Die geheimnisvollen Zwillinge: Sophienlust 218 – Familienroman
Von Bettina Clausen
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Über dieses E-Book
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Denise von Schoenecker reichte ihrem Mann den Telefonhörer. »Es ist für dich.«
Am Ende der Leitung meldete sich ein Kai Sander. Alexander von Schoenecker erinnerte sich, den Geschäftsmann bei einem Symposium in Frankfurt kennengelernt zu haben. Davon erzählte er seiner Frau nach dem kurzen Telefonat mit Kai Sander. »Er bat, uns besuchen zu dürfen. Ich habe ihn für heute Nachmittag eingeladen.«
»Wird das nur ein reiner Höflichkeitsbesuch?«, fragte Denise.
Alexander schüttelte den Kopf. »Den Eindruck hatte ich nicht. So gut haben wir uns auch damals vor einem Jahr in Frankfurt nicht kennengelernt.«
»Lassen wir uns überraschen.« Denise ging in die Küche, um Martha zu informieren. »Wir haben heute Nachmittag zum Kaffee Besuch, Martha.«
»Ja. Geht in Ordnung, Frau von Schoenecker.« Martha war an überraschende Gäste gewöhnt. So etwas brachte sie schon lange nicht mehr aus der Fassung.
Denises Söhne Dominik und Henrik verbrachten den Nachmittag in Sophienlust. Daher waren Denise und Alexander im Haus, als Kai Sander ankam.
Denise stand zufällig am Fenster, als der Besucher aus seinem Wagen stieg. »Hat er etwas davon gesagt, dass er Kinder mitbringt?«
»Nein!« Alexander trat neben seine Frau. »Das sind ja gleich zwei! Jetzt ahne ich, warum er kommt.«
Denise beobachtete die beiden Mädchen, die jetzt unsicher an dem Herrenhaus von Gut Schoeneich emporblickten. »Sie sehen aus wie Zwillinge. Hat er damals in Frankfurt über seine Kinder gesprochen?«
Alexander überlegte. »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
»Hast du ihm von Sophienlust erzählt?«, fragte Denise weiter.
»Allerdings.« Alexander erinnerte sich, über das Kinderheim gesprochen zu haben.
Die beiden Mädchen mochten etwa vier Jahre alt sein. Es waren
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Buchvorschau
Die geheimnisvollen Zwillinge - Bettina Clausen
Sophienlust –218–
Die geheimnisvollen Zwillinge
Roman von Clausen Bettina
Denise von Schoenecker reichte ihrem Mann den Telefonhörer. »Es ist für dich.«
Am Ende der Leitung meldete sich ein Kai Sander. Alexander von Schoenecker erinnerte sich, den Geschäftsmann bei einem Symposium in Frankfurt kennengelernt zu haben. Davon erzählte er seiner Frau nach dem kurzen Telefonat mit Kai Sander. »Er bat, uns besuchen zu dürfen. Ich habe ihn für heute Nachmittag eingeladen.«
»Wird das nur ein reiner Höflichkeitsbesuch?«, fragte Denise.
Alexander schüttelte den Kopf. »Den Eindruck hatte ich nicht. So gut haben wir uns auch damals vor einem Jahr in Frankfurt nicht kennengelernt.«
»Lassen wir uns überraschen.« Denise ging in die Küche, um Martha zu informieren. »Wir haben heute Nachmittag zum Kaffee Besuch, Martha.«
»Ja. Geht in Ordnung, Frau von Schoenecker.« Martha war an überraschende Gäste gewöhnt. So etwas brachte sie schon lange nicht mehr aus der Fassung.
Denises Söhne Dominik und Henrik verbrachten den Nachmittag in Sophienlust. Daher waren Denise und Alexander im Haus, als Kai Sander ankam.
Denise stand zufällig am Fenster, als der Besucher aus seinem Wagen stieg. »Hat er etwas davon gesagt, dass er Kinder mitbringt?«
»Nein!« Alexander trat neben seine Frau. »Das sind ja gleich zwei! Jetzt ahne ich, warum er kommt.«
Denise beobachtete die beiden Mädchen, die jetzt unsicher an dem Herrenhaus von Gut Schoeneich emporblickten. »Sie sehen aus wie Zwillinge. Hat er damals in Frankfurt über seine Kinder gesprochen?«
Alexander überlegte. »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
»Hast du ihm von Sophienlust erzählt?«, fragte Denise weiter.
»Allerdings.« Alexander erinnerte sich, über das Kinderheim gesprochen zu haben.
Die beiden Mädchen mochten etwa vier Jahre alt sein. Es waren tatsächlich Zwillinge. Denise schloss sie fast augenblicklich in ihr Herz.
Schüchtern waren die Mädchen neben der Haustür stehen geblieben. Denise sah, dass sie sich bei den Händen hielten. Beide hatten Ponyfransen und trugen das dunkle Haar bis auf die Schultern.
»Das sind meine Töchter Isa und Jutta«, stellte Kai Sander vor, nachdem er Denise und Alexander begrüßt hatte. »Ich habe sie mitgebracht, weil ich sie nicht allein im Hotel lassen wollte. Kommt her und sagt guten Tag«, forderte er die beiden auf.
Gemeinsam machten die Zwillinge zwei Schritte nach vorn, gemeinsam knicksten sie. Dabei hielten sie sich immer noch an den Händen und sagten so leise guten Tag, dass man es kaum verstand.
Denise bückte sich, um die beiden Mädchen zu begrüßen. Sie tat es mit dem ihr eigenen Charme, der auf Kinder immer wirkte. Und tatsächlich gelang es ihr, ein schwaches Lächeln auf die verschüchterten Gesichter zu zaubern.
Während Alexander mit seinem Gast das Wohnzimmer betrat, führte Denise die Kinder in die Küche zu Martha. Hier bekamen Sie Kakao und Kuchen und fühlten sich offensichtlich wohler als in der Gesellschaft des Vaters.
Denise entging nicht, dass Isa und Jutta ziemlich verstört waren. Sie war neugierig, was Kai Sander dazu zu sagen hatte. Irgendwie war ihr der Mann unsympathisch. Warum, das konnte sie noch nicht sagen. Da sie nicht voreingenommen sein wollte, wandte sie sich mit besonderer Freundlichkeit an den Besucher.
»Ich muss mich zuallererst einmal bei Ihnen entschuldigen, gnädige Frau«, erwiderte Kai.
»Wofür wollen Sie sich entschuldigen?«
»Ich hätte Ihrem Mann schon am Telefon sagen müssen, dass ich nicht allein komme. Aber ich befinde mich in einer verzweifelten Situation. Und ich hatte einfach Angst, Sie würden meine Bitte ablehnen.«
»Die Kinder mitzubringen?«, fragte Denise.
Kai Sander senkte den Blick. »Es geht nicht nur darum. Ich möchte Sie bitten, die Kinder vorübergehend in Ihrem Heim aufzunehmen.«
Denise und Alexander wechselten einen Blick.
»Ich dachte mir, das fällt Ihnen leichter, wenn Sie Isa und Jutta gesehen haben«, fuhr Kai fort. »Sie sind brav und machen überhaupt keine Schwierigkeiten.«
»Das glaube ich Ihnen«, sagte Denise. »Die beiden sind so brav, dass sie schon fast verstört wirken.«
»Kein Wunder, sie haben erst vor zehn Tagen ihre Mutter verloren. Meine Frau starb ganz plötzlich.«
Betroffen sprachen Denise und Alexander ihr Beileid aus. Dabei wunderte sich Denise nur ganz flüchtig, dass Kai Sander einen hellen Anzug mit auffallend farbenprächtiger Krawatte trug. Dafür gibt es sicher einen Grund, dachte sie und schob den Gedanken beiseite.
»Claudias plötzlicher Tod war ein schwerer Schock für die Kinder«, fuhr Kai Sander fort. »Natürlich bemühte ich mich sofort um ein Kindermädchen, um Isa und Jutta bei mir behalten zu können. Aber erstens war es schwer, so schnell eine geeignete Kinderschwester zu finden, und außerdem stellte ich fest, dass die gewohnte Umgebung deprimierend auf die Mädchen wirkte. In jedem Zimmer suchten sie die Mutter.«
»Das ist nur allzu verständlich.« Voller Mitleid dachte Denise an die Zwillinge, die jetzt bei Martha in der Küche saßen.
»Ich bin geschäftlich sehr viel unterwegs«, fuhr Kai Sander fort. »Gerade in der nächsten Zeit. Die Vorstellung, Isa und Jutta allein in meiner Züricher Wohnung lassen zu müssen, unter der Aufsicht eines fremden Menschen …« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich hätte keine ruhige Minute mehr. Außerdem stellte ich mir vor, dass Isa
und Jutta unter Kindern am schnellstens über den Schock hinwegkommen.«
»Das ist absolut richtig«, pflichtete Denise ihm bei. Sie hatte sich schon entschlossen, die Kinder zu behalten.
Alexander sah ihr das an. »Ich glaube, meine Frau wird Ihnen helfen«, sagte er zu Kai Sander.
Dessen verkrampfte Züge entspannten sich. In diesem Moment tat er Denise leid. Was musste der arme Mann durchgemacht haben. Deshalb sagte Denise: »Selbstverständlich können Sie Isa und Jutta hierlassen, Herr Sander. Ich glaube, ich verspreche nicht zu viel, wenn ich Ihnen versichere, dass sich die beiden bei uns wohlfühlen werden.
»Ich glaube es Ihnen«, sagte Kai Sander erleichtert. »Allein die Umgebung ist ja schon paradiesisch. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass es nur vorübergehend ist.« Bei dieser Erwähnung trat eine gewisse Schärfe in seine Stimme.
Denise hörte das sofort. »Das ist ganz in unserem Sinne. Wir haben in Sophienlust so viel Dauergäste, dass wir immer nur in ausgesprochenen Notfällen Kinder aufnehmen können. Natürlich bin ich trotzdem bereit, in vorübergehenden Notfällen auszuhelfen.«
»Dann sind wir uns ja einig«, sagte Kai Sander erleichtert. »Ich möchte Ihre Zeit auch nicht länger in Anspruch nehmen.«
»Aber Sie werden sich das Kinderheim doch sicher ansehen wollen?«
»Dazu bleibt mir leider keine Zeit mehr, gnädige Frau. Aber ich werde die Besichtigung bei nächster Gelegenheit nachholen.«
Seltsam, dachte Denise, er will nicht einmal sehen, wie und wo seine Kinder untergebracht werden. Sie ging in die Küche, um Isa und Jutta zu holen. »Euer Vati möchte sich von euch verabschieden. Er fährt jetzt wieder weg.«
»Müssen wir hierbleiben?«, fragte eines der Mädchen.
Denise überlegte, ob es nun Isa oder Jutta war. Die beiden konnte man wirklich kaum auseinanderhalten.
»Ihr bleibt eine Zeit lang hier«, erklärte sie den beiden Mädchen vorsichtig.
Sie nahmen es widerspruchslos hin. Auch den Abschied vom Vater. »Ich lasse euch bestimmt nicht lange allein«, versprach er.
Isa und Jutta nickten nur. Sie weinten nicht. Als der Vater in seinen Wagen einstieg, winkten sie ihm pflichtbewusst nach. Dabei fassten sie sich wieder bei den Händen. Es war, als suche eines beim anderen Schutz. Gerührt legte Denise ihren Arm um die beiden.
»Ein seltsamer Gast«, murmelte sie, als Kai Sander abgefahren war.
Alexander nickte. »Da muss ich dir ausnahmsweise recht geben.«
Normalerweise ließ sich der nüchterne Alexander von Schoenecker nicht von Gefühlen oder unbegründeten Ahnungen leiten. Das, was sich nicht beweisen ließ, existierte für ihn nicht.