Dr. Daniel 78 – Arztroman: Seine größte Herausforderung
Von Marie Francoise
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Steckt das Traumpaar aus der Mode-Szene in einer tiefen Krise? stand als groß aufgemachte Schlagzeile in der Zeitung, und darunter: Schwere Vorwürfe von Modezar Adrian Berg an sein Top-Model Natascha Gebhardt.
Wütend schleuderte Natascha die Zeitung in die Ecke, dann warf sie mit einer temperamentvollen Bewegung ihr langes, tiefschwarzes Haar zurück. Warum konnten sie und Adrian nicht so leben wie jedes andere Paar auch? Warum wurde aus jedem kleinen Streit gleich eine Staatsaffäre gemacht?
Natascha erhob sich betont vorsichtig, obwohl sie in ihrer Gemütsverfassung viel lieber erregt aufgesprungen wäre, dann ging sie unruhig in dem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer auf und ab.
Wenn sie es recht bedachte, dann war das, was gestern zwischen ihr und Adrian vorgefallen war, eigentlich kein kleiner Streit gewesen. Immerhin war sie wegen Adrians Anschuldigungen ziemlich überstürzt aus Rom abgereist, und jetzt… sie seufzte… jetzt bereute sie es schon beinahe wieder.
Sie blieb neben dem Telefon stehen und griff schließlich nach dem Hörer, um ihre Freundin anzurufen.
»Cilia, ich bin's«, gab sie sich zu erkennen und fragte dann ohne weitere Umschweife: »Können wir uns sehen? In zehn Minuten bei Mario?«
»Adrian dreht dir den Hals um, wenn du Pizza essen gehst«, prophezeite Cilia Martini. »Du solltest ihn nicht noch mehr provozieren.«
»Hör mal, Cilia, entweder bist du meine Freundin oder seine – beides geht nicht«, erwiderte Natascha aufgebracht.
Cilia seufzte. »Na schön, treffen wir uns also bei Mario. Adrian muß es ja nicht gleich erfahren.«
»Und wenn, dann wäre es mir auch egal«, erklärte Natascha trotzig. »Ich bin schließlich nicht sein Eigentum, über das er bestimmen
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Dr. Daniel 78 – Arztroman - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 78 –
Seine größte Herausforderung
Marie Francoise
Steckt das Traumpaar aus der Mode-Szene in einer tiefen Krise? stand als groß aufgemachte Schlagzeile in der Zeitung, und darunter: Schwere Vorwürfe von Modezar Adrian Berg an sein Top-Model Natascha Gebhardt.
Wütend schleuderte Natascha die Zeitung in die Ecke, dann warf sie mit einer temperamentvollen Bewegung ihr langes, tiefschwarzes Haar zurück. Warum konnten sie und Adrian nicht so leben wie jedes andere Paar auch? Warum wurde aus jedem kleinen Streit gleich eine Staatsaffäre gemacht?
Natascha erhob sich betont vorsichtig, obwohl sie in ihrer Gemütsverfassung viel lieber erregt aufgesprungen wäre, dann ging sie unruhig in dem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer auf und ab.
Wenn sie es recht bedachte, dann war das, was gestern zwischen ihr und Adrian vorgefallen war, eigentlich kein kleiner Streit gewesen. Immerhin war sie wegen Adrians Anschuldigungen ziemlich überstürzt aus Rom abgereist, und jetzt… sie seufzte… jetzt bereute sie es schon beinahe wieder.
Sie blieb neben dem Telefon stehen und griff schließlich nach dem Hörer, um ihre Freundin anzurufen.
»Cilia, ich bin’s«, gab sie sich zu erkennen und fragte dann ohne weitere Umschweife: »Können wir uns sehen? In zehn Minuten bei Mario?«
»Adrian dreht dir den Hals um, wenn du Pizza essen gehst«, prophezeite Cilia Martini. »Du solltest ihn nicht noch mehr provozieren.«
»Hör mal, Cilia, entweder bist du meine Freundin oder seine – beides geht nicht«, erwiderte Natascha aufgebracht.
Cilia seufzte. »Na schön, treffen wir uns also bei Mario. Adrian muß es ja nicht gleich erfahren.«
»Und wenn, dann wäre es mir auch egal«, erklärte Natascha trotzig. »Ich bin schließlich nicht sein Eigentum, über das er bestimmen kann.«
Cilia äußerte sich vorsichtshalber nicht dazu, sondern meinte nur: »Also, dann bis gleich.«
Natascha legte auf und trat an ihren Kleiderschrank. Unschlüssig betrachtete sie die Unmengen von Modellkleidern, die den Schrank beinahe zum Überquellen brachten. Nach langem Zögern entschied sie sich für ein unauffälliges, taubenblaues Kostüm mit cremefarbener Bluse. Sie trat vor den Spiegel, legte dezentes Make-up auf und faßte ihr langes Haar im Nacken zusammen. Prüfend betrachtete sie sich, dann schüttelte sie den Kopf und griff nach einer schwarzen Kurzhaarperücke. Mit geschickten Handgriffen steckte sie ihre glänzende Haarpracht hoch, zog die Perücke darüber und zupfte sie gewissenhaft zurecht. Schon vor zwei Jahren hatte sie sich diese Perücke aus ihren eigenen Haaren anfertigen lassen, um wenigstens ab und zu unerkannt auf die Straße gehen zu können.
Sie setzte ihre Sonnenbrille auf, griff nach der Handtasche und verließ ihren Bungalow in der feinsten Gegend von Grünwald. Mit einem vorsichtigen Blick erkundete sie die nähere Umgebung, aber offensichtlich wurde ihr Haus heute nicht von Reportern belagert, wie es sonst meist der Fall war. Es erstaunte Natascha ein wenig. Immerhin hatte es bei der gestrigen Modenschau den unüberhörbaren Krach zwischen ihr und Adrian gegeben. Obwohl das in Rom passiert war, wußten die hiesigen Redaktionen darüber längst Bescheid, wie der Zeitungsartikel ja auch hinreichend bewiesen hatte.
»Da ist sie!«
Die männliche Stimme war kaum an Nataschas Ohr gedrungen, als sie auch schon von mindestens zwanzig Männern und Frauen umringt war. Fotoapparate klickten, Mikrophone wurden ihr vors Gesicht gehalten.
»Was sagen Sie zu der Anschuldigung von Herrn Berg, Sie hätten wie ein Brett auf dem Laufsteg gestanden?«
»Ist das nun das Ende Ihrer Beziehung zu Herrn Berg?«
»Werden Sie künftig…?«
Mühsam kämpfte sich Natascha durch die Reporter und Fotografen, rief nur: »Lassen Sie mich in Ruhe!« und flüchtete in ihr Cabriolet. Mit quietschenden Reifen fuhr sie davon und ließ eine enttäuschte Menge Reporter hinter sich zurück.
Nataschas Augen brannten, weil sie krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Adrian konnte manchmal wirklich beleidigend sein… ein richtiges Ekel, und mehr als einmal hatte Natascha schon mit dem Gedanken gespielt, sich von ihm zu trennen – beruflich und privat. Doch letztlich war sie vor dem entscheidenden Schritt dann immer wieder zurückgeschreckt. Adrian hatte sie entdeckt, er hatte sie zu einem Star gemacht, sie war sein Geschöpf… sein Aushängeschild – und sie liebte ihn.
Natascha hielt am Straßenrand, würgte den Motor ab und ließ den Kopf schluchzend auf das Lenkrad sinken. Es war noch keine zehn Stunden her, seit sie – ohne Adrian Bescheid zu sagen – aus Rom abgereist war und sich in ihrem Bungalow in Grünwald verkrochen hatte, doch bereits jetzt hatte sie Sehnsucht nach Adrian… auch wenn sie im Moment seinen Zorn über ihr eigenmächtiges Handeln fürchtete.
Vorsichtig wischte sie die Tränen ab, kontrollierte im Rückspiegel, ob ihr Make-up noch makellos saß, und setzte die Brille wieder auf, ehe sie weiterfuhr. Als sie die gepflegte Pizzeria erreichte, wartete Cilia dort schon auf sie.
»Dein Anruf hat mich ziemlich überrascht«, meinte sie, als sie sich an einem ruhigen Nischentisch gegenübersaßen. »Ich dachte eigentlich, du wärst noch in Rom.«
»Das sollte ich auch sein«, antwortete Natascha und rückte nervös an ihrer Brille. Hier drinnen war es eigentlich zu düster für eine Sonnenbrille, doch Natascha wagte nicht, sie abzunehmen, aus Angst wieder von Reportern erkannt zu werden. Das waren die Schattenseiten ihres Ruhms. Sie konnte kaum noch ungestört auf die Straße gehen, und mittlerweile schien ihr nicht einmal die Perücke noch etwas zu nützen.
»Du hast dich einfach davongemacht?« fragte Cilia entsetzt, dann schüttelte sie den Kopf. »Adrian wird toben.«
Scheinbar gelassen zuckte Natascha die Schultern. »Soll er doch.« Ihre Stimme zitterte dabei ein wenig, was Cilia natürlich sofort bemerkte.
»Schwerer Krach, was?« erkundigte sie sich teilnahmsvoll.
Natascha seufzte. »Nein, eigentlich nicht. Es ist nur… ich habe seit einer Weile schreckliche Kreuzschmerzen. Jede Bewegung tut mir weh, aber Adrian…« Sie blickte angelegentlich auf das Tischtuch, als gebe es dort etwas besonders Interessantes zu sehen. »Er sagt, ich hätte Starallüren. Gestern hat er mich angebrüllt, ich wäre steif wie ein Brett.«
Cilia nickte. »Ich hab’s in der Zeitung gelesen, dachte aber, die hätten mal wieder übertrieben.«
Niedergeschlagen schüttelte Natascha den Kopf. »Diesmal leider nicht. Adrian war stinksauer auf mich, und ich fürchte, durch meine überstürzte Abreise wird sich dies nicht unbedingt gebessert haben.«
»Ganz bestimmt nicht«, bekräftigte Cilia, die Adrians Jähzorn nur zu gut kannte. Immerhin war sie auch einmal mit dem jungen Modeschöpfer liiert gewesen – bis Natascha gekommen war.
Die beiden Frauen hatten sich überraschenderweise auf Anhieb gut verstanden, eine Rivalität hatte es nie gegeben – weder um Adrians Liebe noch in beruflicher Hinsicht. Letzteres wohl deshalb, weil Cilia mit ihrer Karriere als Model bereits abgeschlossen hatte. Sie war jetzt Anfang dreißig und wußte, daß ihre große Zeit hinter ihr lag. Der Laufsteg und die Fotoateliers gehörten jungen, knackigen Schönheiten wie Natascha, die mit ihren vierundzwanzig Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stand. Noch fünf oder sechs Jahre, dann würde auch sie ihren Platz einer Jüngeren räumen müssen – vielleicht sogar schon früher. Bereits jetzt kam der kaum achtzehnjährige Nachwuchs, und in Cilias Augen hatte Natascha denen gegenüber nur einen einzigen Vorteil: