDuncan.

    Morgan zögerte. Doch schließlich kam er dem Befehl nach. »Wir kommen wieder«, grollte er drohend. »Und dann ...«

    Den Rest ließ er offen. Er wandte sich Brad Sherman zu. »Gehen wir, Brad. Nimm dein Halstuch und presse es auf die Wunde. Du schaffst es ...« Er brach ab und wandte sich McDuncan zu. »In meiner Satteltasche befindet sich Verbandszeug. Kann ich ihn wenigstens verbinden?«

    McDuncan nickte.

    *

    Jim Tucker hatte die Schüsse gehört. Er hatte das Pferd, das seinen Gefängniswagen zog, angehalten. Der einäugige Marshal lauschte dem Klang des letzten Schusses hinterher. Er saß auf dem Bock des Fuhrwerkes. Sein Reitpferd war hinten am Wagen angeleint. In dem Käfig – in Tuckers fahrbarem Gefängnis also –, befanden sich drei Kerle, denen die Verkommenheit in die Gesichter geschrieben stand. Sie saßen nebeneinander auf einer der Holzbänke an der Bohlenwand, Handschellen, die an der Wand befestigt waren, lagen um ihre Handgelenke. Es waren Banditen – Kerle der übelsten Sorte. Jim Tucker hatte die drei an der Grenze zum Indianerterritorium verhaftet. Auf sie wartete der Galgen ...

    Die Namen der drei waren Dave Shaugnessy, Harvey Plummer und Austin Smith. Sie hatten in Borger die Wells Fargo Station überfallen und den Stationer ermordet. Ihre Beute betrug gerade mal 150 Dollar.

    »Hüh!« Tucker ließ die lange Leine auf den Rücken des Gespannpferdes klatschen. Das Tier zog an, der Wagen begann zu rollen. Die Achsen quietschten in den Naben, da Staub sich mit dem Fett vermischt hatte. Die drei Banditen auf der Ladefläche wurden durch und durch geschüttelt.

    Der rötliche Schein, der auf dem Land lag, verblasste. Von Osten her schob sich die Abenddämmerung ins Land. Die Schatten hatten sich aufgelöst. Der Tag floh vor der Nacht nach Westen.

    Tucker erreichte den Sweetwater Creek. Im Ufergebüsch zwitscherten noch die Vögel. Der Widerschein der Sonne, der den Himmel im Westen wie Feuersglut färbte, spiegelte sich im Wasser und ließ es blutrot erscheinen.

    Jim Tucker folgte dem Creek. Neben ihm lehnte am Wagenbock das Gewehr. Tucker verströmte Wachsamkeit. Sein gesundes Auge funkelte. Über dem linken Auge trug er eine schwarze Klappe, was ihm das Aussehen eines Piraten verlieh. Ein mächtiger, schwarzer Schnurrbart verdeckte seine Oberlippe.

    Das Fuhrwerk holperte und rumpelte. Dann tauchten vor Tucker die Gebäude einer Ranch auf. Rauch stieg aus dem Schornstein. In einem Corral standen ein halbes Dutzend Pferde. Zwei Pferde, die unter den Sätteln standen, waren an einem Holm vor dem Haus festgebunden. Im Hof waren einige Hühner zu sehen. Sie pickten in den Staub ...

    Tucker hielt nicht an. Schließlich lenkte er das Gespann zwischen zwei Schuppen hindurch und gelangte in den Ranchhof.

    »Anhalten!«, schallte es ihm entgegen. »Wer sind Sie und was wollen Sie?«

    Ein Mann stand in der Tür des Ranchhauses. Auch aus einem der Fenster wurde der Lauf eines Gewehres geschoben. Ein metallisches Knacken ertönte, als das Gewehr repetiert wurde.

    Das war unmissverständlich.

    Jim Tucker zügelte das Gespannpferd. Die Geräusche, die das Fuhrwerk verursachte, verstummten. Das Pferd trat auf der Stelle. Eine Gebisskette klirrte.

    Tucker rief: »Ich bin U.S. Marshal Jim Tucker. Sind die Schüsse, die ich hörte, auf der Ranch gefallen?«

    McDuncan trat zwei Schritte in den Hof. »Gib Acht, Betsy«, knurrte der Rancher. »Er trägt zwar einen Stern ...«

    Das Symbol des Gesetzes, das an Jim Tuckers schwarzer Lederweste befestigt war, funkelte matt und war nicht zu übersehen.

    »Wir hatten Besuch«, erklärte McDuncan mit lauter, rauer Stimme. »Zwei hartbeinige Hombres, die mir Cole Wyler schickte.«

    McDuncan kam näher. Er ging zur Seite des Fuhrwerks, wo ein solides Eisengitter den Blick auf die drei Gefangenen drei gab. Sie erinnerten an gefangene Raubtiere.

    »Cole Wyler ist der Boss der Circle-M«, sagte Tucker. »Weshalb schickte er Ihnen zwei Kerle?«

    »Sie haben mir empfohlen, innerhalb von 24 Stunden das Land zu verlassen. Aber wir haben sie zum Teufel gejagt ...«

    »Wer ist wir?«

    »Meine Frau und ich. Meine beiden Cowboys sind noch nicht von der Weide zurückgekehrt. Einem der Kerle musste ich eine Kugel in die Schulter schießen.« McDuncan senkte das Gewehr. »Es ist in Ordnung, Marshal. Wenn Sie möchten, können Sie die Nacht gerne auf der Ranch verbringen.«

    Tucker nickte und fuhr weiter. Vor dem Haupthaus hielt er an. Er schaute sich um. Es gab einen kleinen Anbau, in dem wahrscheinlich die Cowboys wohnten. Darüber hinaus waren ein Stall, eine Scheune und einige kleinere Schuppen zu sehen. In der Remise stand ein Farmwagen mit niedriger Bordwand.

    McDuncan war neben dem Gespann hergegangen.

    Betsy kam aus dem Haus. Sie hielt die Henry Rifle mit beiden Händen schräg vor ihrer Brust. Jim Tucker entging nicht der herbe Zug um den Mund der Frau. Er verriet ihm, dass sie schon eine Menge an Höhen und Tiefen durchgemacht hatte. Tucker stieg vom Bock und wies mit dem Kinn auf die beiden Pferde am Holm. »Sie haben die beiden Kerle zu Fuß zur Circle-M zurückgeschickt?«

    McDuncan nickte. Er wirkte unglücklich. »Es sind Schnellschießer. Nach Ablauf des Ultimatums werden sie wiederkommen, und sie werden eine Reihe weiterer Kerle mitbringen. Jetzt kommt ihre Wut auf mich auch noch dazu.«

    »Ich werde da sein«, sagte Jim Tucker. »Oder noch besser: Ich werde morgen früh zur Circle-M reiten und mit Cole Wyler ein paar Takte reden.«

    »Er wird Worten nicht zugänglich sein«, verlieh der Smallrancher seiner Skepsis Ausdruck. »Er fühlt sich als ungekrönter König in diesem Landstrich. Sein Wort ist Gesetz. Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn.«

    Mit wenigen Worten hatte er Cole Wyler charakterisiert.

    Das war so. Der Panhandle Cattle Company gehörte fast das gesamte Weideland im texanischen Panhandle. Es gab zehn Haupt- und 19 Nebenranches. Die Ranchbosse fühlten sich in der Tat wie ungekrönte Könige. Sie schrieben ihre eigenen Gesetze und praktizierten sie ...

    »Wir werden sehen«, murmelte Jim Tucker. Er machte sich daran, das Pferd vor dem Fuhrwerk auszuschirren. Betsy McDuncan kehrte ins Haus zurück. Der Rancher band das Pferd Jim Tuckers los und führte es zur Tränke. Als Jim Tucker das Gespannpferd zum Tränketrog brachte, führte McDuncan das Reitpferd in den Stall und in eine Box, nahm ihm Sattel und Zaumzeug ab, und stellte einen Eimer voll Hafer vor das Tier hin. In die Futterraufe stopfte er einen Armvoll Heu.

    Schließlich waren die Tiere versorgt.

    Tucker holte sein Gewehr vom Sattel und folgte dem Rancher ins Haus. Betsy hatte bereits den Tisch gedeckt. Bobby und Sylvie, die beiden Kinder des Rancherehepaares, musterten den großen, dunklen Mann neugierig. Es roch nach gebratenem Fleisch. Tucker sagte: »Ich brauche auch für meine Gefangenen etwas zu essen. Haben Sie einen übrigen Laib Brot, Mrs. McDuncan, und vielleicht etwas Butter? Ich werde natürlich alles bezahlen.«

    »Ich schmiere einige Brote«, erbot sich die Frau.

    Tucker und der Rancher setzten sich an den Tisch. Betsy machte sich daran, Brote zu schneiden und mit Butter zu bestreichen.

    »Seit wann setzt Ihnen die Circle-M zu?«, fragte Tucker. Er holte sein Rauchzeug aus der Tasche und drehte sich eine Zigarette. Dann schob er den Tabakbeutel und das Papier McDuncan hin, der sich ebenfalls eine Zigarette rollte.

    »Es begann vor etwa einem Monat«, berichtete McDuncan, als seine Zigarette brannte. »Da trieben die Cowboys der Circle-M Rinder auf mein Land. Eine große Herde. Als meine Männer und ich sie zurücktreiben wollten, kam es fast zu einer Schießerei. Einer meiner Reiter, John Marten, wurde in Wheeler von Circle-M-Leuten übel verprügelt. Sie empfahlen ihm, sich auf seinen Gaul zu schwingen und den Landstrich zu verlassen. Vor zwei Wochen schließlich liefen einige meiner Rinder auf Circle-M-Land. Sie wurden von den Circle-M-Cowboys abgeknallt. Dann kamen Laughton und einige Burschen auf die Ranch. Laughton meinte, das Weideland der Circle-M reiche nicht mehr aus. Er bot mir 5.000 Dollar für meine Ranch. Natürlich lehnte ich ab. Heute kamen nun die beiden Schufte hier an ...«

    Draußen erklang Hufschlag. Ein Pferd wieherte hell. Tucker wollte sich schon erheben und nach seinem Gewehr greifen.

    »Das sind Marten und Silver, meine beiden Cowboys«, gab McDuncan zu verstehen. Er erhob sich und ging nach draußen. Das Rot am Westhimmel war einem dunklen Violett gewichen. Die Natur begann ihre Farben zu verlieren. Die Düsternis war fortgeschritten. Überall zwischen den Hügeln woben jetzt die Schatten der Dämmerung. Die grauen Schleier schlugen in den Tälern und Senken zusammen.

    Tucker hörte Stimmen.

    »Seit wann sind Sie am Sweetwater Creek?«, fragte er die Frau.

    »Seit knapp drei Jahren. Bisher hat uns die Circle-M in Ruhe gelassen. Der Terror begann vor einem Monat.«

    Sie hatte einen Teller voller Brote geschmiert. Tucker erhob sich, nahm den Teller und verließ das Haus. Von McDuncan und den beiden Cowboys war nichts zu sehen. Sie befanden sich im Stall. Tucker schloss den Gefängniswagen auf, befreite bei jedem der Gefangenen eine Hand und stellte den Teller voller Brote auf den Boden. Dann holte er einen Eimer voll Wasser und die Schöpfkelle, die am Brunnen an einem Nagel hing.

    Sie starrten ihn an wie Raubtiere, die sich auf ihr Opfer stürzten möchten. Ihre Augen glitzerten. Einer der Kerle schnappte:

    »Noch sind wir nicht in Amarillo, Marshal. Und wir haben Freunde ...«

    »Halt die Klappe!«, versetzte Tucker kurz angebunden. »Spar dir deinen Atem fürs Gehängtwerden.«

    Der Bandit knirschte mit den Zähnen.

    Tucker sah McDuncan und die beiden Cowboys aus dem Stall kommen. Sie schritten näher. »Was haben diese Kerle ausgefressen?«, fragte Wyatt Silver, ein hagerer Bursche mit faltigem Gesicht und grauen Haaren.

    »Es sind Räuber und Mörder«, sagte Tucker.

    McDuncan und seine Männer gingen weiter und verschwanden im Ranchhaus.

    Tucker wartete, bis die Banditen gegessen hatten. Dann kettete er die Hand eines jeden wieder fest. Und dann verschloss er den Wagen und ging zurück ins Haus. McDuncan, seine beiden Kinder sowie die Cowboys aßen bereits. Betsy lud auf Tuckers Teller ein großes Stück gebratenes Fleisch und Kartoffeln ...

    *

    Joe Hawk und ich verfolgten zwei Banditen, die in Texas wegen Mordes steckbrieflich gesucht wurden. Sie waren in White Deer aufgetaucht und erkannt worden. Der Town Mayor schickte sofort einen Boten nach Amarillo, um das Bezirksgericht zu verständigen.

    Die Namen der beiden Schufte waren Elton Hunter und Steve Osborne. Richter Humphrey schickte Joe Hawk und mich los, um die beiden Kerle hinter Schloss und Riegel zu bringen.

    Es war Abend, als wir in White Deer ankamen. Wir ritten zunächst den Mietstall an. Der Stallbursche kannte uns von früheren Einsätzen in der kleinen Stadt.

    Auf meine entsprechende Frage hin sagte er: »Die beiden Schufte haben heute Mittag die Town verlassen und sind weiter nach Osten geritten. Entweder ist ihr Ziel Pampa, oder sie wollen hinüber nach Wheeler. Von dort aus sind es nur noch wenige Meilen bis ins Indianerterritorium. Da den beiden in Texas der Boden ziemlich heiß geworden zu sein scheint unter den Fußsohlen, ist es möglich, dass sie sich ins Indianerland absetzen möchten.«

    »Mist«, murmelte Joe. Er schaute mich an. »Was machen wir, Logan-Amigo? Reiten wir weiter oder blieben wir die Nacht über hier in White Deer?«

    »Essen wir zunächst mal einen Happen«, erwiderte ich. »Und dann beratschlagen wir.«

    Wir ließen die Pferde im Stall, damit sie versorgt wurden. Joe und ich gingen in den Saloon. Wir tranken ein Bier und aßen zu Abend, und wir kamen zu dem Entschluss, weiterzureiten. Bis Pampa waren es 12 Meilen. Die konnten wir, ohne die Pferde zu verausgaben, in zwei Stunden schaffen. Wenn sich Hunter und Osborne natürlich nicht nach Pampa gewandt hatten, würde es wohl wenig Sinn machen, ihnen noch in der Nacht nach Wheeler zu folgen. Bis zu dieser Stadt waren es von Pampa aus gut 45 Meilen. Aber auch die beiden Banditen mussten schlafen ...

    Dunkelheit umgab uns. Das Sattelleder knarrte. Dumpf pochten die Hufe auf dem ausgefahrenen Reit- und Fahrweg, der von White Deer nach Pampa führte. Zu beiden Seiten der Straße wuchsen Büsche. Fledermäuse zogen ihre lautlosen Bahnen. Im Südosten hing die Mondsichel über den Hügeln. Sterne glitzerten. Ausgestorben anmutendes Land umgab uns. Ein kühler Nachtwind wehte ...

    Als wir Pampa erreichten, ging es auf Mitternacht zu. In den meisten Häusern brannte kein Licht mehr. Der Saloon hatte noch geöffnet. Auch hier ritten wir zuerst zum Mietstall. Neben dem offen stehenden Tor hing eine Lampe, die einen gelben Lichtkreis in den Hof warf. Auch im Stall hing eine Laterne von einem Balken im Mittelgang, aber sie war weit heruntergedreht, blakte und verbreitete

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