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Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman
Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman
Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman
eBook232 Seiten3 Stunden

Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Krimi von Pete Hackett


Der Umfang dieses Buchs entspricht 221 Taschenbuchseiten.


In dem Gebiet Rossville gibt es ungewöhnlich viele Leukämieerkrankungen. Eine Bürgerinitiative findet heraus, dass die Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Gutachten, die vor 20 Jahren zum Kauf und zur Bebauung des Gebietes geführt haben, gefälscht waren. Es war wohl bekannt, dass die Mülldeponie auf dem Grundstück mit Chemikalien verseucht war. Als die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermitteln, müssen sie feststellen, dass jemand schneller ist als sie. Alle Gutachter und Sachbearbeiter, die etwas zu den 20 Jahre zurückliegenden Vorfällen sagen könnten, werden ermordet, bevor sie aussagen können.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum15. Aug. 2022
ISBN9783753205120
Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Trevellian und die ermordeten Zeugen - Pete Hackett

    Trevellian und die ermordeten Zeugen: Kriminalroman

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 221 Taschenbuchseiten.

    In dem Gebiet Rossville gibt es ungewöhnlich viele Leukämieerkrankungen. Eine Bürgerinitiative findet heraus, dass die Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Gutachten, die vor 20 Jahren zum Kauf und zur Bebauung des Gebietes geführt haben, gefälscht waren. Es war wohl bekannt, dass die Mülldeponie auf dem Grundstück mit Chemikalien verseucht war. Als die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermitteln, müssen sie feststellen, dass jemand schneller ist als sie. Alle Gutachter und Sachbearbeiter, die etwas zu den 20 Jahre zurückliegenden Vorfällen sagen könnten, werden ermordet, bevor sie aussagen können.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Prolog

    Wir hatten die Lagerhalle umstellt. Neben mir und Milo waren ein halbes Dutzend FBI-Agenten, unter anderem Jennifer Johnson und Sarah Anderson, sowie ein Dutzend Kollegen aus dem Police Departement vor Ort. Wir trugen schusssichere Westen, Helme und Headsets. Die Polizisten waren mit der MP 5 von Heckler & Koch bewaffnet. Milo, ich und die Kollegen und Kolleginnen aus dem Field Office waren mit der P226 beziehungsweise der P228 - das war die Standardwaffe unserer Ladys - ausgestattet.

    Ich leitete den Einsatz. Mit dem Captain, der die Kollegen aus dem Departement befehligte, stand ich in Funkverbindung. Wir befanden uns auf Pier 26. Im Hudson brachen sich die Lichter New Yorks. Das Wasser glitzerte wie flüssige Bronze.

    Gefahr lag in der Luft. Die Atmosphäre war angespannt und gefährlich. Wir wussten, dass sich die Gangster – wenn wir sie in die Enge drängten – verhalten würden wie wilde Tiere. Sie würden um sich beißen...

    Wir schrieben den 26. April. Ein Blick auf die Armbanduhr sagte mir, dass es 2 Uhr 37 war. Am Tag vorher, nach Einbruch der Dunkelheit, hatte hier ein Boot kostbare Fracht gelöscht. Wilde Tiere aus Afrika, Exoten, deren Einfuhr in die USA verboten war. Junge Geparden, junge Löwen, verschiedene Affenarten, Vögel... Wir hatten den Tipp von einem V-Mann bekommen. Sein Name war Dexter McCarty. Jetzt warteten wir darauf, dass die Tiere abgeholt wurden.

    Es war dunkel. Von der Stadt her erklang Motorenlärm, Hupen, das Heulen von Sirenen. In New York heulten ständig irgendwo Sirenen. Ob Polizei, Emergency Service oder Feuerwehr; eine dieser Einrichtungen war im Big Apple immer im Einsatz.

    Jenseits der West Street lag Tribeca. Ein Buschgürtel trennte den Pier mit seinen verlassenen Lager- und Werkhallen von der vielbefahrenen Straße. In den heruntergekommenen, um nicht zu sagen verwahrlosten Gebäuden tummelten sich nur noch Ratten und Mäuse. Die Fenster waren eingeworfen. Die Stahltüren hatten die frühere Farbe verloren und waren nur noch rostrot. Hin und wieder wurden diese Hallen allerdings für gesetzeswidrige Aktivitäten missbraucht. Wie heute...

    Wir wussten, dass die Tiere noch in dieser Nacht abgeholt werden würden. Sie waren auf dem Seeweg angekommen, vor der Küste der USA auf eine große Yacht, die zu einem Frachter umgebaut worden war und einem bekannten Mafioso gehörte, umgeladen und schließlich zum Pier 26 geschippert worden.

    Natürlich waren wir auch darauf versessen, Walter Davis zu schnappen, dem die Yacht gehörte und der im großen Stil mit illegal einführten Wildtieren handelte. Zuerst aber wollten wir die Bande hops nehmen, jene Leute, die die Tiere im Auftrag Davis' abholten, der sie schließlich an irgendwelche Liebhaber in ganz Amerika verscherbelte. Wir wollten diesmal das Pferd von hinten aufzäumen, uns also vom Streetworker der Mafia nach vorne durcharbeiten, bis wir den Kopf abschlagen konnten. Bildlich gesprochen...

    Wir brauchten aussagekräftige Beweise gegen Davis. Und die bekamen wir nur in die Hände, wenn wir genügend Leute kassierten, die als Zeugen gegen ihn aussagen konnten.

    Unsere Geduld wurde auf eine lange Probe gestellt. Kurz vor vier Uhr erschien schließlich ein Pkw auf der Zufahrt zum Pier. Ihm folgte ein Lastzug mit Hänger. Über den Transportflächen sowohl des Lasters wie auch des Anhängers spannten sich Planen. Es war ein Dreiachser, der wohl 500 PS auf die Piste brachte...

    Die Lichtfinger der Scheinwerfer stachen durch die Nacht. Der Pkw hielt neben der Lagerhalle an, in der sich die Käfige mit den Tieren befanden. Der Truck fuhr vor das Tor hin und wurde abgebremst. Die Lichter der Fahrzeuge erloschen. Aus dem Pkw stiegen vier Männer. Zwei Kerle verließen das Führerhaus des Lasters. Stimmen erklangen. Wir waren hinter den anderen Hallen und den Sträuchern ringsum verborgen.

    Das Tor der Halle wurde aufgesperrt und aufgezogen. Im Innern des Gebäudes war es finster wie im Vorhof der Hölle. Jetzt leuchtete eine Stablampe auf. Ihr Lichtkegel geisterte über die Käfige im Hintergrund hinweg. Ich war so postiert, dass ich alles gut überblicken konnte.

    »Sind Sie bereit?«, fragte ich Captain Howard.

    »Ja«, kam es zurück. »Wir warten nur noch auf den Einsatzbefehl.«

    »All right«, erwiderte ich. »Zugriff!«

    Ringsum huschten innerhalb der nächsten Sekunden dunkel gekleidete Männer und Frauen aus ihren Verstecken. Handscheinwerfer flammten auf und zerrten die Männer vor der Lagerhalle aus der Dunkelheit. Ich griff nach dem Megafon, das neben mir am Boden stand, und rief: »Hier spricht Special Agent Trevellian, FBI New York. Die Halle ist umstellt. Ergeben Sie sich und heben Sie die Hände. Zwingen Sie uns nicht, von den Schusswaffen Gebrauch zu machen.«

    Ein lästerlicher Fluch erschallte. Die Taschenlampe war erloschen. Schritte trampelten. Der Motor des Pkw's sprang an, Türen wurden zugeschlagen.

    Ich stellte das Megafon wieder ab. Zwei der Kerle waren in die Lagerhalle geflüchtet. Der Pkw fuhr an. Ich rannte los, feuerte in rasender Folge mit der SIG und sah, wie der Wagen schleuderte. Ich hatte die hinteren Reifen zerschossen. Funken sprühten, als die Felgen über den Boden schleiften.

    In der Lagerhalle vielen Schüsse. Eine MPi ratterte. Die Handscheinwerfer leuchteten die Halle bis in den hintersten Winkel aus. Zwei andere der Kerle waren außen an der Längswand der Halle in Deckung gegangen. Ihre Schatten wurden groß und verzerrt gegen die Hallenwand geworfen.

    Im Auto blieb es ruhig. Geduckt näherte ich mich von hinten. Von der anderen Seite kam ein Kollege. »Vorsicht!«, rief ich ihm zu. »Da sitzen zwei der Gangster drin.«

    Eine Stimme ertönte: »Wir ergeben uns! Nicht schießen! Wir geben auf.«

    »Kommt mit erhobenen Händen zum Tor des Halle!«, hörte ich Milo rufen. Seine Stimme hätte ich unter tausend anderen erkannt.

    Ich stand nach vorne gekrümmt an der rechten Heckseite des Wagens. Es war ein schwerer Lexus. Der Geruch verbrannten Gummis stieg mir in die Nase. Der Kollege, der sich von der Seite genähert hatte, war auf das linke Knie niedergegangen und zielte auf die Tür des Fahrzeugs. Mit der Linken stabilisierte er das Handgelenk seiner Rechten.

    Ich schlug mit dem Pistolenknauf auf den Kofferraumdeckel des Lexus, dann rief ich: »Steigen Sie aus. Sie haben keine Chance. Machen Sie alles nicht noch schlimmer!«

    Im Wagen zerplatzte eine Feuerblume. Ich ging gedankenschnell auf Tauchstation. Die Kugel fuhr über mich hinweg. Der Kollege begann zu feuern. Die Pistole schleuderte ihr rhythmisches Krachen über den Wagen hinweg. Die Kugeln zerschlugen die Seitenscheiben und stanzten Löcher in die Karosserie. Auch ich hob die Hand mit der Pistole und gab einige Schnappschüsse ab. Meine Kugeln durchschlugen die Heckscheibe...

    Plötzlich flog die Tür der Beifahrerseite auf. Eine Gestalt kämpfte sich ins Freie und richtete sich auf. »Aufhören! Ich ergebe mich!«

    Sofort stellten wir das Feuer ein.

    »Was ist mit Ihrem Kumpan?«, fragte ich.

    »Den hat es erwischt.«

    »Wo ist Ihre Waffe?«

    »Sie liegt im Wagen auf dem Boden.«

    Mein Kollege hatte sich aufgerichtet und glitt – die Pistole im Anschlag -, um den Lexus herum. »Hände auf den Rücken!«

    Der Gangster gehorchte. Handschellen klickten.

    Ich ging zur Fahrertür und öffnete sie. Der Mann, der den Wagen gelenkt hatte, war über dem Steuer zusammengesunken. Die Hand mit der Pistole baumelte zwischen seinen Knien. Ich entwand ihm die Waffe. Dann stellte ich fest, dass der Bursche noch lebte.

    »Bringen Sie ihn zu den anderen«, wies ich den Kollegen an, dann schritt ich zu der Lagerhalle. Dort waren die vier anderen Gangster zwischenzeitlich überwältigt und gefesselt worden.

    »Für wen arbeitet ihr?«, fragte ich.

    Sie schauten mich nur verkniffen an.

    »Für Walter Davis, nicht wahr?«

    Keine Resonanz.

    »Na schön«, sagte ich. »Wir haben euch auf frischer Tat ertappt. Dass ihr euren Auftraggeber nicht verraten wollt, mag einem besonderen Ehrenkodex entspringen, bringt jedem von euch aber mindestens drei Jahre mehr ein. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, wie kurz das Leben ist.«

    Die Kerle schwiegen verbissen.

    »Bringt sie ins Gefängnis«, ordnete ich schließlich an. »So schnell werden sie die Freiheit wohl nicht wieder sehen.«

    Es dauerte einige Zeit, bis ein Fahrzeug ankam, in dem die Gefangenen abtransportiert werden konnten. Auch eine Ambulanz erschien. Der verwundete Gangster wurde erstversorgt und dann ins nächste Krankenhaus gefahren.

    »Wer kümmert sich um die Tiere?«, fragte Milo.

    »Wir werden dem hiesigen Zoo Bescheid geben«, sagte jemand. »Dort wird man sie eine Weile beobachten, ob sie Schaden genommen haben, und dann werden sie in ihre Herkunftsländer zurückgebracht und wieder ausgewildert.«

    *

    Ich schlief bis zum Mittag. Wir waren in der Nacht noch ins Federal Building gefahren und hatten einen Bericht getippt. Zugleich hinterließen wir eine Nachricht, dass wir unseren Dienst um 13 Uhr antreten und sofort zum Untersuchungsgefängnis fahren würden, um die festgenommenen Gangster einzuvernehmen.

    Wir wollten einen Namen hören: Walter Davis!

    Über ihn wollten wir an den Burschen herankommen, der die Exoten von Afrika nach Amerika beförderte. Und mit dessen Hilfe wollten wir die Bande auffliegen lassen, die in Afrika tätig war und laufend für Nachschub sorgte.

    Es läutete an meiner Wohnungstür. Ich zog mir einen Bademantel über und schaute durch den Spion, um zu sehen, wer draußen war. Es war der Briefzusteller. Ich hakte die Sicherungskette aus, entriegelte die Tür und zog sie auf. »Ein Päckchen für Sie, Mr. Trevellian.«

    Es war ein in braunes Packpapier eingewickeltes Päckchen, das er mir reichte. Ich wog es in der Hand, schüttelte es neben meinem Ohr, begutachtete es von allen Seiten und fragte mich, wer mir wohl ein Päckchen schickte. Ein Absender war nämlich nicht angegeben. Der Poststempel datierte vom Vortag. Es war in New York aufgegeben worden.

    »Vielleicht eine heimliche Verehrerin«, sagte der Postbote.

    Ich grinste. »Ein Dankesschreiben kann es nicht sein. Denn das hätte in einem Kuvert Platz gehabt.«

    »Vielleicht ein Geschenk dazu«, meinte der Postzusteller. »Viel Spaß damit, Mr. Trevellian. Und einen schönen Tag noch...«

    »Danke, ich wünsche Ihnen das selbe.« Ich ging in meine Wohnung zurück, drückte die Tür ins Schloss, begab mich in die kleine Küche und riss die Verpackung des Päckchens auf. Eine kleine Schachtel – etwa vier Zoll im Quadrat – kam zum Vorschein. Der Deckel war mit einem durchsichtigen Klebestreifen befestigt.

    Ich riss den Deckel einfach ab. Meine letzte Wahrnehmung waren ein fürchterlicher Krach und ein auseinander platzender Feuerball. Dann versank ich in einem finsteren Loch. Mein Denken riss...

    Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem hellen Zimmer in einem Bett, über mir sah ich eine weißgekalkte Decke, neben dem Bett stand ein verchromter Galgen mit einem Tropf, dessen dünner Schlauch an einer Injektionsnadel befestigt war, die in meinem Handrücken steckte.

    Zunächst einmal war ich ziemlich perplex. Doch dann begriff ich, dass ich mich im Krankenhaus befand, und dann stellte sich auch die Erinnerung ein. Da war das Päckchen, ich hatte es aufgerissen, der furchtbare Knall, das Feuer...

    Jemand hatte mir eine Bombe geschickt.

    Ein Racheakt! Das war mein erster Gedanke, nachdem ich in meinem Kopf noch einmal alles hatte Revue passieren lassen.

    Hinter meiner Stirn begannen die Gedanken zu wirbeln. Ich hob die rechte Hand und merkte, dass sie bandagiert war. Ich konnte die Finger nicht bewegen. Auch meine Linke war eingebunden. Ich bewegte den Kopf. Dann setzte ich mich auf. Schwindelgefühl erfasste mich, mir wurde es schwarz vor den Augen, Übelkeit kroch in mir hoch. Nur nicht wieder bewusstlos werden!, durchfuhr es mich. Ich schloss die Augen. Der Schwächeanfall ging vorüber. Ich schlug die Zudecke zurück und stellte fest, dass ich nur mit einem weißen Hemd bekleidet war, das bis zu den Waden reichte und das auf dem Rücken offen war. Lediglich am Nacken wurde es von zwei Bändern zusammengehalten. Rücken und alles, was abwärts bis zu den Füßen folgte, war frei.

    Ich schwang die Beine aus dem Bett und fragte mich, wie lange ich wohl schon hier lag. Vorsichtig drückte ich mich hoch. Wieder wollte mich die Schwäche übermannen. Meine Knie drohten nachzugeben. Ich wankte in das Badezimmer. In dem Spiegel sah ich, dass mein Gesicht gerötet war. Wahrscheinlich hatte mir das Feuer die Haut versengt. Meine Brauen waren verschwunden. Man hatte mir die Kopfhaare abrasiert. Wahrscheinlich waren sie auch verschmort gewesen. Ich erschrak über mein Aussehen und musste unwillkürlich an die Hare-Krischna-Jünger denken, denen man manchmal auf den Straßen New Yorks begegnete.

    Ich erkannte mich im Spiegel kaum wieder. Sekundenlang dachte ich daran, dass ich an den Händen wohl schwerere Verbrennungen erlitten hatte, und die Angst kam, dass ich meine Hände möglicherweise nie wieder ohne Handicap benutzen konnte. Dann aber sagte ich mir, dass ich Glück im Unglück gehabt hatte. Ich wandte mich ab, verließ das Badezimmer und öffnete die Tür, die auf den Korridor führte. Am Ende des Flures sah ich einen weißhaarigen Mann in einem Bademantel. Er schlurfte an der Wand entlang und hatte das Gesicht gesenkt.

    Ein Stück von meinen Zimmer entfernt wurde die Wand von einer etwa vier Yard langen Glasfront unterbrochen. Wahrscheinlich das Stationsbüro. Ich setzte mich in Bewegung. Zwei Frauen und ein Mann in grünen Kitteln bevölkerten das Büro. Überrascht schauten sie mich an.

    »Wo bin ich?«

    Der Mann, an dem Namensschild an seiner Brust konnte ich erkennen, dass es sich um einen Arzt handelte, dessen Name Burns lautete, fand zuerst seine Sprach wieder. »Im New York University Medical Center«, sagte er.

    »Was ist heute für ein Tag?« Ich warf einen Blick auf die runde Uhr an der Wand. Es war 9 Uhr 20.

    »Der 27. April«, antwortete der Doc. »Sie sollten sich wieder hinlegen, Mr. Trevellian.«

    »Was ist mit meinen Händen?«

    »Verbrennungen. Aber keine Sorge. Sie haben keine bleibenden Schäden davongetragen. In zwei Wochen sind Sie wieder der Alte.« Dr. Burns lächelte. »Aber jetzt...«

    »Ich muss telefonieren. Können Sie eine Verbindung mit dem FBI New York herstellen?«

    »Ihr Kollege war schon hier. Ich soll Ihnen schöne Grüße von ihm bestellen. Er...«

    »Warum war ich so lange besinnungslos?«

    »Wir haben sie in künstlichen Schlaf versetzt...«

    Den Grund hierfür wollte ich gar nicht wissen. Ich wusste, dass es so etwas wie künstliches Koma gab. Bei manchen Verletzungen ist es wichtig, dass sich der Patient nicht bewegt.

    »Bitte«, sagte ich. »Ich muss mit meinem Kollegen sprechen.«

    »Sie können ja nicht mal den Telefonhörer halten«, gab eine der Schwestern zu bedenken.

    »Es wird schon gehen. Notfalls muss mir jemand von Ihnen helfen.«

    Drei Minuten später hatte ich Milo an der Strippe. Eine der Krankenschwestern hielt mir den Hörer ans Ohr. Ich saß auf einem Stuhl. Der Arzt hatte das Büro verlassen. Die andere Schwester saß am Computer und tippte verbissen.

    »Du machst Sachen«, hörte ich Milo sagen, nachdem ich meinen Namen genannt hatte. »Aber ich freue mich, deine Stimme zu hören. Das hätte auch um einiges schlechter ausgehen können.«

    »Ja«, erwiderte ich, »ich hatte wohl einen recht wachsamen Schutzengel. Ich nehme an, das FBI hat die Ermittlungen übernommen.«

    »Zuerst mal schöne Grüße von Mr. McKee. Er ist bei mir im Büro und wünscht dir gute Besserung. Solltest du

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