Der neue Landdoktor 28 – Arztroman: Sein gerechter Lohn?
Von Tessa Hofreiter
()
Über dieses E-Book
"Guten Morgen, liebste Anna!" Die blonde junge Frau, die auf den großen, mit Blumen geschmackvoll gestalteten Balkon hinaustrat, reckte und streckte sich genüsslich. Ihr Blick fiel auf den reichhaltig gedeckten Frühstückstisch, und sie lachte freudig auf. "Meine Güte, was werde ich von dir verwöhnt!"
Anna Bergmann, die hübsche, sehr beliebte Hebamme von Bergmoosbach, gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange und stellte die Kanne mit duftendem Kaffee auf den Tisch. "Das ist wohl das Mindeste, was ich tun kann. Meine beste Freundin kommt zu Besuch, und ich habe keinen Urlaub, um mich um sie zu kümmern. Da brauchen wir zwischendurch ein Verwöhnprogramm."
"Das sich sehen lassen kann!" Die junge Frau in seidiger, kurzer Schlafanzughose und hellblauem Hemdchen mit Spitzenträgern schaute anerkennend über den Tisch. Es gab Kaffee und Orangensaft, knackig frische Semmeln und buttrige Croissants, Marmeladen, herzhafte Wurst und Käsesorten, gekochte Eier und frisches Obst. "Frühstückst du jeden Morgen so? Dann musst du mir das Geheimnis verraten, wie du dabei so eine tolle Figur behältst."
Mehr von Tessa Hofreiter lesen
Ähnlich wie Der neue Landdoktor 28 – Arztroman
Titel in dieser Serie (91)
Der neue Landdoktor 1 – Arztroman: Auf gute Zusammenarbeit! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 9 – Arztroman: Ines schwimmt sich frei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 21 – Arztroman: Was führt diese Frau im Schilde? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 5 – Arztroman: Liebe ist nicht vorgesehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 3 – Arztroman: Du hast mich schwer enttäuscht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 6 – Arztroman: Keine Angst vorm bösen Wolf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 8 – Arztroman: Künstler unter sich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 16 – Arztroman: Sturz aus dem siebten Himmel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 26 – Arztroman: Wir beide Hand in Hand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 20 – Arztroman: Ich war dir niemals untreu! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 27 – Arztroman: Lügen führen nicht ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 11 – Arztroman: Jonas kennt die Wahrheit … Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 12 – Arztroman: Der Spatz in der Hand … Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 25 – Arztroman: Warum tust du mir das an? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 15 – Arztroman: So lass ich dich nicht gehen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 4 – Arztroman: Glück im Doppelpack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 14 – Arztroman: Nicht gut genug? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 19 – Arztroman: Sieger kann nur einer sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 2 – Arztroman: Des einen Glück, des anderen Leid Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 10 – Arztroman: Fiona lügt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 17 – Arztroman: Jasmin, dein Herz weiß es längst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 23 – Arztroman: Was geschah in Las Vegas? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 31 – Arztroman: Willkommen im wahren Leben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnsere Liebe steht darüber: Der neue Landdoktor 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 32 – Arztroman: Aus blinder Rachsucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 24 – Arztroman: Dieser Mann ist nicht gut für dich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 13 – Arztroman: Kims Überraschungs-Hochzeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas geschah in jener Nacht?: Der neue Landdoktor 42 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 33 – Arztroman: Wir leben in der Gegenwart! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Finsteres Donautal: Niederbayern Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimliche und unheimliche Geschichten: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiel des Bösen: Eifelkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSofie und die Stute Sabrina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Herz von Paris Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErzähl keine Märchen!: magische Kurzgeschichten märchenhaft angelehnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganzes Ja Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen: Hausgenossen. — Und Doch! — Der tolle Junker. — Finderlohn. — Glück muß man haben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJunge Liebe, starke Triebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen: Hausgenossen; Und Doch; Der tolle Junker; Finderlohn; Glück muß man haben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bettelprinzessin von Bethlehem Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophies neue Heimat Cornwall: Ladythriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSusanna: Wege am Abgrund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer "gebrauchte" Mann: Abschied und Neubeginn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLady oder Kurtisane? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Berge der Barmherzigkeit: Ein niederbayerischer Gardasee-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Dutzend Jahre. Lavendelblauer Himmel über dem Languedoc Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen12: mit Sagengestalten durch das Jahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVor ihren Augen sahen sie Gott Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Mustang im Blätterherbst: Fantastisches Pferdeabenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Vertrauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Cousinen im Kaufrausch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwillinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter der Linde: Die Linde Linn und ihre Menschen einst und jetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duft von Gras nach dem Regen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTote Hippe an der Strippe: Eine Ruhrpott-Krimödie mit Loretta Luchs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Ansichtskarte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAfrika Momente Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kaminski-Kids: Spurlos verschwunden: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPotpourri: Geschichten von hier und da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Flitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der neue Landdoktor 28 – Arztroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der neue Landdoktor 28 – Arztroman - Tessa Hofreiter
Der neue Landdoktor –28–
Sein gerechter Lohn?
Sophie ist die Retterin in der Not
Roman von Tessa Hofreiter
»Guten Morgen, liebste Anna!« Die blonde junge Frau, die auf den großen, mit Blumen geschmackvoll gestalteten Balkon hinaustrat, reckte und streckte sich genüsslich. Ihr Blick fiel auf den reichhaltig gedeckten Frühstückstisch, und sie lachte freudig auf. »Meine Güte, was werde ich von dir verwöhnt!«
Anna Bergmann, die hübsche, sehr beliebte Hebamme von Bergmoosbach, gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange und stellte die Kanne mit duftendem Kaffee auf den Tisch. »Das ist wohl das Mindeste, was ich tun kann. Meine beste Freundin kommt zu Besuch, und ich habe keinen Urlaub, um mich um sie zu kümmern. Da brauchen wir zwischendurch ein Verwöhnprogramm.«
»Das sich sehen lassen kann!« Die junge Frau in seidiger, kurzer Schlafanzughose und hellblauem Hemdchen mit Spitzenträgern schaute anerkennend über den Tisch. Es gab Kaffee und Orangensaft, knackig frische Semmeln und buttrige Croissants, Marmeladen, herzhafte Wurst und Käsesorten, gekochte Eier und frisches Obst. »Frühstückst du jeden Morgen so? Dann musst du mir das Geheimnis verraten, wie du dabei so eine tolle Figur behältst.«
Anna grinste spitzbübisch. »Wenn du im Voralpenland mit dem Fahrrad unterwegs bist, liebe Sophie, dann ist das das beste Fitnesstraining, und du kannst dir alle bayerischen Schmankerln leisten.«
Sophie nahm sich eine Schale mit frischen Erdbeeren und schaute ihre Freundin bewundernd an. »Du bist also immer noch mit deinem Mountainbike unterwegs, selbst zu den abgelegenen Höfen, die am Berg liegen?«
»Meistens ja«, antwortete Anna. Sie versorgte sich mit einem Croissant und Blaubeermarmelade und machte es sich in ihrem Korbsessel gemütlich. »Das Auto nehme ich natürlich, wenn es mal sehr schnell gehen muss, es in Strömen regnet oder der Hof wirklich weit oben liegt. Ansonsten wird gestrampelt. An mein pinkfarbenes Mountainbike haben sich die Leute gewöhnt, es heißt hier allgemein das Storchenrad. Ich kann es unabgeschlossen stehen lassen, niemand würde es klauen.«
»Wie schön! Das klingt idyllisch«, sagte Sophie mit einem leisen Unterton von Sehnsucht in der Stimme. Sie kam aus der Großstadt, war aber sehr naturverbunden.
Anna stupste ihr sanft mit dem nackten Fuß gegen das Bein. »Na, du, hängst du mal wieder deinen Träumen vom Landleben nach?«
»Nee, ist schon alles gut so«, erwiderte Sophie. Sie zog ihre hübsche Nase kraus und sah mal wieder aus wie ein unternehmungslustiger Kobold. »Eine Säuglingsschwester, die auf der Intensivstation für Frühchen arbeitet, muss in der Nähe eines großen Krankenhauses wohnen. Du als Hebamme hast andere Möglichkeiten, deinen Beruf auszuüben.«
»Stimmt. Und ich kann nur sagen, ich bin sehr zufrieden damit, dass es mich nach Bergmoosbach verschlagen hat!« Annas grüne Augen leuchteten. »Auch wenn ich damals gedacht habe, nach Svens Untreue und dem Weggang aus unserem Klinikum wäre alles nur noch Grau in Grau.«
»So, so!« Sophie schmunzelte. Vom besagten Sven gab es noch einiges zu berichten, aber sie wollte nicht alle Neuigkeiten gleich am ersten Tag erzählen. »Und dass du dich hier so wohl fühlst, hat rein gar nichts mit deinem Kollegen, dem sagenhaften, warmherzigen, klugen, einfühlsamen, gut aussehenden Doktor Sebastian Seefeld zu tun?«
»Ha! Alte Spottdrossel!« Anna funkelte ihre Freundin herausfordernd an. »Heute Abend sind wir bei ihm und seiner Familie eingeladen, da wirst du ihn persönlich kennenlernen. Dann werden wir ja sehen, wie du ihn findest und ob ich übertrieben habe!«
»Bestimmt ist er so toll, wie du ihn mir in gefühlt tausend Telefonaten beschrieben hast!«, grinste Sophie. »Ich bin wirklich gespannt darauf, ihn endlich kennenzulernen.«
Mit Schwung warf Anna ihre langen, dunklen Haare über die Schulter. »Ich freu mich auf heute Abend!«, verkündete sie strahlend. »Bis dahin habe ich Kurse in meiner Praxis und einige Hausbesuche, zwei davon in Nachbargemeinden. Es wird also dauern, bis ich wieder hier bin. Was wirst du tun, währen ich arbeite? Legst du dich auf den Balkon zum Lesen oder bist du unterwegs?«
»Ich will beides tun«, antwortet Sophie. »Zuerst möchte ich mich in Bergmoosbach und Umgebung umschauen, dann faulenze ich auf dem Balkon.«
»Du und faulenzen?« Anna zog die Augenbrauen hoch. »Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, du bist doch viel zu quirlig.«
»Du wirst dich wundern, wie ruhig mein Leben geworden ist, besonders mein Liebesleben«, antwortete Sophie mit einem Seufzer. Vor zwei Jahren hatten sie und ihr langjähriger Freund sich getrennt, und seitdem lebte die junge Frau allein. »Ich möchte endlich mal einen attraktiven und interessanten Mann kennenlernen, der ledig ist und keinen Haufen Probleme mit sich herumschleppt!«
»Das wünschen sich wohl viele Frauen«, stimmte Anna zu. Sie stand von ihrem gemütlichen Sessel auf und warf ihrer Freundin eine Kusshand zu. »Ich muss jetzt los. Mach dir einen schönen Tag, genieße das Spielen mit Betty, unser beschauliches Bergmoosbach und tu das, was auch immer du tun willst. Wir sehen uns dann heute Abend.«
»Servus, Anna!« Sophie verabschiedete sich von ihrer Freundin und beugte sich dann zu deren kleiner getigerter Katze hinunter, die schnurrend um ihre Beine strich. »So, meine Süße, jetzt gibt es eine Runde Kuscheln und Schmusen, und dann werde ich mich auch auf den Weg machen. Ich freue mich auf alles, was ich zu sehen bekomme.«
Wenig später war die junge Frau geduscht und angezogen, hatte den Frühstückstisch abgeräumt und schlenderte nun entspannt über den Marktplatz des kleinen Ortes, der zur Heimat für ihre beste Freundin geworden war. Bergmoosbach war wirklich idyllisch mit seinen weißen Häusern, der Lüftlmalerei, der Blumenpracht auf den hölzernen Balkonen und den verwinkelten Straßen und Gassen. Es waren zwar auch viele Touristen unterwegs, aber diese Betriebsamkeit nahm nicht überhand und raubte dem Dorf auch nicht seinen ursprünglichen Charakter.
Sophie ließ sich durch die Straßen treiben, blieb vor dem einen oder anderen Schaufenster stehen und schlenderte dann die Holzergasse entlang, die sich aus dem Ort hinaus einen Hügel hinaufzog. Die junge Frau trug sommerliche Freizeitkleidung und offene Schuhe, sie wollte keine Bergwanderung unternehmen, sondern einen ausgedehnten Spaziergang durch Wald und Wiesen.
Nachdem sie lange Zeit ziellos durch das üppige Grün gestreift war, sah sie unter sich den Sternwolkensee in der Sonne glitzern. Das Ufergebiet um das große Gewässer war zum Glück nur sehr spärlich bebaut, sodass die schöne Natur erhalten geblieben war. Insekten summten im hohen Gras, und schimmernde Libellen flitzten zwischen den hohen Schilfhalmen hin und her.
Entzückt folgte Sophie ihnen mit dem Blick. Sie achtete mehr auf den Flug der Insekten als auf ihren Weg und bemerkte nicht, dass sie den kleinen Pfad verlassen hatte, auf dem sie immer tiefer in das Ufergebiet vorgedrungen war. Dass sie trockenen Boden verlassen hatte, bemerkte sie erst, als sie knöcheltief im Matsch versank.
»Oh, Mist!« Sophie schrak zusammen. Sie versuchte, die Füße zu befreien, aber wohin sie auch trat, alles war morastig. Hilfesuchend schaute die junge Frau sich um, denn sie brauchte einen Gegenstand, um sich festzuhalten. Leider waren keine größeren Äste oder Zweige in Greifweite, nur schwankendes, raschelndes Schilfrohr, dessen scharfkantige Blätter in ihre Hände schnitten, als sie danach griff. »Ach, verdammter Obermist!«, schimpfte sie, wütend auf sich selbst und ihre Unachtsamkeit.
Sophie geriet nicht in Panik, denn sie wusste, dass sie sich nicht in einem gefährlichen Moor aufhielt, sondern im sumpfigen Ufergebiet des Sees, aber ihre Lage war trotzdem unangenehm genug. Ungeduldig versuchte sie, festen Boden unter die Füße zu bekommen, aber genau diese Ungeduld wurde ihr jetzt zum Verhängnis. Sie verlor das Gleichgewicht und landete mit einem ziemlicher Klatscher auf dem Hosenboden. Brackwasser und Morast spritzten hoch, bekleckerten sie buchstäblich von Kopf bis Fuß, nun war sie wirklich durchnässt.
»Bravo! Ganz toll gemacht, Sophie Seidel!«, knurrte sie. »Und wie kommst du nun wieder aus dieser Matschepampe raus?«
»Festhalten!«, befahl plötzlich eine tiefe Männerstimme
Sophies Kopf fuhr herum, und sie sah eine lange Holzstange, die ihr entgegengestreckt wurde. »Was? Wer …?«, fragte sie erstaunt.
»Entweder Sie drehen sich um und krabbeln auf allen Vieren auf den Pfad zurück, der ist genau links von Ihnen«, unterbrach sie die Stimme. »Oder Sie halten sich an der Stange fest und kommen zu meinem Kahn herüber. Das Wasser ist flach, Sie können hier gut stehen. Ich bringe Sie zu meinem Anleger, wenn Sie das vorziehen.«
»Nasser kann ich ja kaum werden«, antwortete Sophie. »Ich komme zu Ihnen rüber.«
Die Stange bot ihr genügend Halt, sodass sie von dem schlammigen Boden aufstehen konnte. Vorsichtig watete sie durch das raschelnde Schilf zu ihrem unbekannten Retter hinüber. Es war ein Mann, der in einem flachen Kahn stand. Die Stange, die er ihr gereicht hatte, diente dazu, das schmale Gefährt durch das Schilf zu staken. Der Mann nickte ihr zu und sagte knapp: »Folgen Sie mir. Wir sind gleich beim Steg.«
Sophie zögerte kurz, als sie sich ihrer Lage bewusst wurde. Über und über mit