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Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte: Dr. Norden Bestseller 283 – Arztroman
Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte: Dr. Norden Bestseller 283 – Arztroman
Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte: Dr. Norden Bestseller 283 – Arztroman
eBook119 Seiten1 Stunde

Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte: Dr. Norden Bestseller 283 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

»Was machst du heute, Trixi?« fragte Julian Steinbrück seine Tochter.»Ich fahre zu Bobby, die Kinder sind krank, und sie muß unbedingt zum Zahnarzt.Er musterte sie mit einem langen Blick. Trixi war mittelgroß und zierlich, wirkte in den engen Jeans und leichtem Baumwollpulli jungenhaft, daran änderte auch das halb­lange kastanienbraune Haar nichts.Wenn sie sich doch nur endlich mit mehr Chic kleiden würde, dachte Julian Steinbrück, aber er sagte lieber nichts. Er liebte seine einzige Tochter, aber er fürchtete ihren Trotz. Ja, dieser allgewaltige Industrielle fürchtete tatsächlich, daß er Beatrice kränken und Aggressionen herausfordern könnte, denn sie war seiner Schwester Geraldine sehr ähnlich. Die hatte ihren strengen Eltern die kalte Schulter gezeigt und war mit knapp zwanzig Jahren mit einem Mann durchgebrannt, weil sie sich nicht der Familientradition beugen wollte.Allerdings hatte Geraldine Glück gehabt. Gregor Belling hatte es zu Vermögen und Ansehen gebracht mit einigen Erfindungen auf elektronischem Gebiet, und schließlich war auch die Familie mit ihm versöhnt gewesen.Wolfgang, der einzige Sohn, war Teilhaber von Julian Steinbrück geworden, nachdem Gregor zum Bedauern aller schon mit fünfundfünfzig Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war. Geraldines einzigster Trost war, daß Wolfgang die reizende Roberta geheiratet hatte und sie sich an den beiden Enkelkindern Sabine und Till freuen konnte.Roberta, die Bobby genannt wurde, war jetzt achtundzwanzig Jahre alt, eine aparte Frau, die sich mit sehr viel Geschmack kleidete, und Julian Steinbrück hoffte, daß seine Tochter sich endlich mal ein Beispiel an ihr nehmen würde.»Vielleicht ist dir Bobby behilflich bei der Auswahl eines Ballkleides zum Sommerfest vom Golfklub«, sagte Julian vorsichtig und so ganz nebenbei.»Du traust mir wohl nicht zu, daß ich mir allein eins aussuchen könnte«, sagte Trixi sofort spöttisch, »aber ich habe nicht die geringste Lust, dieses Fest zu besuchen. Diese…« Sie hielt inne, weil ihr plötzlich einfiel, daß eine beleidigende Äußerung auch ihren Vater einschließen würde.»Sprich dich ruhig aus«, sagte er anzüglich. »Aber ich weiß schon, was du meinst. Es sind ja nicht nur Angeber anwesend, sondern auch nette Menschen, und ich würde mich freuen, wenn ich mich auch mal mit meiner hübschen Tochter zeigen könnte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Juli 2018
ISBN9783740933104
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    Buchvorschau

    Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 283 –

    Der Mann, der nicht die Wahrheit sagte

    Patricia Vandenberg

    »Was machst du heute, Trixi?« fragte Julian Steinbrück seine Tochter.

    »Ich fahre zu Bobby, die Kinder sind krank, und sie muß unbedingt zum Zahnarzt.«

    Er musterte sie mit einem langen Blick. Trixi war mittelgroß und zierlich, wirkte in den engen Jeans und leichtem Baumwollpulli jungenhaft, daran änderte auch das halb­lange kastanienbraune Haar nichts.

    Wenn sie sich doch nur endlich mit mehr Chic kleiden würde, dachte Julian Steinbrück, aber er sagte lieber nichts. Er liebte seine einzige Tochter, aber er fürchtete ihren Trotz. Ja, dieser allgewaltige Industrielle fürchtete tatsächlich, daß er Beatrice kränken und Aggressionen herausfordern könnte, denn sie war seiner Schwester Geraldine sehr ähnlich. Die hatte ihren strengen Eltern die kalte Schulter gezeigt und war mit knapp zwanzig Jahren mit einem Mann durchgebrannt, weil sie sich nicht der Familientradition beugen wollte.

    Allerdings hatte Geraldine Glück gehabt. Gregor Belling hatte es zu Vermögen und Ansehen gebracht mit einigen Erfindungen auf elektronischem Gebiet, und schließlich war auch die Familie mit ihm versöhnt gewesen.

    Wolfgang, der einzige Sohn, war Teilhaber von Julian Steinbrück geworden, nachdem Gregor zum Bedauern aller schon mit fünfundfünfzig Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war. Geraldines einzigster Trost war, daß Wolfgang die reizende Roberta geheiratet hatte und sie sich an den beiden Enkelkindern Sabine und Till freuen konnte.

    Roberta, die Bobby genannt wurde, war jetzt achtundzwanzig Jahre alt, eine aparte Frau, die sich mit sehr viel Geschmack kleidete, und Julian Steinbrück hoffte, daß seine Tochter sich endlich mal ein Beispiel an ihr nehmen würde.

    »Vielleicht ist dir Bobby behilflich bei der Auswahl eines Ballkleides zum Sommerfest vom Golfklub«, sagte Julian vorsichtig und so ganz nebenbei.

    »Du traust mir wohl nicht zu, daß ich mir allein eins aussuchen könnte«, sagte Trixi sofort spöttisch, »aber ich habe nicht die geringste Lust, dieses Fest zu besuchen. Diese…« Sie hielt inne, weil ihr plötzlich einfiel, daß eine beleidigende Äußerung auch ihren Vater einschließen würde.

    »Sprich dich ruhig aus«, sagte er anzüglich. »Aber ich weiß schon, was du meinst. Es sind ja nicht nur Angeber anwesend, sondern auch nette Menschen, und ich würde mich freuen, wenn ich mich auch mal mit meiner hübschen Tochter zeigen könnte.«

    Trixi lachte auf. »Du brauchst nicht zu schmeicheln, Daddy, ich kann mich kaum hübscher machen, aber du hast ja Bobby zum Repräsentieren«, erklärte sie ohne Hintergründigkeit. »Ich spiele Babysitter bei Binni und Till.«

    »Geraldine kommt, und sie bleibt bei den Kindern. Du mußt dir eine andere Ausrede ausdenken, aber ich werde diesmal keine akzeptieren. Ich lasse mir nicht nachsagen, was eigentlich mit meiner Tochter los ist, oder daß ich sie verstecke.«

    »Liebe Güte, das wird geredet?« wunderte sich Trixi. »Die Leute haben zuviel Zeit und zu wenig Verstand. Aber es paßt nicht zu dir, daß du auf Klatsch hörst.«

    Das tat er auch nicht, aber er sah nun ein, daß er sie damit auch nicht locken konnte.

    »Einmal könntest du mir wenigstens die Freude machen«, meinte er brummig. »So, jetzt muß ich gehen. Sag den Kindern schöne Grüße von mir.«

    »Sie wurden sich bestimmt freuen, wenn sie dich auch mal wieder sehen würden«, erwiderte Trixi anzüglich.

    Dann ging sie in die Küche zu Kati und naschte von den Waffeln, die Kati noch rasch für die Kinder gebacken hatte.

    »Was meinst du, Kati, soll ich mit zu dem blöden Ball gehen?« fragte Trixi.

    »So blöd sind die Bälle gar nicht«, gab Kati gleichmütig zur Antwort. »Andere Mädchen würden sich darum reißen.«

    »Mich reizt es aber nicht«, erklärte Trixi bockig. »Dann muß ich mir doch tatsächlich so ein Gewand kaufen.«

    Kati äußerte sich dazu lieber nicht. Sie dachte nur, daß es wahrhaft an der Zeit wäre, daß Trixi sich damenhafter kleiden würde, aber auch sie wußte, wie sauer Trixi reagieren konnte.

    »Ich fahre jetzt erst mal nach Berg und lasse es mir durch den Kopf gehen«, erklärte Trixi gleichmütig. Dann holte sie ihren Wagen aus der Garage. Gegen diesen flotten Sportwagen hatte sie keine Einwände erhoben, als ihr Vater ihn ihr zum zwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte. Zuvor hatte sie mit einem billigeren zufrieden sein müssen, und sie war es auch gewesen. Sie hatte den Führerschein schon mit achtzehn Jahren ohne Schwierigkeiten gemacht und fuhr sehr sicher.

    Trixi war sehr sportlich. Sie war eine ausgezeichnete Tennisspielerin, im Schwimmen und Reiten hatte sie auch schon Lorbeeren geerntet, und sie hätte auch gern Golf gespielt, wenn dies hier nicht den Privilegierten vorbehalten gewesen wäre. Arroganz und Angeberei waren für Trixi ein Greuel.

    Obgleich sie auch die Schule ohne Schwierigkeiten absolviert hatte, konnte sie sich nicht für ein Studium entscheiden. Sie hatte noch eine Handelsschule besucht und wollte nun in der Steinbrück AG in der Personalabteilung arbeiten. Begeistert war ihr Vater davon nicht, weil er fürchtete, daß seine Tochter mit ihrem sozialen Tick, wie er es nannte, seine Autorität untergraben würde, aber schließlich setzte Trixi doch immer ihren Willen durch, denn er wollte nicht riskieren, daß sie sich aus Eigensinn bei der Konkurrenz bewarb, wo man die Tochter von Julian Steinbrück freilich mit Kußhand nehmen würde.

    *

    In dem wunderhübschen Haus am Hang, von dem aus man einen herrlichen Blick über den Starnberger See hatte, wurde Trixi stürmisch empfangen. Sie verstand sich mit Roberta sehr gut, und sie liebte Binni und Till genauso wie die Kinder sie liebten. Beide hatten die Windpocken, aber die waren schon im Abklingen.

    »Sie sind nicht mehr ansteckend«, sagte Roberta.

    »Schade«, sagte Trixi.

    »Na, hör mal, was soll das hei­ßen?«

    »Dann bräuchte ich nicht mit zu dem Golfball gehen, und das könnte man wirklich nicht als Ausrede auslegen.«

    »Du bist ein komisches Mädchen, Trixi«, sagte Roberta, »wir gehen doch auch hin. Es wird bestimmt nett. Man braucht sich ja nicht um die Snobbys zu kümmern.«

    »Ich habe dafür eben nichts übrig, Bobby, und ich hatte gehofft, daß ich hier Babysitting machen könnte.«

    »Ma kommt, und du kommst diesmal mit. Man denkt ja sonst wirklich, man müßte dich verstecken.«

    »Fang du jetzt bloß nicht auch noch mit dem Tratsch an. Daddy wollte mich damit schon umstimmen.«

    »Mir gefällt es aber gar nicht, wenn manche munkeln, ob du vielleicht geistig oder körperlich behindert wärest.«

    »Waaas?« rief Trixi gedehnt aus. »Die spinnen wohl! Mich kennt man doch von anderen Sportarten her.«

    »Aber nicht als Tochter von Julian Steinbrück. Den Namen gibt es ja öfter. Und von seiner Tochter setzt man eben voraus, daß sie entweder bekannt und umschwärmt ist, oder man denkt, daß es bei ihr nicht richtig tickt. Da du hier nicht zur Schule gegangen bist, kennen dich die Mädchen deines Jahrgangs ja auch nicht, und die sind nicht so sportlich, daß du sie auf irgendwelchen Turnieren triffst, und ich darf dich auch daran erinnern, daß dabei eine Beate Stein und nicht eine Beatrice Steinbrück genannt wird.«

    »Ich will nicht als Daddys Tochter akzeptiert werden«, erklärte Trixi trotzig. »Nun geh zum Zahnarzt, ich lasse mir die Sache mit dem Ball durch den Kopf gehen.«

    Bobby hatte mehr Wirkung bei ihr erzielt als Julian, denn als geistig oder körperlich behindert wollte Trixi nicht gelten.

    »Warum seufzt du, Trixi?« fragte die fünfjährige Binni.

    »Weil ich mir so ein Ballkleid kaufen muß.«

    »Das finde ich toll. Mami hat eine Boutique, wo es wunderhübsche Kleider gibt. Wenn ich groß bin, kaufe ich mir viele Kleider.«

    »Sie spinnt«, sagte der vierjährige Till. »Ich finde es viel schöner, wie du bist, Trixi. Solche bemalten Ziegen kann ich nicht leiden.

    »Mami ist auch nicht bemalt, aber schön«, sagte Binni.

    »Und ich finde Trixi auch schön«, erklärte Till.

    »Du Schmeichler«, lachte sie.

    »Du hast so schöne Zähne«, sagte nun auch Binni. »Ich möchte auch mal solche Zähne kriegen.«

    Momentan zeigte sie beim Lachen einige Lücken, aber es sah lustig aus. Sie war ein niedliches Kind mit großen blauen Kulleraugen und einem blonden Lockenkopf. Till war ein richtiger Junge mit rotbraunem störrischem Haarschopf, Sommersprossen, einer lustigen Stupsnase und verschmitzten Augen, die mehr grüngrau waren, als blau.

    Trixi hatte ihren Spaß mit ihnen, aber auf der Nase herumtanzen ließ sie sich nicht.

    »Übermorgen kommt die Noni«, erzählte Binni, nachdem sie ein paar Runden im Swimmingpool gedreht hatten und nun am Rand in der Sonne saß, die Beine im Wasser baumelnd.

    Die Noni, das war Geraldine, die Großmutter.

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