U.S. Marshal Bill Logan, Band 60: Terror am Sweetwater Creek
Von Pete Hackett
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan, Band 60 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 60
Terror am Sweetwater Creek
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171635
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Terror am Sweetwater Creek
Band 60
Terror am Sweetwater Creek
Zwischen engen Lidschlitzen beobachtete Warren McDuncan die beiden Reiter, die sich seiner Ranch näherten. Ihre Pferde gingen im Schritttempo. Die Hufe rissen kleine Staubfontänen in die klare Luft. Die Hände des Smallranchers umklammerten eine Winchester. Eine Kugel befand sich in der Patronenkammer. Das Gewehr war entsichert.
Die beiden Reiter kamen näher. Es waren Kerle mit tagealten Bärten in den Gesichtern, bekleidet mit langen Staubmänteln, auf den Köpfen breitrandige Hüte. Sie hatten sich Revolvergurte umgeschnallt. Diese Kerle gefielen Warren McDuncan nicht. Von ihnen ging etwas Raubtierhaftes aus.
»Das ist nah genug!«, rief McDuncan. Er nahm das Gewehr an die Hüfte. Sein Zeigefinger krümmte sich leicht um den Abzug.
Die Reiter fielen ihren Pferde in die Zügel. Düster musterten sie McDuncan. Die Atmosphäre mutete plötzlich gefährlich und unheilvoll an.
»Warum so feindselig?«, fragte einer der Reiter. Er war ein dunkler, indianerhafter Mann um die 30. Seine stahlblauen Augen blickten McDuncan forschend an. Sein Pferd trat auf der Stelle, peitschte mit dem Schweif und prustete. »Ich denke, in Texas wird Gastfreundschaft ziemlich groß geschrieben.« Er lächelte. Ein kräftiges Gebiss wurde sichtbar.
»Ihr seid fremd hier?«, fragte McDuncan. Er hörte hinter sich Schritte. Betsy trat neben ihn. McDuncans Frau war dunkelhaarig und sehr hübsch. Sie trug eine grüne Schürze. Die Haare hatte sie hochgesteckt.
»Ja, wir sind fremd«, versetzte der dunkelhaarige Reiter und musterte Betsy mit glitzernden Augen.
Betsy hatte das Gefühl, von einem Reptil angestarrt zu werden. Unwillkürlich zog sie die Schultern an, als fröstelte es sie.
Der andere der beiden Reiter war ebenfalls dunkelhaarig und sah ausgesprochen verwegen aus. Er trug den Hut tief in der Stirn, so dass die Augen im Schatten der Hutkrempe lagen. Von seinem Gesicht war nur der untere Teil zu erkennen. Er besaß einen dünnlippigen Mund und ein ausgeprägtes, kantiges Kinn.
»Wohin wollen Sie denn?«, fragte der Smallrancher. Er nahm das Gewehr nicht nach unten. Hoch loderte in ihm die Flamme des Misstrauens. Die Circle-M Ranch hatte in jüngster Zeit des Öfteren ihre Rinder auf McDuncans Weideland getrieben. Alles deutete darauf hin, dass es Ziel der Circle-M war, ihn zu zermürben und zur Aufgabe zu zwingen. Die Methoden, die die Ranches der Panhandle Cattle Company oftmals an den Tag legten, um unliebsame Nachbarn zu vertreiben, waren McDuncan bekannt.
Der Bursche, der bisher gesprochen hatte, schwang sich vom Pferd. Er war über sechs Fuß groß. Auch der andere saß ab. Jetzt konnte man sehen, dass sie die Revolver ziemlich tief geschnallt trugen. »Dürfen wir uns am Brunnen bedienen?«, fragte der indianerhafte Mann.
»Sie pochen auf Gastfreundschaft«, sagte McDuncan, »finden es aber nicht mal für nötig, sich vorzustellen.«
»Mein Name ist Swift Morgan. Das ist mein Freund Brad Sherman. Wir sind auf der Durchreise. – Eine schöne Ranch, die Sie da haben, Mister – äh …« Herausfordernd musterte Morgan den Smallrancher.
»McDuncan. Warren McDuncan. Ja, es ist eine schöne Ranch. – Uns sind die Gesetze der Gastfreundschaft geläufig, Morgan. Haben Sie Hunger? Es gibt gleich Abendessen. Betsy kann Ihnen sicherlich ein paar Eier mit Speck braten. Wir haben frisches Brot …«
»Sehr freundlich«, erwiderte Swift Morgan. Mit hintergründigem Blick maß er den Rancher. »Wir nehmen Ihr Angebot gerne an. Vorher aber wollen wir unsere Pferde versorgen.«
Männer, die zuerst an ihre Pferde und dann erst an sich selbst denken, dachte McDuncan, können nicht schlecht sein. Er senkte das Gewehr, nahm es in die Linke und hielt es am langen Arm.
Morgan und Sherman führten ihre Pferde zum Brunnen. Der Abendwind wirbelte den Staub im Hof hoch und trieb ihn vor sich her. Der Himmel im Westen hatte sich rot gefärbt. Die Schatten waren lang und blass. Das Flirren in der Luft hatte nachgelassen. Die Konturen der Dinge waren wieder scharf und klar.
Betsy wechselte mit ihrem Mann einen schnellen Blick, er nickte ihr zu, sie ging ins Haus zurück. Drin war die Stimme eines Kindes zu vernehmen. Ein kleiner Junge fragte, was das für Männer seien, die angekommen waren. Betsy erklärte ihm, dass es sich um Fremde handelte, die zum Abendessen bleiben würden.
Warren McDuncan konnte ihre Stimmen deutlich hören.
Seine beiden Cowboys befanden sich noch auf der Weide.
Die Winde beim Brunnen quietschte, als Morgan einen Eimer Wasser nach oben hievte. Er stellte ihn vor sein Pferd hin. Langsam schlenderte McDuncan näher. »In der Scheune finden Sie Hafer und Heu …«
Swift Morgans Rechte war zum Revolver gezuckt. Sein Zug war eine fließende Bewegung von Hand, Arm und Schulter. Im Hochschwingen des Revolvers spannte er den Hahn.
McDuncan blieb stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Er war total überrumpelt. »Was …« Seine Stimme versagte. Er schluckte würgend. Sein Blick sprang zwischen den beiden Kerlen hin und her. Der Schimmer des Begreifens lief über sein Gesicht. »Ihr kommt von der Circle-M, nicht wahr?«
»Das ist unwichtig, woher wir kommen«, versetzte Morgan kalt. »Lass das Gewehr fallen, Drei-Kühe-Rancher. Mach schon. Wir wollen uns ein wenig mit dir unterhalten. In einer Sprache, die du verstehst.«
Die Hand McDuncans öffnete sich, das Gewehr fiel in den Staub. McDuncans Schultern sackten nach unten, als läge plötzlich eine schwere Last auf ihnen. »Was wollt ihr?«
»Wir möchten dir klarmachen, dass hier am Sweetwater Creek kein Platz für dich und deinen Anhang mehr ist.«
Brad Sherman trat von hinten an McDuncan heran. Er nahm seinen rechten Arm am Handgelenk und drehte ihn auf den Rücken des Smallranchers. Ein gequälter Ton entrang sich McDuncan. Er machte das Kreuz hohl, um dem Druck in seinem Schultergelenk entgegenzuwirken.
Swift Morgan ließ den Revolver einmal um seinen Zeigefinger rotieren, entspannte ihn und versenkte ihn im Holster. Seine Bewegungen waren elegant und geschmeidig. Die Art, wie er mit dem Revolver hantierte, ließ erkennen, dass er ihn professionell handhabte.
Der Gunman trat vor McDuncan hin. »Das ist die letzte Warnung«, knurrte er, dann donnerte er McDuncan die Faust in den Magen. Dem Rancher wurde die Luft aus den Lungen gepresst. Ein Aufschrei entrang sich ihm, er wollte sich nach vorn krümmen, aber da spürte er stechenden Schmerz in der Schulter, weil ihm fast der nach hinten gedrehte Arm ausgekugelt wurde. Doch diesen Schmerz machte Morgans zweiter Schlag schnell vergessen. Seine Faust klatschte mitten in McDuncans Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase, seine Lippe platzte auf, Blut rann über sein Kinn und tropfte auf seine Brust. Ein verlöschender Ton entrang sich ihm.
»Du hast 24 Stunden Zeit, zu verschwinden, McDuncan!«, stieß Morgan hervor. »Wenn du nach Ablauf des Ultimatums noch hier sein solltest, darfst du zwar auf deinem Land bleiben – allerdings einige Fuß unter der Erde.«
Und mit seinem letzten Wort rammte Morgen dem Rancher noch einmal die Faust in den Magen. McDuncan japste verzweifelt nach Luft. Seine Augen quollen aus den Höhlen. Ein Röcheln brach aus seiner Kehle. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen.
Aber da erklang die scharfe Stimme Betsy McDuncans. Sie rief: »Lass meinen Mann los, du niederträchtiger Schuft.« Ein Gewehr wurde durchgeladen. Die Frau stand in der Tür des Ranchhauses und hielt