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Das Haus Zamis 32 - Der Untergang des Hauses Zamis
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eBook229 Seiten2 Stunden

Das Haus Zamis 32 - Der Untergang des Hauses Zamis

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Über dieses E-Book

Bevor die Zamis nach Wien zurückkehren, müssen sie auf Lanzarote noch einen wichtigen Verbündeten gewinnen. Doch ihr ewiger Rivale Asmodi, der Fürst der Finsternis, ahnt, was sie vorhaben, und versucht, ihnen zuvorzukommen. Coco vertraut ihrer neuen Verbündeten, doch spielt Vanessa wirklich mit offenen Karten? Oder naht das Ende der mächtigsten Wiener Sippe - droht der Untergang des Hauses Zamis ...?

Der 32. Band von "Das Haus Zamis".

"Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ›Dorian Hunter‹ und sein Spin-Off ›Das Haus Zamis‹ vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction." Kai Meyer

enthält die Romane:
81: "Inferno"
82: "Der Untergang des Hauses Zamis"
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum8. Dez. 2012
ISBN9783955722326
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    Buchvorschau

    Das Haus Zamis 32 - Der Untergang des Hauses Zamis - Logan Dee

    Der Untergang des Hauses Zamis

    Band 32

    Der Untergang des Hauses Zamis

    von Christian Montillon und Logan Dee

    nach einer Story von Uwe Voehl

    © Zaubermond Verlag 2012

    © Das Haus Zamis – Dämonenkiller

    by Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

    Titelbild: Mark Freier

    eBook-Erstellung: story2go

    http://www.zaubermond.de

    Alle Rechte vorbehalten

    Was bisher geschah:

    Die junge Hexe Coco Zamis ist das weiße Schaf ihrer Familie. Die grausamen Rituale der Dämonen verabscheuend, versucht sie den Menschen, die in die Fänge der Schwarzen Familie geraten, zu helfen. Auf einem Sabbat soll Coco endlich zur echten Hexe geweiht werden. Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie der Dämonen, hält um Cocos Hand an. Doch sie lehnt ab. Asmodi kocht vor Wut – umso mehr, da Cocos Vater Michael Zamis ohnehin mehr oder minder unverhohlen Ansprüche auf den Thron der Schwarzen Familie erhebt.

    Doch sein Machtanspruch ist mittlerweile Makulatur: Asmodi hat Michael Zamis in einen krötenartigen Freak verwandelt, und längst hat seine Ehefrau Thekla die Geschicke des Hauses Zamis in die Hand genommen.

    Die Machtverhältnisse in Wien sind vakant. Dank Asmodis geschickten Winkelzügen, wittern die dämonischen Gegner der Zamis Morgenluft und dringen auf ihre Chance, ihnen die Führung unter den Wiener Sippen streitig zu machen. Thekla Zamis hat sich unterdessen mit Asmodi – ihrem Vater – getroffen, um noch Zeit herauszuschlagen. Asmodi hat ihr daraufhin ein »unmoralisches Angebot« unterbreitet.

    Die Entscheidung, dieses anzunehmen und damit ihrer Familie zu helfen oder gegen die anderen Sippen in den Kampf zu ziehen, fällt Thekla nicht leicht. Letztendlich ist Thekla Zamis nicht gewillt, auf Asmodis ungeheuerlichen Vorschlag einzugehen. Im Gegenteil: Sie stellt den Fürsten der Finsternis vor allen Dämonen bloß. Asmodi tobt, und den Zamis bleibt nur eine allerletzte Chance: Thekla entschließt sich zur Flucht ins Exil. Die Zamis verlassen Wien und suchen Schutz und Unterstützung bei befreundeten Dämonen. Doch schnell wird klar: Asmodi gibt sich damit nicht zufrieden. Er gibt die Zamis zur Jagd frei …

    In England und auf Lanzarote versuchen sie, neue Verbündete zu gewinnen. Während Thekla Zamis mit ihrem Sohn Georg noch in England weilt, spitzt sich auf Lanzarote die Lage zu. Coco Zamis gerät zusammen mit ihrer neuen Freundin Vanessa in die Fänge des Dämonenpfarrers Curbelo. Auch Asmodi taucht plötzlich auf. In letzter Sekunde gelingt es Coco und Vanessa, sich zu befreien …

    Erstes Buch: Inferno

    Inferno

    von Logan Dee

    nach einer Story von Uwe Voehl

    I am the god of hell fire and I bring you:

    Fire, I'll take you to burn.

    Fire, I'll take you to learn.

    I'll see you burn!

    (Arthur Brown: Fire)

    Prolog

    Vergangenheit

    »Gott schütze uns!«

    Die Hölle hatte ihre Pforten geöffnet. Die Erde hatte sich in einen feurigen Schlund verwandelt und der Himmel in einen schwarzen wirbelnden Mahlstrom. Niemand auf der Insel fühlte sich mehr sicher. Trotz der Menschenopfer, die sie gebracht hatten, spien die Vulkane weiter Rauch und Feuer und glühende Lava, die sich hinab auf die Felder wälzte und ganze Ortschaften unter sich begrub.

    »Gott schütze uns!«, wiederholte Maria, während sie ihr Neugeborenes fest an sich presste. Sie hatte erst vor einer Woche entbunden. Die Geburt hatte lange gedauert und war schmerzhaft gewesen. Nie zuvor hatte Maria derart leiden müssen. Zwei Tage und zwei Nächte lang hatte sie unter den krampfhaften Wehen gelitten, hatte sich aufgebäumt und ihr Leid hinausgeschrien. Dann war es plötzlich vorbei, und ihr kleiner Philipp hatte das Licht der Welt erblickt.

    Bereits bei seiner Geburt hatte er Zähne besessen – und einen Schwanz. Marias Großmutter, Lucia, hatte sogleich vom Teufel gesprochen, doch davon wollte Maria nichts wissen. Die Sache mit den Zähnen war zwar schmerzhaft, denn immer, wenn sie dem Jungen die Brust reichte, gruben sich diese tief in das Fleisch.

    Aber es war auszuhalten. Schließlich war es ihr Kind, ihr Fleisch und Blut. Und das Einzige, was ihr von Lorenzo geblieben war.

    Lorenzo, ihr Ehemann, hatte sich wenige Tage vor der Geburt dem grausamen Gott geopfert, der das Land mit Feuer und Asche verwüstete. Lorenzo hatte es für sie, Maria, getan. Und für die Zukunft seines ungeborenen Sohnes. Doch sein Opfer war vergebens gewesen … Ja, die Bisse des Kleinen ertrug sie still und mit einer gewissen Opferbereitschaft. Lorenzo hatte weit mehr ertragen.

    Auch die Sache mit dem Schwanz hatte sich rasch erledigt. Nach drei Tagen war er abgefallen. Die alte Lucia hatte das Ding ergriffen und in geweihtem Boden begraben.

    Der Boden bebte erneut und brachte die ganze Hütte zum Erzittern. Einige Augenblicke lang hielten die Elemente den Atem an, dann wütete abermals der Sturm, und etwas krachte mit einem ohrenbetäubenden Lärm auf das Dach. Wahrscheinlich war es ein Ast des gewaltigen Drachenbaums, der sich direkt neben der Hütte erhob.

    Die alte Lucia kicherte. »Ein Gruß aus dem Himmel. Selbst der Herrgott spuckt auf uns herab!«

    »Schweig endlich!«, fuhr Maria ihre Großmutter an. Der kleine Philipp erschrak und biss sie in die Brust. Maria schrie auf vor Schmerz. Philipp begann zu kreischen.

    »Ich habe keine Angst«, entgegnete Lucia unbeeindruckt. »Mich hat die Hölle wieder ausgespuckt!«

    »Ja«, giftete Maria. »Gleich mit deiner Geburt!«

    Was hatte sie sich nur aufgehalst! Noch vor einigen Monaten war ihre Großmutter bei klarem Verstand gewesen. Sie hatte auf den Feldern gearbeitet und von ihrem Verdienst sogar noch etwas abgegeben, damit sie bei ihrer Enkelin und dessen Mann wohnen konnte. Sie hatten eine einträchtige Gemeinschaft gebildet und sich alle drei auf den angekündigten Nachwuchs gefreut. Doch dann war das Verderben über die Insel und damit auch über sie gekommen. Lucia war draußen auf dem Feld gewesen, als der Lavastrom sie und die anderen Arbeiterinnen überraschte. Einige kamen dabei um, Lucia hatte sich in letzter Minute retten können.

    Aber seitdem war sie – anders geworden. Ihr Verstand war angegriffen, und sie erzählte jedem, der es hören wollte oder nicht, dass der Teufel ihr begegnet sei. Er habe sie frech angegrinst und ihr prophezeit, erst wieder in die Hölle zu fahren, wenn die Insel untergegangen sei.

    Maria glaubte nicht daran. Sie wusste, dass es in Wahrheit Huracán, der Dämon des Feuers, war, der für ihr Elend verantwortlich war. Sie glaubte dem Herrn Pfarrer, der tagtäglich von seiner Kanzel herab predigte, dass es für sie alle nur eine Lösung gab: Sie müssten so lange dem Dämon opfern, bis dieser besänftigt sei. Auch Lorenzo hatte dem Pfarrer vertraut.

    »Aber bevor wir alle im Feuer verglühen, werden wir eher verhungern!«, zeterte Lucia von ihrem Lager her. »Was musste sich dein Dummkopf von Ehemann auch davonmachen …«

    »Lorenzo hat sich nicht davongemacht! Er hat sich für uns geopfert! Auch für dich!«

    »Er hat uns im Stich gelassen! Die Vorräte gehen zur Neige. In einer Woche sitzen wir hier und fressen unser eigen Fleisch.« Sie schaute gierig in Marias Richtung, und ihr Blick blieb an dem kleinen Philipp hängen. »Ein echter Satansbraten!«

    »Du Scheusal!«

    »Still!« Lucia hielt eine Hand hinter die Ohrmuschel und lauschte.

    »Was ist jetzt wieder?«

    »Hörst du es nicht? Da schleicht jemand ums Haus? Der Teufel ist zurück, um seine Brut zu holen. Aber gib sie nicht her, hörst du? Der kleine Teufelskerl gehört uns! Das wird ein Festmahl!«

    Maria wandte sich ab. Philipp schrie nicht mehr. Er nuckelte an ihrer vollen Brust. Obwohl sie es sich nicht eingestehen wollte, hatte sie das Gerede der Alten verunsichert. Auch sie glaubte nun, draußen Geräusche zu vernehmen. Nicht den Sturm, nicht das Rauschen und Knacken der Zweige, sondern etwas anderes.

    Waren da nicht wirklich Schritte zu hören? Schleichende, lauernde Schritte, so als würde jemand vorsichtig um das Haus herumgehen?

    Rasch begab sie sich zur Tür und legte den Riegel vor.

    »Den Teufel kannst du nicht aussperren! Der verschafft sich selbst Einlass!« Ihre Großmutter schürte weiter das Feuer.

    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.

    Maria stieß erneut einen leisen Schrei aus. Und wieder biss ihr Säugling schmerzhaft zu.

    »Mach schon auf!«, krähte die Alte von ihrem Lager herüber. »Lorenzo ist tot. Draußen buhlt schon der neue Freier um dich.« Ihr irres Lachen bescherte Maria eine Gänsehaut. Plötzlich kamen ihr die Märchen der Alten gar nicht mehr so fantastisch vor. Was, wenn der Pfarrer irrte? Wenn nicht der Dämon, sondern der Teufel hinter allem steckte? Was, wenn Lucia gar nicht so verrückt war, wie angenommen, und sie tatsächlich dem Teufel begegnet war.

    Und dieser nun draußen lauerte und sie, Maria, begehrte?

    Noch vor wenigen Wochen hätte sie sich ob solcher Gedanken bekreuzigt und das Vaterunser gebetet. Doch seitdem selbst der Pfarrer dem Dämon huldigte, wusste sie nicht mehr, was sie glauben sollte. Nur eines wusste sie: Gott hatte sie verlassen. Sie und alle anderen, die auf dieser Insel dem Tod ausgesetzt waren.

    Ihr Herz drohte stehenzubleiben, als es erneut an der Tür klopfte. Es war ein hartes, energisches Pochen. So als würden kräftige Fingerknöchel gegen das Holz schlagen.

    Sofort tauchte das Bild ihres verstorbenen Mannes vor ihr auf. Lorenzo! Er trug den gleichen Namen wie der Pfarrer. Doch bis auf den Namen hatte er mit diesem nichts gemein. Curbelo war klein und hager, ihr Lorenzo dagegen war ein Riese von Mann gewesen. Seine gewaltigen Fäuste hatten mit Leichtigkeit den Schmiedehammer geschwungen …

    Abermals klopfte es. Diesmal noch lauter, sodass Maria glaubte, das ganze Haus würde darunter erzittern. Verängstigt warf sie einen Blick zu ihrer Großmutter, doch die Alte war verstummt. Selbst ihr schien es plötzlich nicht mehr geheuer zu sein.

    »Maria«, flüsterte draußen eine Stimme. »Maria …«

    Sie erkannte die Stimme sofort. Es war Lorenzo! So hatte er in den Stunden der Leidenschaft ihren Namen geflüstert!

    Und trotzdem graute ihr. Sie hatte es nicht selbst gesehen, doch der Pfarrer persönlich hatte verkündet, dass sich Lorenzo dem Dämon geopfert und sich in den Schlund, der sich in der Kirche aufgetan hatte, gestürzt habe. Sie selbst hatte den Schlund mit eigenen Augen gesehen. Er reichte so tief hinab, dass sein Grund nicht auszumachen war. Niemand, der sich dort hinuntergestürzt hatte, konnte noch leben!

    Auch Lorenzo nicht.

    »Maria, öffne mir …«

    Etwas kratzte an der Tür, und sie stellte sich vor, wie er mit seinen Fingernägeln das Holz bearbeitete.

    »Öffne nicht!«, schrie Lucia plötzlich. »Es ist nicht der Teufel. Es ist etwas viel Schlimmeres, was Einlass begehrt!«

    Sie kreischte auf, als ob ihr plötzlich Gewalt angetan würde. Blut spritzte ihr aus Nase und Ohren. Eine unsichtbare Kraft hob sie hoch und schleuderte sie gegen die Wand. Knochen brachen knackend. Winselnd kam sie wieder auf ihrem Lager auf.

    Maria beachtete sie nicht. Sie hatte plötzlich nur noch einen Gedanken: Lorenzo! Sie musste ihm öffnen. Dort draußen war er dem Sturm schutzlos ausgeliefert. Hier drinnen würde es ihm wohlergehen. Bei ihr, seinem Weibe.

    Ohne weiter zu zögern, schob sie den Riegel beiseite und öffnete die Tür. Der Sturm war so heftig, dass ihr die Tür aus den Händen geschlagen und sie zu Boden geworfen wurde. Schmerzhaft kam sie auf dem Rücken auf. Dabei presste sie immer noch ihren Säugling an sich. Ihre größte Sorge war, dass ihm nichts passierte.

    Regen prasselte sintflutartig herein. Schwere Schritte waren zu hören. Ein riesiger Schatten erhob sich über ihr. Sie blinzelte, um besser sehen zu können. Lorenzo! Es war ihr Mann!

    Im nächsten Augenblick schob sich ein Regenvorhang vor die Erscheinung. Eine Windbö riss Maria fast um. Als sie erneut in die Dunkelheit blinzelte, war Lorenzo verschwunden.

    Verzweifelt rief sie seinen Namen hinaus in die Nacht.

    Immer wieder.

    Doch allein das Wüten des Sturms und das Grollen des Donners antworteten ihr.

    1.

    Gegenwart, Lanzarote

    »Keine Sorge«, sagte Rokko. »Sie werden es nicht wagen, uns zu verfolgen. Und wenn wir erst im Hotel sind …«

    »Ich denke nicht daran zu flüchten!«, zischte ich.

    Ich schaute aus dem Seitenfenster. In der Ferne sah ich zwei winzige Gestalten. Sie verschwanden hinter einem der zerklüfteten Feuerfelsen.

    »Was?« Irritiert drehte sich Rokko im Fahren nach mir um. Der Vampir verstand offensichtlich die Welt nicht mehr. Einen Augenblick achtete er nicht auf den Verkehr. Fast kollidierte er mit einem der entgegenkommenden Wagen. Zum Glück war die zwei Kilometer lange Straße, die von unten hinauf zum Aussichtshügel »Islote de Hilario« führte, derart steil, dass der andere Wagen nur Schrittgeschwindigkeit fuhr. Lydia schrie auf, und Rokko riss in letzter Sekunde das Steuer herum. »Habe ich dich gerade richtig verstanden?«, fragte er.

    »Wir müssen zurück!«, bestimmte ich. »Asmodi und Curbelo befinden sich noch hier in den Feuerbergen. Ich muss wissen, was sie aushecken …«

    Vanessa und ich waren wie Anfängerinnen in die Falle getappt. Man hatte uns auf dem Vulkangrill draußen vor dem El Diablo rösten wollen. Anschließend hätten uns die Ghoule genüsslich verspeist.

    Don Andrés Lorenzo Curbelo, der ehemalige Pfarrer von Yaiza, hatte sich vor Asmodi damit gebrüstet, uns in die Falle gelockt zu haben. Ich musste wissen, was der Fürst der Finsternis als Nächstes ausheckte. Und welche Rolle Curbelo dabei spielte. Immerhin war er einer der mächtigsten Dämonen auf Lanzarote. Allein Rokkos und Vanessas Sippe bot ihm Paroli.

    Vanessa stöhnte vor Schmerzen. Ihr hatten die Folterer übler mitgespielt als mir. Ich legte eine Hand auf die Wunde, in der der glühende Spieß gesteckt hatte, und wirkte einen weiteren Heilzauber. Außerdem versetzte ich sie ins Koma. Ich war sicher, dass sie die Folter überleben würde. Die ersten Wunden begannen sich bereits wieder zu schließen.

    »Wie geht es ihr?«, fragte Rokko besorgt. Er dachte nicht daran, umzukehren. Nach wie vor raste er mit wahnsinniger Geschwindigkeit die Straße hinunter – bis wir hinter einem Touristenbus festsaßen.

    »Sie wird es überstehen«, sagte ich. »Also gut, wenn du zu feige bist, werde ich mich allein um Asmodi und Curbelo kümmern.«

    Rokko trat derart heftig auf die Bremse, dass der schwarze Mercedes kreischend zum Stehen kam. Eine Staubwolke hüllte uns ein. Wütend wandte sich Rokko erneut nach mir um.

    Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Natürlich hatte ich darauf gehofft, ihn bei seinem Stolz packen zu können.

    Wir hatten mittlerweile den Eingang des Nationalparks erreicht. Hier stauten sich die PKWs und Busse, bevor sie abgefertigt wurden und weiter hoch zum Touristenzentrum fahren konnten.

    »Du glaubst, ich kneife, was?« Er knurrte mich an wie ein gereizter Tiger. »Du denkst, ich habe die Hosen voll? Dabei war ich es, der dich da oben rausgeholt hat? Ohne mich wärst du jetzt nichts!« Er schnippte mit dem Finger.

    »Du solltest lieber auf Rokko hören!« Natürlich musste meine reizende Schwester Lydia auch ihren Senf dazugeben. Sie hatte sowieso viel zu lange geschwiegen. »Wir haben uns in Lebensgefahr begeben, um euch zu retten!«

    Ich würdigte sie keines Blickes. Wahrscheinlich hatte sie bis zuletzt sowieso nicht gewusst, auf was sie sich eingelassen hatte.

    »Was ist nun?« Ich schaute Rokko in die Augen.

    »Du bist ein ganz schön cooles Biest, was? Aber gut, vielleicht hast du recht. Es kann nicht schaden, herauszufinden, was Curbelo ausheckt. Es gibt einen Schleichweg hinauf …«

    Ich grinste zufrieden, während Lydia ein Gesicht zog, als hätte sie Essig getrunken. »Die werden uns da oben doch erwarten!«

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