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Mord im Frauenhaus: Ein Renni-und-Monika-Krimi
Mord im Frauenhaus: Ein Renni-und-Monika-Krimi
Mord im Frauenhaus: Ein Renni-und-Monika-Krimi
eBook317 Seiten4 Stunden

Mord im Frauenhaus: Ein Renni-und-Monika-Krimi

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Über dieses E-Book

In einem Haus für geschlagene Frauen wird eine Leiche gefunden. Kommissarin Renni nimmt schnell den Ehemann fest, der verdächtig zu sein scheint, aber da geschieht ein zweiter Mord. Allem Anschein nach hat es Renni mit einem Serienmörder zun tun, doch wer könnte ein Interesse daran haben, unschuldige Frauen reihenweise umzubringen? Renni und Monika stehen vor einem unlösbar erscheinenden Rätsel - bis der nächste Mord geschieht.
SpracheDeutsch
Herausgeberédition eles
Erscheinungsdatum29. Apr. 2013
ISBN9783956090288
Mord im Frauenhaus: Ein Renni-und-Monika-Krimi

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    Buchvorschau

    Mord im Frauenhaus - Ruth Gogoll

    Ruth Gogoll

    MORD IM FRAUENHAUS

    Der zweite Renni-und-Monika-Krimi

    Originalausgabe:

    © 2000

    ePUB-Edition:

    © 2013

    édition el!es

    www.elles.de

    info@elles.de

    Alle Rechte vorbehalten.

    ISBN 978-3-95609-028-8

    Coverfotos:

    © StefanieB. – Fotolia.com

    Imperia-Statue: © Dietrich Krieger

    »Wenn du mich jetzt anfasst, werde ich zur reißenden Bestie. Ich kann mich kaum noch zurückhalten«, wisperte ich mit heiserer Stimme in ihr Ohr.

    Monika lachte geschmeichelt und erregt. »Dann komm, du Bestie . . .«, flüsterte sie verführerisch. Sie ließ ihre Hand an meinem Arm abwärts gleiten und zog sich langsam von mir zurück. Immer noch rückwärts gehend bewegte sie sich auf das Schlafzimmer zu. »Komm . . .«, wiederholte sie und streckte eine Hand verlangend nach mir aus.

    Mein Mund wurde so trocken wie die Sahara kurz vor Beginn der Regenzeit – wenn es dort so etwas wie Regen überhaupt gibt. Mein Regen sammelte sich jedoch nicht in den Wolken, sondern weit mehr südlich. Trotzdem konnte ich mich nicht bewegen. Meine Muskeln schienen wie gelähmt. Während Monika einen Schritt nach dem anderen hinter sich setzte und fast schon aus meinem Gesichtsfeld entschwunden war, stand ich immer noch da und starrte ihr nach.

    Nach einer Minute endlich konnte ich meinen Beinen den Befehl übermitteln, sich vorwärts zu bewegen. Wie ein Roboter folgte ich Monikas Spuren, steif und ungleichmäßig setzte ich meine Schritte. Ein Glück, dass ihre Wohnung nicht so groß war! Als ich durch die Schlafzimmertür trat, sah ich sie auf dem Bett liegen, nackt und wie eine Rubensfigur quer über das Laken drapiert. Etwas Verführerischeres hatte ich noch nie gesehen. Ihre Beine hatte sie ebenso leicht und unauffällig geöffnet wie ihren Mund. Beides lockte mich, es näher zu untersuchen.

    »Monika!« hauchte ich nur überwältigt.

    Sie lächelte. »Gefällt es dir so?« Obwohl sie sich ja nun bestimmt nicht unabsichtlich so hingelegt hatte, enthielt ihre Frage mehr als einen Hauch von Unsicherheit.

    »Oh ja«, stotterte ich fast. Meine Stimme gehorchte mir nun vor Trockenheit und Überraschung beinahe überhaupt nicht mehr. »Sehr.« Ich ging langsam auf sie zu und beugte mich zu ihr hinunter. Sie öffnete schon erwartungsvoll die Lippen, bevor ich sie erreicht hatte. Wie in Zeitlupe senkte ich meinen Mund auf ihren und suchte mit meiner Zunge die warme, weiche Nässe auf der anderen Seite. Sehr vorsichtig genoss ich die zarte Sanftheit ihrer Lippen und ihre Zungenspitze, die mich einlud näherzukommen. »Ich habe dich vermisst«, flüsterte ich an ihrem Mund.

    Sie löste sich ein wenig und sah mich an. »Ich dich auch.« Ihre Lippen fuhren leicht geöffnet über meine Wange, so dass es überall kribbelte – nicht nur in meinem Gesicht . . . »Aber ich konnte nicht. Du hast –«

    »Psch«, machte ich und legte einen Finger über ihre Lippen. »Lass uns ein andermal darüber reden, einverstanden? Jetzt bin ich zu sehr . . .«, ich grinste auf sie hinunter, ». . . abgelenkt.«

    Sie lächelte in ihrer höchst femininen Art zurück, die sie nur zeigte, wenn wir allein waren. Sonst spielte sie ja eher die Harte, Unnahbare. »Ach ja? Wovon denn?« fragte sie hinterlistig mit einem belustigten Funkeln in den Augen.

    Ich ließ mich auf sie hinuntersinken. »Das weißt du ganz genau«, knurrte ich gespielt. Ich nahm ihren Mund und saugte an ihren Lippen, während meine Zungenspitze dagegenstieß. Wie immer stöhnte sie nicht auf. Ich hätte es getan an ihrer Stelle, aber für sie waren Geräusche nicht selbstverständlich. Sie musste sich dazu zwingen. Obwohl ich es vermisste und so den Stand ihrer Erregung erraten musste, wollte ich nicht, dass sie das tat. Es würde sie verunsichern, wenn ich sie darauf ansprach, das wusste ich. Wir hatten ja schon öfter darüber gesprochen. Also verzichtete ich darauf und küsste sie weiter. Jetzt war meine Zunge ganz in ihren Mund eingedrungen und hatte sie erobert. Sie wehrte sich nicht.

    Ihre Hände wanderten zu meiner Brust und begannen, mein Hemd aufzuknöpfen. Im Gegensatz zu ihr musste ich dabei aufstöhnen, als sie meine Haut berührte, und verließ deshalb kurz ihren Mund, um Luft zu holen. »Du machst mich verrückt«, flüsterte ich dann in ihr Ohr. »Allein nur dadurch, dass du mich berührst.«

    »Schön«, wisperte sie zurück und schob mir das Hemd von den Schultern. Als sie es mir ganz ausgezogen hatte, glitten ihre Hände tiefer und öffneten mit einer schnellen Bewegung meine Hose. Im gleichen Moment glitt auch schon ihre Hand hinein und suchte den heißen Punkt zwischen meinen Beinen.

    »Monika!« stöhnte ich gequält auf. »Du bist zu schnell. Ich will noch nicht . . .«

    »Ich will aber«, erklärte sie energisch und erregt. »Ich will hören, wie du kommst.« Ihre Hand bewegte sich in immer schneller werdendem Rhythmus zwischen meinen Schenkeln.

    »Nicht!« stöhnte ich noch einmal, aber ich hatte keine Chance gegen ihre Entschlossenheit. Im nächsten Moment spürte ich, wie sich mein Unterleib zusammenzog und mich die heiße Welle überschwemmte.

    Monika ließ mir keine Zeit, mich zu erholen; sie öffnete die Beine und umschlang mich mit ihren Schenkeln.

    »Ich würde mich gern ausziehen«, wagte ich einzuwenden, als sie begann ihre Hüften von unten gegen mich zu stoßen.

    »Später.« Sie keuchte ein bisschen von der Anstrengung, aber ihre Bewegungen wurden dennoch immer härter und schneller. »Jetzt will ich dich so, wie du bist. Das ist schöner.«

    Vielleicht für sie! Ich fand meine Hose eher störend. Dennoch erhitzte es mich erneut, wie ich sie unter mir arbeiten sah. Das hatte sie so noch nie getan. Sie musste sehr erregt sein, obwohl sie es kaum zeigte. Allein ihre Bewegungen sprachen eine deutliche Sprache. Die einzigen Geräusche waren ihr schweres Atmen und das Reiben der beiden Seiten meines offenen Reißverschlusses aneinander, ein rhythmisches metallisches Klicken, das mit jeder ihrer Bewegungen schneller und abgerissener wurde. Ich hatte bis heute nicht gewusst, wie erotisch ein Reißverschluss klingen konnte, wenn er schon geöffnet war.

    Sie schwang unter mir vor und zurück, stieß gegen mich und murmelte immer wieder meinen Namen. Ich bewegte mich mit ihr mit, und meine Brustwarzen wurden hart vor Erregung. Ich wollte nackt sein, um sie ebenso nehmen zu können! Plötzlich keuchte sie auf: »Renni!« und erstarrte. Ihre Schenkel umklammerten mich so fest, dass ich fürchtete, demnächst keine Luft mehr zu bekommen. Als ich glaubte, es schon fast nicht mehr aushalten zu können, ließ sie endlich los und sank zurück.

    Ich atmete tief ein, als ich es wieder konnte, und beugte mich zu ihr hinunter, um ihr einen sanften Kuss zuerst auf die Lippen und dann auf ihre geschlossenen Augenlider zu hauchen. »Ich wusste nicht, dass du mich so sehr vermisst hast«, bemerkte ich lächelnd.

    Da sie nicht gleich antwortete, betrachtete ich weiter ihre geschlossenen Lider mit den dichten, dunklen Augenwimpern. Wunderschön. Ihr Gesicht wirkte entspannt, aber eindeutig musste sie sich erst noch von der eben vollbrachten Anstrengung erholen. Dann schlug sie die Augen auf. »Oh ja«, erwiderte sie leise, »das habe ich.« Sie blickte ernst. Ich wusste nicht, ob das nur ihrer Erschöpfung zuzuschreiben war oder etwas anderem. Bedauerte sie, was sie eben getan hatte?

    »Du hast es nie . . . ich meine, du hast nie gezeigt . . .«, stotterte ich etwas ungeschickt herum. Wir hatten uns schließlich des Öfteren bei der Arbeit gesehen, und nie hatte sie auch nur eine Andeutung gemacht, dass es ihr etwas ausmachte, dass wir uns nicht mehr privat trafen.

    »Tue ich das je?« fragte sie jetzt wieder ein wenig schmunzelnd.

    Ich blickte auf sie hinunter, und ich fühlte mich sehr zu ihr hingezogen. Sie war so liebenswert! Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wohl nicht«, bestätigte ich. Das einzige, was sie normalerweise sofort offen zeigte, waren ihre Wut oder ihr Ärger. Mit positiven Gefühlen oder dem Äußern eigener Bedürfnisse hingegen hatte sie so ihre Probleme, das wusste ich ja. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ihr möglich war, sich so zu beherrschen.

    Sie lachte leise auf. »Dir hat man es jedenfalls sofort angesehen«, meinte sie.

    »Ja?« Ich war überrascht. Schien bei mir denn alles so offensichtlich?

    »Ja«, bestätigte sie. »Jedes Mal, wenn wir zusammen mittags in der Kantine saßen, hast du mich mit Blicken verschlungen. Ich hatte manchmal schon Schwierigkeiten, trotzdem ganz ruhig weiterzuessen.« Sie lächelte ein wenig schelmisch.

    Geringfügig beleidigt schmollte ich leicht vor mich hin. Gequält hatte ich mich, ihr gegenüber neutral zu wirken, um unsere Vereinbarung einzuhalten, und dann hatte es gar nichts genützt? Und sie hatte es auch noch genossen, mich leiden zu sehen! »Aber du hast nie reagiert«, rebellierte ich schwach.

    »Nein«, sagte sie. »Wie sollte ich?«

    Das war eine Frage, die ich nicht beantworten konnte. In der Beziehung waren wir einfach viel zu verschieden. Für uns galt wohl eher Gegensätze ziehen sich an als Gleich und gleich gesellt sich gern.

    Alles, was bei mir sofort ins Auge fiel, was ich gar nicht verstecken konnte, war bei ihr unsichtbar, wenn sie es wollte. Obwohl sie es in keiner Weise darauf anlegte, war sie eine geheimnisvolle Frau, deren Tiefen man kaum auszuloten in der Lage war. Das einzige, was eine spontane Reaktion bei ihr hervorrief, schien eine Provokation zu sein, die ihre Wut hochschnellen ließ. Dann plötzlich konnte sie sich nicht mehr beherrschen, und zwar von jetzt auf gleich. Aber ich wollte sie ja nicht immer nur wütend erleben, um ihre Spontaneität zu genießen. Obwohl – ich konnte mich ja jetzt im Moment auch nicht beklagen, denn das war doch recht spontan gewesen, was sie da eben getan hatte, und es hatte nichts mit Wut oder Ärger zu tun. Sie entwickelte sich . . .

    Ich glitt zwischen ihren Beinen hinunter und küsste schnell ihre heißeste Stelle, die jetzt nach dem Orgasmus noch heißer und verführerisch nass pulsierend zwischen ihren Schenkeln hervorblitzte. Purpurrot öffnete sich ihre wundervolle Blume vor mir, als ich mit meiner ganzen Zunge der Länge nach darüberfuhr. »Renni!« hörte ich sie flüstern, nicht stöhnen, nicht seufzen, nur leise und unterdrückt flüstern, das war alles. Aber dass sie ihre Erregung überhaupt so zeigte, war schon ein Fortschritt.

    Ich glitt wieder nach oben und sah auf ihr Gesicht hinunter. »Ich wollte nur kurz Guten Tag sagen«, scherzte ich.

    »Du bist gemein!« quetschte sie zwischen den Zähnen hervor. »Du weißt genau, dass ich schon genug Schwierigkeiten habe, das überhaupt zuzulassen, und dann . . .« Sie drehte verlegen den Kopf zur Seite.

    »Und dann?« fragte ich nach. »Was ist dann

    Sie schlug mit der Faust nach mir. Nicht sehr fest, aber der Schlag, der auf meinem Arm landete, würde sicher einen blauen Fleck hinterlassen. Ich war da sehr empfindlich.

    »Ich weiß«, lenkte ich friedlich ein. »Ich weiß ja, was los ist.« Ich beugte mich wieder zu ihr hinunter und wanderte mit meinen Lippen über ihre Wange zu ihrem Mund, den sie zur Seite gedreht hatte. »Ich möchte mich nur ausziehen, darf ich das?«

    Sie blinzelte mir mit einem Auge zu – mit dem, das ich sehen konnte – und drehte dann ihren Kopf zurück, um sich küssen zu lassen. Hingebungsvoll drang ich noch einmal in ihren Mund ein und genoss ihre Süße, bis ich fast nicht mehr atmen konnte. Am liebsten hätte ich gar nicht mehr aufgehört. Als ich mich dann doch zurückzog, schnappten wir beide ein wenig nach Luft. »Den Kuss hätten wir stoppen sollen«, bemerkte sie spitzbübisch. »Ich fühlte mich fast wie unter Wasser und meilenweit von der Oberfläche entfernt. Als ob ich nicht mehr rechtzeitig nach oben kommen würde, um zu atmen. Aber es war mir egal.«

    Ich lächelte sie liebevoll an. »Ja, so fühlte ich mich auch. Ich wollte dich einfach nicht mehr loslassen. Du warst so wundervoll süß.«

    Ihr Blick kehrte sich nach innen, als ob ich etwas Falsches gesagt hätte, dann merkte ich, wie ihre Augen feucht wurden. Bevor ich jedoch zu viel sehen konnte, umarmte sie mich fest und zog meinen Kopf an ihre Schulter. An meinem Hals spürte ich, wie sie schluckte. Als sie sich wieder gefangen hatte, ließ sie mich los. Jetzt durfte ich sie anscheinend wieder ansehen. »Du bist einfach süß«, wiederholte ich noch einmal. »Lass dir das doch ruhig von mir sagen. Warum ist das so schlimm für dich?« Ich verstand nicht ganz, was das Problem war.

    Sie schüttelte den Kopf und presste die Lippen etwas aufeinander. Darauf schluckte sie erneut. »Es ist ja gar nicht schlimm«, entgegnete sie dann flüsternd. Ihre leise Stimme drang kaum an mein Ohr. »Es ist nur so schön. Du weißt, dass ich es nicht gewöhnt bin, dass jemand so nett zu mir ist – im Bett.«

    »Ja, ich weiß.« Ich beugte mich wieder zu ihr hinunter und küsste sie leicht auf die Lippen, bis sie sich entspannte. Ihre nicht sehr schönen Erfahrungen mit Männern würden wohl noch lange nachwirken. Während ich sie beobachtete, um zu erkennen, ob sie sich wieder erholt hatte, richtete ich mich auf und schob meine Hosen von den Hüften, um mich endgültig auszuziehen.

    »Und ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir uns auf diesem Terrain noch einmal wiedersehen würden«, lächelte sie jetzt wieder. »Eigentlich hatte ich beschlossen, dass ich . . . dass du –« Anscheinend schien sie das Thema plötzlich nicht mehr zu interessieren, denn sie hob die Hände und griff nach meinen Brüsten, als wolle sie sie wiegen.

    »Nicht so schwer wie deine«, grinste ich fast ein wenig entschuldigend.

    »Das macht nichts«, murmelte sie, als wäre sie nicht in der Stimmung, sich zu unterhalten, was sie sicher auch nicht war. »Es ist nur . . . es ist immer noch so neu für mich, das zu spüren. Ich möchte . . . ich möchte –« Sie brach ab und betrachtete meine Brüste mit forschenden Blicken, mit forschenden, verschleierten Blicken, müsste ich eigentlich sagen; es sah so aus, als ob allein der Anblick sie erregte.

    Ich wagte nicht, mich zu rühren bei so viel Bewunderung ihrerseits, und außerdem ließ die Abtastung meiner Brüste, die Monika vollführte, mich nicht kalt. Sie hatte die Brustwarzen noch nicht berührt, aber ich merkte, wie sie sich immer mehr hervorreckten, um von ihr entdeckt zu werden. Es tat fast schon weh. Die Haut reichte nicht mehr aus, es schien, als könne sie sich nicht mehr dehnen, sondern würde im nächsten Moment aufplatzen.

    »Was möchtest du?« presste ich mühsam hervor. Es fiel mir bereits schwer, mich überhaupt aufs Sprechen zu konzentrieren. Und obwohl ich sehr genaue Vorstellungen davon hatte, was ich wollte, beabsichtigte ich, ihr den Vortritt zu lassen. Sie hatte ihre Wünsche in dieser Beziehung zu selten äußern können, weit seltener als ich jedenfalls, so gut wie nie, wenn man einmal von unser beider Beisammensein vor einiger Zeit absah. Jetzt sollte sie das Recht dazu haben, dieses Ungleichgewicht zu ihren Gunsten zu verschieben.

    »Ich kann nicht«, flüsterte sie. »Ich kann es nicht sagen.«

    »Was?« Ich wusste nicht, was sie wollte, sonst hätte ich ihr ihren Wunsch auch unausgesprochen erfüllt, aber so . . . »Was kannst du nicht sagen?« fragte ich noch einmal und strich mit meiner Hand über ihr Haar, das etwas wirr nach vorn hing und halb ihr Gesicht verdeckte.

    Sie drehte ihren Kopf in meine Handfläche und ließ sich streicheln. Während sie mit ihren Lippen an meiner Haut knabberte, versuchte sie, sich zu sammeln. »Ich stelle mir vor . . .« Sie konnte nicht weitersprechen. Eine heiße Röte schoss in ihr Gesicht. Ich streichelte weiter ihre Wangen, in der Hoffnung, dass sie das beruhigen würde. »Ich stelle mir vor«, begann sie wieder mühsam, »wie es wäre, auf dir zu sitzen, auf deinen Brüsten, und sie unter mir zwischen meinen Beinen zu spüren. Sie sind so weich, so anders . . .« Sie brach wieder verlegen ab. Sie wusste, dass ich es hasste, mit einem Mann verglichen zu werden, aber ich konnte sie verstehen. Auf einem Mann zu sitzen, war ganz sicher extrem anders, und weich war da wohl auch nichts . . .

    Ich legte mich zurück. Meine Hose behinderte mich immer noch, weil ich sie nicht endgültig hatte ausziehen können. Das sagte ich ihr.

    »Das ist schön«, lächelte sie zufrieden. »So habe ich dich besser im Griff, und du kannst nicht weglaufen.«

    »Ich laufe nicht weg«, widersprach ich etwas indigniert. Zu diesem Zeitpunkt? Wie kam sie darauf?

    »Das habe ich aber anders in Erinnerung«, neckte sie mich. Würde sie das denn nie vergessen?

    Ich seufzte ergeben. Als ich endgültig auf dem Rücken lag, begann sie, sich an mir hochzuschieben. Ihre Schenkel umschlossen zuerst meine Beine, dann meine Hüften, quetschten meine Rippen etwas zusammen und kamen dann in meinen Achselhöhlen zur Ruhe. Weiter traute sie sich anscheinend nicht.

    »So kannst du aber höchstens auf meinem Bauchnabel sitzen«, lockte ich sie. Sie hatte mich heiß gemacht, und ich wollte sie jetzt genauso spüren, wie sie es beschrieben hatte.

    Sie beobachtete mich aufmerksam, als ob sie erwarten würde, dass ich ihr irgend etwas antat. Im Bett misstrauisch zu sein war ihr zur zweiten Natur geworden.

    Langsam ließ ich meine Arme zu ihren Hüften wandern und streichelte sie. »Noch ein bisschen höher«, bat ich sie rau. Meine Stimme glich eher einem rostigen Nagel. Ich hätte sie am liebsten ergriffen und mich auf sie geworfen. Meine Beine begannen bereits, unter ihr zu zucken. Ich wusste, dass sie das noch unsicherer machen würde – das war auch letztes Mal so gewesen –, aber ich konnte es nicht verhindern. »Dann kannst du alles spüren, was du möchtest«, versprach ich ihr.

    Sie sah hinter sich auf meine Beine, wie ich vermutet hatte.

    »Ich tue dir nichts«, versicherte ich ihr. »Das weißt du doch.«

    Sie blickte wieder auf mein Gesicht hinunter und nickte. »Ja«, hauchte sie, »ich weiß.« Dann schob sie langsam einen Schenkel über meinen Arm und ließ sich zurücksinken. Schlagartig hielt sie die Luft an.

    Ich konnte sie jetzt nicht mehr festhalten, weil sie meinen Arm unter sich festgeklemmt hatte, aber ich hätte es gern getan, denn ich befürchtete, sie würde umfallen, so wackelig sah sie aus. Sie hatte die Augen geschlossen und schwankte wie eine Turmspitze über mir hin und her. »Monika?« fragte ich leise.

    Sie atmete aus, als ob sie fürs Tiefseetauchen geübt hätte. »Nichts«, wisperte sie immer noch mit geschlossenen Augen. »Es ist ein wundervolles Gefühl, Renni. So weich, so voll, so unsagbar sanft.« Sie bewegte ihren Unterleib ein wenig gegen meine Brust und biss sich auf die Lippen, wahrscheinlich, um das Stöhnen zu unterdrücken. Warum tat sie es nicht einfach? Warum beherrschte sie sich so?

    »Ich weiß«, bestätigte ich immer noch leise. »Ich mag das auch.«

    Sie griff mit beiden Händen an sich hinunter und hob ihren Po und ihre Schenkel ein wenig an, um zu versuchen, meine Brust fast in sich hineinzuschieben. Das ging natürlich nicht, also ließ sie sich wieder darauf nieder, aber sie hatte meine Brustwarze – zufällig oder auch nicht – so positioniert, dass sie zwischen ihren Schamlippen lag. Jetzt biss ich mir auf die Lippen, um nicht zu schreien. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal freiwillig tun würde«, flüsterte sie. »Freiwillig etwas in mich hineinwünschen würde.« Sie öffnete erschrocken die Augen und sah auf mich hinunter. »Entschuldige«, meinte sie peinlich berührt. »Ich wollte das eigentlich nicht aussprechen, nur denken.«

    »Aber Monika!« Ich hob den einen Arm, den ich noch freihatte, und streichelte wieder ihr Gesicht. »Warum denkst du immer, du darfst nicht sagen, was du fühlst – wenn es etwas Schönes ist?«

    Sie lächelte verunsichert. »Es ist ja nicht einfach nur schön, es ist . . .«

    »Sex?« vollendete ich für sie. Und weil Sex bis vor kurzem in ihren Augen etwas Schmutziges und Demütigendes gewesen war, glaubte sie, dass sie ihr Vergnügen jetzt auch nicht zeigen dürfte. Dass sie es vielleicht erst gar nicht empfinden dürfte.

    Sie nickte.

    Ich schob meine Brust noch ein bisschen mehr zwischen ihre Beine, und sie zog scharf die Luft ein. Gleichzeitig fuhr mir ein Blitz durch den ganzen Körper bis hinunter in die tiefsten Tiefen meines Unterleibs. Meine Brustwarze lag genau da, wo sie am meisten gereizt wurde. Ich presste meine Lippen so sehr zusammen, dass meine Zähne von innen die obere Hautschicht durchschnitten. Nur leicht natürlich, aber es schmeckte nach Blut. Sie begann ihre Hüften auf meiner Brust vor und zurück zu bewegen und legte den Kopf in den Nacken, als sie die Luft ausstieß, die sie so lange angehalten hatte.

    Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich stöhnte auf. »Oh Himmel – Monika! Das ist mehr als . . . mehr als schön!« keuchte ich zum Schluss nur noch unter Schwierigkeiten. Ihre Schamlippen hielten meine Brustwarze umklammert, als wollten sie sie nie wieder loslassen. Ich hatte selten etwas so Berauschendes gefühlt. Viel intensiver, als wenn sie es mit dem Mund gemacht hätte. Die klebrige Nässe, das Geschwollene ihrer Schamlippen und ihre Bewegung beförderten mich in einen Zustand höchster Ekstase. Mehr und mehr fühlte ich, wie ihre Schamlippen pulsierten, wie ihre Klitoris sich immer mehr hervorwölbte, immer härter wurde und in meine Brusthaut eindrang, wie ihre Scheidenmuskeln sich zusammenzogen und meine Brustwarze wie mit einer Vakuumpumpe in die Tiefe der Höhle hineingezogen und wieder ausgestoßen wurde, ohne sich befreien zu können. Sie massierte meine halbe Brust gleichzeitig mit, und der Reiz an der Brustwarze wurde so unerträglich, dass ich mich ihr am liebsten entzogen hätte. »Mo-!« Ich schaffte es nicht mehr, ihren Namen auszusprechen, denn im gleichen Moment wölbte sie sich mit ihrem ganzen Körper nach hinten und versteifte sich wie ein Brett, während die Muskeln zwischen ihren Beinen meine Brustwarze einklemmten und so sehr zusammenquetschten, dass mich der Orgasmus trotz der langen Aufregungsphase fast unerwartet überfiel. Ich schrie. Sie sagte keinen Ton, gab keinen Laut von sich. Ich konnte es nicht fassen.

    Als sich die Spannung in uns beiden löste, fiel sie auf mich herunter, unterdrückt keuchend, mit kleinen Pausen zwischen jedem Atemzug, als ob sie selbst das nicht zeigen wollte. Aber in diesem Fall nahm sich ihre Lunge einfach das Recht, atmen zu dürfen, und sie konnte es nicht verhindern. Sie hob ihren Schenkel von meiner Schulter und kuschelte sich an meine Brust.

    »Du bist aber eine wilde Stierin«, grinste ich in Anspielung auf ihr Sternzeichen, nachdem wir eine Weile so gelegen und uns wieder erholt hatten.

    »Hab ich doch gesagt«, lächelte sie zurück. »Allerdings wusste ich nicht . . . ich wusste nicht, dass sich das auch in dieser Beziehung so auswirkt. Ich meine, ich wusste es nicht, bis ich dich . . .«

    »Das freut mich«, lächelte ich sie beruhigend an. Sie konnte einfach nicht offen über dieses Thema reden und brach jedes Mal ab, wenn sie sich ein Stückchen weit vorgewagt hatte. »Es freut mich, dass du dich wohlfühlst.«

    »Oh ja, das tue ich«, wisperte sie nur noch kaum vernehmbar. Dann war sie auch schon eingeschlafen.

    Ich beobachtete noch eine Weile ihr entspanntes Gesicht, dann schlief ich auch ein und träumte von einer weiten Landschaft, auf der ich mir wie gefangen vorkam. In der Ferne sah ich Tiere näherkommen, und nach einer Weile erkannte ich, dass es große graue Rinder waren. Ihre Hörner erschienen immer länger und gefährlicher, je mehr sie sich mir näherten, und ihre Körper wuchsen bei jedem Schritt, den sie in meine Richtung taten, um gigantische Höhen an. Als sie nur noch wenige Meter von mir entfernt waren und es mir schon so erschien, als würden sie gleich über mich hinwegtrampeln, wachte ich auf.

    Ich schüttelte den Kopf. Was für ein merkwürdiger Traum! Dann sah ich auf Monika hinunter, die immer noch schlief, obwohl es draußen bereits hell war, und zog meine Schulter, auf der sie lag, vorsichtig unter ihr hervor. Es war ihre Wohnung, und ich kannte mich nicht besonders gut hier aus – kein Wunder, wir beide kannten uns ja wirklich noch nicht lange und hatten die meiste Zeit im Bett verbracht –, aber Tee oder Kaffee zum Frühstück würde ich sicher finden. Ihre Küche war kein eigener Raum, sondern nur eine große Ecke, die vom Wohnzimmer abgeteilt war. Als ich die verschiedenen Schränke dort öffnete, fand ich sogar mehrere Teesorten zur Auswahl. Ich entschied mich für einen grünen Tee, der mich wachmachen würde, und nahm die Tasse mit hinaus auf die kleine Terrasse, die ebenfalls vom Wohnzimmer abging.

    Zwei Gartenstühle und ein kleiner Tisch sahen recht einladend aus und wiesen darauf hin, dass die Besitzerin die Terrasse wohl nicht nur als Abstellraum benutzte. Ich setzte mich. Obwohl die Wohnung mitten in der Stadt lag, gab es nach hinten hinaus einen kleinen Garten, der zwar leicht verwildert, aber dennoch benutzt aussah. Etwas buntes Kinderspielzeug lag herum, und ein paar Stühle und Sonnenschirme waren regengeschützt unter ein Vordach geschoben. Diese Art Wohnungen war gar nicht so selten in dieser Stadt, in der es Stadtviertel gab, die Paradies hießen. Man wohnte in der Stadt und doch

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