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Dr. Norden Bestseller 70 – Arztroman: Ein Fall ohne Hoffnung?
Dr. Norden Bestseller 70 – Arztroman: Ein Fall ohne Hoffnung?
Dr. Norden Bestseller 70 – Arztroman: Ein Fall ohne Hoffnung?
eBook131 Seiten1 Stunde

Dr. Norden Bestseller 70 – Arztroman: Ein Fall ohne Hoffnung?

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Über dieses E-Book

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Für Alix Faßbender begann dieser Tag wie jeder andere. Punkt sechs Uhr läutete der Wecker, denn sie war eine Frühaufsteherin. Allerdings mußte sie sich wenigstens zehn Minuten rekeln, und dazu stellte sie das Radio an. Sie hörte die Frühnachrichten und war froh, wenn der neue Tag nicht mit einer Schreckensnachricht begann. Aber sie hatte eine ebenso realistische wie positive Einstellung zum Leben und hatte sich damit abgefunden, auch mit den schrecklichen Ereignissen zu leben. Ein etwas komisches Gefühl hatte sie heute morgen im Hals, aber dem maß sie auch keine allzugroße Bedeutung bei, da sie am Abend zuvor mit Freunden einen großen Auftrag gefeiert hatte. Es war spät geworden, und man hatte auch ganz hübsch etwas durch die Kehle rinnen lassen. Alix war vierunddreißig, eine bekannte Architektin, und bei ihren verheirateten Freundinnen als Karrierefrau und Intelligenzbestie verschrien. Freilich sagte man ihr das nicht. Zu ihr war man immer nur freundlich und sogar ein bißchen nachsichtig, da man sie schon der alten Jungfer zusteuern sah. Alix wußte dennoch genau, was man über sie dachte und redete, und es amüsierte sie. Sie brauchte ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Sie sah blendend aus, groß, schlank, langbeinig. Ja, Beine hatte sie, um die sie insgeheim doch von jeder anderen Frau beneidet wurde, wenn auch manch andere, die mit einem glatten Puppengesicht ausgestattet war, es ablehnte, sie als schön zu bezeichnen. Ihr ausdrucksvolles, interessantes Gesicht mit dem lebhaften Mienenspiel zog freilich manchen Mann an, erschreckte ihn aber auch gleichzeitig, weil er sich unwillkürlich unterlegen fühlte. Alix hatte nichts gegen Männer. Sie betrachtete diese als Partner, wollte aber von ihnen nicht als Weibchen eingestuft werden. Sie war jedoch noch keinem begegnet, für den sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit hätte aufgeben wollen. Die Nachrichten waren vorbei, der Wetterbericht war verheißungsvoll. Sie wollte am Nachmittag zum Segeln an den Starnberger See fahren.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. März 2014
ISBN9783863771720
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    Buchvorschau

    Dr. Norden Bestseller 70 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 70 –

    Ein Fall ohne Hoffnung?

    Patricia Vandenberg

    Für Alix Faßbender begann dieser Tag wie jeder andere. Punkt sechs Uhr läutete der Wecker, denn sie war eine Frühaufsteherin. Allerdings mußte sie sich wenigstens zehn Minuten rekeln, und dazu stellte sie das Radio an.

    Sie hörte die Frühnachrichten und war froh, wenn der neue Tag nicht mit einer Schreckensnachricht begann. Aber sie hatte eine ebenso realistische wie positive Einstellung zum Leben und hatte sich damit abgefunden, auch mit den schrecklichen Ereignissen zu leben.

    Ein etwas komisches Gefühl hatte sie heute morgen im Hals, aber dem maß sie auch keine allzugroße Bedeutung bei, da sie am Abend zuvor mit Freunden einen großen Auftrag gefeiert hatte. Es war spät geworden, und man hatte auch ganz hübsch etwas durch die Kehle rinnen lassen.

    Alix war vierunddreißig, eine bekannte Architektin, und bei ihren verheirateten Freundinnen als Karrierefrau und Intelligenzbestie verschrien. Freilich sagte man ihr das nicht.

    Zu ihr war man immer nur freundlich und sogar ein bißchen nachsichtig, da man sie schon der alten Jungfer zusteuern sah. Alix wußte dennoch genau, was man über sie dachte und redete, und es amüsierte sie.

    Sie brauchte ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Sie sah blendend aus, groß, schlank, langbeinig. Ja, Beine hatte sie, um die sie insgeheim doch von jeder anderen Frau beneidet wurde, wenn auch manch andere, die mit einem glatten Puppengesicht ausgestattet war, es ablehnte, sie als schön zu bezeichnen.

    Ihr ausdrucksvolles, interessantes Gesicht mit dem lebhaften Mienenspiel zog freilich manchen Mann an, erschreckte ihn aber auch gleichzeitig, weil er sich unwillkürlich unterlegen fühlte.

    Alix hatte nichts gegen Männer. Sie betrachtete diese als Partner, wollte aber von ihnen nicht als Weibchen eingestuft werden. Sie war jedoch noch keinem begegnet, für den sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit hätte aufgeben wollen.

    Die Nachrichten waren vorbei, der Wetterbericht war verheißungsvoll. Sie wollte am Nachmittag zum Segeln an den Starnberger See fahren.

    Sie ging ins Bad, duschte wie jeden Morgen, frottierte sich nur flüchtig ab und füllte dann den Becher mit Wasser und Mundwasser, um zu gurgeln. Aber da klappte schon was nicht. Es kamen nicht die fröhlichen Töne zustande, die sie aufmunterten und zum Singen anregten. Es kam nur ein Krächzen zustande. Erschrocken betrachtete sie sich im Spiegel und faßte an ihre Kehle. Ihr Gesicht sah aus wie immer, nur die Augen hatten einen mißtrauischen Ausdruck.

    Sie wollte ein Selbstgespräch führen, wie sie es auch oftmals tat, da sie ja niemanden hatte, mit dem sie morgens reden konnte, aber sie brachte kein Wort über die Lippen, nur krächzende, unverständliche Laute.

    Ihr wurde heiß und kalt. Sie streckte die Zunge heraus. Sie war nicht belegt, aber tief im Hals schien ein Kloß zu sitzen.

    Nur keine Panik, dachte Alix, aber gleichzeitig dachte sie auch daran, daß sie gerade in den nächsten Tagen viel mit ihren Auftraggebern reden müßte. Es handelte sich um den Möbelfabrikanten Benno Andrees und seine Frau Ruth. Er wollte ein ganz besonderes Haus haben und auch eine ganz besondere Einrichtung. Keinesfalls solche Möbel, wie sie maschinell in seiner Fabrik hergestellt wurden. Seine Frau erwartete nämlich das erste Kind, und noch niemals hatte Alix einen so närrischen werdenden Vater kennengelernt, denn dieses Haus sollte ganz für den zukünftigen Sprößling erdacht werden. Es durfte keine Schwellen geben, über den dieser stolpern könnte, keine Treppe, die vorausschaubare Gefahren in sich barg, keine Steckdosen, die erreichbar wären, und anderes mehr. Kurzum, Alix wurde vor völlig ungewohnte Aufgaben gestellt, wobei jedoch an Kosten nicht gespart werden mußte.

    Das Grundstück hatte sie schon besichtigt. Es war herrlich. Für sie war es eine interessante Aufgabe, hier ein Haus hinzustellen, das alles in allem nicht der Norm entsprach. Ideen hatte sie schon genug, aber nur war sie so heiser, daß sie kein Wort reden konnte. Warum, das wußten die Götter, sie wußte es nicht.

    Aber sie hatte ja einen Arzt, dem sie volles Vertrauen schenkte. Sie kannte Dr. Daniel Norden, und er war der einzige Mann, der ihr bisher begegnet war, bei dem sie es bedauert hatte, daß er verheiratet war. Er war sogar glücklich verheiratet, und Alix mochte seine Frau Fee genauso wie ihn.

    So beschloß sie also, sich nicht zuviel Sorgen zu machen, denn das lag ihr sowieso nicht, zog sich wärmer an als sonst, schlang einen Schal um ihren Hals und holte ihren Wagen aus der Tiefgarage. Sie bewohnte ein Penthouse in einem Häusertrakt, der ihr gehörte. Sie hatte ihr selbstverdientes Geld gut angelegt. Sie hatte keine Sorgen gehabt, diese Wohnungen zu vermieten, obgleich der Zins hoch war, wie sie selbst zugab. Aber die Wohnungen waren so bildschön, daß sich rasch gutverdienende Mieter gefunden hatten, die auch restlos zufrieden waren, denn es gab nichts zu beanstanden. Es funktionierte alles perfekt. Das gehörte auch zu Alix Faßbenders Einstellung. Sie wollte schön wohnen, also sollten andere auch nichts zu bemängeln haben. Übervorteilen wollte sie niemanden, aber sie wollte auch auf ihre Kosten kommen. Es hatte sich auch noch nie jemand beklagt.

    Und nun hatte sie einen Auftrag bekommen, der ihre Phantasie beflügelte, bei dem sie wirklich alles verwirklichen konnte, was ungewöhnlich war Verflucht und zugenäht, dachte sie, aber sie konnte es nur denken, denn laut fluchen konnte sie nicht, als sie sich an das Steuer ihres flotten Wagens setzte.

    Sie konnte auch Loni, Dr. Nordens Praxishelferin, nicht guten Tag wünschen.

    Loni sah sie deshalb konsterniert an, denn sie kannte Alix nur als überaus freundliche Patientin, wenn sie auch selten ärztliche Hilfe brauchte.

    Loni mochte sie. Alix machte nie ein langes Theater. Einmal war sie mit einer schlimmen Knieverletzung gekommen, die sie sich beim Skifahren zugezogen hatte, aber auch da hatte sie die Zähne zusammengebissen. Die Umstände, unter denen sie allerdings Dr. Norden kennengelernt hatte, waren schlimm genug gewesen.

    Da hatte Daniel Norden mit seiner Familie ein Wochenende im Gebirge verbracht und war zu Hilfe gerufen worden, als ein Bergsteiger abgestürzt war. Man hatte ihn nur noch tot bergen können. Es war ein Freund von Alix gewesen.

    Dieser Tag lag mehr als fünf Jahre zurück, aber den Tod von Michael hatte Alix noch nicht überwunden. Es war zu schrecklich für sie gewesen, ihm nicht helfen zu können. Aber Dr. Norden hatte ihr dann geholfen, diesen seelischen Tiefpunkt zu überwinden.

    An diesem Morgen versuchte Alix, sich Loni mit Zeichensprache verständlich zu machen, und Loni begriff.

    Alix war die erste Patientin, die Dr. Norden an diesem Tage empfing. Die krächzenden Laute, mit denen sie sich dann allerdings verständlich machen wollte, stimmten ihn bedenklich.

    Er stellte fest, daß sie eine Kehlkopfentzündung hatte. »Zuviel geraucht?« fragte er. Sie schüttelte den Kopf. Sie rauchte überhaupt nicht.

    Er fragte sie, ob sie eine Bronchitis verschleppt hätte. Sie schüttelte wieder den Kopf.

    Es war für ihn schwierig, die Ursache herauszufinden. Er mußte bei ihr auch an eine allergische Reaktion denken, da er solche schon öfter bei ihr festgestellt hatte.

    Ob sie in einer Bäckerei oder Spinnerei gewesen sei, fragte er.

    Alix versuchte wieder, eine Antwort zu geben und brachte doch kein verständliches Wort über die Lippen.

    Dann griff sie zu seinem Stift und nahm ihn aus seiner Hand.

    »In einer Möbelfabrik war ich gestern«, schrieb sie auf ein Blatt Papier.

    Leim, Gewebe, dazu Zugluft, ging es Daniel Norden durch den Sinn.

    »Ich muß bald okay sein«, schrieb Alix weiter. »Ich habe einen Bombenauftrag von Benno Andrees. Da gibt es viel zu besprechen.« Dabei machte sie beschwörende Gesten.

    »Ich werde Ihnen vorerst etwas zum Inhalieren verordnen und schleimlösende Medikamente. Aber wir müssen erst sehen, wie Sie darauf reagieren. Ich bin kein Wunderheiler, Alix.«

    Sie sah ihn flehend an.

    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte er. »Soll ich mit Herrn Andrees sprechen?«

    Sie schüttelte wieder den Kopf und schrieb: »Er soll mich nicht für deppert halten.«

    »Strengen Sie sich nicht an«, sagte Daniel, als sie wieder versuchte, Worte zu bilden. »Sie müssen sich jetzt ein paar Tage schonen.«

    Er sagte es, aber er wußte, daß sie sich nicht ins Bett legen würde.

    Alix fuhr mit dem Lift abwärts, und als sich die Tür öffnete, stand ein Mann vor ihr, einen halben Kopf größer als sie, schlank und breitschultrig, mit einem wettergegerbten Gesicht, das sie unwillkürlich an ihren Freund Michael erinnerte, so deutlich, daß sie nach einem Halt suchte.

    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« fragte der Fremde besorgt.

    Alix schüttelte den Kopf und hastete an ihm vorbei. Sie fühlte sich so hilflos wie nie zuvor, da sie ja nichts sagen konnte und nun auch noch von dieser schmerzlichen Erinnerung gefangengenommen wurde. Es war keine Liebe gewesen, was sie für Michael empfunden hatte, aber eine tiefe, herzliche Freundschaft. Er war ein guter Kamerad gewesen, auf den man sich immer verlassen konnte. Sie hatte mit ihm zusammenarbeiten können wie mit keinem anderen.

    Nun war sie mit Benno Andrees verabredet und konnte nicht reden. Sie konnte ihm nicht die Pläne erklären, die sie bereits entworfen hatte.

    Sie holte sich die Mittel aus der Apotheke und nahm auch gleich im Wagen das schleimlösende Mittel. Sie spürte zwar eine Erleichterung, aber die Stimme gehorchte ihr noch nicht.

    Wenn sie

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