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Schmeckt's noch?
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eBook243 Seiten2 Stunden

Schmeckt's noch?

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Über dieses E-Book

Von der frühkindlichen Brei-Verweigerung bis zur aktuellen Heißhungerattacke, von der Erstkommunion als christlichem Abendmahl bis hin zur behinderten Entsorgung: hier kommt ein Streifzug durch das Leben mit den unterschiedlichsten Erfahrungen im Essen und im Trinken und vielen Kuriositäten, die sich alle mehr oder weniger um unsere Ernährung drehen.
Es gibt vielfältige Begegnungen, unter anderem mit dem „Thüringer Roster“, dem „Ouitsmejter“, „Mohnklößen“ oder mit „Sauren Nierchen“ zum Frühstück im fernen Afrika.
Man erfährt, wo in Deutschland der meiste Alkohol getrunken wird und was der Dresdner Striezel mit dem Oktoberfest-Wiesnbier zu tun hat.
Welche Rolle spielen Lebensmittel in Märchen und in den Comics von Wilhelm Busch? Welchen Einfluss haben sie auf den Zeitgeist und wie beeinflussen sie unser Lebensgefühl?
Der Autor, Zeit seines Lebens ein eher unkonventioneller Esser, befasst sich augenzwinkernd mit seinen eigenen Erfahrungen zum Thema Ernährung.
Kleine Abstecher in die Literatur, in die Film- und Fernsehwelt, in die bildende Kunst, sogar in Religion und Weltanschauung ergänzen den Text und führen zu amüsanten Anmerkungen und Deutungen.
240 leckere Seiten zur Anregung des Appetits.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum21. Dez. 2018
ISBN9783961427109
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    Buchvorschau

    Schmeckt's noch? - Jos Wigger

    Jos Wigger

    Schmeckt’s noch?

    Gustatorische Erfahrungen aus über 65 Jahren

    Impressum

    Schmeckt's noch?

    von Jos Wigger

    © 2018 J. Wigger.

    Alle Rechte vorbehalten.

    Autor: Jos Wigger

    joswigger@freenet.de

    ISBN: 978-3-96142-710-9

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

    Quellenangabe:

    soweit nicht extra erwähnt: wikipedia.de

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort als Vorspeise

    1. Thüringer Roster

    2. Kartoffelvariationen 1 – Nudeln

    3. Kartoffelvariationen 2 – Reibekuchen

    5. Gyros auf Kreta

    6. Austern und Richard Wagner

    7. Alles Käse

    8. Einmal Cordjacke mit Schaschliksoße

    9. Schwein gehabt

    10. Extrawurst bei der Roulade

    11. Das Geheimnis des Rotkohls

    12. Würstchenwunderland

    13. Die schärfste Currywurst

    14. Samstagskost

    15. Steak als „Stiek"

    16. Nochmal Kartoffeln – Kartoffelfeuer

    17. Tante Erna

    18. Erdbeerjoghurt mit Rosinenbrötchen

    19. Milch 1 – Mit Haut

    20. Milch 2 – Mit Kanne

    21. Muttermilch

    22. Spekulatius stippen

    23. Weihnachtsplätzchen

    24. Wurst unter Strom

    25. Jugoslawien 1 – Das Restaurant

    26. Jugoslawien 2 – Der Urlaub

    27. Frühstückchen

    28. Der geleerte Teller

    29. Hau mich blau!

    30. Der Hungerkünstler

    31. Frikadellen

    32. Holländische Spezialitäten

    33. Camping in Westkapelle

    34. Nordseekrabben

    35. Josephs Brötchenrallye

    36. Frühe Verfehlungen

    37. Aus dem Reitstall 1 – Die Tete

    38. Aus dem Reitstall 2 – Das vermisste Auto

    39. Strammer Max

    40. Pomodori

    41. Matjes und Co

    42. Fehlentwicklung

    43. Diäten

    44. Scotch

    45. Weihnachtsbräuche

    46. Gans siegt über Karpfen

    47. Kindgerechte Alternative

    48. Kochshow-Sülze

    50. Bodenständig

    51. Kochen mit dem Eismann

    52. Perfekte Ergänzung

    53. Improvisation

    54. Simmels Rezepte

    55. Sterneküche

    56. „Hänsel und Gretel"

    57. „Der süße Brei"

    58. Überfluss

    59. Noch mehr Überfluss

    60. Kategorisierung

    61. Schon wieder ein Apfel!

    62. „Sieben auf einen Streich"

    63. „Frau Holle"

    64. Märchenhaft

    65. „Bernd"

    66. Wilhelm Busch 1 – Hühnerschmaus

    67. Wilhelm Busch 2 – Likör

    68. Wilhelm Busch 3 – Huckebein

    69. „Das große Fressen"

    70. Karies

    71. Suchtverhalten

    72. Currywurst

    73. Wilmenrod 1 – Die Nummer 1

    74. Wilmenrod 2 – Kreation

    75. Wilmenrod 3 – Steigende Ansprüche

    76. Volksfeste

    77. Nusskuchen-Zeugnis

    78. Den Rest gegeben

    79. Kindliche Kulinarien 1 – Pellkartoffel mit Butter

    80. Kindliche Kulinarien 2 – Panhas mit Marmeladenbrot

    81. Kindliche Kulinarien 3 – Schinken meiner Kindheit

    82. Winnetous Currywurst

    83. Großvaters Flachmann

    84. „Heute schon geschweppt?"

    85. Gute Werbung

    86. Messweinprobe

    87. Eingeklemmte Buletten

    88. Horst Janssens Weinseligkeit

    89. Prost

    90. Richtig viel Geld

    91. Geschmäcker

    92. Heißhunger

    93. Mittagsgeschichten

    94. Gelungene Verteilung

    95. Swakopmund-Hotel

    96. Tansania

    97. Ein Dackel auf Gummibärchen

    98. Eiskugelzeit

    99. Innere Werte

    100. Christophs Kochkunst

    101. Zigeunerschnitzel

    102. Kochkurs 1 – Zitronengras

    103. Kochkurs 2 – Chefkochs Favorit

    104. Kaviar

    105. Striezel und Bier

    106. Auf der Wiesn

    107. Sächsischer Wein

    108. Tomaten 1 – Eigene Zucht

    109. Tomaten 2 - Zuchterfolg

    110. Weihnachtsmärkte

    111. Max und Moritz 1 – Regenwurmorgien

    112. Max und Moritz 2 – Totale Erschöpfung

    113. Max und Moritz 3 – Das Ende

    114. Vegetarier

    115. Pausenbrot

    116. Pausengetränk

    117. Hasenbrot

    118. Stallhasen

    119. Obsternte

    120. Äpfel klauen

    121. Die Tafel

    122. Kommunionunterricht mit Ivanhoe

    123. Kommunion 1 – Der Gebetskrampf

    124. Kommunion 2 – Das strittige Geschenk

    125. Kinderarbeit

    126. Kamillenblüte

    127. Behinderte Entsorgung

    128. Der Knüller

    129. Kantinenessen

    130. Bratenschnitte

    131. Knollen-Meyer

    132. Beruhigend

    133. Brot war mein Gemüse

    134. Da ist der Wurm drin

    135. Leberkässemmel

    136. Bratenwurst

    Nachwort - Das Ende alles Fleischlichen

    „Liebe geht durch den Magen, aber was geschieht danach mit ihr?"

    Eckart von Hirschhausen

    Vorwort als Vorspeise

    Wir trinken zu viel Alkohol und rauchen immer noch eine Menge. Trotzdem werden wir in Deutschland mittlerweile über 80 Jahre alt. Allerdings sind mit dem Alter viele Gebrechen und Einschränkungen, allein im Bereich unserer Sinne, verbunden. Sehkraft und Gehör lassen nach, der Tastsinn schränkt sich ein, lediglich der Geruchs- und Geschmacksinn bleiben uns weitgehend erhalten. Bei vielen Alten läuft der einzig verbliebene ungestörte Zugang zur Welt über ihre Geschmacksnerven. Mit ihrer Hilfe können sie noch ein wenig in der gewohnten Normalität weiterleben und sich an hoffentlich leckeren Speisen erfreuen.

    Deshalb fordere ich – auch in Erwartung meines eigenen Schicksals – einen Paradigmawechsel: das Wichtigste im Alter sind nicht die Medikamente, die ein vielleicht fragwürdiges Leben verlängern, sondern gutes Essen und Trinken, damit uns wenigstens diese Qualität so lange wie möglich erhalten bleibt - und sei es auch durch die inzwischen notwendig gewordene Schnabeltasse.

    1. Thüringer Roster

    Nicht erst seitdem ich in Dresden wohne, ist mir der „Thüringer Roster" die leckerste Bratwurst, die ich kenne. Und das will im Land der Bratwürste (es gibt über 50 verschiedene Sorten in der Republik) und bei meiner Bratwurst-Erfahrung einiges heißen.

    Egal ob Nürnberger, Fränkische, Münchner, Coburger, Hamburger, Würzburger, Kulmbacher, Sächsische, grobe, mittelgrobe oder feine, ja sogar Geflügel-, Rinds- und Kalbsbratwürste, ich habe sie alle schon probiert, und die meisten haben mir gut geschmeckt.

    Aber an die Thüringer Rostbratwurst kommt eben keine heran. Wahrscheinlich liegt es an dieser Zauberwürzmischung aus Kümmel, Majoran und Knoblauch, die sie so unvergleichbar schmackhaft macht.

    Es grenzt schon fast an ein Suchtverhalten, aber spätestens nach zwei Wochen brauche ich meinen Roster, am besten frisch vom Grill, mit Bautzner Senf in ein Brötchen geschmiegt. Das ist kleiner Vorgeschmack auf den Himmel, ein Stück verwurstete Lebensfreude ein, ohne die das Dasein einfach ärmer wären.

    2. Kartoffelvariationen 1 – Nudeln

    Auf dem Mittagstisch meiner Kindheit war die einzige akzeptiere Form der Beilage die Kartoffel, und zwar als gekochte Salzkartoffel von einer möglichst mehligen Sorte. Sie ließ sich am besten in die obligatorische, grundsätzlich angedickte Soße quetschen, um dann als gräulich-braun gefärbter Nahrungsmatsch ihren Weg in die Schlünde zu nehmen. Diese Kombination aus Mehlkartoffeln und Mehlsoße trug ganz wesentlich zur Basiszufriedenheit der Erwachsenen in meiner Familie bei.

    Mir war sie eher zuwider, und zum Glück durfte ich sie auch oft durch mein geliebtes Brot ersetzen. Ich hielt diese mit Soße zusammengematschten Kartoffeln für höchst suspekt, und alleine ihr Anblick ließ meinen Appetit ganz schnell in den Keller sinken.

    Im krassen Gegensatz dazu erlebte ich meinen Vater: Er begeisterte sich jeden Mittag aufs Neue für die Kombination und quetschte Kartoffeln und Soße mit einem beinahe sinnlichen Vergnügen zusammen. Auf seinem Gesicht spielte sich stets eine ungehemmte Vorfreude über dieses Ritual ab, bevor er die Matsche dann genussvoll verschlang.

    Selbst wenn es keine weiteren Anteile, wie Fleisch oder Fisch, zum Mittagessen gegeben hätte, wäre er wahrscheinlich trotzdem glücklich gewesen. Er war eben durch und durch ein Kartoffel-Soßen-Mensch und wäre ein glühender Untertan des Großen Fritz gewesen.

    Ich konnte damals nicht nur auf die Kartoffelpampe, sondern auch auf die Gemüsebeilage (Salat gab es eher selten bei uns) gut verzichten – und auch das wurde von meinen Erziehungsberechtigten meistens toleriert. Daher bestand mein eigenes Mittagsmahl also meistens aus einem fleischigen, manchmal auch fischigen oder eirigen Anteil, kombiniert mit meinem über alles geliebten Brot.

    Obst hatte ebenfalls nur einen geringen Stellenwert auf meinem individuellen Speisenplan, und daher gab es zur Sicherung einer ausreichenden Vitaminzufuhr regelmäßig das überaus schmackhafte und verlockend orangene Sanostol. Es war ein tägliches Highlight in meinem jungen Leben, gegen das Gemüse, Salat und Obst nicht die geringsten Chancen hatten.

    Seltenere Kartoffelgerichte auf unserem Mittagstisch waren Bratkartoffeln, die aß ich ab und zu ganz gerne, und es gab sie auch eher abends (aus Überbleibseln vom Mittag), Stampfkartoffeln, auch an ihnen beteiligte ich mich manchmal, und Kartoffelsalat (dann eher die festkochende Sorte) zu Brühwürstchen oder Frikadellen. Hier zog ich häufig schon wieder das Brot vor, weil mir die weiteren Ingredienzien, wie Gürkchen, Zwiebeln usw. auch nie ganz geheuer waren. Aber die eindeutige mittägliche Vorherrschaft über unsere Familie behielten jahrzehntelang die mehligen Salzkartoffeln.

    Als Beilage so gut wie ausgeschlossen war Reis, und die allgemein anerkannte Begründung lautete, man wolle ja schließlich „keine Schlitzaugen kriegen". Ich glaube nicht, dass dieser Spruch irgendwelche rassistischen Hintergründe hatte. Reis unterschied sich einfach so grundsätzlich von der geliebten Kartoffel, dass ihm gar keine Chance eingeräumt wurde.

    Ganz selten zu Mittag wünschte sich meine Mutter Hühnerfrikassee, ganz klassisch, mit Champignons und Spargel. Dazu passte nach ihrer Vorstellung nur Reis (warum eigentlich?), und so kam auch eine kleine Schüssel Reis, neben der großen mit Kartoffeln, auf den Tisch. Meine Mutter war die einzige, die diese Beilage aß und dann auch auf die Kartoffeln verzichtete. Alle anderen zogen auch beim Frikassee ihre Favoriten vor. Das asiatische Getreide hatte halt einen schweren Stand in unserer Familie.

    Allerdings gab es häufiger Milchreis zum Nachtisch, der, wenn er nicht gerade angebrannt war und mit Zimt und Zucker bestreut, köstlich schmeckte. Schön durchgerührt und wunderbar sämig, „schlunzte" diese Mischung so richtig beim Löffeln, und ich forderte immer einen Nachschlag ein.

    Mein absolutes Lieblings-Mittagsessen war es, wenn Nudeln auf den Tisch kamen. Sie wurden fast immer in der gedrehten Spirelli-Form serviert (Spagetti waren offenbar zu Italienisch), und dazu gab es Fertiggulasch aus der Dose. Dieses Ereignis ereignete sich vielleicht alle zwei bis drei Wochen und war für mich ein echter kindlich-kulinarischer Höhepunkt.

    Nicht, dass meine Familie nicht auch gerne Nudeln gegessen hätte, insbesondere mein jüngerer Bruder teilte von Anfang an diese Leidenschaft mit mir. Aber auch sie galten einfach nicht als vollwertige Beilage. Also wurden die Nudeln immer auch noch von gekochten Kartoffeln ergänzt, damit es ein „richtiges" Mittagsessen wurde.

    Während ich der einzige war, der schon wieder auf die Knollen verzichtete, hatte meine Familie keine Probleme damit, sie wie immer reichlich, auch mit den Nudeln zusammen, zu verdrücken. Für mich war diese Kombination eine Beleidigung der edlen Teigwaren, die alleine schon wegen ihrer immer gleichen perfekt geformten spiraligen Symmetrie meine höchste Anerkennung genossen.

    Ich konnte schon damals im Stillen nur meinen Kopf schütteln über derartige Geschmacksverirrungen und bin ein wenig stolz darauf, dass die Zeit mir Recht gegeben hat. Heute kommt niemand mehr auf die Idee, Nudeln mit Kartoffeln zu kombinieren. Gnocchi in diesem Zusammenhang sind ein anderes Thema.

    3. Kartoffelvariationen 2 – Reibekuchen

    Reibekuchen waren bei uns ein ausgesprochen beliebtes Abendessen der 1950er und 60er Jahre. Die rohen Kartoffeln (jetzt eher die festkochenden) wurden von Hand gerieben, mit Zwiebelwürfeln, Eiern und Mehl vermischt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Dieser Teig wurde löffelweise in eine ölgetränkte Pfanne gegeben und schwimmend zu flachen, knusprigen Plätzchen herausgebacken.

    Reibekuchen waren eines der wenigen Kartoffelgerichte, das selbst mir wirklich schmeckte. Schon der markante Geruch der brutzelnden Plätzchen, der mangels Dunstabzugshaube durch die ganze Wohnung waberte, lockte mich aus jeder Ecke hervor und zog mich magisch die Küche.

    Dort am Herd hantierte dann meine Großmutter, die unangefochtene Chefköchin unserer Familie, und schuf die köstlichen Kartoffelplätzchen. Die Haare gegen die Fettschwaden mit einem Kopftuch geschützt, löffelte sie fließbandmäßig den Teig in die Pfanne, und kam trotzdem dem reißenden Absatz kaum nach. Denn für jeden knusprig braun gebackene Reibekuchen fand sich sofort ein lechzender Abnehmer.

    Es gab immer die Planung, zunächst eine Schüssel mit den fertigen Exemplaren zu füllen, aber die war zumindest am Anfang bei einem solchen Andrang nicht zu realisieren. Erst wenn die Spitze unseres kollektiven Heißhungers halbwegs gekappt war, hatte auch die Schüssel eine Chance.

    Ein externer Beobachter hätte uns durchaus für eine seit Wochen ausgehungerte Meute von Reibekuchen-Junkies halten können, die eine allerletzte Chance bekamen, ihre Sucht zu befriedigen. Mein Vater verdrückte bei diesen Gelegenheiten übrigens immer mindestens sieben Stück.

    Es gab zwei klassische Beilagenvarianten, die süße mit Apfelmus und die herzhafte mit rohen Zwiebelringen. Meine Mutter zog die herzhafte vor, und mein Vater, wenn er besonders verwegen drauf war, kombinierte die beiden Varianten. Das rief, insbesondere bei meiner Großmutter, regelmäßige Proteste hervor, und obwohl sie gewissermaßen die Reibekuchen-Urheberechte besaß, ließ er sich dadurch nicht im Geringsten von seinem waghalsigen Treiben abhalten.

    Für mich

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